WILLFRIED BAUMANN 1933-1981 Am 4. April 1981 schied unser verehrter Mitarbeiter, der Abteilungsleiter für Bo dendenkmalpflege am Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden und Leipziger Bezirksbodendenkmalpfleger, im 49. Lebensjahr aus unserer Mitte. Der schmerzliche Verlust trifft nicht nur die archäologische Forschung in unserer Republik, sondern auch viele persönliche Freunde und Mitstreiter. Willfried Baumann wurde am 29. Januar 1933 in Zeitz geboren, legte nach erfolg reicher Schulzeit 1951 dort das Abitur ab und qualifizierte sich von 1951 bis 1953 als Maschinenschlosser beim VEB Braunkohle Zeitz. Von dort wurde er zum Studium der Ur- und Frühgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg de legiert, nachdem er bereits seit 1950 dem Fach als ehrenamtlicher Bodendenkmal pfleger mit voller Hingabe gedient hatte. Auf Grund seiner guten Leistungen kam er nach dem Studium während der Jahre 1953-1957 in die Absolventenförderung der Akademie der Wissenschaften vom Herbst 1957 bis 1959. Dabei arbeitete er haupt sächlich im Landesmuseum Dresden, daneben im Museum für Ur- und Frühgeschichte Schwerin und schließlich während zweier Monate in verschiedenen Forschungseinrich tungen der Ungarischen Volksrepublik. Sein Universitätslehrer hatte in den Beurtei lungen bestätigt, daß er allen seinen Kommilitonen in zwei Richtungen weit voraus sei, nämlich in der Begeisterung für das Fach, dann aber auch in der praktischen Arbeit der Bodendenkmalpflege. Nach den positiven Erfahrungen während der zweijährigen Absolventenförderung war es fast selbstverständlich, daß sich das Landesmuseum für Vorgeschichte Dres den um ihn als wissenschaftlichen Mitarbeiter bemühte. So war er hier seit dem 16. August 1959 in der Bodendenkmalpflege tätig und wurde mit der Schaffung von größeren Arbeitsbereichen im März 1972 Leiter der wissenschaftlichen Abteilung Bodendenkmalpflege bei der genannten Forschungseinrichtung. Trotz dieser Lei tungstätigkeit behielt er die Bezirkspflege im Leipziger Bereich mit der sich immer mehr verstärkenden Verpflichtung zur Rettung, Erforschung und Interpretation wichtiger Bodenurkunden und siedlungsgeschichtlicher Zusammenhänge inne. In der Forschung war er daneben noch für den Zeitabschnitt Neolithikum verantwortlich, wie auch für die Verbindung zu den Naturwissenschaften, in erster Linie der Bo denkunde. Im letzten Jahrzehnt bemühte er sich erfolgreich um den Aufbau der Braunkohlenarchäologie in den sächsischen Revieren und hatte vor wenigen Monaten