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sehen Bild weisen die tröpfchenförmigen und teilweise dendritischen Wüstit- und Magnetitkristalle randliche Umwandlungen in Fe2O3 (Martit) oder Limonit auf. Die Rennschlacke ist zwar zu 95 Prozent auskristallisiert, aber die Kristalle sind dendritisch ausgebildet bzw. klein und inhomogen. Das deutet auf eine relativ rasche Abkühlung hin. Der MnO-Gehalt der untersuchten Proben 1 bis 3 ist extrem niedrig; er streut nor malerweise bei Rennschlacken zwischen 0,1 und 13,0 Prozent. Die Erze müssen dem nach vergleichsweise manganarm gewesen sein. Die anderen Oxide sind wenig aus sagekräftig. Die Spurenelementgehalte in den Eisenschlacken sind durch 10 2 ppm Ba, Cu, Ti und durch E 60 ppm Co, Ni, V, Sn und Pb gekennzeichnet. Probe 5 Die Probe 5 ist heterogen zusammengesetzt; sie besteht aus geschmolzenem Neben gestein und der Eisenschlacke. Der Gesamteisengehalt liegt bei 26,7 Prozent und der SiO2- und Al2O3-Gehalt ist gegenüber den Proben 1 bis 3 auf das Doppelte er höht. Röntgenographisch wurden in der Probe nur Magnetit und Quarz sowie Andeu tungen von Fayalit nachgewiesen. Polarisationsmikroskopisch sind neben den den dritischen Eisenoxiden und zerbrochenen, angeschmolzenen Quarzkörnern nadlig-bü- schelige Kriställchen zu beobachten. Der Spurenelementgehalt weist im Vergleich zu den Proben 1 und 2 höhere Ge halte an Ba, Mn, Ti, Pb und Ni auf. Der Co- und V-Gehalt ist gleich; Cu und Sn sind etwas erniedrigt. Probe 1 a Die Probe 1 a ist durch einen Gesamteisengehalt von 11,2 Prozent und einem SiO2 Gehalt von 50,3 Prozent charakterisiert; der Al2O3-Wert liegt bei 9,7 und der KO- Wert bei 3,7 Prozent. Bemerkenswert sind die Spitzenwerte bei MgO, CaO und S sowie der um ein Vielfaches höhere MnO-Gehalt. Die Sonderstellung dieser Probe zeigt sich auch im Spurenelementgehalt: 30 ppm Ag, > 10 000 ppm Ba, erhöhte Pb-, Ti- und V-Gehalte sowie erniedrigte Co-, Cu- und Ni-Werte. Unter dem Mikroskop ist die Probe 1 a fast vollständig glasig; röntgenographisch wurden keine kristallinen Phasen nachgewiesen. Falls es sich bei der Probe 1 a um ein zeitgleiches und damit vergleichbares Material aus der Fundstelle handelt, könn ten die Ergebnisse wie folgt interpretiert werden: Die Korrelationen Al2O3-SiO2 und CaO-MgO (Abb. 3) belegen einen Zusammenhang zwischen den eisenoxid- reichen Rcnnschlacken über die Schlacke 5 bis zur Probe 1 a derart, daß in der letzt genannten Probe der Nebengesteinsanteil am höchsten ist; alle Proben liegen auf einer Geraden. Der wesentlich höhere Basizitätsgrad (Verhältnis CaO/SiO 2 ) bewirkt die höhere Schwefelaufnahmc. Die erhöhten Spurenelementgehalte lassen die Deu tung zu, daß diese mit den Erzen eingetragen wurden.