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Seüe 2. — „Sächsische Dorszeitung." — 7. September 1805. Kämpfer der Gesellschaft sind mit der Ausbesserung des Schadens beschäftigt, welche längere Zett beansprucht. Schweden. Die gemeinschaftliche Sitzung der schwedischen und norwegischen Delegierten wurde gestern mittag 12»/« Uhr geschloffen. Bon jetzt ab wewen beide Delegattonen getrennte Sitzungen abhalten. Türkei. Durch Vermittlung der Wiener japa- nischen Gesandtschaft wurden heute Unterhandlungen mit dem Großvezier über die Errichtung einer japa nischen Gesandtschaft in Konstanttnovel anae- knüpft. Die Türkei steht der Angelegenheit günstig gegenüber. Amerika. Wie gemeldet wird, istRobertBacon, früheres Mitglied de- Morganschen Bankhauses, »um Hilfs-Staatssekretär ernannt worden, vornehmlich, weil er al» gründlicher Kenner der ostasiatischen Ver hältnisse gilt. Marokko. Die nach Tanger führenden Land wege sind notdürftig von Raisuli» sultanstreuen Reitern besetzt. Man befürchtet Desertionen. Die Panik der Europäer in Tanger erscheint gerechtfertigt, da Gruppen, au» den gefährlichsten Elementen bestehend, in die Stadt Einlaß fanden. Ein spanischer Kreuzer ist signalisiert. Die Geschäftsträger der fremden Mächte haben die Aufmerksamkeit der marokkanischen Regierung auf die im Staate herrschende Unsicherheit gelenkt. Eine starke Truppenmacht ist zur Verstärkung der Garnison in Tanger herangezogen worden. Gbina. Im südlichen Teil der Provinz Schansi sollen, nach Meldung au» Victoria, Boxer unruhen stattfinden. Der amerikanische Generalkonsul warnte den Kriegssekretär Taft vor dem Besuch KantonS. Aus Dresden und Umgegend. Dresden, 6. September. Wetterbericht deS Königl. meteorolog. Instituts Dresden. Prognose für den 7. September. Wetter: Heiter und trocken. Temperatur: Uebernormal. Windursprung: Ost. Barometer: Mittel. — Se. Majestät der König begab sich heute früh 6 Uhr 20 Minuten mit Sonderzug ab Niedersedlitz nach Röderau zur Besichtigung der 3. Kavallerie-Brigade Nr. 32 auf dem Truppenübungsplätze Zeithain. Nach der Be sichtigung findet auf Skaffaer Revier eine Hühnerjagd statt, von der Se. Majestät nachmittags gegen 4 Uhr nach Pillnitz zurückkehren wird. — Ihre Majestät die Königin-Witwe trifft heute zu Wagen von Rehefeld in Dresden ein, um nachmittags die vom Sächsischen Kunstverein veranstaltete Gedächtnis- Ausstellung zur Erinnerung an Ihre Majestäten die Könige Albert und Georg auf der Brühlschen Terrasse in Augen schein zu nehmen. Um 6 Uhr abends gedachte Ihre Majestät per Bahn über Freiberg-Bienenmühle nach Rehe- feld zurückzukehren. — Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg, welcher seither in einer Privatvilla an der Parkstraße wohnte, siedelt am 16. d. Mts. in das vollständig reno vierte vormals prinzlich Georgsche Palais an der Zinzen- dorfstraße über. — Der Kaiser verlieh dem Architekten Rudolph Schelling in Dresden den Roten Adlerorden lV. Klaffe Kunst und Wissenschaft. Literatur. f Residenztheater. Sonnabend abend, zur Er- öffnung der Wintersaison, geht zum ersten Male „Die Juxheirat" von Franz Lehür in Szene. Sonntag nach mittag wird bei ermäßigten Preisen das Lustspiel „Der Familientag" gegeben und abends zum zweiten Male „Die Juxheirat". Montag abend beginnt das Schauspiel- Abonnement, I. Serie, mit dem Lustspiel „Im weißen Rößl". — Die Kassen sind bereits von 10—2 Uhr ge- öffnet und sind Billets zu dieser Zeit zu haben. f Gerhart Hauptmann als Münchener Jntendanturbewerber? Eine Aufsehen erregende Meldung bringt, angeblich aus verläßlicher Quelle, ein Wiener Blatt. Danach habe bis vor kurzem zu denen, die den Ehrgeiz fühlten, der Nachfolger Poffarts zu werden, auch Gerhart Hauptmann gehört. Dem Dichter hätte daran gelegen, seine „ästhetischen und dramaturgischen Ideen" nun auch „in die Praxis" umzusetzen, und nur durch die energischen Vorstellungen seiner intimen Freunde sei er von seinem Vorhaben wieder abgebracht worden. -f Nordlichter in Aussicht? Es dürfte für manchen interessant sein zu hören, daß wir beste Hoffnung haben, in diesem Jahre in unseren Breiten noch Nord lichter zu sehen. Zwar läßt sich nicht mit Sicherheit prophezeien, daß diese austreten werden, aber die Wahr scheinlichkeit ist doch erheblich größer als in anderen Jahren. ES dürste sich deshalb empfehlen, in den bevorstehenden, für Nordlicht-Phänomene besonders disponierten Herbst monaten an klaren Abenden den Nordhimmel eifrig zu beobachten, damit man das herrliche, bei uns so seltene Schauspiel, falls eS sich wirklich eine- Abends einstellen sollte, nicht etwa verpaßt. Der Grrgid für die Vermutung, daß e- in diesem Jahre noch zu größeren Nordlicht-Ent wicklungen kommen wird, liegt in der Tatsache, daß wir in den letzten Monaten ein Maximum der Sonnenflecken- Bildungen von ungewöhnlicher Lebhaftigkeit gehabt haben Die Jahre gehäufter Sonnenflecken-Tätigkeit, die bekanntlich alle elf Jahre ein Maximum erreicht, pflegen sich aber stets durch eine vermehrte Neigung zu Nordlichtern von und dem vr. jur. Arthur Meding in Dresden den Kronen orden IV. Klaffe. — Die sächsische Regierung hat soeben den Entwurf einer BerkehrSordnung für große Ge schäfte und Warenhäuser au»gearbeitet und dem Rat und dem Stadtverordnetenkollegium zur Beratung und Be schlußfassung unterbreitet. Diese neue BerkehrSordnung enthält in der Hauptsache Bestimmungen, durch die der Schutz und die Sicherheit de- in den großen Geschäften und Warenhäusern verkehrenden Publikums gewährleistet werden soll. — Die Sorpsmanöver de» IS. Armeekorps werden zwischen Zschopau und Chemnitz vom 18. bis 20. September stattfinden. Der Korpskommandeur wird mit seinem Stabe am 17. und 18. in Zschopau, am 19. und 20. in Chemnitz Quartier nehmen. — Anläßlich de» Konstitution-feste- fand Mon tag mittag auf Stadtkosten eine Speisung der Armen statt. — Der Rat der Stadt Dre-den und die Fleisch not. Der Rat zu Dresden hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, bei der Königl. Sächsischen StaatS- regierung und bei dem Herrn Reichskanzler dahin vor stellig zu werden, daß die bestehende Fläschteuerung und Fleischnot durch geeignete Maßnahmen behoben werden. Dabei wird es sich insbesondere darum handeln, daß vor allem die dänische und französische Grenze geöffnet wird. — Entwurf einer Gewerbesteuerordnung. Das Dresdner Stadlverordnetenkollegium wird sich nach den Ferien mit dem vom Rate zu Dresden bereit- ge nehmigten Entwurf einer Gewerbesteuerordnung beschäftigen. Nach den Vorschlägen des Rates soll die Steuer erhoben werden a) entweder als Umsatzsteuer von denjenigen Steuerpflichtigen, die ein Geschäft halten, oder die neben der hiesigen Warenerzeugungsstelle in Dresden ein Klein handelsgeschäft unterhalten, sobald der Jahresumsatz 300 000 M. übersteigt; b) oder als Zweiggeschäfts- steuer von denjenigen Steuerpflichtigen, die 1. neben der auswärtigen Warenerzeugungsstelle oder dem auswärtigen Hauptgeschäfte ein oder mehrere Kleinhandelsgeschäfte, 2. neben der hiesigen Warenerzeugungsstelle oder dem hiesigen Hauptgeschäfte zwei oder mehrere Zweiggeschäfte unterhalten, sobald der Jahresumsatz 100 000 M. über- steigt, wobei die in dem hiesigen Hauptgeschäft und in den Zweiggeschäften erzielten Umsätze zusammenzurechnen sind; e) oder als Warenhaus st euer von denjenigen Steuer pflichtigen, die in den unter a) oder in den unter b) be- zeichneten Geschäften Kleinhandel mit mehr als einer der in Z 9 dieser Ordnung unterschiedenen Warengruppen be treiben. Die Steuer beginnt bei einem Umsatz von über 300 000 bis 400 000 M. und beträgt in der 1. Klaffe jährlich 300 M. Bei einem Umsätze von 3 200 000 M. bis 3 500 000 M., bis wohin die aufgestellte Skala steigt, beträgt sie 16 000 M. Von da ab steigen die Klaffen um je 50 000 M. und die Steuer beträgt ^/, Prozent desjenigen Umsatzes, mit dem die vorangehende Klaffe endigt (statt 1 Prozent, wie im Stadtverordnetenkollegium vorgeschlagen worden war). Die Steuerbeträge sind im Ratsentwurfe in den einzelnen Klaffen um die Hälfte und noch mehr reduziert, als im Entwürfe des Stadtverord netenkollegiums. Die Zweiggeschäftssteuer beginnt mit einem Umsätze von über 100 000 bis 150 000 M. und beträgt bei 1—3 Zweiggeschäften 100 M., bei 4—6 Zweig geschäften 150 M. und bei über sechs Geschäften 200 M. Die Klaffen steigen auch hier entsprechend an, so daß die Steuer bei einem Umsätze von 3 200 000 M. bis 3 500 000 M. und bei 1—3 Geschäften 32 000 M, bei 4—6 Geschäften 48 000 M. und bei über 6 Geschäften 64 000 M. beträgt. Von da steigen alle Klaffen um je 50 000 M. Mehreinnahme und die Steuer beträgt 1. bei 1—3 bezw. 2—3 Zweiggeschäften 1 Prozent, 2. bei jeher auszuzeichnen, und speziell in den Herbstmonaten, insbesondere im September und Oktober, toben die „mag netischen Gewitter", wie der Meteorolog und Physiker gern die Nordlichter zu bezeichnen und zu definieren pflegt, besonders stark und häufig. Die Fleckenjahre 1859 und 1870 mit ihren herrlichen Nordlichtern, im Anfang Sep tember 1859 und am 24. und 25. Oktober 1870, sind berühmte Beispiele hierfür. Demzufolge ist beste Hoffnung auf ein ähnliches Verhalten de- Jahres 1905 vorhanden. Es ist bekannt, daß in unseren Zonen das Nordlicht nie mals dieselbe Pracht und Herrlichkeit aufweist, die ihm in den hocharktischen Regionen zu eigen sind. Manche Nord lichter werden von den meisten Menschen gar nicht als solche erkannt, sie äußern sich lediglich in einer auffallenden weißlichen Helle des Himmels, aus welcher von Zeit zu Zeit weißliche Strahlen hervorbrechen und über den Himmel Hinwegwandern. Ein solches Nordlicht, wie es in Berlin z. B. in der Nacht zum 31. März 1894 stattfand, fällt in der Großstadt kaum auf. wo der nächtliche Himmel ohnehin immer hell ist vom Laternenschimmer. Anders ist eS mit den Nordlichtern, welche farbige Strahlen am Himmel, bald hier, bald dort aufblitzen und in raschen, seitlichen Bewegungen über den Himmel hinweghuschen lasten. Das schönste Nordlicht dieser Art seit langer Zeit flammte am Abend deS 9. September 1898 über Deutsch land auf und konnte mehrere Stunden beobachtet werden; besonders bemerkt wurde an ihm ein wundervoller blut roter, starker Lichtstrahl, der in der zehnten Abendstunde längere Zeit sichtbar blieb und überall großes Aufsehen erregte. Es war das letzte große Nordlicht, das in Deutsch land beobachtet worden ist. Ein zweifellos noch größeres, das sich am 31. Oktober 1903 einstellte und sich durch eine beispiellose Unruhe der Magnetnadel sowie durch unerhört starke Störungen de- Telegraphenbetriebes bemerk bar machte, konnte leider wegen fast allgemeiner totaler Bewölkung deS Himmels nahezu nirgends beobachtet werden. Nur in München fah man einiges davon und ebenso in New York — ein Zeichen, daß die magnetische Störung sich auch auf der amerikanischen Seite der nördlichen Halb- kugel fühlbar machte —. Auch bei anderen besonders großen 4—6 Zweiggeschäften 1 */, Prozent und 3. bei mehr al» sechs Zweiggeschäften 2 Prozent desjenigen Umsätze-, mit dem die vorhergehende Klaffe endigt. Auch hier find sämtliche Steuersätze gegenüber dem Entwürfe des Stadt- verordnetenkollegiums bedeutend ermäßigt. — Die berühmte Gehesche Sammlung, die kürzlich von dem Dresdener Handel-Hause Gehe L To. der Dresdener Königl. Tierärztlichen Hochschule schenkungs- weise überwiesen wurde, wird voraussichtlich von Mitte Oktober ab dem Publikum zugänglich gemacht werden können. Die Sammlung ist in den Sälen de- Kurländer Palais am Zeughausplatze, dem ehemaligen Palaste de» Marschalls von Sachsen, untergebracht worden. — Die kirchlichen Septemberfeste in Dresden begannen am gestrigen Dien-tag vormittags 10 Uhr i« Verein-Hause an der Zinzendorfstraße mit der geschloffene« 17. Hauptversammlung de- Sächsischen Hauptmissions- verein- und der Vertreter der Zweigvereine. Nachmittag» 4 Uhr folgte in der Frauenkirche die 91. Jahresfeier der Sächsischen Hauptbibelgesellschaft. Zu den sehr zahl- reichen Andächtigen sprach Herr Superintendent und Hof- Prediger Lotze-Ebersdorf (Reuß) über Ev. Luca- 16, B 2S, währmd nach dem feierlichen Gottesdienste ca. 80 Kinder durch dm Sekretär der Gesellschaft Herrn Pastor l,io. tkeol. Wuttig mit Bibeln beschenkt wurden. Abends 0,8 Uhr folgte im BereinshauSsaale eine öffentliche Missions versammlung. Herr Konsistorialrat Hofprediger Ur. Friedrich, welcher dieselbe leitete, gab zunächst einen lieber- blick über das segensreiche Werk der Misfionstätigkeit. Er gedachte auch des russisch-japanischm Krieges, sowie der Kämpfe unserer braven Soldaten in Südwestafrika und schloß mit dem Hinweis darauf, daß vor 200 Jahren dir ersten lutherischen Missionare hinausgingen in alle Welt, darunter auch ein Sohn Sachsens, Ziegenbalg. Skizzen aus der indischen Missionsarbeit gab sodann Herr Missionar Frölich aus Indien. Seine interessanten Ausführungen bewiesen sehr deutlich, welch' schwere Kämpfe und Mühen unsere Missionare in Indien zu bestehen haben, welch' starke Vorurteile ihnen dort entgegmtreten und wie ost die Frage nach der Gewißheit, der Wahrheit des Gepredigten ihnen vorgelegt wird. Als beste Antwort darauf biete er die Geschichte von Jesum von Nazareth. Aus dem Missionslebm der erzgebirgischen Gemeinde Bockau berichtete hierauf Herr Pastor v. d. Trenck von dort. Es waren herzerfreuende Mitteilungen, die dem sehr zahlreichen Auditorium über die Missionsarbeit, den Missionsdienst und das Missionsgebet geboten wurden. Dann erwähnten Herr Missionsinspektor Pastor l)r. Siegel-Leipzig kurz, daß es mit der afrikanischen Mission im Aufstandsgebiete noch gut stehe und schloß daran einen herzlichen Dank für die Bereitwilligkeit zur Deckung des Defizits der Leipziger Mission, die überall hervorgetreten sei und beispielsweise einm in Südafrika kämpfenden Soldaten veranlaßt hätte, 25 M. einzusenden. Zum Schluffe sprach dann Herr Pastor von Harling aus Leipzig über ,Ludenklage und Judenfrage", worauf mit Gebet und Gesang die Versamm lung schloß. Am heutigen Mittwoch fanden die Feste ihre Fortsetzung in der um 10 Uhr vormittags im Vereins- Hause abgehaltenen Jahresversammlung der Sächsischen Missionskonferenz, die Herr Pfarrer emsr. vr. Klein- paul-Radebeul eröffnete. Nach einer biblischen Ansprache des Herrn Oberlehrer Reinhard von der Fürstenschule Grimma hielt Herr Pastor Raeder-Lübeck einen instruk- tiven Vortrag über die Dänisch-Hallesche Mission in ihrer Bedeutung für die Gegenwart (Gründung 1705.) In demselben behandelte er ausführlich das Leben und die Taten des sächsischen Missionars Ziegenbalg, der den Grund legte zu der Mission der späteren Zeiten. Nachmittags um '/,2 Uhr folgte in demselben Lokale eine Helf er Ver sammlung, wobei Herr Pfarrer Bemmann-Niederbobritzsch über das Thema sprach: „Was lehren uns die zwei lieber- Nordlichtern hat man das gleichzeitige Auftreten in Europa und Amerika beobachtet, so insbesondere bei den berühmten Phänomen vom 7. Januar 1831. Sollte nun die vorstehend geäußerte Vermutung zutreffen, daß wir in den nächsten Monaten große Nordlichter zu gewärtigen haben, so wollen wir wünschen und hoffen, daß die einzig schöne Pracht des Naturereignisses nicht wieder, wie vor zwei Jahren, durch die Ungunst der Witterung den Blicken entzogen wird. f Wie man den Nordpol erreicht. Anthony Fiala, der Führer der Zieglerschen Nordpolexpeditton, ist, wie man aus New York schreibt, jetzt in die Heimat zurück- gekehrt, und man hat ihm einen herzlichen Empfang be- reitet Auf Grund der Erfahrungen, die er bei seinem zweijährigen Aufenthalte in arktischen Regionen gemacht hat, äußerte er in sehr interessanter Weise seine Ansichten über die Möglichkeit, den Nordpol zu erreichen. Er meint, daß dies nur auf zwei Wegen möglich wäre. Die beste Methode wäre wahrscheinlich die, eine sehr große Expedition auszurüsten, der zehn Schiffe zur Verfügung ständen, von denen jedes als eine Art Relaisstation diente, so daß eine große KommunikattonSlinie mit einer gut verproviantierten Basis hergestellt würde. Eine solche Expeditton müßte sich auch über einen großen Zeitraum erstrecken, auf eine Dauer von 5, 7 oder gar 10 Jahren berechnet fein. Wichtig wäre es dabei, daß auf die Auswahl der Hunde die größte Sorgfalt verwendet würde. „Die furchtbare Vereinsamung und das Gefühl, daß man keine Hilfsquellen in erreichbarer Nähe hat, haben zur Folge, daß den Menschen in den arktischen Gebieten leicht der Mut finkt," sagte Fiala, und er glaubt, daß diese wesentliche Schwierigkeit durch ein solche- umfassendes System von Relaisschiffen zu überwinden wäre. Eine andere Möglichkeit, dem Ziele näher zu kommen, sieht der kühne Polarfahrer darin, daß man ein sehr starkes Treibschiff auS schwerem Stahl baut, das jedem Eisdruck widersteht; das Schiff müsse das Ei zermalmen können und dazu sehr leistungsfähige Maschinen haben; natürlich müßte eS auch einen sehr großen Proviant mitführen. Daß Penry den Nordpol erreichen wird, glaubt Fiala nicht, wenn er auch beffere Au-fichten habe al- jeder Forscher vor ihm.