Fünfzehn Gräber bildeten auf einer Fläche von etwa 200 m 2 eine ziemlich dicht geschlossene Gruppe. Die vier übrigen waren, soweit festgestellt, einzelne Gräber mit einer Entfernung bis zu 50 m zur Hauptgruppe. Die gering eingetieften Bestat tungen waren fast alle durch den Feldbau sowie durch die Planierungs- und Schacht arbeiten schon stark zerstört. Im Grabaufbau zeigten die Anlagen die innerhalb des älteren Abschnittes der Lausitzer Kultur übliche Variationsbreite. Steinschutz war bei wenigen Gräbern zu beobachten. Meist lagen ein bis drei Geschiebestücke neben oder zwischen den Gefäßen. Lediglich bei Grab 18 konnte eine hufeisenförmige, nach Süden offene Setzung, in deren Innerem die Grabgefäße standen, belegt werden. Zu dem Steinverband gehörte auch eine aus Läufer und Bodenstein bestehende Schiebemühle. Zwei Bruchstücke vom Bodenstein einer zwei ten Schiebemühle fanden sich neben dem Grab 9. Bei dem überwiegenden Teil der untersuchten Objekte handelte es sich um Urnen gräber, und zwar in jedem Falle um Bestattungen mit nur einem Leichenbrand behälter. Dieser nahm stets eine zentrale Stellung innerhalb der Gesamtanlage ein. Beigefäße waren entweder um die Urne gruppiert oder standen bzw. lagen auf dem Deckbehälter. Mehrfach wurden Kleingefäße in der Urne, zum Teil auch von Lei chenbrand bedeckt, beobachtet (Grab 17). Sehr häufig waren halbierte und zer schlagene Gefäße, die entweder als Scherbenpackungen neben bzw. unter der Urne lagen, oder die sich an verschiedenen Stellen im Grabbereich verteilt fanden. Als Leichenbrandbehälter dienten fast ausnahmslos große schlichte Terrinen oder Buk- kelterrinen. Nur bei Grab 5 kam ein Doppelkonus zur Verwendung. Bermerkens- werterweise war hier der Urnenboden herausgeschlagen und das Gefäß mittels eines Eitopfes abgedichtet worden. Unter den Deckgefäßen, soweit solche bei den angepflügten Gräbern noch nach zuweisen waren, dominierten große S-Profil-Schalen. Lediglich Grab 5 besaß das Unterteil einer ritzverzierten Terrine und Grab 12 einen großen Topf als Urnen abdeckung. Bei zwei der Leichenbrandbehälter (Grab 3 und 17) konnten im Boden die sog. „Seelenlöcher“ beobachtet werden. Die Zahl der Beigefäße in den einzelnen Gräbern war wie allgemein in den Ver bänden der Mittel- und Jungbronzezeit zwar ziemlich unterschiedlich, aber nicht übermäßig groß. Einschließlich der zerschlagenen Keramik fanden sich außer Urne und deren Abdeckung meist zwei bis vier, in einigen Gräbern bis zu neun Gefäße. Neben den beschriebenen Urnenbestattungen wurden zwei Brandschüttungsgräber und drei isolierte Scherbenpackungen festgestellt. Zu den Brandschüttungen gehör ten nur Packungen zertrümmerter, jedoch keine ganzen Gefäße. Der Leichenbrand war entweder zwischen die Scherben gestreut oder lag konzentriert angehäuft. Grabverbände, die eindeutig in die Zeit vor dem Auftreten der Fremdgruppen gehören, finden sich unter dem Leubener Material nicht. Fast alle Bestattungen führen eindeutig jüngere Formen in ihrem Inventar. An erster Stelle stehen, mit über 50 % Anteil am Gesamtbestand, Terrinen mit Zylinder- oder Steilkegelhals. Als Großform besitzen sie öfters auf der Schulter einfache Hofbuckel und sind selten