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Robert Heidenreich gewidmet DER MÜNZFUND VON BAD GOTTLEUBA (KREIS PIRNA) Von Paul Arnold Fundumstände: Als im Januar 1969 Herr Arno Löwe an der südlichen Kellermauer seines Grundstückes Richard-Schäfer-Straße 17 (ehemals Peterswalder Straße) in Bad Gottleuba mit Ausschachtungsarbeiten für eine neue Schleuse beschäftigt war, fiel ihm in der Kellerdecke ein stark patinierter Metall klumpen auf, der sich nach vorsichtiger Freilegung als mehrere zusam menkorrodierte Silbermünzen erwies. Herr Löwe informierte sofort das Münzkabinett Dresden von dem Fund. Am 13. Februar 1969 besichtigte daraufhin der Verfasser die Fundstelle und konnte feststellen, daß die Münzen nicht in der Kellerdecke sondern im Boden des mit Steinplatten ausgelegten Hausflures verborgen worden waren. Da sie immer zu meh reren zusammenkorrodiert und mit einer Kupferpatina überzogen waren, überließ sie Herr Löwe dem Münzkabinett zur Reinigung und Konser vierung, die in der Restaurierungswerkstatt des Landesmuseums für Vor geschichte Dresden durch die leitende Restauratorin, Wilhelmine Stahl, vorgenommen wurden. Restaurierungsbericht :1 Die Silbermünzen waren immer zu mehreren zusammenkorrodiert. Sie zeigten starke Korrosionsschichten, d. h. eine grüne Kupferpatina. Unter der dichten Patina war die Prägung relativ gut erhalten. Nach einigen Proben wurde für die Restaurierung Chelaplex III gewählt, da es die Metallverbindungen löst, ohne das Metall anzugreifen. Die Münzen wur den zum Abschluß mit einem weichen Tuch poliert; sie erhielten keinen Überzug. Zwischen zwei Münzen fand sich ein Geweberest, der als Rest eines Münzbeutels gelten dürfte. Durch mikroskopische Untersuchung und entsprechende Nachweisreagenzien konnte festgestellt werden, daß das Gewebe aus Flachs angefertigt worden war. 1 Restaurierungsbericht von Wilhelmine Stahl, Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden.