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154 kl vater, bis er mit dem Taufwasser benetzt wurde, wäh rend welcher Handlung — es war gerade Mittag — -U den waren. AlS der König zum Gelöbniß des Glau- I cip reicht zum Schutze derselben bei Weitem nicht aus. benS seines Enkels ein brennendes Wachslicht in die I — Würde durch die Klöster überhaupt der Geist Hand nahm, griff der Graf von Paris selbst danach I der Aufklärung, der Humanität befördert, würden durch und hielt es gleichzeitig mit seinem königlichen Groß- z sie wahrhaft religiöse Grundsätze und Toleranz unter dem Volke verbreitet und gepflegt, dann würde ihr Wirken ein segenreiches sein. Die Vergangenheit lehrt die Gouvernante ihn hielt und der König und die Kö- > aber gerade das Gegentheil. > In Straßburg fand am 1. Mai ein« eigen milie, sowie von den übrigen dazu berechtigten hohen Würdenträgern und Staatsdienern, unterzeichnet wor< den war, begab sich der Zug ungestört wieder zurück. Nachdem der König wieder in den Tuilerieen ange langt, und somit jede Besorgniß um die Sicherheit seiner Person verschwunden war, überließ sich das Pu blicum den in verschiedenen Stadttheilen veranstalteten öffentlichen Belustigungen, welche durch das später ein tretende heitere Welter begünstigt wurden. ' Am Nachmittage des 2. Mai übergab der Prä feet der Seine an der Spitze des Stadtraths von Pa ris den von dieser Stadt für den Grasen von Paris bestimmten sehr kostbaren Degen. Der König empfing ihn im Namen seines Enkels, und der kleine Prinz war hoch erfreut über das glänzende Geschenk und wiederholte mehrmals das ihm gelehrte Wort «merci». Wie man versichert, ist der Degen aber nicht wirklich, sondern nur der Form wegen übergeben worden, weil Marschall Soult vor Kurzem bei einer Besichtigung des selben ihn habe aus der Hand fallen lassen, so daß er zerbrochen sei und die Reparatur mehre Monate dauern werde. In der Deputirtenkammer wurden in diesen Ta gen die gesetzwidrigen Begünstigungen, welche die Rs- ' gierung dem katholischen Klerus angedeihen lasse, mit scharfen Worten gerügt und besonders die Wieder herstellung der Klöster getadelt. Daß die Bischöfe sich W rc. gestattet, und der Raum derselben war nicht ein- i vor Kurzem nicht scheueten, einem von der Regierung mal ganz au-gefültt. Der ziemlich drei Jahre alte I vorgelegten Gesetzentwürfe entgegenzutreten, ist bekannt, Graf von Paris wurde von seiner Mutter, der Her- I und so bemerkt man? auch neuerdings ein großes Ue- zogin von Orleans, in die Kirche eingesührt ; nach, der I berhandnehmen deS geistlichen GrundeigenthumS. Zu- Adsingung eine- Psalms wurde er von -seiner Gou- I mal der Klosterunfug ist bereit- wieder auf den Punct vrrnante auf den Arm genommen, zwischen den Kö- I gekommen, wo da- Einschreiten des Staats nicht füg- nig und die Königin, die Pathenstelle bei ihm ver- I lich lange mehr auf sich warten lasten darf.- Die traten, gestellt, und nun begann die heilige Eeremonie, I Frauenklöster aller Namen und Arten wachsen im- - während welcher der Täufling sich beständig nach sei- I mer mehr und mehr, obgleich das Gesetz nur dir der ner Mutter, die auf ihrem Platze sitzen geblieben war, I Krankenpflege und der Erziehung gewidmeten Orden wendete und mehre Male die Gouvernante küßte. Die I duldet, und ihr Reichthum steigt in demselben Ver- ' gewöhnlichen Antworten, die nach dem Ritus der ka- ! hältnisse. Seit einigen Jahren bevölkern sich auch tholischen Kirche von den Taufpathen gesprochen wer- I in mehren Theilen des Landes dem Buchstaben be ben müssen, lasen der König und die Königin aus! Gesetzes zum Trotze die Mönchsklöster vom Neuen, prächtig eingebundenen Büchern, die ihnen durch den ! Man rufe nicht das Princip der Glaubens-, und Ge- Ceremonieenmeister zu diesem Zwecke überreicht wor- ! wissenssreiheit für diese Institute an, denn dieses Prin- nigin mit der rechten Hand sie unterstützten. Nach vollbrachter Taufe führte die Königin den Grafen von I thümliche Feierlichkeit statt; durch den zwischen der Paris zur Herzogin von Orleans zurück, welche ih- I Rhone und dem Rhein erbauten Kanal ist nämlich ren Sohn herzlichst umarmte und küßte. Der kleine I die Verbindung zwischen beiden Flüssen hergestellt wor- Prinz war in diesem Momente so heiter, daß er wie- I den, und an gedachtem Tage liefen zwei Dampfschiffe derholt aus Freude hüpfte, und man gezwungen war, I der Kölner Gesellschaft direkt in Straßburg ein, wo sie die um nicht die Heiligkeit der Messe, die eben begann, I Namen „Graf von Paris" und „Stadt Straßburg" er- durch dessen Freudensbezeigungeu stören zu lassen, ihn I hielten. Der Präfect deS Unterrheins empfing die in das nebenan befindliche Ruhecabinet zu tragen, wo I Beamten der -DampsschifffahrtsgefeUschaft mit einer er bis nach beendigter Messe blieb. Nachdem der I herzlichen Rede, in welcher er hervorzuheben suchte, avte eivil von den Mitgliedern der königlichen Fa- I wie sehr es im Interesse des deutschen und französi schen Volkes liege, sich durch derartige Unternehmungen gegenseitig Wege zu bahnen zum friedlichen Verkehre und Aufschwünge des Handels und der Industrie, um in Frieden.den Reichthum der beiden so gesegneten Länder zu genießen. Deutschland. Der deutsche Zollverein, wel cher, jährlich an Umfang zunehmend, nicht wenig da zu beigetragen hat, die vaterländische Industrie zu he ben und zu gemeinsamen Unternehmungen anzuregen, hat auch die Idee hervorgerufen, eine jährliche Ver sammlung der deutschen Fabrikanten, Manufacturisten und Techniker zu begründen. Dem Augsburger Fa brikstande gebührt das Verdienst der Ausführung die ses für den deutschen Handels- und Gewerbstand gewiß höchst wichtigen Gedankens. Nachdem man die Ansichten und Vorschläge der bedeutendsten In dustriellen der. Vereinsstaaten eingeholt, sind die Sta tuten ausgearbeitet und der Regierung zur Genehmig ung vorgelegt worden; sobald diese erfolgt sein wird, soll- den Industriellen der deutschen Vereinsländer da von Mittheilung gemacht und zugleich Zeit und Ort der ersten Generalversammlung bekannt gemacht werden. Der Name des Professors Oertel in AnSbach ist wohl den mehrsten unserer Leser durch seine zahl reichen Schriften über die Wafferheilkunde, als deren eifriger Beförderer er seit Jahren gewirkt hat, nicht unbekannt geblieben; um so mehr Theilnahme dürste > '' > - - .