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umliegenden Ortschaften bzw. zur schon damals bedeutenden Straße Dresden—Bautzen gebildet zu haben. Etwas östlich des „Kirchberges“ liegen unweit des Baches an der Ober fläche einige große 1,5 bis 2 m lange und etwa 0,5 m breite Steine. Sie zeigen Spuren von Bearbeitung und mehrere rechteckige Vertiefungen. Diese behauenen Steine könnten möglicherweise auch in Verbindung zur Wüstung stehen. Weiterhin wurden bei Geländebegehungen vier flache Hügel entdeckt, je zwei nördlich und südlich des Dorfbaches im Mittelteil des ehemaligen Ortes. Sie sind von runder Form und haben einen Durchmesser von 5 bis 7 m; ihre Höhe beträgt 0,6 bis 1 m. Zwei dieser Anlagen wurden in den Jahren 1964 und 1967 von der Fachgruppe Ur- und Frühgeschichte, Radeberg, in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum untersucht. Die Grabungen ergaben, daß es sich in beiden Fällen um die Überreste mittel alterlicher Backöfen handelte. Backofen 1 Der 1967 freigelegte Backofen 16 befindet sich etwa 50 m südlich des Baches auf den Flurstücken Nr. 324, 331 und 235b der Gemarkung Klein wolmsdorf. Im Volksmund ist der Hügel als „Backofen“ bekannt und wird schon von Störzner in seinen Sagensammlungen erwähnt 17 . Leider war er deshalb mehrmals „Grabungsobjekt“ von Einwohnern der umliegenden Dörfer. Der flache, etwa 0,7 m hohe Hügel hatte einen Durchmesser von an nähernd 6 m (s. Abb. 2). Im Zentrum und im Nordteil befanden sich ins gesamt drei, sich teilweise überschneidende Störungen, die von früheren unsachgemäß durchgeführten Grabungen herrührten. Bei der Unter suchung der Anlage wurde die Fläche in Quadranten eingeteilt und ein kreuzförmiger Profilsteg, entsprechend der Haupthimmelsrichtungen stehengelassen. Entlang der Stege wurden 1 m breite Suchgräben ge zogen, um evtl, ein dazugehöriges Wohnhaus zu erfassen. Nach Abtragung der obersten Schicht des Hügels kam an seinem Fuße eine ringförmige Packung aus Feldsteinen zum Vorschein (s. Abb. 3,1). Während die nördliche Front völlig durch die Störungen beseitigt war 19 Die Grabung fand in der Zeit vom 2. Mai bis 1. Juli 1967 statt. Für ihren tatkräftigen Einsatz möchte ich allen Mitarbeitern auch an dieser Stelle danken: G. Kosmalla, G. Krause, R. Limpach.E. Limpach,L. Simon, alle Fachgruppe Ur- und Frühgeschichte Rade berg; R. Kirsten, Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden; G. Hommel, B. Lo renz, H. Schmiedel, G. Zeiger, Großerkmannsdorf. Den Herren Dipl.-Phil. W. Baumann und Dipl.-Phil. R. Spehr vom Landesmuseum danke ich herzlich für die fachliche Unterstützung. Dem zuständigen Forstamt, dem Staatlichen Forstwirtschaftsbe trieb Sebnitz, sei für die freundliche Erteilung der Grabungserlaubnis im Hochwald gedankt. 17 F. B. S t ö r z n e r 1904, S. 53. F. B. S t ö r z n e r 1929, S. 12.