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Nr. 62/1915 PAPIER-ZEITUNG 1235 Süddeutsche Cartonnagen-, Geschäftsbücher- und Papierwaren industrie Valentin Kimmel in Hamburg. Das Geschäft wurde von Herrn Ernst Fritz Heinrich Ruge mit Aktiven und Passiven übernommen und wird von ihm unter der Firma Süddeutsche Cartonnagen-, Geschäftsbücher- und Papierwaren-Industrie Ernst Ruge fortgesetzt. F. E. Schade & Co., Pergamentpapiergroßhandlung in Hamburg, Rodingsmarkt 15. Das Geschäft wurde von dem Gesellschafter Herrn Schade mit Aktiven und Passiven übernommen und wird von ihm unter unveränderter Firma fortgesetzt. K. Heinrich Koenen, Papiergroßhandlung in Neuß. Der Ehefrau Heinrich Koenen, Maria geb. Müller, wurde Prokura erteilt. Die seit 20 Jahren bestehende Firma Fr. Wilhelm Kutzscher, Glasformen- und Maschinenfabrik und Eisengießerei in Deuben- Dresden, hat eine Abteilung zur Herstellung von Maschinen für Erzeugung chemisch-technischer Papiere wie photographischer Papiere, Filme, Paus- und Lichtpaus-, Wachs- und Paraffin-, Durchschreib-, Kohle- und Oelpapiere usw. eingerichtet und kommt damit demnächst auf den Markt. Rotophot Akt.-Ges. für graphische Industrie in Berlin. Das am 31. Dezember 1914 abgelaufene Geschäftsjahr schließt nach Abschreibungen von 118 813 M. (i. V. 182 731 M.) mit einem Be triebsgewinn von 6924 M. (201 960 M.) ab. Auf Beteiligungen und Außenstände sollen außerdem 250 000 M. abgeschrieben werden, so daß ein Verlust von 243 073 M. entsteht, der aus der Rücklage gedeckt werden soll (i. V. 15 v. H. Dividende). Die Gesellschaft hatte bis zum Ausbruch des Krieges die gleichen Gewinne wie in den Vorjahren erzielt. Der völlige Abbruch der Verbindung mit den Auslandsniederlassungen in Frankreich, England, Rußland und später die Erschwerung der Ausfuhr nach Amerika haben einen bedeutenden Ausfall an Einnahmen verursacht, der auch durch starke Verringerung der Betriebsunkosten nicht eingebracht werden konnte. Im neuen Geschäftsjahr ist die Gesellschaft bisher gut be schäftigt. Aktiengesellschaft für Kunstdruck in Niedersedlitz-Dresden. Dem Bericht über das 19. Geschäftsjahr vom 1. April 1914 bis 31. März 1915 entnehmen wir folgendes: Der Geschäftsgang im neunzehnten, am 31. März 1915 ab gelaufenen Geschäftsjahre war durch den Mitte vorigen Jahres ausgebrochenen Weltkrieg erheblich beeinflußt. Wenn wir auch im ersten Halbjahr des abgelaufenen Geschäftsjahres zufrieden stellend beschäftigt waren, so ist durch die ungünstige Beein flussung des Geschäftsganges das bis dahin erzielte günstige Er gebnis wieder zunichte geworden. Es ist natürlich, daß die Kund schaft alle nicht unbedingt nötigen Ausgaben für Propaganda und Reklame in der gegenwärtigen Zeit unterläßt, und auch der Abruf der unter Schluß stehenden Waren läßt infolgedessen sehr zu wünschen übrig. Der Rohgewinn einschließlich des Vortrages aus dem Vorjahre beträgt bei vorsichtiger Bewertung aller Bestände 35 860 M., hiervon sind für Abschreibungen 32 989 M. zu kürzen, so daß sich der aus dem Vorjahre übernommene Vortrag auf 2870 M, ermäßigt. Hauptzahlen der Jahresrechnung (abgerundet). Bestände: Grundstück 64 400 M., Gebäude 338 500 M., Maschinen 106 800 M., Lithegraphiesteine 47 500 M-, Fabrikation 289 100 M., Material 60 400 M., Forderungen 174 800 M., Bargeld 4000 M., Wechsel 12 700 M., Bürgschaften und Wertpapiere 18 300 AI., voraus- bezahlte Versicherungsprämien 1300 M. Verbindlichkeiten : Aktienkapital 660 000 M., Rücklage 66 000 Mark, Sonderrücklage 30 C00 M., Teilschuldverschreibungen 160 500 Mark, Teilschuldverschreibungen-Amortisationsfonds 16 000 M., ein zulösende Zinsscheine und unerhobene Dividende 1800 M., laufende Schulden 9500 M., Bankschulden 146 100 M., Rückstellung für noch nicht fällige Löhne usw. 25 100 AI., Gewinn-Vortrag von 1913/14 abzüglich 19 475 AI. Verlust im Jahre 1914/15 2870 AI. Gewinn- und Verlust-Rechnung. Soll: Handlungsunkosten, Gehälter, Zinsen, Provisionen usw. 139 100 M., Abschreibungen 33 000 M., Gewinn-Vortrag aus 1913/14 abzüglich Verlust im Jahre 1914/15 2870 M. Haben: Gewinn-Vortrag 22 300 AL, Robgewinn 150 300 AL, Erlös für verkaufte Pferde 2300 M. Scharnweber & Knoop, Buchdruckerei in Hamburg, Kl. Reichen straße 21. Frau Alma Henriette Scharnweber, geb. Henneberg, und Frau Emma Erna Scharnweber, geb. Schaper, wurde Prokura erteilt. K. Gustav Pritz & Co., Buchdruckerei in Leipzig, Blumengasse 12. Herr Karl Gustav Oesterreich ist als Gesellschafter ausgeschieden. K. Richard Rosalowsky G. m. b. H. in Berlin. Gegenstand des Unter nehmens ist Betrieb eines Verlagsgeschäfts und Eisenbahnreklame aller Art. Das Stammkapital beträgt 50 000 M. Geschäftsführer sind die Herren Hans Rieth, Prokurist Paul Knoll, Kaufmann Adolf Hertling. t Den Heldentod für das Vaterland erlitt am 23. Juli der jüngste Sohn des Geschäftsbücherfabrikanten Otto Edler in Firma Edler & Krische in Hannover, Herr Ludwig Edler, Leutnant der Reserve, Inhaber des Eisernen Kreuzes. t Den Heldentod fürs Vaterland erlitt Herr Bernard Mörl, Buchhandlungs- und Buchdruckereibesitzer in Brixen, im Alter von 27 Jahren. K. (Innsbruck. Nachr.) t Herr Gustav Otte, Inhaber der Packpapier- und Pappengroß handlung Besteck & Schulz in Hannover. K. (Hannov. Tgbl.) t Herr Michael Krauss, Buchdruckereibesitzer in Fürth (Bay.). K. Eisernes Kreuz. Mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse wurde ausgezeichnet: Herr Josef Kunz, Vizefeldwebel der Reserve, Korrespondent im Hause Hartmann & Mittler, Papiergroßhandlung in Augsburg. Befördert. Herr Reinhold Krause, in Firma Max Krause, Papier ausstattungsfabrik in Berlin, wurde zum Leutnant der Reserve befördert. Der Offizierstellvertreter Herr Max Vogel, Inhaber der Ge schäftsbücherfabrik M. Vogel in Frankfurt a. M., Schäfergasse 10, wurde zum Leutnant der Landwehr befördert. M. Herr Buchdruckereibesitzer Paul Pohl aus Reinerz, Schles., der sich seit Anfang des Krieges auf dem östlichen Kriegsschau platz befindet, wurde zum Leutnant befördert. K- (Glatzer Ztg.) Jubelfest.' Am 20. Juli konnte die Papierfabrik von Marggraff & Engel in Wolfswinkel ihr 150 jähriges Bestehen begehen. Am 20. Juli 1765 begann sie ihren Betrieb,-nachdem die in dem benach barten Heegermühle bestandene „Königliche Papiermühle“ im Jahre 1760 von den Russen verbrannt worden war. Der Papier macher Daniel Gottlieb Schettler von der holländischen Papier mühle am Werbellin-See hatte nach Zusicherung der Erbpacht im Jahre 1761 den Neubau unternommen und den Betrieb allmählich unter Benutzung der Wasserkraft des Finowkanals auf acht Bütten gebracht, bis im Jahre 1832 die erste Papiermaschine von England bezogen wurde. Dieser folgte dann später eine zweite, die wesentliche Vergrößerung der Gesamtanlage mit sich brachte. P. F. Brand. Am 27. Juli abends brach in der Schwarzburger Papier zellstoffabrik Richard Wolff, Aktiengesellschaft in Schwarza (Saal bahn), im Gebäude der Holzaufbereitung Feuer aus, das sich schnell verbreitete. Die Dampfkesselhäuser, das Laugereigebäude und das Kontor sind stehengeblieben; das auf der anderen Straßenseite liegende große Holzlager blieb unversehrt. Im übrigen ist die Fabrik mit zahlreichen Maschinen und den Vorräten an Papierstoff nieder gebrannt. Unglücksfälle sind nicht vorgekommen. Der beträcht liche Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Die Brandursache wird auf Selbstentzündung zurückgeführt. Unfall. Dem Maschinenführer Josef Schuster in der Holzstoff- Fabrik in Schongau (Bay.) wurde durch eine Walze ein Fuß ab geschlagen; eintretende Blutvergiftung hatte den Tod des Ver unglückten zur Folge. M.