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DIE BEZIEHUNGEN DER SPÄTKAISER- UND VÖLKERWANDE RUNGSZEITLICHEN KULTUREN POLENS UND DER DDR (INS BESONDERE DIE DER SÜDGEBIETE) Von Aleksander Dymaczewski In diesem Beitrag richte ich meine besondere Aufmerksamkeit auf die dritte Phase der Römischen Kaiserzeit, die ungefähr die Jahre von der Mitte des 4. Jh. bis an die Wende des 5. zum 6. Jh. u. Z. umfaßt. Es ist klar, daß es in einer Reihe von Fäl len geboten erscheint, ein früheres Datum anzusetzen. Auch sollte man an dieser Stelle in Erinnerung bringen, daß es sich im allgemeinen eingebürgert hat, die Rö mische Kaiserzeit im Rahmen kürzerer Phasen darzustellen, die man gegenwärtig bereits in drei grundlegende Perioden einteilen kann. Man muß sich darüber im klaren sein, daß solche eingehenden Periodisierungsversuche vor allem auf Verän derungen basieren, die bei der Importzufuhr erfolgten und mit gewissen Wandlungen im Formengut, insbesondere bei den Metallgegenständen, in Einklang gebracht wer den können. Weit schwieriger ist es, dieses ausführliche Periodisierungsschema mit solchen Formengruppen in Verbindung zu bringen, deren zeitliches Vorkommen keine deutlich erkennbaren Daten aufweist. Ich denke vor allem an die Keramik. Weitere Schwierigkeiten werden aus Formengruppen bereitet, die Gebieten entstammen, wo der Stand der Forschungen ungenügend ist oder eine entsprechende Region ungleich mäßig erfaßt. Es ist hierbei nicht ohne Bedeutung, daß die Kaiserzeit fast bis in die letzten Jahre nicht Gegenstand einer breiter angesetzten und intensiver geführten Forschung in den uns interessierenden Gebieten gewesen ist. Dies erschwert ebenso wie eine zu enge, regional aufgefaßte Erforschung der Fundgegenstände, die immer hin gewissen Umfang besitzt, einen Versuch zur Verallgemeinerung der beobachteten Erscheinungen. Man kann auch hier andere nachteilige Erscheinungen nicht übersehen, die sich in der Forschungspraxis abzeichnen. Ich denke hier an ein Fehlen einwandfreier Me thoden, die eine sinnvolle Definition und Aussonderung von Typen ermöglichen (z. B. der Keramik), ferner an die Schwierigkeit der Vergleiche von Gruppen, der Struktur chronologischer Phasen und schließlich der räumlichen Differenzierung von Fundgruppen und deren Komplexen. Die gegenwärtigen Versuche einer Fixierung chronologischer Horizonte, die sich auf das ständige Vorkommen verschiedener Fund kategorien stützen, können manchmal erhebliche Zweifel erwecken 1 . Dies betrifft namentlich die Art und Weise der Grenzziehung zwischen den einzelnen Phasen. 1 Z. B. K. G o d 1 o w s k i 1970, S. 19, 70.