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Tägliches AnLeryalturrgsölatt zum Sächstsche« Landes-Auzeiger. Friedrich ging «nd alrbald empfahl sich auch der Hüttenmeister. Hedwig setzt« sich a» de» Schreibtisch »«d ergriff die Feder. Sie wollte ihm so Biele» schreibe» und ihm anverkanrn, wie e» ihr um da« volle Her, w«r; aber schon bei der Anrede zuckt« sie zusammen. Sie hätte ih« so ger» .««i» lieber augerebet, allein, war er de»« »och der Ihre? Hatte sie ihm nicht die M»ft zwischen sich «nd ih« mit einer Deutlichleit gezeigt, die nicht» zu wünsche» übrig ließ? Sonnt« fl« ihm denn außerdem sagen, daß er ihr .lieber- sei? Ab« „verthgeschätzter?* Nein, da« ging anch nicht. Da» kam ihr so geringschätzig vor, «nd „thenrer!" — da« hätte ja fast mehr ge sagt. als„lieber.* Sie sann hin und her, und entschied sich zuletzt für die Anrede: .Sehr geehrter He« Haller!* Jetzt ab« begann da« Abwägen der «orte von Neue« und Friedrich erschien schon, den Brief in Empfang zu nehmen. Sie mußte sich beeilen, denselben zn beende», und da» Fazit ihre« Sinnen« wurde endlich «in freundliche« Beileidschreiben, in welche« sich znm Schlaffe schlennigst »och der Lausch eingeschliche» hatte, Hall« recht bald wiederzuseheu.* Sie überreicht« dem Alte» den Brief und rrtheilt« ih« noch gar viel« Brrhaltnng-rrgeln und — di« Worte wollten erst gar nicht heran« — anch Grüße, herzliche Grüß«! Und al« sich Friedrich verabschiedet hatte, da saß sie wieder allein »nd tranrig auf ihrem Zimmer. Ihre Gedanken flogen hi« an sei« Schmerzenslager, »nd sie beneidet« den alten, treue» Diener darum, daß »«ihm vergönnt war. ihn wieder zu sehen »nd ih» zu pflegen. Sie suchte heute ihre Schlummerstätte früher auf al» sonst, und bald strente der Tranmgott seine Rohnköruer auf ihre müde« Augen lider und führte sie mitleidig zu ihm Sie fühlte, wie er sie in seine starken Arme schloß, und ei» wonnige« Entzücken erfaßte sie an seiner Brnst. Sie vernahm da« stürmische Poche« seine« Herzen» »nd reichte ih« willig die Lippen znm erste», süße» Kuß der Lieb«, da — erwachte sie. . Ring» war e« tiefe, finster« Nacht. Schnell war ihr Tranmbild zerronnen, da« ihr nur Täuschung, nicht aber bittere Tänschnng vor- gegaukett hatte Wieder schlummerte fie ein. E» änderte sich ihre« Traum« Gestalt. Wieder war e« sein Bild, da« ihr erschien, aber da» jngeud- ftische, wäuulich-schöue Antlitz war erbleicht, die Lippen blaß, die hohe Gestatt lag starr »nd erkaltet im schwarzen Schrei«, da« glühende Herz hatte anfgehört zu schlagen. Fremde Leut« umstanden den Sarg, nur Friedrich weinte bitterlich an seiner Seite. Dan» kamen ernste, schwarz« Männer und Hube» ihn auf den finster« Schrei« und — sie erwachte, da» schwere Tranmbild war zerflossen. Der junge Tag blickte freu»dlich in » Gemach. .GottlobI* — seufzte sie — „E» war ja nur ein Traum!' 4. Hanptman« außer Dienst Gelschke in E . ., de» Hüttenmeister» Hoffman» ehemaliger Kowpaguie-Ches, war «in jovialer Herr, «nr Schade, daß sein« Pension meist nie so recht anslangen wollt«, und von seinem Privatoermögen konnte er die Lücke seiner Ausgaben so »echt anch nicht ansfülle«; warum, weil er solche» einfach nie be sessen hatte. So lebt« er denn recht und schlecht, wie e« eben seine Taffe znlirß, di« am Monatsende bisweilen «ine recht bedenklich, Ebbe zeigt«. Indessen selbst znr Zeit der Taffenebbe verlor Hanptman« Gelschke den Mnth nicht, besaß er doch gute Freunde, die er besuchen konnte, di« ihn gern sahen und ihm anch gewiß gern mit einem Darlehen «mter die Arme gegriffen haben würden, hätte er sich ihnen nur an- verkant; allei» Gelschke war vo» altem Schrot «nd Kor«. »Lieder Kumm liegen al» die Freunde anpnmpen l* war seine Losung. Heute hatte er Hoffman», seinen früheren Einjährigfreiwilligen «nd spätere» Herrn Kameraden wieder einmal in seiner gemüthlicheu Behausung ans der Wimmelburger Hütte heimgrsucht. »Eine tolle Gegend,* scherzte Gelschke, al» Beide beim Glase Wein beisammensaßeu. »Wieder einmal Ebbe; faul in der Fecht schnlel E« ist doch recht wunderlich eingerichtet ans Erden. Jetzt, wo ich auf der lieben GotteSwett so zu sagen nicht« Andere» z» thn« habe, al» mein bischen Geld mit Anstand unter di« Leute z« bringen, ist leider mein Einkommen «m Biele« geringer, al« zu jene« Zeit, in der ich noch im »allerhöchsten* Dienst eine geregelt« Beschäftigung hatte. E« wird wahrhaftig Zeit, daß ich mich «ach irgend eine« Posten »msehel* »Da« würde ich au Ihrer Stelle selbst I* sagte Hoffman«. »Da wird beispielsweise nächsten» di« Struereinnehmerstell« in E .. vacaut, da» wäre «in Platz für Sie: Arbeit, nicht z« schwer und nicht z« viel, tüchtig eingeschnlte Sekretäre, daneben Ehre «nd An sehen und die Anssicht ans irgend einen Titel, meinetwegen Rechnung» oder Kanzleirath, ich würde «ich in der Tbat melden.* »Bewahre «ich der Himmel vor solche« RathStitelu*, lachte Gelschke, »ich bi« mit «einem Hanptman« schon vollkommen znfrieden gestellt und v«zichte ger» ans di« »Rechnung* und die »Kanzlei", die Mittel lob' ich mir statt der Titel! Hab« allerdings auch schon daran gedacht, aber — e« geht nicht!" »Darf ich fragen, weshalb e« nicht gehen sollte? An Tonnec tionen fehlt e» Ihnen ia nicht!* »Wenn da» schon; e» geht aber doch nicht, r» geht absolut nicht I* »Nun, da» verstehe ich nicht!* »Aber, mein lieber Freund, haben Sie denn ganz und gar ver gessen, daß ich auch nicht da» geringste Privatvermögen besitze?* »Je nun, wa» hat Privatvermöge« mit der KreiSstenereinnehmer- stelle zn schaffen?* »Sehr viel, Alle»!* sagte der Hanptman« a D. ernsthaft. »Be- denken Sie doch nur, woher sollte ich wohl di« Kantion vo« drei- tausend Thalern nehmen?* »Mein Gott, bester Hauptmanu, die leiht «an einem Ehre«, manu«, wie Sie e» find, zn eiue« solchen Zwecke gewiß gern!" »Da» ist bald gesagt!* lachte Gelschke. »Wissen Eie indessen nicht, wie die Leute in solchen Angelegenheiten denken?* »Nun?* »Wie jener große Ainanzmensch, — Hansemanu hieß er ja wohl? — der da sagte: In Geldsachen hört die Gemüthlichkeit auf.* »Bon dem soll allerdings dieser Au»spr«ch herrühre»!* rief Hoffman» «Machend. »Wie wär'S aber, wenn wir diese sein« Worte zn Schanden machten?* »Sie werden doch nicht etwa?* fragt« Gelschke aushorcheud. „Ob ich nicht werde! Erst recht will ich I"e»tgegnete Hoffman« bestimmt. »Sie wissen, daß ich im Besitz eine» kleinen Baarvermögen» bin, warum soll ich damit nicht für einen alten, bewährten Freund bürgen, zumal ich bei dem Geschäfte keinerlei Gefahr laufe, und e» vor allen Dingen gilt, Ihnen eine angemessene Zivilversorguug zn verschaffen?* »Wahrhaftig, Hüttenmeister—Sie wollten die Kaution für mich stellen?" rief Gelschke erfreut. »Gewiß!* »ersetzte Hoffman» und reicht« dem Freunde di« Rechte. »Wirklich?* fragte Gelschke, noch immer zweifelnd uud legte seine Hand in die de» Hüttenmeister». »Ihr Wort daraus!* »Mein Ehrenwort!' sagt« Hoffman« »nd sei» warmer Hände druck besiegelte dasselbe. »Dann melde ich mich hente noch zu jener Stell«', erklärte Gelschke erfreut. Kanm acht Tage nach jener Unterredung sehe» wir am Markte zu E. vor dem Hause de» Kaufmann» »nd Bankier» Simon den Hüttenmeister Hoffmanu von Haller« Pferde steigen «nd i« da» Comptoir de» ihn höflich empfangenden Hebräer« treten. »WaS verschafft mir einmal die Ehre, bei mir zu sehen unser« verehrte«. Herrn Hüttenmeister?* fragt« er, die Häude reibend. »Wa» weiter, mein guter Herr Simon, al» ein kleine». Geschäft, ein« Bitte", versetzte Hoffman«, »Wi« heißt eine Bitte!' sagte der Geschäftsmann. »In «eine« Comptoir haben der Herr Hüttenmeister nicht zu bitten, hier haben Sie nnr zn befehlen*. »Nicht doch, Herr Simon! Ich bitte um ein« Gefälligkeit*. »Um «Ine Gefälligkeit?' wiederholte der Hebräer. »Wird mir «ine Ehre sein, zu diene» dem Herrn Hüttenmeister. Uud wa» be< fehlen Sie?* «nd S. Kaiserlichen H. dem Prinzen Napoleon Loui» Bouoparte ge schloffen worden. Dieser Vertrag besteht an» fünf Artikeln. Die beiden Bertragschlirßende» verpflichten sich »anf ihre Ehre und auf da» heilige Evangelium*, ihre Anstrengungen für die Bersol,u«g ihrer Sonderziel« zu Vereinen. Der Ein« wird dem Andern Helsen, wieder in den Bests seine» Herzogthum» zu trete», und, wa» an ihm liegt, Alle» zn thnn, um au« ganz Deutschland eine einzige Nation zu wachen» sowie ihm eine seinen Sitten, seinen Bedürfnisse« «nd dem Fortschritt der Zeit entsprechende Constitution zu geben. Da gegen soll der Herzog seinem Alliirte, dazu Helsen, daß Frankreich dr die voll« Ausübung seiner nationalen Souoeränetät znrückkehre. deren e» 1830 beraubt worden, uud daß e» in den Stand gesetzt werde, sich frei über die Regirrungisorm auSzusprechen, die ihm am »eisten entspräche. Art. 2 ist folgendermaßen gefaßt: »Derjenige von un», der zuerst zur höchsten Gewalt, unter welchem Titel e» auch fei, gelangt, verpflichtet sich, in Waffen uud Geld dem Aude>» die Hülse zu liefern, die ihm uothwendig, um da» vorgesteckte Ziel zu «reichen, ja mehr uoch, die Anwerbung vo» Freiwilligen in genügen- der Anzahl für di« Ausführung seiner Pläne zn gestatten und zu erleichtern. Diese» Dokument ist vom Fort Hamm, den 25. Jnni 1845 datirt und trägt die Unterschrift Napoleon Loui» Bouapark. E» ist ganz vo» der Hand de» späteren Kaiser» auf ei« seidene» Foulard »nd mit sehr leserlichen Buchstaben geschrieben: Außer diesem Docu- «ent ist ein andere» ausgesund«« worden, dessen Inhalt flüchtig aus «ine« kleinen Bozen Papier geworfen, der gefaltet worden, ehe die Tinte noch recht getrocknet. Der Brief ist au» dem Tuilerien-Palast vom 22. Juli 1870, also am Abend vor dem Ausbruch de» Kaiser» «ach dem Kriegsschauplatz datirt. wa» dir Eile erklärt, mit welcher er geschrieben. Derselbe lautet: »Königliche Hoheit! Ich habe Ihren Brief erhalten. Unter de» gegenwärtigen Verhältnissen ist «» mi, «möglich, Ihren Wunsch zu erfüllen. Ich bitte Sie, an die auf richtige« Gefühle meinrr Freundschaft zn glauben. Napoleon.* Was mag der Herzog wohl von de« Kaiser verlangt habe» ? Vermnthlich hat er ihn au da» frühere Versprechen uud an da» Geld erinnert, welches er ih« seinerzeit vorgeschoffen, um ihm auf den Thron von Franlreich zu helfe«. In gewisser Beziehung hatte Kaiser Napoleon sein de« Herzog gegebene» Wort gehalten. Er hat «n», freilich sehr wider seinen Willen, ei» einige» Deutschland verschafft. — Neapolitanische Blätter erzählen al» «in Curiosum, daß in der Opern- und Schanspielgesellschast, welche gegenwärtig in Neapel spielt, sich folgend, Mitglieder befinden: Eine Maria Tortorella (Turteltaube), «in Guisrppe Patrone (Pfan), ein Carlo Gallo (Hahn), ein« Larmela Gallo, eiu Nicola Pappagallo (Papagei), ein Ettore Apuila (Adler), «ine Zaira Cardellino (Stieglitz) und eiue Amelia Rosfignuolo (Nachtigall). Ein Pendant dazu bietet «in Theaterzettel vo» »Kabale und Liebe* an» einer sächsischen Proviuzialstadt. Nach demselben wnrd« der edle Präsident von Waller von einem Herrn Fach« dargrstellt, währeud sei« Sohn Ferdinand ei« Löwe war. De» Sekretär Wurm, der die Zoologie schon In sich trägt, spielte «in Herr Bär. Währeud Bater Miller (Herr Roßmann) nur halb in'» »eologische Reich gehörte, war seine Fra» eine Hummel nud seine Tochter, di« empfindsam« Lonise, «in Fräulein Hasse, und, n« di« Thier Comödie fertig zu mache», die Kammerjungfer der Lady ein weibliche» Eichhorn. — Eine amerikanische Schreibmaschine wird während der Dauer der in Dresden begonnenen Landersynode in der tanzlei de» köuigl. stenographischen Institut» zum Zweck der Uebertragung der stenographischen Niederschriften in gewöhnliche Schrift Verwendung finden, wodurch den Rednern di« Prüfung und Correctnr, dem Setzer aber da» Ablesen de» Manuskripte» wesentlich erleichtert wird, denn diese Maschine liefert eiue deutliche, nicht z« kleine lateinische Druck, schrist. Ihre Leistungsfähigkeit ist gegenüber einem guten Current- schreiber mindesten» noch einmal so groß. In Amerika wird diese Maschine in zahlreichen Geschäftshäusern und von Beamten, ja selbst von Blinden benntzt. Auf der fertig montirten Maschine kann Jeder sofort schreiben und nach kurzer Zeit, sobald man mit der Lage der einzelnen Taste» vertrant ist, schreibt man mit einem Currentschreiber um die Wette. Die Maschine nimmt nicht «ehr Platz in Anspruch als eine Nähmeschiue kleinen Formats. Die 40 Tasten (jede derselben druckt zwei Zeichen), in vier Reihen zu zehn übereinander stehend, geben alle großen und kleinen Buchstaben, die Interpunktionen und Ziffern wieder. Da« Format läßt eine Breite de» Papiere» von 21 Ctm. zu, die Länge de» Papier» ist unbeschränkt. Die Schrift ist wie die mit Tinte geschriebene eopirfähig, auch kann mau durch Einlegen von Seidrnpapier beim Schreiben selbst mehrere Eopien gewinnen. De» Preis der Maschine ist 450 Mark. — Die Geheimnisse des menschlichen Kehlkopfe». In einer der jüngste« Sitzungen, welche die Pariser medicinische Gesellschaft de» Pantheon abhielt, machte ein Mitglied diese» Verein», vr. Sandra», Mutheilnug von einem neuen Verfahren, da» er er funden. E» handelt sich «m nicht» Geringere», al» die Möglichkeit, die menschliche Stimm« nach Belieben zu stimmen. Dieser Arzt be hauptet, bei Personen, welche die Stimme durch starke Erkältungen dauernd verloren haben, da» Organ für eine allerdings kurze Zeit wieder erwecken zn können. Auch ist er erbötig, durch seine Mittel die Stimme gesunder Mensche« in Bezug ans Metall, Kraft und Umfang nach Wnnsch zu verbeffer« oder auch zu — verschlechtern. Der Erfinder hat der genannten Gesellschaft eine Reihe von AthmnngS- Apparate« vorgewiese», mit welchen »an durch 1—12 Atyrmzüge an der Stimm« die Klangfarbe verändern «nd ihr eine Ausdehnung vo« 35—36 Tönen verleihe« kann Die Substanzen, welche er eiu- athme» läßt, um diese erstaunlichen Wirkungen herdei-usühre», habe» nicht» Geheimnißvolle» a« sich. Eine Zerstäubung vo» Lau äs Lotot, dem bekannten Mundwafser, dehnt da» Stimmregister au», eine Zer- stäubnug vo» Theer macht die Stimme zuerst heiser »nd läßt fi, schließlich ganz erlöschen; Alkohol erzeugt die ranhe uud wenig um fangreiche Stimme, welche mau an Säufern bemerkt» aber in sehr wenigen Einathmunge« tilgt der Alkohol sofort die Heiserkeit, welche dnrch Erkältung oder die Inhalation vo« Theer verursacht wurde Indem vr. Sandra» die ElnathmnugSmittrl selbst combiuirt oder nacheinander gebrancheu läßt, gelangt er zu verschiedenen Resultaten, welche er beliebig zu steigern vermag; er ranbt einer Stimme einige Töne, verleiht dies« einer anderen, knrz, die menschliche Stimme muß all' feinen Launen, so tyrannisch st« anch sein mögen, gehorchen. Ich bitte höflich, mir für dreitausend Thaler Staat»schnldscheiue, dreieinhalbprocentige, sobald al» möglich zu kaufen". Er laugt« «in Portefenille hervor uud zählte dreitausend Thaler in Laffenscheine« auf. „Gern, gern I* nickte Simon und zählte sorgfältig da« Geld »ach. Dann ries er: „Stimmt! — klebrigen» da fällt mir ei», habe gerade zufällig drei Stück dreieinhalbprocentige StaatSschuldschein« ü tausend Thaler i« Hanse, die stehen Ihnen sogleich zu Diensten, habe fie erst gestern von Wimmelburg erhalten und heute gehen fie schon wieder hinan» »ach Wimmelburg I* „Bon Wimmelburg?* wiederholt« Hoffman» unwillkürlich. „Von Wtwmelburg, ja*, bestätigte der Hebräer, „vom Baron von Schorndorf. Muß eiu sehr vornehmer Herr sein, der Baron. Wenigsten» sagte er, e» wäre» BierteljahrSzinseu seine» väterlichen Vermögen». Er will übrigen» geben heute Abend seinen Freunden eiue große Fete in der Ressource. Da wird Wohl fließen der Wein in Strömen*. „Was Sie sagen!* rief Hoffman» grdehut uud nahm die Staat»« schuldscheiue in die Hand Dem scharfsinnigen Hebräer würde nicht entgangen sein, wi« sich Hoffmanu'» Gesicht entfärbte, al» derselbe di« Werthpapier« eingehend musterte, Härte er nicht soeben in den CourSzettel geblickt. „89^ stehen fie, Herr Hüttenmeister!* sagte Simon geschäfts mäßig. „macht zweitausend sechshundert zweiundneinzigeiuhalb, be kommen Sie zurück dreihundert siebeneinhalb Thaler.* Er zählte diesen Betrag vorsichtig ab uud erstattete denselben zurück. Daun sagte er: „So, da» Geschäft wäre gemacht. Bollen der Herr Hüttenmeister mi» nuu nicht die Ehr« geben, wenigsten» «eiue Fra» zu begrüßen?* „Bedaare heute leider über zu wenig Zeit zu verfügen,* ent schuldigte sich Hoffmann, „da mein Freund Gelschke anf «ich wartet, ich bitte aber, mich Ihrer Frau Gemahlin besten» empfehlen zu wollen.* „Danke besten», dauk«, danke, werde e» auSrichtrn,* nickte der Hebräer. „Sie wird'» bedauern, den Herrn Hüttenmeister nicht ge sprochen zu haben. — Ein prächtiger Mann übrigen», der Herr Hanptmann, unser künftiger Herr Krei-struereinnehmer. Kan« mir denken, wozu der Herr Hüttenmeister da» Geld gebrancheu. Aber brav ist'» von Ihnen, daß Sie ihm stellen die Eantion, gönne ihm so einen wackeren Freund — die Waare ist rar hentzutage, und dazu die schöne Stelle. Bringt wa» ei«, wahrhaftig in Gott, bringt wa» ei«!* „So «einen Sie, daß ich die Staat»schuldscheine dazu gebrauche?" „Nnn, wozu sonst? Weiß ich doch, daß der Hauptmann muß depouireu dreitausend Thaler in Staatsschuldscheine», ehe er wird eiugeführt iu sein Amt nnd erhält sein« Bestallung! RiSkire« aber nicht», Herr Hüttenmeister, er ist ei» ehrlicher Manu, wahrhaftig in Gott, ein ehrlicher Manu!" „So? meinen Sie, Herr Simon?* „Gewiß, Herr Hüttenmeister! Hätte ihm auch geleistet die Bürg schaft, wahrhaftig in Gott!* „Brav von Ihnen!* sagt« Hoffman«, legte dabei die StaatK- papier« zusammen nnd barg fi« in seinem Portefeuille. Er schickte sich zum Gehe» au. „Noch Ein», Herr Hüttenmeister!* hielt ihn der JSraelit zurück. Wie gehl «S unserm Herrn Haller, de« Administrator? Wo steck; er? War kein kluger Streich vo« dem Fräulriu Löwensprung, sich zu Überwerfen mit ihm. War unbezahlbar für fie, ganz unbezahlbar. Wahrhaftig in Gott!* „So? meinen Sie?* „Soll mich der Himmel strafen an Kind und KindeSkinder, wenn ich'» nicht so wein«! War ein ganzer Mann, ei» ganzer Oecono«. Hält' ihm da» Gut gewünscht I Kann noch heut' nicht verzeihen dem seligen Lüttich, daß er hat grmacht so ein gar wunder liches Testament.* „Nnn, beruhigen Sie sich nur, Herr Simon, Sie dürften ih» in Kürze Wiedersehen. Er war auf einer Reise begriffen, i» Hamburg schwer erkrankt und kehrt bald zurück." Fortsetzung folgt. vr. Sandra» läßt seine Methode gegenwärtig durch da» Pariser Couservatorinm nnd die Akademie der Medici« prüfen. — Verwendung von Bogelfedern. Welche Ausdehnung die Verwendung von Bogelfedern znm Schmucke der Damen-Toilette angenommen hat, ergiebt sich au» der Thalsache, daß England allein jährlich für mehr al» 2 Millionen Pfund Sterling (50 Millionen Fr.) Vögel nnd Bogelfedern iwportirt. Die meisten Federn stammen au» Indien, au» verschiedenen asiatischen Ländern, aus Afrika und, jedoch iu geringerem Maße» auS Amerika. Die jährliche Einfuhr exotischer Vögel mit glänzendem Gefieder erreicht in England und Frankreich zusammen die respectable Zahl von 1,500,000 Individuen, davon 250.000 Kolibri». Für den Handel mit Straußenfedern ist Aden »in HauvthandelSplatz, indem jährlich 9200 —3600 von dort expedirt werden. Die Hälfte der Federn stammt au» der Berberei. Auch iu Südafrika hat die Straußenzucht großen Eriolg aufzuweisen, wie di« Ziffern für den Import iu den Jahren 1875 bi» 1883 be weisen. Dieser betrug 1875 7,347 000, 1863 aber 35.645.000 Fr. — Lebende Käfer als Dameubroschen. Die Pariser Sängerin Anne Judic, welche eben au» Amerika nach Pari» zurück gekehrt ist, hat »ine seltsame Damen mode mitgebracht. Unter den zahlreichen Beschenken. welche die Künstlerin erhielt, befand sich nämlich auch ein lebende» Goldkäferchen, welche» in prachtvollen Farben erglänzt und da» mittel» eine» sinnreichen Apparates al» Brosche benutzt werde« kann. Da» Thierchen nährt sich von Zuckerwafser und kann mehrere Tage ohne Nahrung bleiben. Da diese mexikanische Damen oode bei den Freundinnen der Judic lebhaften Anklang ge funden hat, so dürfte bald ein bedeutender Goldkäserhandel zwischen Mexiko und Frankreich ansdlühen. — Das Hirschfelder Gericht hat sich demnächst mit einem originellen Kautabschluffe zu beschäftigen. Ein Schweinehändler hat einem Bauern 21 Schweine unter der Bedingung verkauft, daß er für das erste einen Pfennig, für da» zweite zwei Pfennige uud für jede» nächstfolgende der doppelte Preis de» vorigen gezahlt wird. Da sich der «ejammtprei» anf 8165 Mark 76 Pf. stellt, weigert sich der Baner, zu bezahlen. — LiebeStragödie. Derl 9jährige Sohn eine» angesehenen Kaufmanns uud die 17jährige Tochter eine» Fuhrunternehmer» i« Mannheim hatten schon in ihren früheste« Kinderjahreu Zuneigung zu einander uud bereit» als Schulkinder gelobten fie sich Treue bl au'» Lebensende Der erklärliche Widerspruch der Eltern gegen da» Berhältniß eine» 19jährigen Jüngling» und eine» 17jSH»ig«n Mädchen» reizte fie dermaßen, daß fie beschlossen, gewaltsam zu sterben. Diese» Beschluß haben fie zur That gemacht. Am Samstag wurde« fi« au» Schußwunden blutend in einem «ahm Gehölz todt aufgefundeu. In der Erde staken ein Stock und eiu Schirm, an welche« Zettel an gebracht waren, welche die Bitte enthielte», die Leichname zn ihr« Familien zu bringen, um fi, von dort an» zur ewigen Ruhe zubeftatteu. — Schüler strikt» find jetzt iu Nordamerika im Gang,, zur Erreichung längerer Freiviertrlstnuden rc. Die Polizei hat in ver schiedene« Fällen die Lauteste» der Herren Junge« gefaßt uud «ach der Schnl« gebracht, wo ihnen de, Rücken gehörig «U hölzerne« Balsam eingeriebru wurde. Da» half! Ab Der mibarte Abend (mit Tages) zur Laubes-Anzeil monatlich 60 in Chemnitz der Post. iE Zm2.N-4.Qu Sächsisches t Zm 4. Quarl 3ahresbuch(W Verlag: A Bucht! Pose, leben, Com» CommavdoS versetzt. M von Meersch korps, beaus Wien Parlaments, von einem > legt; ein Waggon un Unheil an. "lom. 5 Cholera« Choleraerkro Mad, rntbunde». Jubel in D hielte» in t Ereigniß bez Ter Throns Fä» den ndnettinell« THeil »mmnnmcküch: Sran» G »t» t» »tzenmitz. - »rn« »nd «ewW »» «lexnnde» »teb« t» »h«»ni» Deuts Nennung de Staatssccreti stritten wurl als Staats! bisherige Di Die se Correspond«! 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