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686 PAPIER-ZEITUNG Ein Luxuskasten als Buchattrappe ist in Bild 3 dargestellt. Auch dieser Kasten ist mit Deckel von Glas oder durchsichtigem Zelluloid versehen. Die Ausstattung kann vornehm oder einfach, billig oder kostbar sein. Namentlich für Lieferungswerke, als auch als Kasten auf dem Nachttischchen wird sich diese Form am besten eignen, zumal man sie auch mit einem Schloß aus Bild 3 Bild 4 statten kann. Dieser Kasten kann aus Holz und Pappe zu sammengesetzt werden. Der Lagerkasten Bild 4 gehört zu den Schutzkästen, welche im Regal an ihrem Platze stehen bleiben. Er ist mit einer aus- Bild 5 Bild 6 ziehbaren Platte a versehen, welche hinten, unten und oben mit einem Kantholz versehen ist, so daß das Buch hinten anliegt und sicher mit vorkommen muß, wenn an der Schlupfe b gezogen wird und anderseits, damit die Platte nicht ganz herausgezogen werden kann. Dieser Kasten ist für einzelne Bücher bestimmt. Einen ähnlichen Kasten größerer Art und für Sammel ¬ werke. oder für ganze Regalfächer berechnet, zeigen Bilder 5 und 6, und zwar zeigt Bild 5 den Kasten geöffnet und Bild 6 ge schlossen. Damit die Titel der Bücher sichtbar bleiben, kann a gleichfalls mit durchsichtigem Zelluloid hinter- Wissenschaftlern des Verbandstages deutscher Bibliothekare wurde u. a. darauf hingewiesen, daß zumal die Rücken der Ledereinbände schnellem Verfall ausgesetzt seien. Als Mittel dagegen wurde u. a. die Einwirkung von blauem, rotem, violettem Licht usw. erwähnt. Dieser Gedanke ließe sich nun bei den Bibliothek kästen sehr günstig und leicht ausführen, indem eben farbige entsprechende Zelluloiddecken (Glas ist zu schwer und leicht zerbrechlich) nicht nur an den Vorder-, sondern auch an den Seiten wänden angebracht werden können. Besonders aber ist auch eine weitere Des- infektions- und Schutzmöglichkeit durch die Buchkästen gegeben, welche papierfeindlichen Tieren und anderen Schädlingen den Zutritt verwehrt, denn die Innenwände der Kartonnagen können gepolstert und das Polster mit ent sprechenden Tier- und Keimtötern versehen werden. Auf den Schutz, den die Kästen zu folge ihrer festen Abgeschlossenheit dem Staube und den papierfeindlichen Tieren bieten, glaube ich kaum besonders eingehen zu müssen. Durch die Form und äußere Ausstattung der Buchkästen kann sowohl dem Inhalte des Buches als auch dem verwöhntesten Geschmack der Besitzer Rechnung getragen werden. Stanzen kleiner Prägearbeiten Das Stanzen kleiner Arbeiten ist zeitraubend und erfordert große Sorgfalt. Früher schlug im Betriebe des Einsenders ein Arbeiter nur 1 Million kleine Arbeiten in der Woche aus. In letzter Zeit haben wir eine Vorrichtung an einer Stanzmaschine angebracht, mittels deren ein Mädchen mit Leichtigkeit eine Million Stück in der Woche stanzen kann. Hierbei ist das Stanz messer an dem Stanzblock befestigt, geht mit auf und nieder und gibt selbständig die fertige Ware ab. Dadurch wird fort währendes Arbeiten ermöglicht. Der Gang der Maschine muß der Fertigkeit des Mädchens angepaßt werden. Zur Erzielung genauer Schnittlinien dienen 3 oder 4 leichte Federn (oder Fühler), welche entsprechend zugeschliffen oder gefeilt und so eingestellt werden, wie es die zu stanzende Ware erfordert. Diese Fühler sinken, sobald das Messer hochgeht, auf die Ware. Alsbald kann man leicht fühlen, wo die Schnittlinien liegen. Allerdings sind für genaue Arbeit geübte Hände erforderlich. Während der Papierstapel, den man zu 50 Bogen von 120 bis 130 g Quadrat metergewicht häufen kann,. in die genaue Schnittlinie gerückt wird, geht. das Messer nieder. Sobald es den Stapel erreicht, ziehen sich die Fühler zurück und geben die Schnittlinie frei. Mit dieser Vorrichtung wird flottes, genaues Arbeiten erzielt. M. E. Gummierte Papiere kalandrieren Ich habe viel gummiertes Papier zu kalandrieren, habe dabei aber durch Faltenbildung zuviel Ausschuß. Nach meiner Meinung liegt dieser Uebelstand an der Zusammensetzung des zum Gummieren benutzten Klebstoffes. Vielleicht kann mir jemand ein gutes Rezept für den Klebstoff empfehlen, damit das Papier sich nicht rollt und nicht wellig wird. B. Es empfiehlt sich nicht, gummiertes Papier zu kalandrieren, da der Gummi-Auftrag jedes Strecken des Papiers verhindert, und weil die gekrümmten Kanten nicht nur das Anlegen außer ordentlich erschweren, sondern auch die Bildung von Falten begünstigen. Zum Glätten solcher Papiere eignet sich mehr ein Satinier-Walzwerk, das aus zwei eisernen Walzen besteht,, zwischen denen die Bogen, in Zinkplatten eingelegt, durchgehen. Dabei ist wohl jede Faltenbildung ausgeschlossen. Am wenigsten rollen Papiere beim Gebrauch von Gummi germanicum, auch Gummin genannt, oder von Dextrin. Ein Mittel oder Gummi-Rezept, um das Rollen gummierter Bogen beim Trocknen ganz zu vermeiden, gibt es nicht, das Rollen läßt sich bei Gummi arabicum erheblich beschränken, wenn man einem Liter zwei Teelöffel Salz, ebenso viel klaren, weißen Zucker und einen Teelöffel Glyzerin zusetzt und alles gut durcheinander rührt. Man setze aber ja nicht mehr Glyzerin, zu, weil sonst die Klebmasse schwer trocknet. F. G. der Ausschnitt klebt sein. Von den