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DIE SCHWERTSCHEIDEN UND DIE ZUGEHÖRIGEN SCHWERTER VON LA TßNE, LIEBAU UND GROITZSCH J. M. de N a v a r r o, The f inds f rom the site of La Tne I: Scabbards and the swords found in them. Part I: Text; Part II: Catalogue and plates. XXVI, XVI und 456 S., 160 (CLVIII + CX A sowie Titelbild) Tafeln, 37 Textabb., darunter 3 Karten. Im vergangenen Jahrhundert erlangten zwei früheisenzeitliche Fund stellen des Alpengebietes für Europa außerordentliche Bedeutung. Es handelt sich dabei um Hallstatt im Salzkammergut und La Tene am Neuenburger See in der Nordwestschweiz. Qualität und Quantität der sich im allgemeinen klar voneinander abgrenzenden Fundmaterialien beider Lokalitäten, dazu die relativ weite Verbreitung vieler Typen, führten dazu, daß entsprechend dem damaligen Forschungsstand und den sich daraus ergebenden Forderungen für die weiteren Arbeiten vor allem im Hinblick auf die Schaffung eines zuverlässigen Zeitgerüstes sich der schwedische Archäologe Hans Hildebrand 1872 bei der Untergliede rung der vorrömischen Eisenzeit für die Namengebung im Gegensatz zu der sonst üblichen neutralen Bezeichnung von Unterstufen der Stein- und der Metallzeiten der beiden Fundplätze bediente. Seitdem sind die Hallstatt- und Latenezeit feste Zeitbegriffe geblieben, ganz unabhängig davon, daß die eponymen Fundorte nicht die gesamte Breite der nach ihnen benannten Epoche ausfüllen. Das gilt besonders für La Tene mit einem ganz deutlichen Überwiegen besonders der jüngeren Stufen. Der berühmten Schweizer Fundstelle wurden jahrzehntelang viele ein zelne Publikationen gewidmet, in denen die Ergebnisse als Jahresberichte der Pfahlbauforschung und weitere wichtige Einzelarbeiten allgemein zugänglich geworden waren. Eine erste alle bisherigen Untersuchungen zusammenfassende Monographie verdanken wir P. Vouga (La Tene. Mo nographie de la Station publiee au nom de la Commission des fouilles de La Tene. Leipzig 1923). Fast ein halbes Jahrhundert blieb diese Arbeit das grundlegende Orientierungsmittel über die bekannte Schweizer Ufer randsiedlung, und genau ein Jahrhundert nach der Bezeichnung der ge samten „jüngeren vorrömischen Eisenzeit" als Latenezeit (1872/1972) er-