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Abb. 16. Dresden-Nickern. Keramik aus einer Aunjetitzer Siedlungsgrube (vgl. Anm. 40). 1:2. ßem Boden und fast zylindrischer, leicht eingezogener Wandung (Abb. 16,3) näher bestimmt, das womöglich in den Veterov-Horizont weist. 41 Der Gostritzer Tassenfund bestätigt das häufige „Nebeneinander von Formvarianten“ in Gräbern mit mehreren Exemplaren. Zu den insbesondere durch Tassen gekennzeichneten .gefäßreichen Gräbern' (zuletzt Billig 1977, S. 40) können unsere Inventare mit maximal drei Gefäßen allerdings nicht gezählt werden. Auch weisen weitere Indizien auf jüngeres Alter hin und werfen damit die bekannte Frage, in wieweit gerade im sächsischen Elbraum Altaunjetitzer Keramik - wie auch andere kulturelle Äußerun ¬ teil und ausschwingendem Rand. Schwarz, waagerecht verstrichen, außen Leibung kräftig ge rauht; stark gemagert; gut gebrannt. Wst. 0,8-1,1 cm (Abb. 16,4). 5. Kleines Bruchstück eines Läufersteins aus quarzitischem Sandstein mit wenig konkaver Mahl fläche. Noch 9,2 X 7,3, St. 5,0 cm. 6. Ca. 200 cm 3 inkohlte Getreidereste, vor allem von Gemeiner Gerste, untergeordnet von Saat hafer, Emmer und Einkorn, sowie wenige Unkrautsamen (Kornrade, Platterbse u. a.) (vgl. Bear beitung durch Nötzold 1982, S. 159 ff.). Landesmuscum für Vorgeschichte Dresden, Zug.-Kat. 1976/109. 41 Am ehesten von einem der seltenen Dosengefäße mit Standring oder Füßchen stammend, die sei nerzeit bereits G. Neumann (1929 b, S. 136 ff.) auf einen späten südöstlichen Einfluß zurückgeführt hat (vgl. Zapotocky 1961, S. 636 ff.; Billig 1963/64, S. 75 f., 78; Müller 1982, S. 107, 113). In Be tracht käme allenfalls noch eine Rekonstruktion mit schlichtem Boden wie bei Jungaunjetitzer Blu- mentopfgefäßen in Böhmen (z. B. Moucha 1978, Abb. 88,12,20,21; vgl. auch Simon 1985 a, Abb. 1,4).