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so». — s LlbkM«. Sächsischer — Donnttitlia. S. Schtemier 188«. Pfg. bei den Ausgabestellen k und den Bororten, sowie bei (Eingetragen unter Nr. 4633 ) Quartal ersck ' " Vrrl«g; Alexander Wiede, vnchdrnckerei, Ltzemnttz. jllili>cs-Ai)eiller mit „Ghemnitzev Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Jnsertiouöprei-: - , Raum einer schmalen LorpuSzelle 18 Pfg^ Bevorzugte Stelle (Ispakt. Petiyeile) SV Pf. Bei Wiederholung großer «nnonten Nab««.' Be, Bestellungen von AuSwärt» wollt MS» Insert onSbetrag (in Briefmarlen) beifüge» «e 8 Silben SorvuSschrift bilden ea. 1 Zeile). Annoncenannahme nur bi» Vormittag. Inserate nehmen außer der Verlag»« Expedition die Annoncen-Bureaux g«. «rprditiin und Aedaktienr ^ Chemnitz, Theaterstraße Nr. Lelegramm-Ltr.: Wiede'« Fernsprechstett« Witta: Täglich ein Unterhaltungsblatt I«i> hnmnW ilillstrirtks SmtizMtt „Lustiges Bilderbuch". Stelegeaphifche Stachrichten. vom 7. September. BerN«. ««f de«Tage»orduuug der BnudeSrathSsitznng am 10. September steht auch der AnSschnhdericht über die Berlängrrnng de» deutsch-spanischen Handel«-Bertrage«. Wie». Nach de» letzte» Nachrichten au» Sophia läßt die Haltung der bnlgarischen Armee «» ungewiß erscheinen, ob di« Abreise de» Fürste» Alexander wirklich in den nächsten Tagen erfolgt. Di« diesbezüglichen. Alexander von den fremden Kabineten zngehende» Rathschläge soll nicht übereinstimmende sein. London. Dl« Botschafter Dentschland» «nd der Türkei, sowie dir Geschäftsträger Italien», Frankreich» und Oesterreich« hatten gestern ek«e längere Unterredung mit Lord Jdd«»l«lgh, welcher dann im Lanfe de» Tage» wiederholt mit Salt»bnry kouferkrt«. London. Die .Morningpost" hofft, England werde bald Be. legrnheit haben, die russische Diplomatie z« überzeug««, daß, wenn ihre Balkauaktion theilwrise sich ans die Annahme stütze, England «ach« sich uichi» daran», ob Bulgarien «in unabhängiger Staat bleibe oder als Brücke für «inen russischen Marsch «ach Koustantinopel diene, da» PeterSbnraer Kabine» di« Rechnung ohne de« Wirth mache. Nicht da» Schicksal Bnlgarlen», sonder« der Trinmph der russischen Politik auf dem Balkan berühre England sowohl al» große wohamedanlsch«, wie auch al« europäische Macht. England» traditionell« Politik gegenüber der Türkei sei nicht anfgegebe». Falls England nicht seine Stellung in Europa wie im Orient anfgrben wolle, müsse e» vorbe- reitet sein, Opfer zu bringen. Da» Petersburger Kabine» müsse nicht z» hastig Schlüffe ziehe», welche mit der traditionellen britischen Politik «nd de» Interesse» der eiviltfirten Welt nicht übereinstimme«. Petersburg. Der Kaiser «nd die Kaiserin find mit de« Großfürsten-Thronfolger und den Großfürsten Georg «nd Wladimir Alrxandrowitsch gestern Nachmittag 5 Uhr nach Brest-LitewSkabgerelst, um den dort stattfinbeuden Truppen-Manöoeru beiznwohnen. Im Gefolge des Kaiser» befinde« sich der Minister de» kaiserlichen Hanse» Graf Woronzow-Daschkow, der Krieg»mkuist«r Wannowlki, der Preu ßische Militärbevollmächtigte General v Werder, die Geueraladjntanteu Richter, Tscherewi«, Danilowitsch «nd di« Flügeladjntauten Fürst ObolenSky und Graf Olsnfieff. — Die Königin bon Griechenland ist gleichfalls gestern Nachmittag »ach Kopenhagen abzereist. Belgrad. Einer hervorragenden staatSmännischen Persönlich keit wird an» Sophia die vertrauliche Mittheilnug gemacht, daß «ach Abdankung de» Fürsten Alexander die einzusetzend« Regentschaft ein allgemeine» Plebi»eit in Bulgarien zum Zwecke de» Znrück-ernfung de» Fürsten veranlasse» werde. Diese Maßnahme werde seiten» de» fürstlich gesinnten Partei als einzige» Mittel erachtet, «m de« Ein fluß Rußland» gegenüber dem Fürste« Alexander machtlos zu stelle», wa» selbst dessen Wiederwahl durch die Sobranje nicht ermöglichen könnt«. Nenerliche Meldungen an» Sophia bezeichnen die Situation al» kritisch und gefährlich ; die Gährnng unter dem Bolle und Militär sei sehr -roß. Bayou ne. Nachrichten au» Madrid behaupte», daß der Gesundheitszustand der Königin beuurnhigend sei; di« offiziöse» Journal« jedoch demeutire« diese Meldungen. Bukarest. Da» amtliche Blatt veröffentlicht folgende» LommnniqnS: Ein hier erscheinende» Journal behauptet, de» Minister Sturdza habe dem Kommandanten der rumänische« Flottille befohlen, die Dach», welche de« Fürste« von Bulgarien nach Reni führte, anz«. halten, gebieterische Beweggründe hätten jedoch die Ausführung diese» Befehl» verhindert. Diese Nachricht ist reine Erfindung. Koustantinopel. Die Pforte versandte gestern «kn Rand- schreiben, um MeinnngSänßerunge« der Mächte, betreffend die neue Wendung der bulgarisch!« Frag«, herveizuführeu. Sophia. Heute fanden de« ganzen Tag Conferenzen der Notable« bei Stambulow und i« Hanse Karawelow» statt. In den Kreisen der konstitutionelle« Abgeordneten und der Oisiciere herrscht tiesst« Niedergeschlagenheit. Der russisch« LegatlonSrath Nekliudow ist behnft llebernahwe der Ageuti« «ingetroffe«: Bogdanow verschob seine Abreise aus Ersuche» de» Fürsten. Zahlreich« Familien beabsichtigen au»z« wandern, sobald der Fü st Bulgarien verlassen hat. Zankow wurde heute von seinen Freunden gewarnt, allein an-zugehe», da im Bolle eine große Erbitterung gegen ihn herrsche «nd sein Leben ge fährdet sei. Seither hat Zankow sein Hau» nicht «ehr verlassen, immer weilen einige Freund« bei ihm. Sophia. Bo» glaubwürdiger S^t« wird erzählt, die Rust- schuker Depesche Alexander» an de« Zar sei durch ein Miß verständnis hrrvorgrrufen worden. Der Fürst glaubte, der Besuch de» dortigen russische« Consnl» sei offiziell »nd erblickte darin rin versöhnliche» Symptom. Darauf telegraphirie er an de« Zar, und e» langte die bekannt« Antwort ein. Bon dieser schroffen Zurück- Weisung abgesehen, erkannt« Alexander die Haltung der Katsermächi« au» der Thatsache, daß der hiesige deutsche und österreichische Consnl ihm bald nach seinem Eintreffen identische Note« überreichte«, worin beide Mächte gegen jede Execution an Berschwörern und Meuterern im BorauS Protest einlegten. Dieser Schritt machte die Abdankung unwiderruflich. Daran» sei auch ersichtlich» daß da» Erscheinen de» österreichischen Vertreter» bei dem Empfange lediglich ei» Act der Höflichkeit gewestn sei nnd keine Lo-lösung Oesterreichs von den Kaisermächten bedeut«. Sophia. Fürst Alexander richtete eine Depesche an deu Tzar, in welcher er seinen festen Wille«, abzudanken, «ittheilt. Gleichzeitig richtet« der Fürst ei», telegraphische Mitteilung an den Sultan bezüglich seiner Demission al» Gennal-Gonverneu» von Rumeltrn. Sophia. Da sich der gestern stattgehabte Mlnisterrath nicht über di« Bildung einer provisorisch!» Regierung eiuigeu konnte, so vnrde beschlossen, den Fürsten Alexander zu ersuchen, vor seiner osfiziellen^Abdankuug di« Mitglieder für die provisorische R-gicrung zu bezeichnen. Sophia. Fürst Alexander «ließ eine Proclamatiou. welch« folgenden Wortlaut hat: Nachdem Ich mich von der schmerzliche» Wahrheit überzeugt habe, daß Meine Abreise an» Bulgarien di« Wiederherstellung der guten Bezkehnugen zwischen Bulgarien und Rußland erleichtert, nnd nachdem Ich von der Regierung de» russischen Kaiser» di« Zusicherung erhielt, daß di« Unabhängigkeit, die Freiheit und Rechte unsere» Staate» unangerührt bleiben, daß sich Niemand in die inneren Lande»augelegenheiten riumische, erkläre Ich Meinem vielgeliebte» Bolle, daß Ich ans den bulgarischen Thron verzichte. Ich wünsche damit vor aller Welt zu beweise», wie thener un» di« Interessen de« Baterlande» und daß Wir bereit find, für seine Unabhängigkeit Alle» zu opfern, selbst va» Uu» noch thenrer ist, wie da» Leben. Jude« Ich aufrichtig dank« für di« Ergebenheit, die Mir Mein voll in glückliche«, wie in trübe« Lagen bewahrte, welch« zwischen de« Voll und dem Thron seit Meiner Ankunft in Bulgarien bestand, verlaffe Ich da» Fürstenthu«, indem Ich Gott bitte und bi» an da» Ende Meiner Tage bieten werde, daß er Bulgarien erhalt« «nd ihm btlstehr, da»srlbe groß, stark, glücklich» einig nnd unabhängig mache. Ich ernenn« zu Rmeuten Stambuloff, Karaweloff «nd KInkaroff und befehle, daß alle bulgarische« Staatsangehörigen sich de» Befehlen und Anordnungen der von Mir eingesetzten Regentschaft unterweifen und di« Ruh« im Lande erhalten, damit bei der ohnehin schwierigen Lage de» Baterlande« jede Verwickelung vermieden werde. Gott schütze Bnl. garien l Gegeben in Meine» Residenz Sophia, am 7. September 1886 Alexander. Zur Gnttvlökltmg de» Dl«ge in Bulgarien. Die Geschickt de» unglücklichen Fürste« Alexander von Bulgarien haben sich also erfüllt. Weder die rührende Anhänglichkeit seine, Armee und seine» Volke», »och die lant geäußerte» Sympathien der gebildeten Nationen, «och seine Selbstdemüthigung vor seinem u-rver- sehnliche« Feinde, dem Tzar, haben seinen wankende« Thron zu er halten vermocht: «ach den Erklärungen, die er selbst vor dem ver sammelten diplomatische« CorpS in Sophia abgegeben und die er im Ministerrathe wiederholt hat, ist au seiner Abdankung nicht mehr zu zweifeln. ES ist die Frage, ob diese schon damal» in seiner Absicht war, al» er in Lemberg de« Entschluß saßt«, dem Rufe seiner Be- treuen zu folgen «nd «ach Sophia zurückzukehren; nach de« Depeschen jedoch» di, im Laus« der letzte» Tage «iugetroffeu find, ist Fürst Alexander nur gekommen, um «ine Art von letztwllligr» Anordnnug zu treffen, di« Ankunft der ihm ergebenen Ossielere gegen di« Rache Rußlands stcherznstelle» und die Regierung de» Lande» in geordnetem Zustande seinem noch unbekannte« Nachfolge» zu hinterlaffe». Er er weist sich auch in dieser Lage seine» merkwürdigen Leben» al» ein edler, großherziger, charaktervoller Mau», und wie «S in der modernen Beschicht« beispiellos ist. daß ein an» legitimer Wahl hervorgegangener, throne durch die SanFo» der Mächte bestätigter Fürst,.- - r>°» die ganz,' Frucht sei« so«, die Oestenrich von dem der die Liebe ««dAchtnng seine» Volker genieß mitten i« Frieden Baum, de» Drei-Kalser-Bund.» Pflückt, so sülcht«, wir. schreibt «n e» de, hettlichfleu Beweise« der Auhäugl chkett sein^« LanA » « , , ^ F. P.., daß dieser Bnnd nicht von Dauer sek» wird. Exil gehe« muß, weil ei»er auswärtigen Macht sein Verbleiben mißfällt, so I Oesterreich, welche, sich loyal ans den Boden de» Berliner «er- Drages gestellt und dem Frieden an der Seit« Deutschland» gern aufweist. kaum Smeu finden, der so reinm Sewiffen» und so in Ehren tre« gedient hatte, wird uolhwendigerweise mft sich zu Rathe die Krone «lederlegen tonnte, wie dieser j«»g-Mrst. d«s° frühzeitig! Een. ob angesichts der sich vollziehenden fundamentalen ^ Tragik der Thuine hat kennen lernen müssen. Er fällt al» «In Zerstörung de» Berliner Bertrage» der Drei-Katser-Vund noch ans de« alten Grundlagen ruht «nd ob seine Stellung in demselben nicht A ö-Mdet ist. Ja. wir besorgen, daß man Oesterreich in di« Noth. Wendigkeit versetzt hat. zu erwägen, ob seine Interesse« selbst dnrch in denAbgrund. Ob die» auch znm Fromme« de» ^ Bündniß mft Deutschland genügend gewahrt find. Da «nS der P-ia-IP« «„chl-h., d--,I. S-.,.» auf. I» dl- MalL a»?«<M °°» -,d »"A* A ob e» auch du Erhaltung he- europäischen F,a„z,u»bad fehlt, so find wir nicht in der Lage, un» dies« Frag« ^ n»u^ Mrd üü? d^ de» MrNrn »l.rand« ^ beantworten. Da» aber ist auch für den Uneingeweihten ficht- ., ^ ^ öar, daß da» Vordringen Rußland» bi» nahezu an di« Grenze de» m n' ^ brsriedigt B„jrage» von San Stefano nicht im österreichische« Interesse ge« ^ elne^n?„eu kegen ist. während andererseits auch dann, wenn Deutschland nicht dl! '".Dich- z.D «I-L--a? -l« ' L'" D..." oLL» Ä.« d,. P-->, dich-O»,», d°- „d- »„d!,-,-l>- «l--i d,«l°"? ü'i?:!!?'!. K. ?°^,O-»m-->ch i,.»ch> kiv!rI-te'N'ttd!'bebaD"«S^u«d'sn M-» D wonl?L," di« --^drücklicht- al» bISH-r zu dito«-, and «» kann I« O-Knt «lat welche von diese, Seite mit so geräuschvolle» «pplan» begrüßt wurde, ^ es nickt» A. -ch«°Lm- A U «L. ,» Kch^. 'A> Äch, d.i,d-. D.-!.«!-,.B«d d-°.h! nnd d« daß mit dem Fürste« «l.xander auch seine Partei abdanken wird-1.^« Lk«»». der äüÄ'ckiscken Auch wenn »an die «üusche und Gefühl« de» bulgarischen Volke». A^ , L »-« b-, da« d»MZ I- d» »D-ndVdm Z mit der Person d„ Fürsten verknüpft find, di« «nter de« Wieder- ausleben deS russischen Eiufluff.» leiden müsst«. Da» Heer, welche,IAi?»»tae^u aü Rückiehr d»^L?Mcre?^ Ä dieftlb»" deu!^^"" Sttnatioa nach^Möglichkeit mit dem Berliner Vertrage «nd I dem dnrch diese« Vertrag ans der Balkan-Halbinsel zu gebrachten Gleichgewicht, in Einklang zu bringen. Wir haben aber auch daran» kein Hehl gemacht, daß wir im Falle e"«"a!!wä-ttg7'Mach^dur? Ü"Äsche'"fi-h w-hr^n°ch Ä E^f«n?,"g de» stlbständigen^Fürsten nnd lachdem"!!« 7er E(7m »L L M Thatsache geworden, dies.« Standpnnkt «lnuehm.u müffe»? der Regentschaft der Streit loSbricht, bei der Fürst,«wähl Uno.d Z° » kat ^»^eick nick. ^ «°n glaubt, nunge» «tstehen, da» ostrumelisch. Element sich .inmischt, w-il sich Oesterreich nicht gesprochen. ja doch bereit» zu Bulgarien zählt? Wird daun die rnsstschk Ocen-I ' ' pation zu verhindern sein, und wmn sie «folgt, wird st« sich auf Bulgarien beschränken? Sehen wir aber von allen Möglichkeiten ab, dl« sich in Bulgarien ereignen können, so habe« die Ereignisse der letzten zwei Wochen sich «ft gutem Geschmack nicht betheiligt. Da» allein -iebt schon zu denken. Li« öffentlich« Meinung in Oesterreich jedoch hat gerade«» eine Enttäuschung erfahren. Sie hat nicht erwartet, daß »au Nuß« land wrge» Bulgarieu» de« Krieg erklär,« werde; st« bat ab« auch nicht geglaubt, daß da» deutsch-österreichische Bündniß in eine« ent scheidenden «ugendlicke nicht mehr Wirkung äußern werde, Ul» daß Rußland unbehindert ganz Europa seinen Willen anferlegen könne. Den» so wie sich die Ding« entwickelt haben, hätte» fir sich vermnth. lich auch ohne da» dentsch-österreichische Bündniß entwickelt. Di« öffentliche Meinung ln Oesterreich hat di« Wieder-Aunähernng Rnß- land» an Oesterreich nnd Dentschland, wie st« in Skinnkewice nnd Kremfit, sich zeigt«, mit ausrichtig«» Frend« begrüßt, deuu sie schien ei« Unterpfand de» Frieden» »nd «amenükch der Ruhe im Orient zu sein; aber man hatte damal» gesagt, daß da» Linverständuiß der drei Kaisermächte auf der Grnudlag« der be stehenden Machtverhältniff« sowie der Verträge beruh«. Dieser - Glanb« hat sich al» rin Jrrthum erwiese«. Da» Attentat vom 21. August war nicht blo» gegen di« Person de» Fürste« Alexander, sondern auch gegen die Berträge gerichtet, auf Grund deren er die Krone Bulgarien» besaß, «nd durch die Antwort de» Ezar» aus da» llnterwersung» Telegramm de» Fürsten hat sich Rußland osficiell «nd offen mit Denjenigen identisieirt, die den Fürsten zu vertreiben ver sucht hatten. Da» ist keine Politik aus Grundlage der Verträge rmd noch weniger «ine Politik de» europäische« Gleichgewicht». Wen» jetzt nach der Abdankung de» Fürsten Alexander der russische Einfluß wieder z« henscheu beginnt, so ist nicht zu vergesse«, daß er sich nicht blo» aus Bnlgarien, sondern auch ans Ost-Rumelieu erstreckt, und dwt hat für Oesterreich eine ganz andere Bedeutung, al» di« Union»« Bewegung unter dem Fürsten Alexander gehabt hatte. Wohl hat die Berfolgung de» Letzteren durch die russische Politik von der oft- rumelischeu Revolution ihren AnSgaug und ihren Borwand genommen ; aber wir haben noch nicht» davon gehört, daß jetzt, nach Beseitigung de» Fürsten, Oßrnmrlien wieder au di, Pforte au»grliefert werden soll, nnd e» wäre lächerlich» daran zu denke«. Die Schlacht bei Slivukca, welche für di« Union geliefert wurde, ist also für Rußland geschlagen, und wen« erst di« rnsfischeu Officiere in Philippopel com- mandtre« nnd ein russischer Krieg-minister übe» die ostrumelischen Milizen verfügt, so ist der Vertrag von Sau Stefano fast in seine« gauzen Umsllugt wirderhrrgrstellt. ganze Frnö Politische Rundschau. Deutsches Reich. Eh««nitz, de« 8. September. Die Eröffnung deS R-ichStageS wird hinlänglich tiefe Spuren in Europa znrückgelaffe«, daß man mit mit Berlesnug einer Thronrede dnrch dem Ltaatrsecrrtär non Bätticher einigen Zweifeln da- FriedenSgelänt« anhören maß, welche» di« Ab im Sitzungssaal« de» Reichstage» am 16 September erfolge«. Wenn daukung de» Fürsten Alexander begleitet. Die österreichische officiöse der Reichstag nur de» spanischen Handelsvertrag al» Vorlage echält, Press« spricht sich mit großer Reserve über die dnlgarischen Ereignisse werde« di« Verhandlungen nickt länger als vier oder ssi«f Tag« an-, und da» ist in einem so kritischen Zeitpunkt nur z« billigen; dauern. aber in da» Hmonengehenl der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" — Heber ein geheime» Lircular de» preußische» Minister» hat sie auch nicht eiogestimmt; au dem Indianer«»»;«, den di« deutsch« de» Innern, von Pnitkamer, an die Laudräth« wird tu verichiedene» ojfirtöse Presse «m den Skalp de» Battenberg«» ausführt«, hat st«'Blättern berichtet. Darnach hat der Minister i« Octoder v. I.