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Der Buchbinder-Husstand in Hannover Im Jahre 1906 haben die hannövrischen Geschäftsbücher- Fabriken sowie eine Anzahl Buch- und Steindruckereien und Kar- tonnagen-Fabriken in Hannover mit der Zahlstelle Hannover des Deutschen Buchbinder-Verbandes einen Tarif abgeschlossen, durch welchen das Arbeitsverhältnis mit den Gehilfen, technischen Hilfs arbeitern und Mädchen für die Zeit vom 1. November 1906 bis zum 30. September 1910 geregelt wurde. Seitens der Gehilfenschaft ist der Tarif im Juni 1910 recht zeitig und ordnungsgemäß gekündigt worden. Gleichzeitig wurde ein neuer Tarifentwurf eingereicht, welcher in runden Zahlen die nachfolgenden Erhöhungen aufwies: bei den Gehilfenlöhnen 2 M. f. d. Woche oder durch ¬ schnittlich . 10 v. H. bei den Handarbeiterinnen 2—4 M. f. d. Woche oder durchschnittlich .’.... 30—35 ,, bei den Maschinenarbeiterinnen 2—3 M. f. d. Woche oder durchschnittlich 20—25 bei den Hilfsarbeitern 3—4 M. f. d. Woche oder rungen einzelner Sätze bestand, verliefen die Verhandlungen wiederum ergebnislos. Inzwischen war der Ablauf des Tarifs herangekommen. In allen Betrieben wurde die Kündigung eingereicht. Einige Tage vor Ablauf der Kündigung ersuchte der Vorstand der Gehilfenorgani sation um nochmalige Verhandlung. Die Prinzipale erklärten sich hierzu wiederum bereit, gaben aber vorher schriftlich die letzten Zugeständnisse ab und_stellten ein Ultimatum auf Annahme oder Ablehnung. Nach langer eindringlicher Verhandlung lehnte die Gehilfen kommission das Ultimatum ab. Es kam zu einem siebenwöchigen Ausstand, der mit der Wiederaufnahme der Arbeit unter geringerer Lohnerhöhung, als im Ultimatum vorgesehen war, endete. Die Arbeitsplätze von einigen hundert Personen waren inzwischen ander weitig besetzt worden. Neuerdings sind Verhandlungen für das Zustandekommen eines neuen Tarifs mit längerer Dauer wieder aufgenommen. (Mitteilungen d. Vereins d. Buch- und Steindruckerei- Besitzer in Hannover) durchschnittlich . . 15—20 Die Arbeitszeit war von 5312 Stunden auf 53 Stunden herab gesetzt. Für Ueberstunden wurden nachfolgende Erhöhungen verlangt: für männliche Arbeiter in den ersten beiden Stunden ” 25 v. H. für Arbeiterinnen, in den ersten beiden} Stunden . 33 %—50 ,, für Sonntagsarbeit und alle Ueberzeitarbeit I an Sonnabenden und den Vorabenden gesetzlicher Feiertage bei Gehilfen 100 ,, bei Arbeiterinnen 33 %—60 ,, Ferner waren die Werkstubentarife für Akkordlöhne von 5 v. H. bis zu 30 v. H. erhöht. Für alle Arbeiter, welche von einer tariflich festgelegten Lohn erhöhung nicht betroffen waren, wurde 5 prozentige Zulage ver langt. Die Geltungsdauer des Tarifs sollte 3 Jahre betragen. Die Prinzipale konnten sich bei Prüfung der aufgestellten Forderungen des Gefühls nicht erwehren, daß de Gehilfen die Tragweite ihrer Forderungen nicht klar zum Bewußtsein gekommen war. Ver ständigung auf dieser Grundlage durfte als vollständig ausgeschlossen gelten. Trotzdem hatten sie sich zu Verhandlungen bereit finden lassen. Die in 3 Verhandlungen angebotenen Lohnerhöhungen sind zur besseren Uebersicht in der nachstehenden Tabelle zusammen gestellt. Die erste Bewilligung wurde seitens der Gehilfenschaft als un annehmbar bezeichnet. Die Prinzipale standen dann eine zweite Bewilligung zu, jedoch nur unter der Bedingung, daß der Tarif auf 5% Jahre abgeschlossen werde. Das Ergebnis der Verhandlung war die Erklärung, daß der Vor stand des Buchbinder-Verbandes den Abschluß des Tarifs seiner Mitgliederversammlung auf dieser Grundlage nicht empfehlen könne. Diese lehnte infolgedessen die angebotenen Erhöhungen als unzu länglich ab, beauftragte aber den Vorstand, sich zu weiteren Ver handlungen bereit zu halten. In einer zweiten Sitzung haben die Prinzipale dann das weitere Entgegenkommen gezeigt, daß sie die für den Abschluß von 5% Jahren angebotenen Löhne schon bei einem Abschluß von 3% Jahren ge währen wollten. Da die Gehilfenschaft aber auf weiteren Aufbesse 1. Gehilfenlöhne. Alter Tarif M. Erste Bewi M. | Zweite ligung M. Ultimatum M. Gehilfen im ersten Jahre . 19.— 20.— 20— 20— ,, von 19—21 Jahren 21.— 22— 22— 22— ,, über 21 Jahre ... 23.— —.— —.— .. 23 ,, — 24— 25— 25— .. 24 ,, — — 26— Spezialarbeiter 26.— 27— 28— 28— 2. Arbeiterinnen. Ungelernte Anfängerinnen 1. Halbj. 7.— • 7.50 8— 8— 2. Halbj. 8.— 8.50 9— 9— Arbeiterinnen n. einem Jahre 10.— 10.50 11 — 11.50 ,, n. dem 2. Jahre 11.— 11.50 12.— 13— 3. Maschinen-Arbeiterinnen. Ungelernte Anfängerin. 1. J. 10.— 10— 10— 10— Arbeiterinnen n. einem Jahre 13.— 13— 13— 13— n. d. 2. Jahre —.— 14— 14— 14.50 4. Hilfsarbeiter. 18 Jahre alt 18— 18— 18— 18— 20 Jahre alt 19— 19— 19— 24 Jahre alt 21 — 22— 22— half zu verarbeitender flüssiger Leim BERLIN N 20 Uferstrasse 4 a Leipzig, London, Paris, Moskau, Petersburg, Kristiania. Unvergleichlich billig Ausserordentlich ausgiebig Dauernd haltbar Säure- und schaumfrei Unübertroffene Hlebehraff Für Pinsel u. sämtl. Maschinen geeignet. [36949 Fordern Sie Preise und Proben ein von: Rekordol - Kaltleim - Fabrik der Firma: Praktische Maschinen, G. m. b. H. Silberschliff für Silberpapier fabriziert billigst E. Rupprecht Bronzfarben- BRESLHU III, Märkische Strasse 1OO Forde- Nach dem Aus- rung stand bewilligt M. M. 21 — 20— 23— 22— 25— . 27— • 25— 29— 28*— 9— 8— 11 — 9— 13— 11 — 15— 12— 12— 10— 14— 13— 16— 14— 18— 18— 21 — 19— 24— 22— Tusch- und radierfeste, präparierte Pauspapiere sowie [37524 la Rollenkopierpapier liefern billigst % Guschky & Tönnesmann Abteilung Rollenpapierfabrik Düsseldorf-Reisholz Ernst Kunz ® Co. 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