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Elbeblatt für Riesa, Strehla und bereu Umgegend. 17. Dienstag , den 27. April 1852» Aufforderung zu Gründung eines Armen- Vereins für Riesa und Umgegend. In unserer Nähe, um Lommatzsch, Oschatz und Mügeln, haben sich in neuester Zeit Armen- Vereine gebildet. Schon diese Beispiele sollten für uns wohl ei« Äntrieb sein, hinter solchem wahren Fortschritte nicht zurückzublei- b en. Auch würde» wir die Last der Spen den an Bittende um so mehr empfinden, je strenger benachbarte Bezirke dem Betteln in ihrer Mitte wehren. Wir würden auch die gute Absicht der genannten Vereine zum Theil ver eiteln, wenn wir Bettlern bei uns den Zutritt ferner gestatteten. Für Riesa erscheint aber auch ein Armenverein um so leichter ins Leben zu rufen, da dieser Ort so viele Erwerbs quellen hat, da wir in dem Sparvereine, den Arbeitsschulen, dem eben begründeten Rettungshause und der hoffentlich bald ins Leben tretenden Sparkasse schon sehr wichtige Anstalten für die Wirksamkeit eines solchen Ver eins besitzen, und da wir wohl auch bei de» be nachbarten Dörfern willige Theilnahme an solchen Bestrebungen erwarten dürfen. Der Segen eines solchen Vereines ist klar. Hebung' der leiblichen und geistigen Noth unter den Armen würde er unter Gottes Beistände gewiß nicht vergeblich erstreben. Denn der Nothleidenden finde» sich auch unter uns genug. Für die Ausführbarkeit eine» solchen Unternehmens liegen die mehrjährigen Erfahrungen ähnlicher Vereine vor. ES fehlt nur a» dem Entschlüsse, die bisher ver einzelte» Wohlthaten nach gemeinsa men Grundsätze» zu vertheilen und per sönlich mit rettender Liebe derUnglück- lichen sich anzunehmen. Der Zweck scheint wenigsten» des Versuches werth, einen solchen Ver ein zu gründen. Alle, die daran Theil zu nehmen gesonnen sind, werden daher gebeten, sich nächsten Donnerstag, den 29. April, Abends 7z Uhr, in dem Saale der vormals Schubert'« scheu Wirth schäft zu einer freien Besprech ung über Gründung eines solchen Ar menvereines einzufinden. Besonders erwünscht würde auch die Anwesenheit von Bewohuern benachbarter Dörfer sein, Ist da» Werk au» Gott, so wird er e» ja wohl mit seinem Segen fördern. N Richter, Rector. Vermischtest» Leipzig, -1. April. Gestern starb hier der verdienstvolle Doktor de» Taubstummen-Jnstitut», 0. Carl Gottlob Reich, der Schwiegersohn und Nachfolger Heinike's, der hier bekanntlich da erste Taubstummen-Institut in Deutschland be gründete. Chemnitz. (L. Z.) Der Strumpfwirkermei- ster Friedr. Chrn. Fischer zu LeukerS-wrf bei Chemnitz, ei» junger Mann von 24/WÄ«, welcher am 9. Januar d. I. seinen dyrMchdi^ unehelichen Sohn mit Salpetersäure, verDü^lld um keine ErztehungSgelder bezahlen zü »dLM^ ist zur Todesstrafe verurtheilt worden, LeiSnig. In der Nacht vom 17. zum 18 April ist der im 43. Jahre stehende f Hüfner Hentzschel aus Deutschluppa in der Nähe der sogenannten Strohschenke bei LeiSnig von ei nem beladenen Getreidewagen gefallen, mit dem Kopfe unter ein Rad gekommen und so gequetscht worden, daß er wenige Minuten darnach gestor ben ist. Döbel». Am 17. April früh gegen 10 Uhr brach in dem Hanse de» Hausbesitzers und Stein brechers Hartmann znGrrüßnitz, al» derselbe und seine beiden Kinder vom Haufe abwesend und seine Ehefrau allein war, Feuer aus und brannte dasselbe ganz nieder. Dabei wurde sehr bald die verehel. Hartmann vermißt und, da man sie in den Keller geflüchtet glaubte, Anstalt zu ihrer Rettung getroffen ; allein al» man, um zu dem Keller zu gelangen, die Flur de» Hause» zugänglich zu machen suchte, stieß Man auf den bereit» gänzlich verbrannten Leichnam der verehel. Hartmann. Der Verdacht, dies«» Brand ange legt und Mehrere» au» dem Hartmänn'schen Haus« gestohlen zu haben, fiel aus den Steinbrecher Johann Christian Wohlleb« zu Reumannsdorf, und r» find bet der AuSsuchung in dessen Woh-