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Seite 3. — „Sächsische Dorfzeitung." — 22. Januar 1905. — In der „Dresdner Kaufmannschaft" spricht am Dienstag, den 24. Januar, abends 8 Uhr, im großen Saale des „Neustädter Kasino" Herr vr. pkil. Kurt Boeck, Forschung-reisender, Neu-Rochwitz bei Dresden, über das -rätselhafte, Bedenkliche und Eigenartige im Wesen der Japaner. — Freunde und Gönner der Dresdner Kunst, genossenschaft wird es interessieren zu erfahren, daß die genannte Gesellschaft Sonnabend den 25. Februar in den eigenen Gesellschaftsräumen eine künstlerische Herren kneipe veranstaltet. Die Festlichkeit ist als altholländische Tenierskneipe gedacht und wird demgemäß in origineller echt künstlerischer Weise ausgestattet werden. — Die Studierenden an der Königl. Akademie der bildenden Künste veranstalten am 14. Februar im städtischen Ausstellungspalast ein Künstlerfest unter dem Titel „Ein Karneval im Künstlerviertel", dessen Reinertrag zur Begründung eines Künstlertisches verwendet werden soll. — Für die wohltätigen Zwecke des Schillerver bandes deutscher Frauen veranstaltet die Dresdner Ortsgruppe unter gütiger künstlerischer Mitwirkung am Sonntag, den 29. Januar, im Savoy-Hotel (Albertshof, Sedanstraße 7) einen Fünfuhrtee, verbunden mit musika lischen und deklamatorischen Vorträgen. Eintrittskarten ä 75 Pf. (im Vorverkauf 50 Pf.) sind erhältlich durch alle Vorstandsmitglieder. Gäste sind herzlich willkommen. — Das Direktorium des Landwirtschaftlichen Kreisvereins zu Dresden widmet in der neuesten Nummer seines Fachblattes dem am 15. Januar verstorbenen Herrn Geh. Oekonomierat Friedrich Theodor Käfer stein einen ehrenden Nachruf. — Der Gesamtvorstand des Verbandes säch sischer Industrieller tritt am nächsten Montag, den 23. Januar in Dresden zu einer Sitzung zusammen, die unter anderem zu der Frage der Schiffahrtsabgaben, sowie zu den im Herbst bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen Stellung nehmen wird. — Für das große Ballfest — Subskriptionsball —, das für den 3. März in sämtlichen Räumen des städtischen Ausstellungspalastes, die bei dieser Gelegenheit zum ersten Male in ihrer ganzen Ausdehnung für derartige Zwecke freigegeben sind, von den darstellenden Mitgliedern der Kgl. Hoftheater und dem Verein „Dresdner Presse" in glänzendstem Stile geplant ist, sollen in beschränkten! Maße auch Zuschauer-Billetts ausgegeben werden, und zwar zunächst auf der ersten Galerie des großen Kuppelsaales. Sitzplätze in der ersten Reihe zum Preise von 10 M. pro Person sind hier nur 120 vorgesehen; Stehplätze auf der- selben Galerie kosten 5 M. Außerdem sollen die an der Längsseite des Kuppelsaales für diesen Abend eingebauten zwölf großen Logen zu je 6 Plätzen, Speisetisch usw., des gleichen die beiden großen Logen über dem Haupteingange zum Kuppelsaale, pro Platz für 20 M. vermietet werden. Neben der kostümell wie szenisch in jeder Hinsicht glanz vollen Ausgestaltung des Völkerfestzuges und des damit verbundenen Ensembles aus dem spanischen Volksleben wid met das Ballkomitee seine ganz besondere Sorgfalt der Aufstellung des Programms für das „Bunte Theater", das in seiner unausgesetzt wechselnden Spielfolge eine Fülle origineller Ueberraschungen, dargeboten von den ersten Kräften der Kgl. Hofoper und des Kgl. Hofschauspiels, aus dem Reiche des Humors bringen wird. — Die Einzeichnung in die Subskriptionslisten, sowie der Verkauf der Zuschauer plätze auf der Galerie und den Logen — beides ist aus- schließlich der Hofmusikalienhandlung Ries (Kaufhaus) über tragen worden — beginnt Montag, den 6. Februar. — Platzmusik am Altmarkt. Sonntag, den 22. d. M., mittags ^12 Uhr spielt die Kapelle des K. S. Schützenregiments (Dir. Helbig) folgende Stücke: 1. „Ein Kaiserwort." Marsch von Pollak. 2. Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie" von Suppä. 3. „Verlaß mich nicht." Gebet von Kücken. 4. Zwischenspiel und Matrosenchor aus der Oper „Der fliegende Holländer" von Richard Wagner. 5. „Die Schlittschuhläufer." Walzer von Waldteufel und 6. Zwei altsächsische Märsche: a. „Erbprinz von Braun- schweig", b. „Prinz Anton". — Nach Falb sollte der. heutige Sonnabend" ein kritischer Tag erster Ordnung sein. Bei allem guten Willen ließ sich aber nichts entdecken, was der Falb- schen Theorie irgendwie zu Hilfe gekommen wäre. Dieser Tag soll einen Witterungswechsel bringen und Schnee und Regen im Gefolge haben. Das ist eher glaubhaft. — Heute wurde der Straßenbahnverkehr auf der roten Linie Wilder Mann—Bergkeller bi- nach Räck nitz verlängert. Die Wagenfolge bleibt dieselbe wie bisher. — Das Dresdener Landgericht verurteilte den Wirtschaftsgehilfen Ernst Bruno Grütze aus Oberebersbach, der in Großenhain mit einem Fahrrade ein 6 jähriges Mädchen derart überfuhr, daß es bald danach verstarb, wegen fahrlässiger Tötung zu 2 Monaten Gefängnis. — Feuer. Gestern nachmittag in der 4. Stunde entstand in einer Wohnung im 2. Stock des Grundstücks Poppitz 26, vermutlich durch mit Streichhölzchen spielende Kinder, die allein in der Wohnung waren, ein Stubenbrand, durch den die Gardinen von 2 Fenstern zerstört und Möbel beschädigt wurden. Ein Straßenpassant brachte die Kinder aus der verqualmten Wohnung und unterdrückte auch den Brand, so daß der Feuerwehr nicht mehr viel zu tun übrig blieb. Gestern gegen abend wurde die Feuerwehr nach Mockritz alarmiert, wo in einer Scheune auf dem Dorf platz 15, in der nur eine Anzahl landwirtschaftlicher Geräte eingestellt waren, Feuer entstanden war, wodurch das Ge bäude völlig eingeäschert wurde. Die Dresdner Feuerwehr kam nicht in Tätigkeit. — In dem Grundstück Hechtstraße 4 war gestern abend, während die Bewohner der zurzeit nur vermieteten Parterrewohnung abwesend waren, im II. Stock ein Wasserrohr gesprungen und dadurch ganz erheblicher Schaden verursacht. Die Feuerwehr war mit dem Weg schaffen durch alle Geschosse bis in den Keller gelaufenen Wassers längere Zeit beschäftigt. Die jetzt nicht bewohnten Obergeschosse waren erst kürzlich ne^wrgerichtet worden. — Dresden-Pieschen, 21/^Zanuar. Das im Grundbuche für Pieschen Blatt 1468 auf den Namen der Handelsgesellschaft in Firma Wend L Knoblich in Groß- zschachwitz eingetragene Grundstück soll am 21. März 1905, vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle Lothringer Straße 1, 1., Zimmer 131, zu Dresden im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 5,2 Ar groß, auf 55,850 M. ge schätzt, besteht aus einem freistehenden, massiven Wohnhaus mit Hofraum und Hinterland und liegt in Dresden-Pieschen, Borkstraße 2. ----- Dresden-Pieschen, 21. Januar. Der Hand werker-Verein für Pieschen und Umgegend hält am nächsten Montag abend punkt '/.^9 Uhr in Bauers Restaurant, Leipziger Straße 85 seine 22. ordentliche Generalversamm lung ab, um deren zahlreichen Besuch die Mitglieder ge beten werden. Erwähnt sei überdies noch, daß der Verein am Donnerstag, den 9. Februar, in den Räumen des „Deutschen Kaiser" einen Gesellschafts-Maskenball ver anstaltet. 8 Dresden-Mickten, 21. Januar. Im Kantinen raum des Lelanskyschen Sägewerks brach heute vormittag auf noch unaufgeklärte Weise Feuer aus. Die schnell her- bcigeeiltc Feuerwehr löschte cs alsbald, >ehe größerer Schaden entstand. -st Dresden-Mickten, 21. Januar. Der Allge meine Haus- und Grundbesitzerverein Dresden-Nordwest, wie vom 1. Januar d. I. ab der bisherige „Grundbesitzer verein Vorstadt Mickten" sich nennt, beging gestern in Watzkes Etablissement seine 20. Stiftungsfeier. Wie aus der Begrüßungsansprache des Herrn Vereinsvorsitzenden hervorgeht, besteht der Verein (s. Z. für Mickten und Uebigaui seit dem 24. Januar 1885. Damals umfaßte er 13 Mitglieder. Im Jahre 1900 bildeten die Uebigauer einen Verein für sich, so daß der Micktener an Mitglieder zahl beträchtlich zurückging. Heute zählt derselbe über 100 Mitglieder, unter ihnen einige, die ihn s. Z. mit gründeten. Eingeleitet wurde die Feier durch ein Konzert von Mitglie dern der Kapelle des K. S. Jägerbataillons Nr. 13 unter Leitung des Herrn Stabshornist Hellriegel. Das Konzert fand vielen Beifall. An das Konzert schloß sich ein ani mierter Ball mit reizendem Äotillon, und damit der Froh Aeuilleton. kommt, und denken Sie immer daran, daß e» sich um Tod und Leben handelt — Aber wozu predige ich Ihnen da» noch Alles? Ich könnte von Ihrer Gedmd und un ermüdlichen Opserfählgkeit mehr lernen, als Sie aus Sagen meinen theoretischen Vorschriften, denen ich in praxi Sie mir's offen," setzte sie dann rasch hinzu, „haben Sie Hoffnung? Finden Sie ihn besser? Ich kann alle» hören —" Er nickte. „Ich weiß das," sagte er ernst, „darum verberge ich Ihnen auch nichts; Sie sind anders als alle. ES steht schlecht um den jungen Herrn da drinnen, sehr schlecht. Hoffnungslos bin ich noch nicht, aber sein Temperament, sein unglückselige» Temperameu! flößt mir Besorgnis ein. Wenn er sich ruhig hält, kann es noch zu einer Genesung kommen, wenn auch erst nach langer Zeit, vielleicht nach Jahren erst; — Sie sehen, ich mache Ihnen keine Illusionen, — solche Krankheit-Prozesse wollen gute Weile, ehe sie ablaufen; aber eine einzige, heftige Erschütterung, eine Gemüt»- erregung kann oen tödlichen Ausgang auch plötzlich ein mal herbeiführen. Ich bürge str nichts. Bei einem anderen Kranken würde ich auf den Selbsterhaltungstrieb bauen: wer aber nach Zerstreuung verlangt, während er bestenfalls noch Jahre der Langeweile vor sich hat, der orte gegenüberliegende Haustür nach macht mich sehr bedenklich, dem gegenüber stehe ich eigent- „Wie Haven Sie ihn gefunden?" fragte lich ratlos da" — Er faßte wieder nach der Hand des Mädchens und sah ihr treuherzig ins Gesicht. „Ber- i wir'»", fuhr er dann in ermutigenderem Ton !, „lassen wirS Beide nicht an uns fehlen, und der Himmel steht uns vielleicht oei. Halten Sie vor allem Das Spiel ist auS! Roman von Konrad Telmann. (Nachdruck verboten.) (17. Fortsetzung.) Elimar gähnte wieder und, als der Doktor Abschied nehmen wollte, sagte er: „Im Vertrauen, mein Herr, wie lange kann eS noch so währen?" „Im besten Falle, wenn Sie sich danach halten, sechs Wochen," war die Antwort, „wenn Sie aber keine Vernunft annehmen wollen, auch zwölf; und wenn Sie es arg treiben, werden Sie überhaupt nicht wieder besser. So, nun wissen Sie'» und haben Ihr Schicksal selbst in der Hand, ^.u revoir —" Er wandte sich kurz um, lüstete seinen blanken Zylinder und ging. Da» Mädchen folgte ihm bi» an die der Gartenpforte der Straße zu. sie hier leis». , , Der Ausdruck in seinem Gesicht hatte sich schon suchen wieder verändert; e- leuchtete soviel gutmütiges Er- fort, „ barmen und so innige Bewunderung darin auf, daß es s beipabe ämiehend erschien. „Fräulein Eäcilie," sagte jede, auch die kleinste Erregung von ihm fern; fügen er und ergriff ihre Hand, „Sie haben da eine schwere Sie sich seinen Launen, mich wenn eS Sie schwer an- Pflicht zu erfüllen —" - Sie schüttelte leicht die Stirn. „Richt ich," er widerte sie hastig, „aber er, — ihn trifft eS schwer. So jung, so ehrgeizig und so lebenslustig, und nun" — Sie zerdrückte eine Träne an ihrer Wimper. sinn, der alle Teilnehmer belebte, noch eine außerordent liche Würdigung erfahre, betrat plötzlich ein Schweinetreiber ' den Saal, der ein allerliebstes Spanferkel erst durch den Saal führte und es sodann versteigerte. Der Bietungs lustigen gab es viele und so erzielte das Ferkel einen statt lichen Erlös. Der gelungene Scherz fand allgemeinen Bei fall; in fröhlichster Stimmung verlief das Fest. 4- Dresden-Kaditz, 21. Januar. Das im Grund buche für Kaditz Blatt 808 auf den Namen des Steinmetz August Oswald Richter in Dresden eingetragene Grund stück soll am 4. Februar 1905, vormittags '/,10 Uhr, an der Gerichtsstelle Lothringer Straße 1, I., Zimmer 131, zu Dresden im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 5,4 Ar groß und auf 4840 M. geschätzt. Es besteht aus einer zum Teil ausgeschachteten Eckbaustelle und liegt in Dresden- Kaditz, Ecke Waldemar- und Adolfstraße. ---- Blasewitz, 21. Januar. Der hiesige Kirchen vorstand hielt am Mittwoch eine Trauersitzung zu Ehren des dahingeschiedenen langjährigen Kirchenvorstehers OSkar Bernhard Richter ab. Warme Worte des Gedenkens wurden dabei dem Verstorbenen gewidmet. (:) Blasewitz, 21. Januar. Frau Privata Christ liebe verwitwete Günther, Forsthausstr. 11 wohnhaft, vollendet morgen ihr 100. Lebensjahr. Sie wurde am 22. Jan. 1805 in Oberstützengrün bei Eibenstock geboren und wohnt seit dem 1. Januar 1899 bei ihrem gegenwärtig 77 Jahre alten Sohne, dem Privatus Karl Albrecht Günther hier. Die Hundertjährige erfreut sich körperlicher und insbesondere geistiger Frische. V Bühla«, 21. Januar. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr hielt am Donnerstag abend im Saale des Ratskellers ihre Generalversammlung ab. Herr Haupt mann Mildner begrüßte die Anwesenden und erstattete hierauf Bericht über die Tätigkeit der Wehr im Jahre 1904. Die Wehr rückte im vergangenen Jahre zu 10 Bränden aus und trat 6 mal in Tätigkeit. Es haben ferner im Jahre 1904 14 Steiger-, 10 Spritzen-, 3 Gesamt-, 2 Alarm-Uebungen und 2 Uebunqsmärsche stattgefunden. Abgehalten worden sind 1 Haupt-, 11 Monats- und 5 Kom mandoversammlungen. Äe Korpskaffe weist bei einer Einnahme von 465,10 M. und einer Ausgabe von 195,89 M. einen Barbestand von 269,21 M. auf Im verflossenen Jahre sind aus der Wehr 8 Mann ausgetreten, während 7 neu eingetreten find. Die Kompagnie zählt zurzeit 26 Mitglieder. Am Schluffe der Versammlung beschloß die Wehr, eine Unterstützungskaffe für hilfsbedürftige Kameraden zu gründen, worauf von nicht genannt sein wollender Person 10 M. gestiftet wurden. O B ühla«, 21. Januar Der hiesige Gemeinde - vorstand gibt bekannt, daß das auf den Namen der Dienst magd Ida Martha Lützner lautende und von der Ge meindebehörde zu Gauernitz ausgestellte Dienstbuch vor- loren gegangen und für ungültig erklärt worden ist. Cossebaude, 21. Januar. Bei der geplanten elektrischen Straßenbahn Cotta-Cossebaude handelt es sich in der Hauptsache um die Regelung des Strombezuges, der voraussichtlich aus dem Wahnsdorfer Werke bezogen werden soll. Da das Elektrizitätswerk „Elbtal" die Lieferung des elektrischen Stromes nicht erhalten wird, so ist die Behörde bereit, dem Werke einen Zuschuß auf zehn Jahre von 1000 M. jährlich zu gewähren. Der Verwaltungsaus- schuß hat hierzu bereits seine Zustimmung gegeben. Wenn sich nicht andere Schwierigkeiten einstellen, so kann schon Anfang Mai der Bau beginnen. Im entgegengesetzten Falle ist ein Scheitern des Planes nicht ausgeschloffen oder die Ausführung wird auf viele Jahre hinausgeschoben. -st DkNbkN, 21. Januar. Der am 30. April 1883 hier geborene Matrose Richard Wilhelm Neumann der 6. Kompagnie II. Matrosendivifion ist flüchtig geworden. Das zuständige Gericht erläßt im amtlichen Teile unserer heutigen Nummer einen Steckbrief hinter Neumann. -c Kötzscherrdroda, 21. Januar. Die Bereinigten Ordnungsparteien der Lößnitzortschasten veranstalten am nächsten Freitag, abends 8 Uhr, im Saale der „Goldenen Weintraube" in Niederlößnitz eine Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers, zu welcher die Mit- selbst oft genug untreu werde. Leben Sie wohl, haben Sie guten Mut und hoffen Sie auf den Himmel, der soviel Treue und Hingebung nicht unbelohnt lassen wird! Ich komme wieder, ich komme täglich wieder, wärS auch nur, um Ihnen Trost einzusprechen. Auf Wiedersehn, Fräulein Cäcilie, auf Wiedersehn!" Er drückte ihre Hand wiederholentlich mit seinen beiden Händen. Man sah es ihm an, wie gern er gerade hier Hoffnungen erweckt oder bestärkt haben würde, an die er doch selbst nicht glauben konnte. Er ging wea, wie Einer, der über die enggesteckten Grenzen seines Könnens innerlich ergrimmt »st und eS doch nicht merken lassen will. Sie sah ihm eine Weile nach, bi» er hinter den hohen Eukalyptusstämmen des Nachbarganeus verschwunden war, ohne sich von ihrem Platz- zu rühren. Al» sie dann zusammenschreckend aufblickte, gewahrte sie, daß ein kleiner Herr, der mitten auf der Straße hinter einer mächtigen Staffelei unter einem grauen Sonnenschirm saß und den sie vorher nicht beachtet hatte, Pinsel und Palette auS der Hand legte und sie unverwandt anstarrte, wie eine Erscheinung, an deren Wirklichkeit man nicht zu glauben vermag. Eine glühende Röte stieg ihr bei dieser Wahrnehmung in Stirn und Wangen herauf: sie wandte sich hastig um und trat in'» Haus zurück, dessen Tür sie hinter, sich verschloß. ' - Nur eiymäl fuhr sie sich mit dem Rücken der Hand über die Augen hm, während sie den Hausflur durch schritt, und atmete tief dabei auf. Dann ging sie in aufrechter Haltung und ohne daß man aus ihren Mienen hätte erraten können, was alles sie in diesen Minuten bewegt hatte, in den Garten hinau». Ihr Antlitz war