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BRAKTEATENDOSEN - BRAKTEATENSCHALEN KUPFERBRAKTEATEN Von Walther Haupt Dem Betrachter von Brakteaten, vor allem von solchen aus der Spätzeit der Brakteatenprägung, drängt sich immer wieder die Frage auf, wie diese merkwürdigen papierdünnen, gebrechlichen, aber umfangreichen Münzen, vor allem die stark profilierten des 13. und angehenden 14. Jahr hunderts, aufbewahrt wurden. Die Frage wird nicht gelöst durch den Hinweis, daß die Münzschätze meist in Tontöpfen vergraben, also offenbar darin auch vorher schon auf bewahrt gewesen sind; denn für den Gang auf den Markt, gleichviel ob innerhalb der Stadt oder auf dem Wege vom Dorfe in die Stadt, war ein kleinerer Behälter nötig. In der bloßen Tasche oder in einem Geld beutel wären die Münzen in kurzer Zeit verbogen und zerdrückt gewesen und hätten in ihrer Form auch nicht das eine Jahr überdauert, das ihnen nach Gesetz und Brauch als Lebensdauer vorgeschrieben war. Daß die rund 250 Brakteaten des Fundes von Lauban in einem „Cylin- der von Eisenblech“ gefunden wurden, besagt ebenfalls nichts über die Unterbringung des Tages- und Marktbedarfes an Pfennigen, der wohl nicht mehr als ein bis zwei „Schilling Pfennige“, also ein bis zwei Dut zend Pfennige, betrug. Im 19. Jahrhundert gab Julius Menadier einige Metalldosen mit Sturz deckel bekannt, die, nach ihrem aufgeprägten Bilde und zum Teil durch ihren Inhalt ausgewiesen, als Brakteatendosen zu betrachten sind. Deren Fundgebiet ist immer der weitere thüringische Raum, damit teilweise bereits das Kolonisationsgebiet der zweiten deutschen Ostexpansion, aber noch im Einflußbereich des alten deutschen Kernlandes westlich von Elbe und Saale. 1932 gab Max v. Bahrfeldt ein zum zweiten Male aufge tretenes thüringisches Fundstück bekannt. Bei den Ausgrabungen in der Burgruine Kirschau, etwa 8 km südlich von Bautzen, fanden sich Ende der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts erst malig am gleichen Fundort zwei Metallschalen von reichlich 40 mm Durchmesser und einer Höhe von 16 und 8 mm mit dem Bilde eines Brakteaten. Unweit davon lagen zwei Brakteaten mit einer ähnlichen bild lichen Darstellung, von denen der eine leider aus Unkenntnis weggeworfen
