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Sette 6. - Forellenwasser benutzt werden kann. Hiernach kann min desten- mit Bestimmtheit ausgesprochen werden, daß die sanitären Verhältnisse 'de- ElbwasserS nach Einführung der Dresdner Schwemmkanaltsation wesentlich bessere sein werden, als sie zur Zeit sind. Rückstände, die der Land wirtschaft zu gute kommen könnten, wird die Filtration nicht ergeben. Der Landwirtschaft der Umgebung Dresdens bleibt mithin al- Ersatz für die bisher bezogenen Fäkalien nur die bei der Absiebung durch die Gitterzurückbleibende Masse übrig. Die Schwemmkanäle sind in den Jahren 1890 bis 1904 mit einem Aufwande von 12 Mill. M. nahezu fertig gestellt worden. Mit den nun weiter bewilligten 1'/, Mill M. wird da- ganze System auf der Altstädter und Neustädter Seite in etwa zwei Jahren vollendet werden können. — Schlachtvieh-Preise auf dem Biehhofe zu Dresden am 26. Juni 1905 nach amtlicher Feststellung. Tier gattung Auf trieb Stück Bezeichnung MarNpret» für So tuc Lebend» aL!. Gewicht Ochsen. . Kalben und Kühe Bullen. . Kälber. . 351 155 267 374 1. »)Bollfleischiae,auSgemästete höchsten Schlachtwertes dis zu 6 Jahren k) Oesterreicher desgleichen . 2. Junge fleischige, nicht aus- gemastete, — ältere auS- aemästete 3. Mäßig genährte junge, — gut genährte ältere . . . 4. Gering genährte jeden Alter» 1. Vollfleischige, auLgemästete Kalben höchsten Schlacht- werteS 2. Vollfleischige, auSaemästete Kühe höchsten Schlachtwertes di» zu 7 Jahren .... 3. Aeltere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben . 4. Mäßig genährte Kühe und Kalb« 5. Gering genährte Kühe und Kalben 1. Bollfleischige höchst. Schlacht- werteS 2. Mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . . . 3. Gerina aenäbrte .... 1. Feinste Mast-(Vollmilchmast) und beste Saugkälber . . 2. Mittlere Mast- und gute Saugkälber 3. Beringe Saugkälber . . . 4. Aeltere gering genährte 40^1 41- 43 37- 39 33-36 29-32 38- 40 35-37 32- 34 28-31 25-27 40-42 37-39 33- 36 48-50 45 47 42- 44 70-74 72-75 66-68 63-65 58-60 66-70. 63- 66 60-62 57-59 50-53 70- 73 68-70 64- 67 71- 74 6870 65- 67 Schafe . . 778 (Fresser, - 1. Mastlämmer 2. Jüngere Masthammel . . 3. Aeltere Masthammel . . . 38-39 35-37 32 34 72-74 68-70 65-67 Schweine 1844 4. Mäßig genährte Hammel und Schafe fMerzschase) . . . 1. ») Voll fleischige der feineren Rassen uno deren Kreu zungen im Alter dis zu 1'/« Jahren b) Fettfchweine 2. Fleischige 3. Gering entwickelte, sowie Sauen 4. Ausländische 5253 53-54 50-51 47-49 66- 67 67- 69 63-65 60-63 zusammen j 3770 Geschäftsgang: Ochsen, Salben, Kühe, Bullen langsam, Sälber und Schweine sehr langsam, Schafe mittel. — Auf dem Berliner Schlachtviehhofe standen am 24. Juni zum Verkauf: 4160 Rinder, 1384 Kälber, „Sächsische Dorfzeitung." — 27. Juni 1905. 13 752 Schaft, 10 8S1 Schweine. Man zahlte für Rinder: Ochsen: 1. Ware 70—74, 2. Ware 65-69, 3. Ware 62-63, 4. Ware 58^-61 M, Bullen: 1. Ware 66—70, 2. Ware 62—6b, 3. Ware 57—62, Färsen und Kühe: 1. Ware , 2. Ware 61—64, 3. Ware 58—60, 4. Ware 54—57, 5. Ware 47—52; für Kälber: 1. Ware 80—84, 2. Ware 70—76, 3. Ware 55—63, 4. Ware , (Fresser) 55—60 M.; für Schafe: 1. Ware 72—75, 2. Ware 68-71, 3. Ware (Merzschafe) 62—64, Holsteiner NtederuugSschafe (Lebendgew.) M.; für Schweine: 1. Ware 64, 2. Ware 61—63, 3. Ware 58-60, 4. Sauen 58. — DaS Rindergeschäst gestaltete sich langsam und hinterließ Ueberstand. Der Sälberhandel gestaltete sich langsam und wurde nicht ganz geräumt. Bei den Schafen war der Geschäftsgang langsam; es wurde bei weitem nicht ausverkauft. Der Schweinemarkt verlief langsam und wurde kaum ganz geräumt. Fette Ware war ver nachlässigt. — Auf dem Meißner Ferkelmarkte standen am Sonnabend 55 Ferkel zum Verkauf. Preis pro Stück je nach Qualität und Größe 12 bis 24 M. — Saatenstand im Deutschen Reiche. Der „Reichsanzeiger" schreibt: Der Saatenstand um die Mitte des Monats Juni ist, wenn 2 gut, 3 mittel bedeutet, für Winterweizen 2,3 (2,4); für Sommerweizen 2,5 (2,6); Winterspelz 2,0 (2,0); Winterroggen 2,5 (2,5); Sommer roggen 2,5 (2,5); Sommergerste 2,5 (2,6); Hafer 2,6 (2,7); Kartoffeln 2,5 (2,6); Klee 2,9 (2,7); Luzerne 2,4 (2,2); Bewäfferungswiesen 2,2 (2,4) und andere Wiesen 2,6 (2,4). In den Bemerkungen zum Saatenstandsberichte heißt es: Im Reichsdurchschnitt liegen die Noten aller Früchte, ausgenommen Klee, auf oder über dem zwölf jährigen Junimittel. Die Wintersaaten haben sich meist befriedigend entwickelt und versprechen eine ziemlich gute Ernte. Bei allen Sommersaaten ist dagegen gegen über dem Vormonat ein Rückgang eingetreten, der aber im allgemeinen nicht erheblich ist. Alle Früchte zeigen noch mittelguten Stand. Bei den Kartoffeln hofft man, daß der Eintritt wärmerer und feuchterer Witterung den Stand bald bessern werde. Die Erträge an Kleeheu sind meist wenig befriedigende. Der erste Schnitt der Luzerne ist fast durchgehend befriedigend ausgefallen. Der Graswuchs der Wiesen ist ziemlich stark beeinträchtigt worden, so daß die bereits begonnene Heuernte im großen und ganzen nur mittlere Erträge liefern wird. — Der Nutzen des Behackens des Bodens erstreckt sich auf die Vertilgung des Unkrauts, die Durch lüftung des Bodens und die Verhütung des Austrocknens desselben. Je öfter dasselbe vorgenommen ivird, um so vollkommener wird man diese Zwecke erreichen. Jeden falls sollte man den Boden so oft und zeitig lockern, daß das Unkraut in jugendlichem Zustand vernichtet wird. Einmal fördert man die Arbeit besser, und das Unkraut kann nicht soviel Schaden anrichten, sich namentlich nicht versamen. Vermischtes. * Ein Scherzwort des Kaiser- bei dessen jüngstem Besuch auf der Saalburg wird jetzt der „Franks. Ztg." mitgeteilt. Dort wurden dem Monarchen ausgegrabene alte Töpferwaren gezeigt, die den Namensstempel der Her steller trugen. Darunter fand sich auch der Name Lucanus. Der Kaiser drehte sich lachend um, rief den in seiner Be gleitung erschienenen Chef des Geheimen Zivilkabinetts herbei und meinte scherzend: „Na, Lucanus, da renommieren Sie immer mit ihren Ahnen, und nun waren es ganz gewöhnliche Töpfer!" * Die Heldin von Kamerun Frau Anna Margarete Hesse, geb. Leue, die einst vielgenannte „Heldin von Kamerun", ist Sonnabend früh in Werder bei Berlin im Hause ihre- Schwager-, de- Pastor- Dähne, einem Lungenleiden erlegen. Anna Margarete Leue war im Jahre 1892 al» Diakonissin nach Kamerun gegangen, wo am 1. Januar 1893 ein Regierungshospital eröffnet wurde. Da brach am 15. Dezember ein von 53 Dahomesoldaten und 43 Dahomeweibern angezettelter Aufstand gegen das Kaiserliche Gouvernement aus. Der Umstand, daß sich die Empörer der großen Waffen- und Munitionsvorräte be mächtigt hatten, gab dem Kampf mit ihnen einen äußerst kritischen Verlauf. Nach fünf Tagen fortgesetzten Kampfes mit den Aufständischen erschien das Kanonenboot „Hyäne" vor Kamerun und brachte Rettung. Während der vorauS- gehenden gefahrvollen Kämpfe hatte sich Schwester Margarete Leue durch ihren Mut und ihre Pflichttreue die Be wunderung der gesamten Europäer erworben. Die Kugeln sausten um sie herum. Kurz entschlossen und ihre- Amtes als Samariterin gedenkend, nahm sie zu ihrer eigenen Verteidigung den geladenen Revolver in die Hand und lief in den Kugelregen hinaus, um die Verwundeten zu ver binden. Später verheiratete sie sich mit einem Mitkämpfer, dem Woermannschen Faktoristen Hesse. * Weil's ihm zu heiß war! Ein Beispiel ober- bayerischer Gemütlichkeit geht durch die bayerische Presse. In den letzten Tagen fand in Rosenheim die General musterung der stellungspflichtigen Rekruten statt. Alle angehenden Baterlandsverteidiger waren erschienen, nur einer fehlte. Statt seiner kam ein Brief folgenden In halts: „Lieber Herr General! Ich kann leider zur General musterung nicht kommen. Mir ist's zu heiß. Achtungs voll! Xaver Schmied." Der General hat den Brief nicht beantwortet, aber doch dafür gesorgt, daß der Xavers eine Abkühlung bekommt. * Konfessionelle Bäder. Aus Würzburg läßt sich die „Frkf. Ztg." schreiben: In der Frauenabtetlung des städtischen Freibades erregt seit einigen Tagen eine merkwürdige Bekanntmachung staunendes Kopfschütteln. Dieser schriftlicher Beweis behördlicher Weisheit lautet nämlich: „Am Montag, Mittwoch und Freitag für protestantische Mädchen." „Ob wohl für diese Gäste das Mainwasser erst präpariert werden muß?" So meint das Frankfurter Blatt. Wenn auch das nicht gerade; aber es ist doch immerhin in den Augen der katholischen Machthaber Würzburgs bedenklich, wenn das gleiche Mainwasser die Glieder katholischer und protestantischer Jungfrauen umspült. * Frauen als Feuerwehrmänner. Eine öffent liche Belobigung der Frauen und Mädchen von Wiesenfeld (Kreis Hciligenstadt) erläßt der Kgl. Landrat in seiner Eigenschaft als Kreis-Feuersozietäts-Direktor. Bei dem am 18. Juni in Wiesenfeld infolge Blitzschlages ausgebrochenen Schadenfeuer haben sich bei Bedienung der Dorfspritze die Frauen und Mädchen de- Ortes besonders hervorgetan und in sehr mutiger Weise bei der Bekämpfung des Feuers in dem infolge der Wallfahrt nach dem Hülfensberge ent völkerten Dorfe mitgewirkt. * Seine Frau vergessen. An seltener Gedächt nisschwäche mußte ein Ehemann leiden, der dieser Tage in Mockrehna (Kreis Torgau) für sich und seine Ehefrau zwei Karten nach Kottbus löste. Fürsorglich steckte er diese in die Tasche und stieg in den Zug, unbekümmert um die im BerkehrSgedränge aus den Augen verlorene bessere Hälfte. Der Zug dampfte ab und völlig mittellos mußte die Frau sechs Stunden auf dem Bahnhofe zubringen. Wrivcrl -Bekanntmachungen. Der KustaV-AöoLf-Zweigverein hält Idonnsrstesx Stt. Ianß, abends 8 Uhr, seine Jahresversammlung — im „Albertschlößchen" zu Hlaöeveul. Vortrag: Herr Pfarrer Satlow aus Obersedlitz-Krammel. Um recht zahlreiche Teilnahme bittet Pfarrer UlEvIte. — Z HL/r. o? Kortüm«: lacben- vlusen- k?S880N8: k4.tr. l». 24. Z0 et«. Vz-esoken va/nen- pck/söüzzrck zr/c/z^ Fz'chS/e Äroßer Berkaus von original oksriek schein Milchvieh. A.!l Freitag den 36. Juni werden wir wieder in Dresden im Milchviehhost einen sehr große» Transport ganz vorzügl. junger hochtragender und frischmilchender Kühe sowie einige allerbeste junge sprnngsiihige Zuchtbullen zu wirklich billigen Preisen zum Brrkanse stellen. — Der Transport trifft Donnerstag den 29. Juni srühmorgens rin. A. I. Stein, Kmden (Mftiestanb).