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Ohrring (Abb. 2 b), der für die Phase zwischen der Mitte des 5. Jh. und dem 4. Jh. typisch und in zahlreichen Gräberfeldern, z. B. Chotin, Bez. Komärno 11 , vertreten ist. Dieser Typ des Schmuckes ist für die geschlossenen skythisch-hallstättischen Funde aus der südwestlichen Slowakei und dem nördlichen Ungarn charakteristisch; das Exemplar aus Ivancice bildet den am weitesten nach Westen vorgeschobenen Fund von dieser Art Schmuck und muß fraglos zu den dortigen Importen gezählt werden. Beide erwähnten Funde, die aus benachbarten Fundplätzen stammen, verbinden sich mit dem Horizont der sog. skythisch-hallstättischen Funde; sie bestätigen die Existenz des Austausches, sind jedoch kein Beweis für die Infiltration fremder Gruppen aus dem Osten. Abb. 2. a) Oslavany-Näporky, Bez. Brno-venkov (CSSR, Mähren). Bronzepfeilspitze vom sog. skythischen Typ aus dem Gebiet der Horäkov-Kultur. Nach V. Podborsky 1970, S. 86, Abb. 32, 16. 1:1. b) Ivancice-Nova Ves, Bez. Znojmo (CSSR, Mähren). Bronzener Ohrring vom sog. skythischen Typ mit silbernem Beschlag. Nach J. Skutil 1943, S. 89, Abb. 1, 9. O. M. Aus der südlichen Grenzzone der Lausitzer Kultur in Mähren, die der Horäkov-Kul tur benachbart war, gehören die offene Siedlung Kfenovice, Bez. Perov (Abb. 3 a), und die Wehrsiedlung Olbramovice, Bez. Moravsky Krumlov, zu den Fundorten mit deutlichen Spuren von Zerstörung, in welchen die sog. skythischen Pfeilspitzen aus der Mitte des 6. Jh. bis zum Anfang des 5. Jh. v. u. Z. auftraten. Aus derselben Zeit stammen die Pfeilspitzen, die vom Gräberfeld in Nezamyslice, Bez. Kojetin (Abb. 3 b), geborgen wurden. Diese Funde können als Spuren des Eindringens der sog. skythischen Gruppen in das Gebiet von Brno angesehen werden. Eine spätere Datierung kennzeichnet die Pfeilspitzen aus der befestigten Siedlung in Kfepice, Bez. Znojmo, woher 5 (?) Exemplare aus dem 5. bis Anfang des 4. Jh. v. u. Z. stammen (Abb. 3 c), und aus der offenen Siedlung in Jaromerice, Bez. Znojmo, wo fünf Pfeilspitzen aus dem 5. bis Mitte des 4. Jh. v. u. Z. geborgen wurden (Abb. 3 d). Typologisch und chronologisch hängen sie mit ähnlichen Pfeilspitzen aus den sog. skythisch-hallstättischen Fundkomplexen zusammen. Sie bestätigen die Tatsache, daß das skythisch-hallstättische Milieu in westlicher Richtung einwirkte 12 . 11 M. D u s c k 1966, S. 34 f.; Taf. XXXV, 14-15; XLV, 4; LVII, 15-16 u. a. 12 Publikation der oben erwähnten Funde, Chronologie und Literatur siche Z. Bukowski 1977.