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bei ihr ist der lippenartige, schwach ausbiegende Rand typisch. Hierzu sind die Scherben Abb. 15 t, 16 i,l,p und 18 g zu zählen. Die Reste Abb. 14 b,c besitzen eine leichte Innenkehle und werden hier mit aufgenommen. Eine kleine Kollektion wird von mehr oder weniger kräftigen lippen- bis keu lenartigen, ausbiegenden Randformen gestellt (Abb. 10 k, 11 i, 15 g). Wesentlich umfangreicher ist eine Gruppe vertreten, die sich durch weit ausla dende, fast waagerecht gestellte Ränder mit markanter Innenkehle auszeichnet und bei welcher neben dem erwähnten Farbspektrum der harte Brand einiger Scherben auffällt (Abb. 10 b, 12 b,d,g, 14 f, 15 h,l, 16 c,f,g,r, 18 r, 19 a,d). Bei den kantig abgestrichenen Randscherben Abb. 11 f, 12 q, 16 d, 18 c,h über wiegen blaugraue Töne. Einzelstücke stellen der Form nach die Scherben Abb. 11 d und 18 p mit blau grauer Brennfarbe dar. Eine geringe Anzahl hell- bis blaugrauer Gefäßreste weist einen gestauchten Schrägrand auf (Abb. 11 a,s, 12 k,r, 16 k, 18 k); bei dem klingend hart gebrannten Stück Abb. 11s überzieht eine abgestufte Gurtfurchenzone die Schulter. Zu flaschenähnlichen Gefäßen, deren Gesamtform aus den erhaltenen Resten jedoch nicht erschlossen werden kann, gehören die hellgrauen, feinsandigen Scherben Abb. 11 r und 19 b. Schließlich ist auf eine größere Zahl variierender Kragenrandformen hinzuweisen (Abb. 10 f,h,i,n,p, 11 o,q, 12 s, 14 a, 15 b,p, 17 a,c,g,i,l). Neben diese stärker profi lierten Formen treten stärker gerundete, weichere Ränder (z. B. 17 k, 18 q), wobei letzterer zu den lang ausgezogenen, typologisch späteren Kragenrandformen (etwa Abb. Ile und 16 s) überleitet und damit den Blick in das 14. Jh. eröffnet.'Die vor genannten Formen nehmen u. E. dagegen das gesamte 13. Jh. ein, ohne die untere zeitliche Grenze sicher festlegen zu können. Sicher gehören die blaugrauen Ränder eher in die Zeit nach 1225, jedoch ist diese zeitliche Trennung gegen die ältere Kera mik der unmittelbaren Landesausbauzeit noch nicht umfassend durch datierende Komplexe zu vollziehen gewesen. Maßgebend für unsere Zeitansetzung sind die gut datierbaren Keramikfunde von Groitzsch, Kr. Borna, Wiprechtsburg, Burgperiode IV, besonders aber V, die zeit lich in das 12./13. Jh. fallen (vgl. Vogt 1979, S. 68 ff. und Taf. 70-72). Weiterhin muß einer Materialgruppe Erwähnung getan werden, in der oxidierend gebrannte, braune bis braungelbe Gefäße zusammengefaßt werden, die durch ihre markanten Lippenränder auffallen (Abb. 10 a,g,l,m, 11 c,g, 12 f,h,i,o, 15 d, 16 o,q, 17 e, 18 b,f,o). Die Verteilung dieser hart gebrannten Keramik in der gesamten Schicht macht ihr Auftreten im 13. Jh. wahrscheinlich, sie zieht sich dann länger als die blaugraue Ware bis in die frühe Neuzeit und gewinnt unmittelbar Anschluß an die nun verbreitete oxidierend gebrannte Keramik. Diese Erscheinung muß für Freiberg noch klarer herausgearbeitet werden. Neu ist auch das verhältnismäßig konzentrierte Auftreten von plastischen Boden zeichen im Fundmaterial der Borngasse. Bei dem Mangel an entsprechenden Fun den (bisher war nur ein fragmentarisch erhaltenes Stück bekannt) ist das ein wesent-