Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 09.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188609097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860909
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860909
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-09
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 09.09.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
AeiStatt z«M Sächstschm Landes-Attzeiger. <md sagte herzlich: „ Schwester, »ei Jda — «einer Braut seit einer Stunde I" Ein AuSrnf der Berwuuderuug ertönte von NauuaS Lippen, hätte st das Körbchen noch in der Hand gehabt, es wäre ihr hin- gefalle«. Sie war ganz blaß geworden vor Ueberraschnug und mußte sich DaS also Watt» I Da» hatte Beruhard ihr sagen wollen und ihn nicht augehört — zur Strafet Nu« traf die Strafe war so peinlich, die» in einer solche« Weise, von ihm erfahren! Daß a«ch Jda ihr nicht» gesagt I — ThrLueu der traten ihr i» di« Auge», aber fie dringt« sie gewaltsam Drück — er konnte fl« falsch deute»! Mit einer Selbstbeherrschung, welche die letzte Zeit sie gelehrt, sagte fie, indem fie dem Freunde ihre» Ma«ue» die Hand reicht«: „Sie sehe«, ich war nicht vorbe reitet; Bernhard wollte mir gestern davo« sage», aber ich war nicht «rnz wohl. — Doch Freude thnt ja immer gut, und ich freue mich sehr, sehr!" „Ich weiß e» und ich danke Ihnen, liebe Nauna", sagte Erich «nd blickle ernst ans die vor innerer Erregung zitternde Bestatt , Al» er st« dann verlast«« u»d von dem aufsteigendeu Wege au» zurückschante, sah er fie noch immer unter der Veranda fitze«, al» könne sie sich von dem Gehörten nicht erholen; die ander« Gestatt, MH« Än» Fenster au» nach de« Geliebten späht«, so lange da» Auge ih« erreichru konnte — die bemerkt« er nicht. U-.-'Mü. * Hochzett wird gefeiert, Wüttlttn ach so süß, Schlößlein zu de« kauten E^paradle»! Welch' MgeS Ahnen erweckt die» Wort nicht in der Seele einer ge« Braut! Welch' herrliche Visionen zaubert e» nicht vor ihr er Visionen von AtlaSgewänder« und Myrthenkränzen, von Fest. hleN und Hochzeitsreisen, von wonnevollem, traulichem Zusammen sek« «tt de« Gelebten im eigenen, reizenden Heim! ^ Aber unsere junge Braut kannte diese seligen Ahnungen und Bistöne« nicht. Wie fie da saß au ihrem Nähtisch, während der lartzen, trüben Wintertage und ihr ,5. kV- unzählige Male tu „da» ge Leinen" eiustickte» da war e» um «ku Gedanke, eine Hoffnung» «tt der nahen Hochzeit verband: da»« ist er da, daun wird klar sein, denn werde ich rnhen in der süße« Gewißheit seiner Liebes ' Den« diese Klarheit, diese Gewißheit war ihr noch nicht ge- worde«. Da» kurz« Zusammensein mit ihrem Verlobte« vor seiuer Abreise hatte e» ihr «icht gegeben, und die laugen Monate der Trennung natürlich ebensowenig Freilich, seine Brief« — auf die hatte sie sehr gehofft. Schien Erich doch zu de« Menschen zu ge- höre«, die fich schriftlich bester z« geben verstehen, al» mündlich — di» bevie» ja da» Gedicht! Al» der erste Brief kam, war fie mit hoch klopfendem Herzen auf ihr Zimmer geeilt, ihn dort allein zu lchen, fern von Nmma» forschende« Blick und Bernhard» theiluehmrndem Lächeln; aber e» war eine uunöthige Vorsicht gewesen. Eie hätte dtt Zeile« fast Wort für Wort den Geschwister» vorlesen können, sie Ware» freundlich, herzlich — aber wie der erste Brief eine» Bräutigam» a« feine Braut, ei» Liebesbrief war e» »icht! ' Al» Jda ihn gelesen, zwei, drei Mal gelesen hatte, da ging fie langsam au ihren Schreibtisch und «ahm ei« Päckchen Papiere her« ««». E» war der Brief ein schon mehrere Bogen langer Brief, den fie in den wenige« Tagen seit ihre» Verlobten Abreise an ihn ge» schriebe«: et« voller, warmer Erguß ihre» reichen, liebende« Herzen» l Langsam ließ fie die Blätter, eine» nach dem ander«, von den Flammen verzehren und »ach einige« Togen schrieb fie dann eine« andern! ÜHrief, viel kürzer und in demselben Ton« gehalten, den Erich ange-I So blieb e< den ganzen Winter über, und so oft der bote kam — in Breidablick fchmitztem Lächeln den wohlbekannten, schöu gefalzten und schön aoresstrten Brief au- Berlin brachte, erröthete Jda — «icht in bränt« licher Befaugenhrit, sondern weil fie wußte, daß da eigentlich nicht» zu rrröthe» war. - Eine» Tage», al» fie wieder «inen ihrer Briefe an Erich fabr zirte — fie wurde» ihr mit jedem Male schwerer! — fiel e» ihr ein wie die Heldin ihrer letzte» Arbeit, ihrer „FrühliugSstürme" wo 1 an ihren Geliebten schreiben würde? Sie hatte den Roma«, ersten, in dem fie fich versucht, liegen laste», seitdem fie selbst einen spielt«: aber wie ihr« Gedanken fich wieder darauf richtete«, entsank die Feder ihrer Hand, «nd vor ihrem inneren Ang« tauchten, ein« nach der andern, die Gestalt« der halb vollendete» Dichtung wieder empor, hielten Gespräch« mit einander und führt« Sc«e» vor ihr auf — und ehe fie «» selbst wußte, stog ihr« Feder über da» Papi«« um festzubanum, wa» fie innerlich geschaut. Hier konnte fie schreiben wie e» ihr um« Herz war, konnte den Held« ihrer Geschichte mit all den Tugend« und Gab« »«»statt«, di« fie bei ihrem Held« voraussetzte, konnte ihr« Heldin all die Junigkeit und Liebe au», sprechen lasten, dl« fie selbst empfand und welch« fie doch in der Brust verschließen mußte. So ward die Arbeit ihr zu einer Befreiung, einer Erlösung und al» der einsame Winter vorüber war; da lag fie fettig vor ihr. „Sie soll mir noch mehr nützen", sagte fie zu Bernhard, als fie ih« da» sauber abgeschriebeue Manuscript brachte. „Sie soll mir helfen, Erichs Borutthell gegen Franeuschriftstrllerei zu überwinden. Wenn di« Erzählung gedruckt ist — fall» fich nämlich Jemand herbeiläßt, fie z« drucken", fügte fie erröthend Hinz« — „gebe ich f e ih« zu lesen, »nd dann — nun, dann hängt e» von seinem Urtheil ob ich Vetter arbeite oder nicht." Beruhard freilich schüttelte d« Kopf zu dieser Idee: ein« Ehe mit einem derartigen Geheimniß beginnen, da» wollte ihm nicht zu, sagen. Aber er dacht« im Still«, sobald Jda verheirathet sei, werde fie schon selbst reden; so versprach er, vorerst darüber zu schweigen und eine« Verleger filr diese» Mannscript z« suchen. Die „FrühlingSpürme" meiner Phantast« find beendigt» werden jetzt auch die meine» Herzen» zur Ruhe kommen? So dachte Jda, während fie am Fenster ihre» Zimmer» stand, den Bräutigam erwartend. Er war am Morgen angekommm. hatte aber gebet«, ihn nicht vom Bahnhof abzuholen, da der Zug so früh «intreffe. So früh — konnte ihr eine Zeit zu früh sein, um dm Geliebt«, de« sie sechs lange Monate nicht gesehen, zu begrüßen? — Ein wonniger Maimorge» blühte und dnstete um fie her, «nd fie sa > nicht» davon, ihr Auge forscht« nur «ach dem Wege, auf dem er komm« mußte. Ob fie ih« entgegen ging? Aber im Freien, von fremd« Augen beobachtet, würde seine Begrüßung nicht ungezwungen sei»; «ei« fie «mattete ihn lieber hier! Da — da» war er! Ja da» konnte nur er sein „Sein hoher Sang, Seine edle Gestatt —" O, wie ihr Herz ihm entgegen klopft«! Sie preßt« die Hände darauf, de« Sturm zu stille«, und doch, warum ih« stillen? Er durfte, mußt« ja fich ergießen in den Jubelsturm seiner Brust! Ja, e» war Erich, der den Weg von der Stadt her entlang ging — denselben Weg, den er vor fast einem Jahre so ungeduldig gewandert, nm sein« Wunderblume aufzusuch«. Jetzt suchte er nicht mehr, er hatte gefunden I — er war e» fich auch klar bewußt, etwa» Edle», Werthvolle» gefunden zu haben, aber eine Wunderblume er schien e» ihm nicht, und er empfand auch keine Ungeduld, fie wieder zu feh«. Warum auch? E» würde ihr nur seltsam vorkomm«, denn fie stand ruhig dort an ihrem Fenster, um ihm Willkommen zu winken Er grüßte heiter hinauf: heute sah er »icht de» blonden Lockenlopf, der von den blühende« Sträuche« des BoSquet» her nach ihm anrschante. Nun hatte fie ihn wieder, nach halbjähriger Trennung am Tage vor der Hochzeit! AVer er war noch derselbe, der damals Briefkasten. Straßensprengung. Sie schreiben unS: „Wie mag eS wohl kommen, daß trotz vor bereits einem Vierteljahr erfolgter Petition an den Rath der Stadt Chemnitz um Besprengung der Leipzigerstraße und zwar vom früheren Einnehmerbäuschen bis zum Friedensrichter Uhlig bi» jetzt noch nichts er folgt ist? Wir müssen buchstäblich oft im Staube ersticken und bezahlen doch so püuklich unser, Steuern!" — Ihre Klag» scheint nicht unberechtigt zu sei»; auch in der letzten Sitzung des Bezirk-Vereins zu Schloß-Chemnitz kam die Sprengung jene« StadttheilS zur Sprache und man beschloß an den Rath abermals eine Petition zu richten. Hoffentlich hat diese Erfolg. lagt». Die sehr lästigen, zu den Halbflügler» gehörigen Betttvani zu m . nichtungskrieg, Wenn er im Frühjahr, »he . beginnt. Jede Wanze, die man im Frühsommer tödtet, «he st» Eier gelegt hat, könnte in kurzer Zeit sehr viel Nachkommen haben. Da» sicherste B ist das Quecksilberchlorid, Queckstlbersublimat, auch kurzweg Sublimat genannt. 80 bis SO 8 de . ... - - . . .. übergofsen, daß um gehörig schütteln, mau mit der Lösung "alle Fugen, Riffe und Spalte» der "auSeinandergenom- menen Bettstellen. Ebenso acht« man darauf, ob au den Matratzen und be sonder» au und in deren Rächen Eier und Wanzen zu finden find, und streicht auch diese mit der Flüssigkeit etwas au. Wiederholt man d«S Ein« pinseln während de» Sommer« noch ein- oder zweimal und thnt e« regel mäßig jedes Frühjahr, gleichgiltig ob Wanzen da waren, oder nicht, so kan« man überzeugt sein, di« Thier» bald und vollständig lo» zu werden. Sitzen sie unter Tapeten oder dergleichen, so kann man ihnen erst recht mit der Giftlösung zu Leibe gehen. Seht man vorsichtig mit derselbe» um, so ist weiteres Unheil nicht zu befürchten. DaS Bist selbst wird nur gegen Gift- schein verkauft- Abonnent io Siebeulehu. Zu 1. Innungen und Vereine, welch« mit den Rechten einer juristischen Person auSgestattet find, könne» all« die« ' eu Rechte wahrnehmen, welche jeder Handlungsfähigen Person »ufiehar. i. WaS «an unter «ine« selbständigen Verein versteht? Nun jedenfalls einen Verein, der von einem anderen nicht abhäug«. Zu S. Durch Putzen mit Butzpulver. „ Tellgedicht. Durch die Freundlichkeit eine» Leser» sind wir in Be de» im letzten Brieftasten erwähnten Bedichte» von Wilhelm Tell gelangt; können daffelb« bei uu» in Abschrift bekommen. Drei Schloßbaueru. Besten Dank für das freundliche Anerbiet«»: da» Bedicht ist uns auch von anderer Seite bereit» zugegangen. Alter Abonnent. Sie hätten «» näher, wenn Sie fich mit Ihrer Frage au die Veranstalter der betreffenden Festlichkeiten wenden wollten. Abonnent. Bezüglich der Kriegsstätte de» deutschen Heeres ist die von uns gegebene Antwort richtig. Alter Abonnent in Chemnitz. DI« von Ihnen am 30. Juui be wirkte Kündigung hat keine Giltigkeit, venu Sie habe» bei de« Höhe Ihre» MiethzinseS und beim Mangel einer anderen contractlicheu Vereinbarung die gesetzliche halbjährliche, spätesten» am Sl. März oder SO. Septbr- zu be wirkend, Kündigung rinzuhasten. A M. in Dülmen. Wie Sie au» dem nachfolgende« Verzeichniß der isellüler «sehen können» ist di« Lösung durchaus nicht schwer; di« Auf sätze enthielt keinerlei Fehler, eS gehört allerdings etwas Geduld dazu, bis zur Anf» indnng der richtigen Ziffer auSzuprobireu, aber eS ist ja eben eiu Räthsel. Einige Leser. UnterSeptennat versteht man «ine siebenjährige Leit periode, in den deutschen Zeitungen wird mit dem Wort die Bewilligung de« Kosten unseres Heere» auf sieben Jahr« bezeichnet — Die zweite Frage habe» wir im letzten Briefkasten beantwortet, wollen Sie gefälligst Nachlesen. — Eiu Sohn ist nicht nur moralisch, sondern auch gesetzlich verpflichtet, seine Eltern zu unterstützen, wenn sie «S bedürftig sind und er dazu in der Lage ist. Herrn Buchbinder N. Zur Herstellung leuchtenden Papiere» dient olgeude einfach« Vorschrift. Mm nehme 40 Theile gewöhnliches Papiev- ,, 10 Theile Wasser, 10 Theile phoSphoristreude» Pulver» 1 Theil Gelatine und 1 Theil zweifach chromsaures Kali. DaS phoSPhorisireude Pulver ist zusammengesetzt aus Sulphiden, von Calcium, Barium «nd Strontium, gut zermahlen und durcheinander gemischt. Dar doppelchromsaur« Kalt, welches auf die Gelatine wirst, macht da» Papier, welche-anf gewöhnlich« Weise fabricirt wird, undurchsichtig. AbonnentA.G. Der Fahrpreis für 1 Kilometer ist btt dmSecuudär- bahnen derselbe, wie bei den Normalbahnen; er beträgt in NI-Tlaffe 4 Pf- >ro Kilometer. Der Preis wird auf 10 Pf. aufwärts abgerundet. Bon Wilischthal bis Chemnitz sind ungefähr 32 Kilometer Bahnstrecke. Di« direct« Entfernung ist natürlich bedeutend geringer. Fortsetzung folgt. tttzllch — falle» Meteorsteine von einigen Pfunde» Gewicht bereit» »nr venitze in einen» Jahre vor Angeuzenge«, während »ach diesem Idgenschein« da» Wahrscheinlichkeitr-Calcul noch immerhin viel« tausend I Lenin« ergirbt, «m welche fich dnrch fie da» Gewicht der Erd« über- ' Haupt jährlich vermrhtt. Da wir nun gar keine obere Grenz, fitr öte Größe diese« herabfallruden Körper angeb«» könne«, so kommt e» rck» nnf di« Zeitspanne an, welch« un» zu» Verfügung steht, um an» diesen Thatsache» der Wahrnehmnng allein die Nothweudigkeit einer Katastrophe abznleiten, wie wir fie oben aogedentet haben. Ich gebe vollkommen z», baß diese verfügbar, Zeitspanne eine sehr große sei« »nß. In unserer Erfahrung ist aber auch erst ein« Sintflnth während »indepoiS vier Jahrtausenden zu verzeichnen, und wir dürfen ja Wohl hoff«» daß da» Menschengeschlecht erst «ach langen Jahrtausenden «tt» Wiederholung de» schrecklichen Natnrschauspiele» ettede« wird. Nicht» spricht also gegen dies« astronomische Hypothese, für welche ich kndeß nicht weiter einketen will, al« indem ich zeige, daß unsere Er fahrung, genügend erweitert, hier «in« ferner« denkbar« Ursache für tt»e Sintslnth-Erscheinung, da« heißt, für eine« partiellen Untergang «nsner menschlichen Welt, antrifft. Stürzt solch' ein Meteor in» Meer, so werden durch die «ngehenn» Schwankungen de» Lustdruck«», Mche« sei« Dnrchdringen der Atmosphäre im Gefolge hat, Lyklone in Meng« entwickeüi. eh« da» Gleichgewicht der Luft wieder her- Ilt ist. Gewitterstürme, Wasserflächen» di« vom Meere zum emporsteigr», selbst Erdbeben können dnrch solch' «»gehe««» Sturz erklärt werden. Aber lassen wir genug sein de» grausame» Spiel» mit solch' fchauerlichen Hypothese«! Seien e» B«lcanau»brüch«, Lyklone oder Meteoriten, welche dem Menschengeschlecht« den Untergang drohen, all« drei Ursachen find, glücklicherweise, im voran» unberechenbar. Wir wisse», daß fi, einstmals entsetzlich verheerend anstraten, und anch daß die Schrecken einer Sintflnth abermal» über nn» Herabkommen Annen, vermöge» wlr «icht zn bestreite». Aber da» „Wann" blecht KN» ewig verhüllt. M. Wilhelm Meyer. . V«S Jurist «nd Leven. — Professor Schape« in Berlin beabsichtigt sein Amt al- Letter de» akademischen Meistrratelier» an der Kunstakademie niederznlegrn. Da» Institut würde mit dem Scheiden diese» Künstler» einen schwere» Schlag erleiden, denn Schaper» pädagogische» Talent peht anf derselben Höhe wie sei» künstlerische». Ob de« Meister diese« Rücktritt »nr in Rücksicht ans eine «»gestörte und freier« An», Wnng seiner Thätkgkit al» Bildhauer vollzieht, oder ob er di« schon früher hin und wieder geänßette Absicht verwirklichen will, nämlich nutn die Maler,» gehen, wissen wir nicht. Jedenfall» scheint fich anch hier der alte Satz zu bestätigen, daß akademische Lehrthäiigkeit und freie» Künstlerschaffen anf die Danrr unverträglich find «nd diese» »nter den lähmenden Einwirkungen der erster,» allmählich erhebliche Wninß« «leidet. — Deutscher Privat-Veamten-Bereiu. Nach der Schttember-Sk»«« der .Dentsche» Pttvatteamten-Zeitnng" — Organ de» Dentschru Privatbeamteu-Bereiu» — betrug die Zahl der aktiven Mitglieder Ende vorigen Monat» 8215. Der gegrnwärtige Ver- wögenSbestand beziffert sich anf 86,000 M., während sich di« JahreSein- «ahmen «ach dem augenblicklichen Mitgliederbestände bei dem Berein anf Mk. 30,000, bei der Wittwenkaffe anf Mk. 20,000, bei der PenstouSkaffe auf Mk. 40,000 und bei der Begräbnißkaff« auf Mk. 8000 belaufen. — Ein« schwimmende Ausstellung wird in Bordeaux an Bord de» Schiffe» „Ehatran Lafstte", eine» ausgezeichnete» Dampfer» der Schiffkgesellschaft in Bordeaux, veranstaltet. Der Dampfer, in dessen Innern Gla-schränk« znr Anfnahme de» Waare« aufgestellt werden, wird Ende Oktober den Hafen verlassen «nd elektrisch be leuchtet sein. DaS Schiff wird die Bntille«, sowie die Küste» von Lolon di» Trinidad, im Ganze« 21 Häfen, besuche« «nd überall fest verankert sei». Der Verkehr der AnSstellnngSbesucher mit de« Schiff« wird mittel» «ine» Dawpfboote» bewerkstelligt werdeu »nd der Eintritt in daffelb« wird unentgeltlich sein. Weine, Schnäpse, Liquenre und Louserven von Bordeaux werde« den halbe« An»stell««g»ranm «in- nehmen, während der übrige Raum mit Pariser «nd anderen Industrie- attikel» auSgefüllt sei« wird. Anch wird eine Kosthall« anf dem Schiffe eingerichtet werden. — Ueber Bleivergiftung von Jaeqnardwrbern hat R. Schule» in Staeva am Züricher See folgende Beobachtungen z« machen Gelegenheit gehabt: Die Erkrankungen kamen zumeist in Etabliffemrnt» vor, wo viele Lent« in enge», niedrigen Räumen zu sammen arbeiteten und waren dnrch den Bleistanb bedingt, der von den Bleigewichten der Jaeqnardpühle fich ablöst. Dersilb« besteht bald an» Bleioxyd, bald an» metallischem Blei. In dem Fußboden- stand« unter einem derartigen Wetzstahl« ließen fich 86.9 pLt. Blei Nachweisen. Anßer den fich selbst krank meldende« hatte ein« große Zahl der übrigen Arbeiter den charakteristischen Bleisam» am Zahn fleisch; ei« Kranke, bekam eine halbseitige Lähmung «nd ging zn Grnnd«; ei« anderer zeigt« in der fortschreitende» Hirnlähmnng tt« ähnliche» Krankheitsbild. Bon 200 au 180 «ebstühlen thätige» Arbeitern erkrankte« 16. Di« meisten Fäll« kommen im Winter vor, wo die Arbeit-lokale stet» geschloffen find und die Arbeiter dieselben während der Pansen »icht verlassen. Bon den von verschiedener Seit« in Vorschlag gebrachten Maßregeln empfiehlt Schüler, «eben reichlicher Bentilation die Bleigewichte womöglich dnrch eiserne z» ersetze», oder wenigsten» danerhast zu lackireu. (D. BierteljahrSschr f. öffentliche Gesundheitspflege. Bd. 17.) — Anch ein Grund zu» Klag«. SineNtw-Asrker Dame, Frau Harkott, hat den HeranSgebrr de» „Rewyork Herold" bei Ge- ttcht verklagt, weil derselbe vor Jahresfrist fi« in seinem Blatte eine „reiche «nd wohlthätige Dame" genannt hat. Infolgedessen hat Ara» Harkott fett dieser Zeit 6000 Briefe bekomme», 14.000 Personen haben persönlich vorgesprochen und die Geldfordernngen, welch« »an an fi« gestellt, betrage» in Summa 30 Millionen Dollar». I» ihrer Angabe sagt Fra» Harkott: „Nicht» fehlt, al» daß fich noch einige Räuber gefunden hätten, mich in der Rächt zn überfallen, um da« Beraögeu zn holen, welche» mir der Herr Redakteur an ge dichtet hat." wem» AnflSsnvg des 104. PretSräthfelS in Nr. 203 des „Sächsischen Lande»-Anzeiger»." Wenn man btt 2 anfängt bis 7 zn zählen, kommt «an ans IV, man von da wieder bis 7 zählt?«, s. w- erhält man das Sprichwort: „Zwischen Lipp' «nd Kelchesraud Thürmt fich manche Felsenwand!" ES gingen inkgesammt 24 richtige und 3 unrichtige Lösungen ein. Bo« erster«» entfallen 17 aus Lhemnitz und 7 aus auswärtige Orte. Die Nameu der Löser aus Chemnitz sind: Wilhelmine Bachmano. S- Barthel. Adolf Delling. H. Dietrich. Johanna Sngert. B. Fritzsche. FrühstückScolleglum. Adolf Hammer. Theod. Herz«. Bernhard Pflücke. Drei Schloßbaurr». Der viert« Schloßbaner. Ang. Schneider. B.THärigen. Wilhelm Thiele. F.O. Winkler. Otw Zipßer. Von auswärtigen Orten: BernSdors: Friedrich Rudolph. Blumenthal (Hannover): Hugo mgarten. Braunschweig: Oscar Schöffler. «ablenz: Ed. Fischer, «rüna: Gustav Moßig. Rathendors b. N.: H. Märker. Rems«: Richard Hering. Die Preise» je eiu I. QuartalSbaub des „Sächsischen Allerlei" 1886, entfielen durch da» LooS an folgende Löser: 1. Wilhelmine Bachmann in Lhemnitz. 2. B- Fritzsche in Chemnitz. 3. Theodor Herzer in Chemnitz. 4. Ang. Schneider in Lhemnitz. 5. H. Märlrr in Rathendors. 6. Cd. Fischer in Gablenz. Die Preise werden nach Vorzeigung der AbounementSquittung verabfolgt. Preisrüthsel des „Sächsischen Laudes-Anzeigers". — 105. — Kettruräthsel. ^ S S 6 < 15 1-^ Aus beigegebenen Buchsiaben sind zehn vierstellige Worte zu bilde», mtt Ausnahme des dritten, welche» sünsstelltg ist, und zwar so, daß der Endbuch stabe des vorhergehenden Wortes den Anfangsbuchstaben de» nachfolgend« bildet, folglich muß da» zehnte Wort mit dem Anfangsbuchstaben de» ersten schließen. Die Anfangsbuchstaben der Worte ergeben «inen Nameu, welchen eine Stadt in Sachsen infolge ihrer herrlichen Lage erhalten hat. 1. Ein Säugethier. 2. Theil de» menschlichen Körper-. 3. Ei« Ler- ständigungSmitttt. 4. Ein thierische» Produkt, b. Fremdwort für „Am Ort". 6. Ein deutscher Fluß. 7. Ein Vogel. 8. Sine Wildart. 9. Ein Pelzthier. 10. Glied de» menschlichen Körper». Chemnitz. K. Schwanicke. Die Einsendung der Lösuug wird bis Montag, den 13. September Mittags, erbeten, und zwar unter der Adresse: An die Redaction der „Sächs. LandeS-Anzeiger» , Chemnitz (PrttSräthsel betr.) Später eingehend« Lösungen können keine Berücksicht' Die Namen der PreiSgewumrr und der Einsender von werdeu in der am 1b. September Nachmittags zur Ausgabe gelang! veröffentlicht. Vater den Lösern komme« auch diesmal sechs Preis« und I. OuartalSbavd de- „Sächsischen Allerlei" 1! (104 Seiten in Folio-Format mit 38 Illustrationen) zur vrrloosung. Für den redactionttlrn Thttl vmmttimrttich: Frau» «ötze in Chemnitz. - Lrnck «nd Verlag «lexgnd», Wied, in Chemnitz.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite