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Abb. 25. Beerwalde, Kr. Hainichen, „Waal“. Südöstliche Grundmauer des Turmes, Innenansicht. 1:50. (gerechnet von der Ostecke) erhalten. Die Ostecke ist außen abgerundet (Abb. 27); die Südecke ist durch den Bau des Fundamentes des Hauptdenkmals des Erbbegräb nisses zerstört worden. Die Oberkante der Vorsatzmauer liegt in gleicher Höhe wie die Oberfläche von Schicht 3 (Einmottung). Bei 3,6 m und 5,2 m von der Ostecke ent fernt befinden sich rechteckige Scharten in der Mauer. Sie sind nachträglich mit Stei nen versetzt worden. Ihr Zweck konnte nicht geklärt werden, da auch hier moderne Störungen alle Befunde beseitigt haben. Es ist aber zu vermuten, daß sie bis in das Gebäudeinnere als Kanäle (vielleicht in Stein gesetzt) durchliefen. Darauf könnte eine senkrecht stehende Granulitplatte auf der Innenkante der Grundmauer, die in Flucht der Scharte bei 3,6 m liegt, hindeuten. Außerhalb der Mauer war vor den Scharten eine durchgängige Lehmschicht (Schicht 3) vorhanden. Der aus Lehm bestehende Unterbau war, auch im Bereich der Vorsatzmauer, außen mit Kalkmörtel verputzt, wie Putzreste in der Ostecke dieser Mauer zeigen. Daraus kann geschlossen werden, daß die „Einmottung“ des Turmes nicht gleichzeitig mit seiner Errichtung erfolgte, sondern erst in einem bestimmten zeitlichen Abstand. Die Mörtelschicht hatte eine Stärke von ca. 1,0 cm. Der verwendete Sand war sehr fein körnig. Der sehr homogene und glattgedrückte Putz kann aus dem 13. oder 14. Jh. stammen. 36 Die glatte Seite des Putzes zeigt nach außen, d. h. nach der Vorsatzmauer. Er gehörte also nicht zu dieser, sondern zum Unterbau. Die geringen Mengen Lehm, die an der Innenseite des Putzes noch während der Grabung anhafteten, sind Reste des Lehmunterbaus. Ein ähnlicher Befund wurde beim Schnitt durch die Scharte bei 5,2 m angetroffen. In den Schichten 4 und 6 befanden sich Putzreste im Brand schutt. Es konnten verhältnismäßig große Flächen an Lehmbrandbrocken beobachtet werden. Die Nordostmauer (Abb. 28) wird durch den im 18. oder 19. Jh. angelegten Keller erheblich gestört (Abb. 30). Der Keller besaß ein Tonnengewölbe mit einer Höhe von ca. 1,8 m. Das Gewölbe wurde beim Bau des Erbbegräbnisses beseitigt und der 36 Freundliche Mitteilung von Herrn Dr. H. Magirius (Institut für Denkmalpflege Dresden).