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steht, daß der Bau zur Zufriedenheit der gesammten Bewohnerschaft ausfällt, so darf man wohl auch erwarten, daß jeder wohlgesinnte Bürger Ncukirchens sich den genamiten Männern für deren Hingabe zum Wohle der Gemeinde zu Dank verpflichtet fühlt. — Der Bau, dessen Ausführung Herrn Baumeister Engler übertragen wurde, ist nun soweit vorgeschritten, daß Montag den 34. Sept. die Hebefeier stattfinden kan». Die Festrede hält Herr Pastor Wuth; weitere An sprachen werden von mehreren anwesenden Herren gehalten werde», während Herr Lehrer Siegelt mit den größeren Schulkindern und unter Mitwirkung des Gesangvereines Germania hier die Festgesänge zur Ausführung bringe» wird. — I», Einsiedler Walde wurde am Freitag, den 14. Sept., wie wir bereits berichtet haben, eine männliche Person erhängt auf- gefnndcn. In dem Berablebten ist nun ein Expedient ans Chemnitz ermittelt worden, der durch Nahrungssorgen zum Selbstmorde veran laßt worden sein soll. Eine Wittwe und drei Kinder betrauern in hilfloser Lage den Galten und Vater. — Auma, 18. Septbr. Im Nachbardorfe Gütterlitz ließ eine Mutter ihr zwanzig Wochen altes Kind allein im Hanse zurück, nm ihrer Beschäftigung nachzugehen. Bei ihrer Rückkehr fand die Mutter die Katze auf dem weichen Lager des Kindes und letzteres todt vor. Man nimmt an, die Katze hätte sich auf das Gesicht des Kindes gelegt und dieses dadurch erstickt. Ans Nah rmd Fern. — Ueber die bevorstehende Preissteigerung in Hamburg wird von dort geschrieben: „Von wie tief eingreifender Bedeutung die nach erfolgtem Zollanschlnß Hamburgs, der bekannt lich am 15. Oktober d. I. geschehen wird, eintretcnde Erhöhung verschiedener Waarenpreise für die hiesige Einwohnerschaft sein wird, möge das Nachstehende beweisen. Unter den mannigfachen Consnm- artikel», die wir aus dem Anslande beziehen, erfahren eine Steiger- rnng des Preises: Kaffee, roh, 20, gebrannter Kaffee 2b, Thee 50, Cacao 40, Gewürz 25, Zucker 15, Salz 6, Sago K'/z, Reis 2, Reisstärke 6^, Conserven und kandirte Sachen 30, Nizza-Speiseöl 5, Getrocknete Früchte 2, Korinthen, Rosinen, Feigen 12, Petroleum 5, Stearinlichter 0 Pf. pro Pfund, Wein und Lignenr 00—270 Pf. Pro Flasche. Welche Quantitäten im Besitze Privater einer Nach- Versteuerung nicht unterliegen, ist noch nicht bekannt gegeben; jeden falls dürfen es nur geringere Mengen sein. Daß bei dieser wesent lichen VerthenUNiig der nothwendigsten Lebensbedürfnisse der sogen, „kleine Mann", der Familienvater aus dem Arbeiterstande und auch der besser Sitnirte, der kommenden Zeit nicht sorgenlos cntgcgcnsieht, ist wohl leicht verständlich, umsomehr, als die wenig Aussicht und Hoffnungen bietende Ernte dieses Jahres auch inländische Erzeugnisse des Ackerbaues wesentlich vertheuer» wird. Hoffentlich halten Löhne und Gehalte mit der Steigerung der Preise der Lebensbedürfnisse Stand!" Zn dieser Mitthcilung ist noch zu bemerken, daß bisher die Preise für die angegebenen Maaren in Hamburg bedeutend nied riger gewesen sind, als im übrigen Deutschland; auch nach dem Zoll auschluß werden in jener großen Hafenstadt dic^mcisten Lebensmittel billiger bleibe», als sie es z. B. in Sachsen sind. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Dl-Kreimde imleick Blall-S werb-» ««.'sucht. uuS wichitge Beg-c-eilhsNe» giNig'i mNnNd-t'.en Chemnitz, den 20. September. —glr. Die Petrikirche wird, wie in der letzten Sitzung des Kirchen- vorstandcs zn St. Petri beschlossen worden ist, am 18. October cingcweihi werden. Bis dahin werden sämiinliche Arbeiten erledigt werden; nur die Bildhancrarbeiten am Portale, die sehr viel Zeit wcgnehmc», da infolge des geringen Platzes daselbst nur wenig Leute arbeiten können, können bis zun. Tage der Weihe nicht vollständig beendet werden. Im Innern sind nur »och einige Kleinigkeiten zn thnn. An der Orgel wird noch verschiedenes Neben sächliche gebaut und die Stimmung der Pfeifen vorgcnommcn, und aus der Kanzel wird jetzt ein Lesepult aufgesetzt. Sonst ist Alles fertig und zn wünschen ist nnr noch, das; der Eiuweihnngstag schönes Wetter bringt. — Zur Stadtverordnctenwahl. Unter Bezugnahme auf die Be stimmungen in 8 50 und 51 der rcvidirtcn Städlcordnnng macht der Nath bekannt, das; die für die diesjährige Stadtverordneten Ergänzungswahl erfor derlichen Listen ausgestellt sind und bis znm 29. September dss. Js. während der Expcditionszeit von 8—12 Uhr Vormittags und von 2—6 Uhr Nach mittags im Rathhnuse, Poststraße 14 im ersten Obergeschoß rechts, Zimmer 21 n, zur Einsicht ansliegen werden und daß es bis Ende des siebenten Tages nach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung der Listen jcdcm Belhcitigtcn sreisteht, gegen die Wahllisten beim Stadtrath Einspruch zu erheben. — Der Zweigvcrcin Chemnitz des ErzgcbirgSvercinS hat wie schon ans dein Jnscratenthcil der gestrigen Nummer ersichtlich war, snr das 2. Halbjahr des laufenden Jahres folgendes Programm ausgestellt: Heute. Donnerstag, de» 20. September,Mitgliederversammlung: Bericht über die Tclegirten- und Hauptversammlung in Glauchau. — Vereinsange- legcnheitcn. — Ncise-Erfnhrnngen. Dienstag, den 16. October: Vortrag des Herr» Ghmnasiallehrcrs l>r. Liedloss hier über „Burgen im Erzgebirge". Dienstag, den20.November: V or trag des Herr» Realghmnasial-Oberlchrers Zöllner hier über „Entwickelung des Erzgcbirgischcn Bergbaues im Mittel- alter". Dienstag, den 11. Decembcr: Vortrag des Herr» Or. Hoppe, Assistenten am Kgl. Meteorologischen Institut hier, über „Das Klima des Erzgebirges". Sämmtliche Vcreinsvcrsammlungcn werden im Börscnsaal abgehatte». — Das vorliegende Programm ist wieder ei» Beweis dasür, daß der Vorstand des Vereins mit Erfolg bemüht ist, den Mitgliedern desselben de» Natnrgcnnß, welchen unser schönes Erzgebirge so reichlich bietet, durch unterhaltende »nd belehrende Vorträge »och z» vermehren. —Ui. Der hiesige Pädagogische Verein hat, wie wir erfahren, beschlossen, daß die Versammlung des Allgemeinen Sächsischen Lehrer- Vereins Michaelis 1880 in Chemnitz abgchaltc» werde. — Der hiesige Reit-Club wird nächsten Sonntag den 23. Septbr. auf den ihm zu diesen, Zwecke frcnndlichst überlassenen Fluren der Ritter güter Nicderrabcnstcin, Oberrabe»stein »nd K ändlereineS ch nitze l- jagd veranstalten. Die Sammelplätze sind: für die Chemnitzer Reiter früh 5 ,8 Uhr ans dem Reitplätze an der Beckerstraße, für die auswärtigen Neuer, sowie sür sämmtliche Egnipagcn srüh - ,9 Uhr in Siegmar am Restaurant znm Schweizcrhaus. Gäste sind vom Verein w lltommcn geheißen. —s. Hypnotismus. Der große Linden-Saal vermochte gestern kann, die Menge der Zuschauer zn sagen, die gciommen waren, nm der interessanten Vorstellung des Herrn Hypnotiseur Krause bciznwohnen. Ter Erfolg, den der Genannte gelegentlich der gestrigen Vorstellung zn verzeichnen hatte, war ein glänzender. In kurzer Zeit wurden einige Herren ans dem Publikum von Herrn Krause in eine» jo eigenlhümlichcn Zustand versetzt, daß sie trotz der größten Bemühungen keiner willkürlichen Bewegung sähig waren. Sie vermochten weder zn spreche», noch sich vom Stuhle zu erheben; erst ein An blasen oder ein sanftes Streichen mit der Hand gab den so cigenlhümtich Gebannten, die die Herrschaft über ihren freien Willen völlig verloren hatten, wieder Leben und Bewegung. Die Thatsache, daß die Herren, mit denen der Hhpnotisenr seine Experimente anstellte, znm größten Thcile hierorts wohl bekannte Personen sind, schließt jedwedes Einverständnis; zwischen ihnen »nd Herrn Krause ans. — Von allgemeinem Interesse waren ferner die „Illusionen". Einige der Hhpnolisirten folgten Herrn Krause völlig willenlos vom Podium durch den ganzen Saal; einer der Herren hielt sich sür ein Mädchen und sprang, ans dein ebenen Podium stehend, auf Geheiß de-, Hhpnotiscnrs über einen vermeintlichen Grabe»; ein anderer wieder bis; mit vielem Wohlbehagen in eine rohe Kartoffel die er sür Brate» hielt, trank Wasser als Champagner rc. Jedenfalls ist das, was Herr Hhpnotisenr Krause bietet, von ungewöhnlichem Interesse und verdient allgemeine Beachtung. —v— Das Chemnitzer Eisenbahnwesen Vlb. Im letzten Artikel wurden die inneren Verhältnisse des Chcmnitz-Riesacr Eisenbahnnincrnchuiens, wie sic sich im Jahre 1847 entwickelten, einer Betrachtung nntcrzogen, es er übrigt nun, ergänzuugsweisc noch einen Blick aus das Fortschreiten des Bahn- baucs selbst während jenes Jahres zu werfen. Ende April 1847 waren von der 117,200 Ellen betragenden Gcsammtläugc der Bahn 83,566 Ellen Planie fertig, das Sicinbctt war ans 33,300 Ellen angebracht, Geleise lagen ans 32.»00 Ellen. Die Summe der bewegten Erbmassen betrug 16,928 69t Knbik- eilen. Die Bahn beschäftigte damals 5874 Arbeiter. Bis Ende August waren die Arbeite» wieder um ein Bedeutendes vorwärts gekommen; fertig waren 92,48g Elle» Planie, es fehlten also nur noch 24,714 Elle» oder etwa ein Fünftel der Gesannntlängc, das aber auch schon weit vorwärts gebracht war, ferner waren 57,000 Ellen Slcinbett und 50,90t) Ellen Gcleis vollendet Es waren 20,411,739 Kubikellcn Bode» bewegt und beschäftigt wnrdc»7072 Arbeiter und 388 Pserdc. Die zahlreichen Kunstbauten waren fast sämmtlich vollendet oder doch ihrer Vollendung nahe. Bon Gebäuden zeigten sich zwischen Niesa und Limmritz alle znm Betrieb »öthigen, allerdings znm Thcil interimistisch, fertiggestcllt, anf dem Bahnhof Chemnitz war der Coksschnppen errichtet, der Anheizraum sür Lokomotiven in Angriff genommen. Mit dem Bahnban Hand in Hand gingen natürlich viele zum Thcil sehr »mfangreichc Lieferungs- Ausschreibungen von Schienen, Schwellen und sonstigem Material. — A m 30. August 1847 wurde der erste Theil der Bahn, die Strecke Niesa- Döbcln, dem Betrieb übergeben. Es verkehrten vorerst in jeder Richtung 2 Züge, von Döbeln Morgens 6 Uhr und Nachmittags 5 Uhr, von Niesa Morgens 8 und Abends 7 Uhr, die in Ostrau »nd Stauchitz auhieltcn. Später sind dazu »och 3 weitere Haltepunkte gekommen: in Seerhausen, Zschaitz und Großbauchlitz. Die Fahrpreise waren fast die gleichen wie noch heute. Man bezahlte für die Fahrt von Döbeln nach Niesa in l. Classc 19, in II. 15, in 111. 11 Nengrosche», allerdings war die Einrichtung der Wagen damals eine etwas einfachere. Für Frachtgut bestand folgender Tarif: 100 Psd. Zollgewicht von Döbeln »ach Riesa sür >1. Eilfracht 50 Pf, ft. ordinäre Fracht 30 Pf., 0. Prodnktenfracht l6 Pf. Daneben galten »och eine ganze Reihe Sondcrbcslimmnnge». — Am 22. Septbr. wurde die weitere Thcil- strccke von Dübeln »ach Limmritz dem Verkehr übergeben. Es verkehrten von da ab täglich in jeder Richtung 3 Züge, von denen jedoch nnr je 2 von bezw. bis Limmritz fuhren. Der Fahrplan war nun solgcnder: Von Limmritz Mittags 12^ nnd Nachm. 4ck/g Uhr, von Döbel» Morgens 6, Mittags l und Nachm. 5 Uhr; von Niesa Morgens 8 und Nachm. 3 Uhr bis Limmritz, Abends 7 Uhr bis Dübel». Die Fahrzeit von Niesa bis Limmritz betrug annähernd 1 Stunde, wie es noch »ach den jetzigen Fahr- vlänen der Fall ist. — Bisher halte das Unternehmen einen erfreulichen Fortgang genommen, der nächste Artikel wird sich mit einer bedauerlichen Aendcrung in diesen: Verhältnis; zn beschäftige» haben. — Bei der hiesigen Gütcrcxpcd il i o n sind im Monat August i» Wagenladungen n. eingegangen: Baumwolle 3'0,220 kls, Roheisen 2,842,640 irx, battmwollenes Garn 230,610 ÜF, Mehl 1,338 970 lip, Getreide 1,397,810 Ick; b. versendet worden: banmwollenes Garn 147,2tO lex, Maschinenthcile 2,540,090 Ictz', Baumwolle 109/20 I<A, baumwollene und wollene Maaren 632,470 ><g, Mehl 116,030 kg-, Getreide 19l,9l0 Irx. — Abgebrochen wird gegenwärtig der Wasserthnrm an der Stoll- bergerstraße zwischen „Bellevue" und „Wind". Derselbe wurde bekanntlich Ende der sechziger Jahre errichtet, um der Esche'schcn Privat-Wasserleitnng als Hochrescrvoir zn dienen. Neuerdings ist nun, wie wir s. Z. mitthcilten, diese Wasserleitung in den Besitz der Gemeinde Kappel übergegangc». Die selbe hat ihr Sammelbecken weiter hinaus anf eigene Flur verlegt und somit war der Thurm zwecklos geworden und konnte zum Abbruch verkauft werde». — Geburten und Todesfälle in Chemnitz. In der Woche vom 9. bis mit 15. September wurden 62 Knaben und 56 Mädchen, zusammen 118 Kinder, davon 3 todt, geboren, 49 männliche und 34 weibliche, znsammc» 83 Personen starben; es übcrtrisst demnach die Zahl der Geburten die der Todesfälle »in 35. Von de» Gestorbenen waren 62 unter I Jahr, 101—10, — 11—20, 1 21—30, 831—50, 151—70, 1 über 70 Jahre alt. An Krämpfen nnd Krampfkrankheiteu starben 56, an Lungenschwindsucht 9, an Brechdurch fall 4, an Magendannkatarrh 3 rc. — In: Stadtkrankcnhans befanden sich am 6. September 171 Kranke, davon wurden bis zun: 13. September 46 entlasse», 1 starb, dagegen erfolgte» 32 Neuaufnahme», sodaß der Bestand an: letztgenannten Tage 156 Kranke zählte. — Die Sta dthanptkass c wird wegen Reinigung der Geschäfts zimmer nächsten Sonnabend den 22. September d. I. geschlossen öleiben. —* Verunglückt ist gestern Nachmittag in der 3. Stunde in einer auf dem Sonncnberg gelegenen Ziegelei ein Lehmfahrer. Derselbe war mit mehrere» andcren Arbeitern beschäftigt, eine Lvwrh mit Lehn: zn beladen, als plötzlich eine ii: nächster Nähe vesindliche Lehnnvand sich loslöste, niedcr- slürzte und de» Arbeiter verschüttete. Es zeigte sich, daß der Getroffene einen Bruch des rechten Oberschenkels, sowie des linken Schlüsselbeines erlitt, auch eine tiefe Wunde hinter dem linken Ohr erhielt. Ter herbeigeholte Arzt ordnete die sofortige Uebcrsiihrnng des Schwerverletzten mittelst Kranken wagens nach den: Stadlkrankcnhanse an. —* Selbstmordversuch. Heute Vormittag in der 8. Stunde versuchte ei» junges, in Gablenz in Dienst stehendes Mädchen sich in: Schlvßteich zu ertränken. Ihre Thal war jedoch bemerkt worden nnd gelang es mehreren Männer», die Unbesonnene noch lebend ans den: Wasser heransznziehen. Das Mädchen wurde ihren hier wohnhaften Eltern zngesührt. Dasselbe sagte ans, in Folge schlechter Behandlung seitens ihrer Herrschaft den Entschlich gefaßt zu haben. —* Schwindelei. Gestern Nachmittag gegen 3 Uhr erschien in einem Materialwaarengeschäft au der Richardstraßc eine böhmische Arbeiterin und erklärte, sie sei von einem den: Geschäftsinhaber bekannten Maurer beauftragt, für Letzteren einige Maaren mitznbri»gen. Der Mntenatwaarenhündler glaubte der Frau nnd creditirte ihr die Wnaren. Eine Stnndc später erschien der angebliche Auftraggeber und stellte cS sich nun heraus, daß dieser der Arbeiterin keinen Auftrag ertheilt hatte, dieselbe somit den Kausmann betrogen hatte. Die Betrügerin wurde bald darauf festgenvmmcn. —* Eine Schlägerei hat am 16. d. M. Abends gegen 8 Uhr auf der großen Brüdergasse hier zwischen mehreren Männern statlgefnnden, wobei sämmtliche Betheiligte blutende Verleitungen durch Stock- und Schirmschläge erhalten haben. — Straßensperrung. Wegen Fortsetzung des Baues der Hnnpt- schlcnße in der Waisenstraße wird die letztere in der Strecke zwischen der Lindenstraßc und der Zicgclstraße von morgen Freitag den 2l. d. M. ab sür de» TurchgangSsahrverlehr bis ans Weiteres gesperrt. — Druckfehler-Berichtigung. Im gestrigen Anzeiger musste cs i» der Mittheilnng betr. Disconterhöhnng heißen: „hat anf die Börse keine» tiefere» Eindruck gemacht". GerLchtshalle. Landgericht Chemnitz. —tr. Strafkammer 111. 18.,9. Der Matcrialwaarcnhändlcr Bernhardt Oswald Löschner ans Hennersdorf, in Chemnitz wohnhaft (1855 geboren nnd noch unbestrafti hat sich des cinsachen Bankerotts schuldig gemacht, indem er cs unterlassen, seine Bücher so zn sichren daß daraus der Stand seines Vermögens zu ersehet: war. Er wurde mit 1 Woche Gefängnis; bestraft. Ter Strumpfwirker nnd Correctivnär Carl Fürchtegott Kunz ans Oberasfalter b. Löbnitz (1855 geboren nnd schon mehrfach vorbestraft) wurde wegen im Rücksalle verübten Diebstahls unter Ausschluß mildernder Umstände zn 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverlust und zur Stellung unter Polizeiaufsicht vermthult. Der Fabrikarbeiter Otto Friedrich Müller aus Borna bei Chemnitz (18i9 geboren und vorbestraft) »nd der Fabrikarbeiter Julius Heinrich Sachse daher (1871 geboren »nd auch schon vorbestraft) haben sich des Rücksallsdicbstahls nnd des Betrugs schuldig gemacht und wurden vcr- urcheilt: Müller zn 4 Monaten nnd Sachse zn 2 Wochen 4 Tagen Ge süngniß. Strafkammer 11. 19./9. Der Bergarbeiter Herma»» Friedrich Albert ans Oclsnitz (1873 geboren und schon vorbestraft) wurde wegen in zwei Fällen verübten schweren Diebstahls zu 8 Atonalen Gefängnis; vernrtheilt. Der Lehrer Otto Julius Fö h ri g ans Tvrgan, jetzt in Leukersdorf (1863 geboren nnd wegen Ueberschreitting des ZüchlignngSrcchts bereits ein mal dicciplinarisch nnd zweimal gerichtlich mit 20 und 40 Mk. Geld vor bestraft) stand heule wegen desselben Vergehens wieder unter Anklage. Er ha: am >9. Juni d. I. bei Gelegenheit deS Leseunterrichts dem 12jährigen Schulmädchen Minna Selma L ö bel sünf bis sechs Ohrfeigen mit solcher Heftigkeit versetzt, daß den: Kinde die linke Ohrmnichel anschwoll und mit Blut unteclies. Die Schwellung danerle 14 Tage lang. Das geistig etwas zurückgebliebene Kind Hane sollet« lesen, was cs nncht konnte. Befragt, warum es nicht hat leien können, gab cs heute an, daß es zuweilen schlecht >'p:echcn könne. Es rühre dies davon her, daß cs die Backzähne zu spät bekommen habe. (Diese An gabe kann eine volle Berechtigung haben, denn e-Z ist allerdings Thatsache, daß die nnregelinäßige Zahneutwiclclnng auf die Muskeln und Nerven der Sprachvrgane lähmend cinwirken und das; dann zu einer Zeit die Lähmung mehr hervortreten kann, als zur anderen.) So schwer auch der Beruf eines VoilsjchnltehrerS ist, so kann doch eine übermäßige Strenge namentlich ungünstig entwickelten Kindern gegenüber nicht im Geringsten ent- cntschnldigt werden und deshalb wurde auch F. heute wieder zu 20 Mark Geldstrafe »nd zur Tragung der Koste» vernrtheilt. Ein roher Bursche ist der Schnlknabc Hermann Friedrich Förster aus Nicderrabeustein, jetzt in Wüstenbrand wohnhaft (1875 geboren). Derselbe hat an: Abend des 16. Juni d. I. auf den: Wege von Lnngwitz nach Leukersdorf den Schntkuaben Wetzet mit einem Knüttel auf den Rücken nnd i» die Kniekehlen geschlagen nnd ihm unter gegen das Leben gerichteter Drohung 20 Ps. Geld abgcnvmme». Er wurde deshalb wegen vorsätzlicher Körperverletzung und räuberischer Eipressung zu 6 Monaten 1 Woche Gc- säugnis; vernrtheilt. Schlacht- ,md Biel-Hof zu El-cmnitz. Von: 20. September. Austrieb: 45 Rinder, 330 Landschmeine, 8 u»g. Schweine, 314 Kälber, 104 Hammel. Der heutige Schlachtviehmarkt verlies in Rindern langsam und in den übrigen Viehgailungen mittelmäßig- Für Rinder nnd Landschwcine wurden niedrigere Preise wie am vorigen Hanplniarkte gezahlt, dagegen blieben die Preise für »ng. Schweine, Kälber und Hammel unverändert. Preise: S.iudcr: 1. Qual. 54-56 Mk., und U. Qnal.44—47 Mk für 100 Pfd. Flcischgewicht. Schweine: Landschwcine 51—53 Mk. und ung. Schweine 52 Mk sür 100 Pjund Lebendgewicht bei 40 Pfd. Tara per Stück. Kälber: 10» Psund Fleischgewicht 52—55 Mk. Hammel: 100 Pjund Lebendgewicht 28—30 M. Marktpreise vom 19. September 1838. Weizen russische Sorte» 10 Mark 50 Psa. bis 10 Mark 90 Pf :, vro » voln. weiß::, bunt — - — - - —> - — - - " sächs. aelb n. wein 9 - 60 - - 10 - 10 « amerikanischer —» - — B B — - - Roggen preußischer 8 - — - B 8 B 65 - - - sächsischer 7 - 75 - - 6 — - - » fremder 8 - 50 - - 8 B 70 - - Braugerste 8 - 25 - - 10 - - Futtergerste 6 - — - B 6 - SO - - Hafer, sächsischer 7 - 75 - - 8 — - - - preußischer 6 - 50 - - 7 - — - B Erbse», Koch- 8 - — - - 9 - 25 - - Erbsen, Mahl- u. Fnttcr- 6 - 50 - - 7 - —. B < Hcir 3 - 40 - - 4 - 20 - - Stroh 2 - 30 - - 3 10 - B Kartoffeln 2 - 50 - - 2 - 80 - - Butter 2 - — - - 2 - 60 - - Znm Landbestellbezirk des Postamtes I zn Chemnitz, bez. der Stadtpostagcntnr in Gablenz gehören nachstehende Orte: Bcrnsdors, Borna, Gablenz, Helbersdorf, Hilbersdorf, Colonic Markersdorf, Niederhermersvorf, Obcrhermersvorf mit Adctsbcrg und Brcikcnlch». Für den redactionellen Thcil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz. Für nicht erbetene Zusendungen ist die VerlagS-Erpedition nicht verbindlich. Abonnements Einladung. Der Sächsische LandeS-Anzeiger bringt in seine»: UnterhaltnngStheile i» dem an: 1. October beginnende» neue» Quartal die Erzählungen: Der Sohn des Cberwirths. Das Quartett. Crftn.-Erzähluug von C. Zastrow. Humor. Erzähl, v. A. Biitschcr. Maren von Westerland. Novelle von R. Ortmann. Jeder Abonnent erhält in: neuen Quartale drei besondere Extra-Beigaben gratis geliefert: 1. mit erster Octoberiluminer: Eiscnbahil-Fnhrplauhcft für Sachse» (Winter-Halbjahr 1888/89) Dieses Eiscnbahn-Fahrplanhcft ist in Umschlag geheftet und enthält in sauberem deutliche» Druck die Fahrpläne sämmtlichcr Strecken des sächsischen Eisenbahn-Netzes nebst den Anschlüsse», sowie die Angabe der Entfernungen und der Fahrpreise. (Preis dieses Heftes für Nicht-Abonnenten 20 Pfg.) 2. Anfang October: Jllttstrirtcr Kalender für 16tt9. Dieser Kalender ist in Umschlag gebunden, 92 Seiten 4° stark nnd ent» hält ein farbenprächtiges Ocldrnckbitd, Almanach, Kalendarium, Meise»- nnd Mürkte-Verzeichniß, Regcntentafeln, Uebersicht der Weltbegebcnheiten 1887 88; eine:: rcich-illnstrirtcn ninsnngrcichen humoristischen Thcil, sowie mehrere fesselndcErzühlnngc», Hanswirthschaftliches, Statistische Notizen, Tabellen rc. re. (Preis dieses Kalenders snr Nicht-Abonncnlen 40 Pfg.) 3. Anfang Decembcr als WcihnachtSbcigabc: Des Sächsischen LandeS-Anzeigers iltuftrirteS Jahreövnch. Dies illnstrirte in der Familie eines jeden Anzeiger-Abonnenten vo» Gros; nnd Klein stets freudig begrüßte WeihliachtSbilch enthält anf64 großen Octavscitcn (in tannenreis-grüncn Umschlag gebunden) verschiedene unter haltende amnnthige WeihnachtS-Erzähtnngc», sowie hübsche Winter- und Weihnachtsbilöcr mit Gedichten, Almanach für 1889 rc. (Preis dieses Weih nachtsbuches für Nicht-Abonnenten 40 Pfg.) Für das am 1. October beginnende neue Quartal nehmen die Ausgabe stellen in Chemnitz und Umgegend zn»: Preise von 210 Pfg. (die Postanstalten z» 225 Psg.) Abonnl-ments-Bestellnngen anf den „Sächsischen Landcs-Anzeigcr" mit sämmttichen sieben Beiblätter» (1. Kleine Botschaft, 2. Sächsischer Er zähler, 3. Sächsische Gerichtszeitung, 4. Sächsisches Allerlei, 5. Jllnstrirtes Unterbalttingsblatt, 6. Sonntagsblatt, 7. Humoristisches Extrabeiblatt „Lustiges Bilderbuch") entgegen. Ter „Sächsische Landes-Anzeiger" ist in der deutschen Post-Zeitnngs- Prcisliste unter Nr. 5035 (in der österreichischen unter Nr. 2307) eingetragen. Abermalige» zahlreichen Beitritt neuer Abonnenten erbittet die Bcrlngö-Expc-iliott des Sächsische» LandeS-Slttzeigers. Alexander Wiese, Chemnitz, Thealerstraßc 5. Ilm Verwechslungen z» vermeiven, werdet» Post-Abonnenten ersucht, bei Bestellung frenudlichft genan zu verlangen: den iw ChlMMrh erscheinenden „Sächsischen Landeö-AnzetgtL" (Slr. 5035 der Post-Zeit,«ttgS-Preisliste-. 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Da hinter liegen das alte Wohnhaus mit Holzschuppen (mit M. 4440 nnd M. 740 zur Brandtasse cingcschätzt), sowie das ncngcbante Hans mit Schuppen (mit M. 6170 und M. 1590 zur Brandkasse einge- schätz'), in welchem Kühn bisher sein Geschäft betrieben und gewohnt hat. Die Geschäftsräume befinden sich in: Parterre, welches auch zu Wohnungszwecketi völlig geeignet ist. Hinter den Gebäuden liegen 2550 Meter Feld. Sämmtliche Gebäude, auch das ältere, sind in guten: Zustande. Kanfliebhabcr wollen sich thnnlichst bald mil mir ins Vernehmen setzen. Ehcnmitz, am 14. September 1883. N ech tögnwg l l XL-üi Z, ls o ir 8--s?L rs A n « 4 L 81 e!> - s . Durch Lebens-Magnetismus heilen heisst: von dem Neichlhui», von dem Ucbermaß seiner eigenen Lebenskraft einem Wesen, das schwach nnd leidend ist, Helsen, die geschwächte Lcbenslhätigkcil stärken »nd die gestörten harmonischen Nervenströmnngcn in das verlorene Gleichgewicht wieder znrnckleiten. Diese Kras! (Lebens-Magnetismus) ist manchen Personen stark zu thcil geworden. Ein Magnetiseur mnß natürlich im Besitz von einer Fülle von Kraft nnd Gesundheit sein, ohne welche die magnetische Einwirkmig nicht möglich ist; denn eine schwache Natur ist eher selbst der Hilfe bedürftig, als daß sie spendend wirken kann. Man würde fehl gehen, wenn man annchmcn wollte, das magnetische Heilverfahren, sei nur bei sogenannten Nerven leiden angczcigt, den» jedes Leiden ist im Grunde genommc» ein Nervenleiden in: Hinblick anf die cingctrcleiie Störung des belebende» seelischen Princips, und alle KrankheitSsälle, mit Ausnahme der absolut unheilbaren oder einer chirurgischen Operation bedürftigen, können mit berechtigter Hoffnung dem Heilwagnetismns überwiesen werde». Dieser Behauptung steht eine mehr als tausendjährige Erfahrung a»S allen Ländern der Erde zur Seile. Wer sich näher mit der Betrachtung des Lebcnsmagnctismns befassen will, den ver weise ich anf die Werke von Or. Carns, des Grafen von Szstparh, Kiefers Archiv u. N. m. pesol. Ililsgiwlopalli, Chemnitz i. S., Königstraße 1, II.