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Seite 3. — teilimg. Ferner erhielten neun Invaliden je 15 M. aus der Paczkowsky-Stistung. — Den Bezirksausschuß der königl. Amts hauptmannschaft Dresden-Neustadt werden in seiner am nächsten Freitag vormittags 11 Uhr stattfindenden Sitzung u. a. beschäftigen in öffentlich - mündlicher Ver handlung die Schank- usw. Konzessionsgesuche von Hermann Lommatzsch in Radebeul (Serkowitz) und von Albert Starke in Wallroda, und dann weiter eben solche Ge suche von Franz Naumann in Niederlößnitz, von Frau Christiane verw. Wagner in Klotzsche, von Bäckermeister Heinrich Schröder in Bühlau, Frau Henriette verehel. Pietzsch in Rschwitz, während ein gleiches Gesuch der Frau Ida Marie verehel. Poppitz in Laubegast in die geheime Sitzung verwiesen wurde. Weitere Punkte der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung bett, das Ortsgesetz über die Errichtung einer Freibank der Gemeinde Weißtg, Sttaßenbauordnung für Dobritz, Einspruch gegen die Gültigkeit der Wahl eines Hvchstbesteuerten zur Bezirks versammlung usw. — Bezirksliste geschützter Erfindungen. Mit geteilt vom Patentbureau O. Krueger <L Co., Dresden, Schloßstraße 2. Emil Eichler, Pillnitz; Röhrenfalle für keine- Wild und Raubzeug mit Auslösung durch ein be wegliches Bodenstück. (Pat.) — Karl Markworth, Nieder sedlitz; Hohlkörper mit unter sich zurückgesetztem Mehr- fachfalz und lösbarer Trägerbefestigung. (Gm.) — Karl Straßberger, Rabenau; In eine Treppenleiter verwandel- barer Stuhl mit Wascheinrichtung (ert.). — Joseph Heinz- mann, Kötzschenbroda; Gefäß zur Glyzerinauswaschung, mit nahe über dem Boden angeordnetem feinem Siebe zwischen zwei durchlöcherten Platten. (Gm.) — Guido Zische, Deuben; Ausgleichvorrichtung für Möbelbeine usw. (Gm.) — Emil Wünsche Akt. Ges. für photographische Industrie, Reick; Photographische Kamera mit drehbar verbundenen Platten usw. (Gm.) — Gustav Ringelhahn, Weißer Hirsch; In einem Gefäße mit schrägem Boden eingeschlossenes Kugelspiel usw. (Gm.) — Chem. Fabrik Helfenberg A. G. vorm. Eugen Dieterich, Helf en berg; Pflastertäschchen usw. (verl.) — Das Abbröckeln von Felsstücken ist infolge der Witterung der letzten Tage auf den Felsen gegenüber der alten Militärmühle im Plauenschen Grunde beobachtet worden. An den steilen Abhängen liegen Felsstücke zum Teil beträchtlicher Größe. Da die Straße durch den Grund am Fuße der Felsen vorüberführt, ist der Verkehr an jener Stelle nicht gefahrlos und eine Beseitigung der lockeren Felsmafsen erscheint dringend geboten. — Die Abteilung Dresden der Deutschen Koloniälgesellschaft veranstaltet am nächsten Montag, den 16. Januar, abends ^8 Uhr, einen Vortragsabend: „Tierleben in Deutsch-Ostafrika" mit den Photographien freilebender, wilder Tiere von C. G. Schillings. — Mit dem Verbandstage sächsischer Gast wirte, welcher im Juni dieses Jahres in Zittau ab gehalten wird, soll eine Fachausstellung verbunden werden, und zwar in drei Sälen von Hofmanns Eta- blissement und des Hotels „Sächsischer Hof" in Zittau. — Beschlagnahmt wurde von der hiesigen Polizei direktton die Nummer 129 der Wochenschrift „Dresdner Hausfrau" wegen eines die Gräfin Monttgnoso betreffenden Artikels, der eine schwere Majestätsbeleidigung enthalten soll. — Vor dem Dresdener Schwurgerichte wird u. a. verhandelt am Dienstag, den 17. Januar, gegen den Maschinenheizer Ernst Otto Ziegenbalg aus Weißig wegen versuchter Notzucht und Beihülfe dazu und am Mittwoch, den 18. Januar, gegen den Schlosser Gustav Adolf Kaden aus Oberpesterwitz wegen Wilderns, Widerstand und Körperverletzung. Die erstere Verhandlung findet unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. 4- Dresden - Pieschen, 11. Januar. Kirchliche Nachrichten der St. Markus-Parochie auf das Jahr 1904. Geboren wurden 1031 Kinder (die Totgeburten und die Kinder andersgläubiger Eltern nicht mitgerechnet), gegen 1045 im Jahre 1903, das sind 14 weniger. Unter den 1031 lebend geborenen Kindern befanden sich 517 Söhne und 514 Töchter. Davon waren 823 in rein evangelischen Keuilleton. Das Spiel ist aus! Roman von Konrad Telmann. (Nachdruck verboten.) (8. Fortsetzung.) Ohne mit seinen Gedanken darüber in- Klare zu kommen, erhob sich Eugen von seinem Lager und begann sich anzukleiden. Als er kaum damit zu Ende war, trat er wieder vor das Bild, und nun las er auf dem Zettel, der den Kaufpreis bezeichnete, noch in kleinerer Schrift die Worte: ,vus gönsrals äs Llonaoo st äs Nonts Onrlo'. Dabei flog eS ihm mit sonderbarem Leuchten über Augen und Stirn hin. Das also war's, was ihn so unwiderstehlich gebannt batte, das war das kleine Eden, dem gestern aus so schönem Munde be geistertes Lob erklungen war, das Fleckchen Erde, auf dem Blanche sich ihre Heimat gegründet hatte, nachdem sie alle Menschen verloren, die ihr teuer gewesen waren. Dort freilich mußte fichs für eine von aller Welt Ver lassene gut Hausen lassen, und wer das Bild hier be trachtete, begriff ohne sonderliche Mühe, weshalb es sie gerade dorthin gezogen hatte und weshalb sie ihm riet, gleichfalls seine Schritte dorthin zu lenken. Wenn eS chn schon, wie mit einem Zauber, aus dem Bilde dort anaeweht hatte, ohne daß er wußte, welch' märchen haftes Stück Welt die Leinewand widerspiegelte, wie mächtig mußte die volle Wirklichkeit ihren Bann auf ihn auSübrn! Die Heimstätte seiner schönen Reisegefährtin hätte „Sächsische Dorfzeitung," — 12. Januar 1905. Ehen und 88 (gegen 68 im Jahre 1903) von evangelischen Müttern außer der Ehe geboren und 120 in konfessionell gemischten Ehen geboren. Getauft wurden 992 Kinder gegen 1014 im Vorjahre. Unter diesen Kindern waren 37 in einer anderen Parochie geboren. Konfirmiert wurden 534 Kinder (1 mehr als im Vorjahre), nämlich 251 Knaben und 283 Mädchen. DaS heilige Abend mahl haben gefeiert 4192 Personen (115 mehr als im Jahre 1903), nämlich 1521 männliche und 2671 weib liche. Aufgeboten wurden 261 Paare gegen 282 im Vorjahre, getraut 252 Paare, 24 mehr als im Jahre 1903. Unter den Getrauten befanden sich 30 Paare, die teils evang.-luth. waren und teils einer anderen Konfession angehörten. Verstorben sind 641 evangelische Personen (einschließlich der Totgeburten), 26 mehr als im Jahre 1903. Außerdem verstärken noch hier 10 einer anderen Konfession angehörige Personen, die auch auf dem hiesigen Friedhöfe beerdigt wurden. Unter den 640 verstorbenen Evangelischen waren 112 Erwachsene und 529 Kinder, nämlich 299 Söhne und 230 Töchter. Unter den Er- wachsenen befanden sich 34 Ehemänner, 23 Ehefrauen, 11 Witwer, 25 Witwen, 6 männliche und 12 weibliche ledige Personen, 1 geschiedene Ehefrau. Bon den Sterbe fällen der Kinder entfallen 120 auf das Maria Anna- Kinder-Hospital und 77 auf das städtische Findelhaus in Dresden-Trachenberge. Die Eltern dieser Kinder gehörten zum größeren Teile anderen Parochien an, weshalb, auch die Beerdigungen in der Mehrzahl auf auswärtigen Fried- Höfen stattfanden. Andererseits wurden aber 71 auswärts verstorbene Evangelische und 2 ebenfalls auswärts ver- storbene katholische Personen auf 'den hiesigen Friedhof zur Beerdigung übergeführt. 4- Blasewltz, 11. Januar. Der 31 Jahre alte Baugewerke Franz Johann Ganßauge aus Blasewitz erhielt wegen Vergehens gegen das Kranken- und Jnvalidenver- sicherungsgesetz vom Dresdner Landgericht 100 M. Geld strafe, an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit 20 Tage Gefängnis zu treten haben. Der Angeklagte hat in Briesnitz gebaut und den von ihm beschäftigten ver sicherungspflichtigen Arbeitern bei der Lohnauszahlung Bei- träge für die Ortskrankenkasse in Abzug gebracht. Von diesen Geldern verwendete Ganßauge während der Zeit vom 4. Januar bis 4. Juni vorigen Jahres nach und nach insgesamt 90 M. nicht zu dem bestimmten Zwecke. Der Angeklagte ist schon mehrfach ausgepfändet worden, er hat auch bereits den Offenbarungseid geleistet. o Cossebaude, 11. Januar. Bericht über die am 9. Januar stattgefundene 1. öffentliche Gemeinderatssitzung, an welcher 15 Mitglieder teilnahmen. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Reinhardt. Nach Eröffnung der Sitzung brachte zunächst der Herr Vorsitzende der Gemeinde sowohl, als auch den Herren Kollegialmitgliedern anläßlich des Jahreswechsels die herzlichsten Glückwünsche dar und dankte dem Gemeinderatc für das im verflossenen Jahre ihm ge schenkte Vertrauen und bat, ihn auch im kommenden Jahre gleich tatkräftigst zu unterstützen; nur durch vereinte Kräfte und durch ruhiges, überlegtes und sachliches Handeln und harmonisches Zusammenwirken könne Ersprießliches für die Gemeinde geleistet werden. Im Anschluß hieran begrüßte der Herr Vorsitzende die wieder- bezw. neugewählten Herren des Kollegiums und hieß sie herzlich willkommen. Er wies zunächst Herrn Kohlenhändler Ernst Preußer in sein Amt als 2. Gemeindeältesten unter Hinweis auf den heute vormittag vor dem Herrn Amtshauptmann geleisteten Eid ein. Den neugewählten Herren Kaufmann Oswald Reichel und Wirtschaftsbesitzer Ernst Vetter, sowie dem für Herrn Preußer eingetretenen Herrn Maurerpolier Adolf Voigt nahm er nach Begrüßung das Versprechen ab, die ihnen obliegenden Pflichten als Gemeinderatsmitglieder treu zu erfüllen, der Obrigkeit gehorsam zu sein und das Beste der Gemeinde fördern zu helfen. In diesem Sinne wolle er sie in das Kollegium einführen. Sodann nahm der Herr Vorsitzende Gelegenheit, die wiedergewählten Herren Holz- Händler Adolf Arnhold, Gutsbesitzer Ernst Schumann und Zimmerer Emil Müller zu begrüßen und sie unter Hin weis auf das von ihnen schon früher abgegebene Ver- sprechen der treuesten Pflichterfüllung ebenfalls in das Kollegium wieder einzuweisen. Sodann erklärte der Herr Vorsitzende das Kollegium als konstituiert und sprach die Hoffnung aus, daß alle Beschlüsse, welche aus dem Kollegium hervorgehen würden, der Gemeinde zum Wohle gereichen möchten und dem Äemeinderatskollegium immer zur Ehre. — Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten und zunächst von einigen Registtandeneingängen Kenntnis ge nommen. — Zur Wahl der ständigen Ausschüsse teilte der Herr Vorsitzende mit, daß er eS für notwendig gehalten »habe, mit einigen Herren des Kollegiums eine Vorbesprechung abzuhalten. Hierbei sei man zu der Ueberzeugung ge kommen, daß die ständigen Ausschüsse, insbesondere der Verwaltungs-Ausschuß, in der bisherigen Weise bestehen bleiben möchten. Nur eine Stimme habe in der Sonder ausschußsitzung angeregt, einen Bauausschuß wieder ein zurichten. Einig sei man in dem Sonderausschuß darüber gewesen, daß sämtliche Ausschüsse — den Schulvorstand ausgenommen — auf 2 Jahre gewählt würden. Während der über diese prinzipiellen Fragen sich anschließenden Debatte stellte Herr Arnhold den Antrag, zu beschließen, daß überdies ein Finanzausschuß gebildet werde, bestehend aus dem Gemeindevorstande als Vorsitzenden und 4 weiteren Herren. Der Gemeinderat stimmte aber den Vorschlägen des Sonderausschusses gegen eine Stimme allenthalben zu und lehnte den anderen Antrag ab. Hierauf wurden die Wahlen für die einzelnen Ausschüsse vorgenommen. Es wurden gewählt in den Verwaltungsausschuß die Herren Arnhold, Pätz, Leuteritz und Sparmann. Außerdem gehören diesem Ausschüsse die beiden Herren Gemeindeältesten Langelott und Preußer an. In den Sparkassenausschuß wurden gewählt die Herren Arnhold, Preußer, Schumann und Sparmann, in den Armenausschuß die Herren Pätz, Sparmann und Thielemann. Außerdem gehört diesem Ausschüsse Herr Preußer als Gemeinde ältester an. In den kommunlichen Einschätzungsausschuß wurden folgende Herren gewählt: Älls Mitglieder: Pätz, Preußer, Sparmann, Tielemann und Schumann, als Stell vertreter : Müller, Arnhold, Vetter, Dr. Sänger, Lehmann. Für den Schulvorstand wählte der Gemeinderat folgende Herren: Arnhold, Langelott, Pätz, l)r. Sänger, Schumann, Sparmann und Vetter; dem Schulvorstande gehören noch an die Herren Gemeindevorstand Reinhardt und Preußer, deren Wahlperiode noch nicht abgelaufen ist. Endlich wurden für die Werksverwaltung Herr Langelott als Mitglied und Herr Arnhold als Stellvertreter gewählt. In allen Ausschüssen hat der Gemeindevorstand den Vorsitz zu führen. — Eine, in einem vorliegenden Plane ge kennzeichnete, nach dem Amselgrunde führende Straße soll mit „Amselgrundstraße" benannt werden. Ferner wurde eine auf dem Hochplateau befindliche Straße, welche in einen größeren freien Platz ausläuft und an der fre quentesten und schönsten Stelle des Hochplateaus liegt, mit zu erhoffender Allerhöchster Genehmigung mit „König Friedrich August-Allee" und „König Friedrich August-Platz" benannt. Cossebaude, 11. Januar. Der Turnverein „Vater Jahn" Hierselbst hielt am vorigen Sonntag im Tal restaurant eine trefflich arrangierte und vom Vorsitzenden, Herrn Uhrmachermeister Kadner, durch eine inhaltreiche Begrüßungsansprache auf das würdigste eingeleitete, zahl- reich besuchte familiäre Feier ab, in deren Mittelpunkt die gehaltvolle Festrede stand, welche nach dem allgemeinen Gesang: „O Deutschland hoch in Ehren" der Vorsitzende hielt. Durch die ansprechenden gesanglichen Darbietungen der Damenriege sowohl, wie den mannigfachen mit ge sundem Humor gewürzten Borträgen der wackeren Turner wurde die Feststimmung an diesem genußreichen Abend, an welchem zu Gunsten der Bereinskaffe auch eine Anzahl Cossebauder Glockcnweihc-Lieder verkauft wurden, wesent lich gehoben. Seine Jahreshauptversammlung hält der Verein am Mittwoch, den 18. d. M., abends 8 Uhr, im Talrestaurant ab. Cossebaude, 11. Januar. Der von hier gebürtige Kolporteur Paul Bruno Kretzschmar und der aus Striesen gebürtige Postkartenhändler Robert Windfuhr standen heute morgen vor der 4. Strafkammer des Dresdner Land gerichts, um sich wegen Sittlichkeitsvergehens in der Rich- ihn zudem interessiert, selbst wenn sie völlig reizlos ge- noch immer nicht gebrochen und wollte sie ihn jetzt wesen wäre; nun traf es sich, daß sie mit jenem Küsten- ' - - -— " "" ... ------ land identisch war, auf das die Natur verschwenderisch das Füllhorn ihrer Gaben au-geschüttet, und so schien alles sich auf jenem Flecken Erde zu vereinigen, was seine Zaubermacht geheimnisvoll auf ihn ausübte. War's doch, als spänne sich sein Traum nun in den Hellen Tag und in die Wirklichkeit hinüber, als lockte es ihn in den Venusberg da drüben, den die weiße Meeresbrandung umschäumte, ob auch die Erinne rung an die ernste, holdselige Frauengestalt, die alle Bilder aus seiner Jugendzeit verklärte, ihn warnen mochte, sich nicht in die bestrickende Nähe der schönen Valandinne zu wagen, die ihre unheilvolle Macht miß brauchen werde, um ihn an Leib und Seele gleicherart zu vernichten. Wie töricht das war! DaS Mädchen, das ihn so schnöde verraten, um einem anderen zu folgen, während jeder Gedanke seines Tages, jeder Traum seiner Nacht sich mit ihr beschäftigte, eignete sich wahrlich am aller ¬ zwingen, nicht so aufs Geradewohl hinaus seinem Glück draußen in der Welt nachzujagen? Pah! — nun gerade, nun schon auS Trotz, aus einem Gelüst des Wider spruchs gegen jene geheime Stimme in ihm, die von den alten Erinnerungen beeinflußt wurde, mußte er gehen, um die schöne rätselhafte Frau wieder aufzusuchen. Bor allen Dingen aber mußte er diesen lästigen Spuk der Nackt von sich verscheuchen und freien, klaren Blickes in die neue Welt hinausschauen, die sich da farben prächtig vor ihm ausbreitete. Wie konnten die wirren Traumphantasicn noch Stand halten gegenüber dieser goldenen Zaubermacht der Morgensonne, gegenüber dieser leuchtenden Bläue von Meer und Himmel! Hier war kein Raum für die Nebelgeister und Spukgestalten; klar und schimmernd lag die Welt in ihrer Frühlings pracht vor den erstaunten Augen, die noch fremd darauf niederstarrten. Eugen hatte die Jalousien aufaestoßen und die Flügel der Glastür geöffnet. Der kühle Meerwind, der wenigsten dazu, jetzt die Rolle einer Warnerin in seinen von unten herauffächelte, tat ihm wohl. Er ließ sich das Träumen zu spielen, und wenn er, seinem inneren, Frühstück auf dem Balkon servieren, schlürfte seinen Triebe folgend, die holde Frau VenuS in ihrem Asyl Kaffee, zündete eine Zigarre an und blieS die Dampf- aufsuchte, so geschah eS ja nur, um die Qual zu ver- wölken behaglich vor sich hin in die frische, blaue Morgen- gessen und zu übertäuven, die an seinem Herzen lüft. ES war ihm allmählich froh und leicht da draußen nagte, die Qual, die sie und ihre Untreue ihm bereitet, zu Sinne geworden ; das Vorgebirge, das im Osten ins Sollte er nun auch noch mit der Wollust des Schmerzes Meer vorsprang, leuchtete im Sonnengold grüßend her einsam den Gedanken zergrübeln, daß sie ihn elend ge- über, die Dächer der Häuser schimmerten, die Palmen macht, statt sich in den Strudel des Leben- zu stürzen > an der Promenade hoben ihre gefiederten Kronen, die und von ihm fortreißen zu lassen, gleichviel, wohin er in der Morgenbrise wehten, in den klaren Azur hinauf, ihn trieb, wenn er nur dabei vergessen lernte? War und wie im glitzernden Gewände, da- sich bei jedem die Macht, die sie seit den Kinderjahren über ihn au-geübt, Atemzug hob und senkte, dehnte sich da- Meer hin, auf