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bisher noch keine eindeutige Erklärung gefunden werden konnte. Möglicherweise sind diese beiden Skelettelemente widerstandsfähiger als andere und auch beim Vor liegen kleinerer Bruchstücke noch genau zu bestimmen. Die Altersgliederung der Schafe und Ziegen läßt erkennen, daß ähnlich wie beim Rind in den Phasen I/II und V über 50 % der Tiere das fortpflanzungsfähige Alter erreicht hatten, während in den Phasen III und IV über 60 % der Tiere im jugend lichen Alter geschlachtet worden waren (vgl. Tabelle 9). Eine weitere Altersgliederung der adulten Schafe und Ziegen auf Grund des Abkauungsgrades des M3 läßt sich nur für die Phasen I/II und III durchführen (Tabelle 10), da aus den anderen Phasen we gen des Mangels an Kieferstücken keine dritten Molaren vorhanden sind. Dieser Ta belle ist zu entnehmen, daß die adulten Tiere wohl kaum älter als 5 Jahre wurden. Etwa die Hälfte der adulten Tiere wurde schon in einem Alter von etwa 3 Jahren geschlachtet. Tabelle 9. Altersgruppierung der Schafe und Ziegen Burgphase I/II III IV V b d b d b d b d juvenil 11 subadult 6 adult 21 29,0 15,8 55,2 19 15 22 33,9 26,8 39,3 9 2 2 69,2 15,4 15,4 8 17 33 13,8 29,3 56,9 Summe 38 56 13 58 Tabelle 10. Altersgliederung der adulten Schafe und Ziegen auf Grund des Abkauungsgrades des M3 Burgphase I/II III Abkauungsgrad geschätztes Alter a d a d schwach schwach bis mittelstark mittelstark mittelstark bis stark 2-3 J. 3-4 J. 4-5 J. 5-7 J. 6 46,2 3 23,1 3 23,1 1 7,6 2 66,6 1 33,4 Summe 13 3 Die Geschlechtsdiagnose konnte bei dem vorliegenden Material im wesentlichen auf Grund der Hornzapfen durchgeführt werden. Aus Phase I/II waren vom Schaf 5 männliche Hornzapfen vorhanden und von der Ziege 2 männliche und 2 weibliche. Aus Phase III liegen vom Schaf 6 männliche und von der Ziege 1 männlicher Horn zapfen vor, während aus Phase V nur 1 männlicher Hornzapfen vom Schaf stammt. Für Phase III konnten jedoch durch Schädelstücke auch 1 hornloses Schaf und 1 hornlose Ziege nachgewiesen werden, bei denen es sich wahrscheinlich um weibliche Tiere handelte. Anhand der Beckenbruchstücke, bei denen das Os pubis bis zur Symphysen fuge erhalten ist, lassen sich für Phase V noch mindestens 6 weibliche Tiere belegen. Diese Geschlechtsdiagnose kann allerdings unvollständig sein, denn es muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß noch mehrere hornlose weibliche Tiere vorhanden waren, die aber nicht zu belegen sind, da die Schädelstücke stark zerschlagen sind. So erlaubt die Geschlechtsdiagnose nur die allgemeinere Aussage, daß sich in den Phasen I/II und III unter den geschlachteten Schafen mehr männliche Tiere befanden