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Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188809214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880921
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-09
- Tag 1888-09-21
-
Monat
1888-09
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.09.1888
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legen«- Landgut für den Preis von 350,000 Kronen gekauft hat. Auch in Kopenhagen selbst besitzt der König einen vor mehreren Jahren erworbenen Palast, in welchem augenblicklich auf Grund eines jederzeit kündbaren Mieihvertragcs die Sitzungen des höchsten Gerichtshofes abgehalic» werden. Man ist hier allgemein der Ueber- zeugung, daß der König eines schönen Tages für immer nach Tänc- mark, das er in demselben Grade liebt, wie er allgemein hier geliebt wird, zuriickkchren werde. Man spricht sogar davon, daß dieser Tag nicht sehr weit vom Hvcknciisiagc des griechischen Kronprinzen ent fernt sein solle." Ter König ist gestern über Warnemünde und Berlin nach Athen abgcreist. — Amtlich wird ans Kiel gemeldet, daß Prinz Heinrich von Preußen am 32. September an Bord der „Hohenzvtlern" dort rintrifft. — Ter österreichische Minister Gras K eilnoky wird heute Tonners tag von Fricdrichsruche nach Wien znrnckreiseu. — Nach dem T de des Geh. Raths Or. Pape hat Geh. Oüer- Justizrath Johow den Vorsitz in der Kommission zur Ausarbeitung eines bürgerlichen Gesetzbücher für das deutsche Reich übernommen. Außer ihm gehören d.r Kommission an der Geb. Obcr-Jnsiizraih Dr Planck, der bayrische Obcr-Lai:desgcrichts-Präsident Ickn. v. Schmitt, der badische Minisicrialralh Ui. Gebhard, der Nc'.chsgcrichlsrath Derscheid, der Geh. Obcr-Jnstizrath Dn. Kurlbanm II. der bayrische Professor Or. von Roth, der Tübinger Proicssor Or. von Mandry, der Geh. Jnstizralh Rüger. Hilfsarbeiter der Kommission sind die Ober-Landcsgcrichts-Räthc Neubauer, Achilles und Slruckman», der sächsische Lanbcsgcrichts-Direktor Börner, der württembcrgischc Ober- Laudesgerichisrath Ege und der brannjchweigisch-lünebnrgische Obcr- Landesgerichtsralh von Liebe. Tie Kommission, welche gegenwärtig mehrere kleinere mit dem eigentlichen Gesetzbuch in Zusammenhang stehende Gesetzentwürfe in Ausarbeitung hat, wird ihre Arbeiten i» wenigen Monaten ganz beendet haben. — Die preußischen Landtagswahlcn scheinen doch schon etwas früher stattfindcn zu sollen, als bisher allgemein angenommen wurde. Der Minister des Innern hat bereits einet! Erlas; an die Orts- und Kreisbchördcn gerichtet, wonach ohne Verzug mit den Vorbereitungen für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus!: vorgcgaugcn werden und die Aufstellung und Auslegung der Urwählerlistcn sowie der Abtheiliings- listen dergestalt beendet sein soll, daß die Wahl der Wahlmanuer in der zweiten Hälfte des Monats Oktober d. I. erfolgen tanu. — Wegen des bekannten gegen die Kaiserin Friedrich gerichteten Artikels „Keine Frauenzimmerpolitik!" waren bekanntlich mehrere preußische konservative rcsp. Kre:slitälter vcrnrtheilt worden. Die deshalb eingcreichten Gnadengesuche sind vom Kaiser Wilhelm II. abschläglich beschicden worden. — lieber den Fortgang der deutschen Emin-Pascha-Expedition bringt die „Krzztg." folgende Einzelheiten: Wenn auch einzelne Personen größere Beiträge angebote» haben, so ist man doch noch recht weit davon, auch nur annähernd die Summe zu erhalten, welche für die geeignete Ausrüstung einer solche» Expedition nothwcndig ist. Selbst die Ausführung der Absicht, einen Aufruf an dn-s deutsche Volk zu erlassen, dürste schon deshalb nicht zu dem gewünschten Ziele führen, als diese Sammlung ziemlich lange Zeit in Anspruch nehmen und die Absendung der Expedition auf's Ungewisse hinauSschicbcn Würde. Mit Rücksicht aus diese Umstände ist der Gedanke entstanden, beim Reichstage den Antrag zu stellen, eine angemessene Summe für den genannten Zweck zu bewilligen. Für diesen Plan sind dem Ver nehme» nach Führer mehrerer Parteien, z. B. von den National liberalen und Freikonscrvative», gewonnen und man hofft, ii» Reichs tage eine Mehrheit dafür gewinnen zu können. Oesterreich-Ungarn. Ein von Wiener Blättern verbreitetes Gerücht, daß der Erzherzog Karl Ludwig den König von Rumänien eingeladen habe, mit dem deutschen Kaiser in Wlcn znsammcnzntrcffcu, wird amtlich für unbegründet erklärt. — Im Wiener Gcmcindcralh wurde beantragt, die Stadt möge zu Ehren der Anwesenheit des deutschen Kaisers, „dem auch in Oesterreich Millionen deutscher Herzen als dem Förderer wahrer Volkswohlfahrt und als dem Schützer des Friedens entgegenjchlagcn", Festlichkeiten im großen Maßstabe zu veranstalten. Der Bürgermeister erklärte, daß sich das Präsidium mit dieser Frage seit längerer Zeit beschäftige und nur das vom Hofe festgcstellte Programm erwarte, um seine Anträge zu formnlirc». — Im niederöstcrreichischen Landtage zu Wien ist gleichfalls ein Antrag betr. die Bethcitigung der Körperschaft an den zu Ehren des deutschen Kaisers zu veranstaltenden Feierlichkeiten eingebracht worden. Der Antrag wurde einem Ausschüsse überwiesen. — Die Herzogin Clementine von Coburg reist in den nächsten Tagen nach Bulgarien und wird auch diesen Winter bei ihrem Sohne in Sofia verbleiben. — Die Curie berief den Bischof Stroßmayer nach Nom zur Ver antwortung über seine Bctheilignng an der Kiewer Jubelfeier und zur Entscheidung darüber, ob der Bischof auf seinem Posten ver bleiben soll. Schweiz. Der Berner „Bund" theilt mit, daß laut den Er gebnissen der amtlichen Untersuchung durch den Schweizer Biindc-Sralh „die Einschmuggelnng sozialistischer und revolutionärer Schriften über die Schweizer Grenze nach Deutschland in rasfinirtestcr Art und mit Erfolg betrieben wird, eine Thatsache, die n»sere bis jetzt guten Be ziehungen zu unserem befreundeten Nachbarstaale keineswegs zu fördern geeignet ist." Frankreich. Gerüchtweise verlautet, daß der Kricgsministcr Freycinet danut umgehe, die Grenze gegen Belgien in derselben Weise zu befestigen, wie dies gegen Tentichland geschehen sei. — Angesichts der in Frankreich cingctroieiieii Verthenernng de-S Brodes beabsichtigen eine Anzahl von Mitgliedern der Depmirtenkammer die Abschaffung des GeticidezolleS von 5 Franken zu beantragen. Tie Erhöhung des Getrcidezclles von 3 ans 5 Franken für den Toppel- centncr ist erst im vorigen Jahre cnolgk. — Tie Untersuchung gegen den angeblichen Zvion Kilian aus Nizza ist abgeschlossen und dieser vor das Zucarpelizeigericht verwiest» worden. — Im Kohlen becken der Loire herrscht allgemeiner Streik der Griibenlcnlc. Amerika. Senator Sherman in Washington erklärte, der Senat werde die vom Revrä>enta>itenhanst angenommene kanadiicbc Zollrcprcssalieii-Borlagc verwerten. da die Revnblikaner nicht beab sichtigten, dem Präsidenten Eleveland weitere Votlmackitcn zur Aus übung von Repressalien zu gewahren. Unter den gevlanten Maß regeln würden die Uinonestaaten mehr leiden als Kanada, dem freier Hcntdelsrcrkehr angebotcn werde» müßte, uns nvar in io brüder licher Weise, daß in den Kanadiern der Wnnieh entsteh:» mime, Amerikaner zu werde». Tic wirthschaftiiche und volni cbe Vereinig ung zwilchen Kanada und de» Unionsnaatc» wäre die ci ;ia: -ra:, - liche Lösung der schwebenden Slrcit'rage. Ti eie Rede wu.dr le-asi; ausgenommen und damit erscheint die Verwerfung der Sievren. Vorlage im Senat gesichert. Sächsisches. — Dresden, 20. Sevtbr. König Albert ist gestern Nach- witlag (sib Ulir von Planen i. B. kommend hier emgeirom-n und in der köin'gl. Villa zu Snehlen abgeftiegen. wo mir gestern d.,S Hoflagcr bezogen worden in. — Erzherzog Albrecht rwn Sestcrceich trifft im Laust dieser Worbe zu cincin kurzen Beinche in T re. den ei» und steigt in der königl. Villa zu Strehlen ab, wo dem greist» Generalfeldmarschall zu Ebren Hostascl statifinden wird. — Ten alten sächsischen Osnziercn gereich! es zur Genugthuung, daß das neue Jnsanterie-Ererzier-Reglement in wesent lichen Stücken das alte sächsische Reglement wieder herstellt. Dieses und noch mehr das bayrische enthält Vieles, was, als nach 1866 das preußische Reglement eingeführt wurde, aufgegeben werden mußte, waS aber jetzt wieder in dem neuen Reglement eingeführt wird. Tie zweigliedrige Stellung war vor 1866 schon in Sachsen üblich. Es wurde sodann zu Zweien abgezählt, das zweite Glied rückte um «inen Schritt zurück, die Nr. 2 trat hinter die Nr. 1 und bei der Wendung entstand die Kolonne zu 4, eine sehr bequeme Formation für den Marsch. Viele französische Ausdrücke, wie sie nach 1866 wieder eingeführt wurden, hatten wir in Sachsen längst nicht mehr; cs hieß nicht Distanz, sonder» Abstand, nicht Avant- und Arriöregarde, sondern Vorhut und Nachhut; es hieß nicht onpiknum ck'ariue>. sondern Kaiiimer-Unterofsizier: nicht Offizier rc. ein jonr, sondern Osfizier rc. vom Tagesdienst, nicht Honneur, sondern Ehrcn- clweisinig; nicht Alignement, sondern Richtung; es hieß nicht char- giren, sondern laden, nicht Intervall, sondern Zwischenraum; nicht Töte, sondern Spitze; cs hieß (bei der Artillerie) nicht im Avancire» rcsp. Retouren protzt ab, sondern rechtsnmkehrt, protzt ab; es hieß nicht Premier- und Seconde-Leiitnaut (beides Bcneniitliigen, welche weder deutsch noch französisch sind), sondern Oberleutnant und Leut nant. Schließlich sei »och erwähnt, daß mit der nichtssagenden Titulatur in Dienstsachen „Ew. Hochwohlgcboren" in Sachsen vor 1866 längst gebrochen war. — Der Rath der königl. sächs. Akademie der bildende» Künste zu Dresden, gez. Prof. Or. Ernst Hähncl, erfolgt folgende Bekannt machung: Von einem Ktiiistfrcunde ist zur Hebung der Frcsco- malerei eine Stiftung gemacht worden, deren jährliche Zinsen 3000 Mark betragen. Davon soll in jedem Jahre ein Bild in Frescomalcrci ansgesührt werden, nach Befinden mehr als eins. Der leitende Gedanke ist der, daß Privatleuten in ihren Wohnränmen Bilder gemalt werden, zu welchen sic selbst de» Gegenstand bestimmt haben. Die Akademien zn München, Berlin, Düsseldori, Karlsruhe und Dresden haben ihre Mitwirkung zur Dnrchsührnug der Stiftung für einen bestimmten Bezirk zugesagt, und es wird abwechselnd in jedem Jahr eine von ihnen einen jungen Künstler mit der Herstell ung eines solchen Kunstwerks bcanstragcn und die Ausführung leiten. In diesem Jahre geschieht dies von der königl. sächs. Kunstakademie zu Dresden. Kumt freunde, welche im Königreich Sachsen, in den thüringischen Hcrzogthümcrn, in dem Herzogthnme Anhalt oder Braunschwcig oder endlich in den Fürstenthümern Rens; ein Hans besitzen, worin sie einen Raum durch Frescomalerei geschmückt haben möchten, werden nun anfgesordert, sich bis zum 1. Novembcr d. I. bei der obengenannten Behörde schriftlich zn melde.! und ihr zugleich Milthcilnng zu machen über 1) den darznstellcndcn Gegenstand und dis gewünschte Art der Darstellung (Fignrcnbild, Landschaft, Dccoralion), 2) die Größe, Gestalt, Lage des Raumes und der Wand- flächc, durch Einsendung eines Grund- und Ansriffes, 3) die Höhe de-s Betrages, welchen sie etwa bei größerer Ausdehnung der Arbeit bciznsteuern gewillt sind. Die Kosten für die Vorbereitung der Waiidflächc, Herstellung der Gerüste und Beschaffung der nöihigen Requisiten hat der Besitzer des zu schmückenden Geöändes zn tragen. Ans diesen Meldungen wählt die Kunstakademie die ihr zur Be rücksichtigung am passendsten scheinende ans und beauftragt nach dem Obigen einen ihrer jeweiligen oder ehemaligen Schüler mit der Aus führung. — Nach den bisher vorliegenden Feststellungen berechnet sich die gesaninne Einnahme der sächsischen Staatscisenbahiicu ans die Zeit vom 1. Januar bis 31. August ans über 51 Millionen Mark, das sind reichlich 3>si Millionen Mark mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Mchreinnahme ist zum allergrößten Thcil auf den erhöhten Güterverkehr zurückznsührcii, was gleichzeitig einen günstigen Schluß auf den Stand der vaterländischen Industrie und des Handels gestaltet. — Um die von den Leder-Industriellen Sachsens zu er richtende Fachschule haben sich die Staate Frcibcrg, Oschatz und Dippoldiswalde beworben. Jetzt ist Frcibcrg definitiv gewählt worden. Die neue Fachschule wird in das Erdgeschoß des an der Riltcrgasse gelegencn früheren GcrichtSamtSgebändes verlegt werden. Die bctheiligten Industriellen gehen mit großer Opferircndigkeit an's Werk. Sv soll, wie verlautet, die Leipziger Gerber-Innung 40,000 Mark zur Erbauung einer den Lehrzwcckcn der Frcibcrger GerLer- schulc gewidmeten Mnslcrgerbcrei bewilligt und der Stadtrath zn Freiberg für diesen Fall die Beschaffung eines geeigneten Platzes in Aussicht gestellt haben. — Von einem seltsamen „Erntefest" berichtet man ans Pirna. Veranstaltet war dasselbe für die Kranken der Heilanstalt Sonn eil st ein, welche auf der mit der letztere» verbundenen Meierei be schäftigt sind. Tie armen Menschen vergaßen ans einige Stunden alles Erdenlcid und wären so fröhlich, als cs bei ihnen überhaupt möglich ist. — Lnnzenan. Wclcher Art oft die Kunstgenüsse sind, die dem Publikum geboten und leider von Manche!» auch gntgcheißen werden, davon hat ein hier stattgesnndciies Conccri, welches ein Vater mit seinen Kindern veranstaltete, eine recht bezeichnende Probe ge geben. Die Kinder, im Aller von 10 bis 14 Jabren, kielte» Ee- sanqsvorirägc, welche derartig verletzend waren, daß sie allgemeinen Anstoß erregten und Veranlassung gaben, die Angelogcnbcit der Be hörde zn unterbreiten und nach Befinden durch Entziehung der Con- cession dem Treiben Einhalt zu tlnni. Tief bcklagenSwerlh aber ist eS, wenn Ellern sich ans eine solche Art von ihren Kindern ernähren lassen und eine Saat in die junge Mciinchenseele legen, die folge richtig mir die niiheilvollsten Früchte zeitigen kann. — Die Spar kasse in Lunzciian hat im letzten Geschäftsjahre einen Reingewinn von 8365 AI. 16 Pi. erzielt. — Plaue» i. V., 1!'. Sevtembcr. Gestern Nachmittags fand hier die Weibe der venerbantcii Elitcrbrücke statt. Nachdem König Albert mit Geiolgc das Spalier abgcichritlcn hatte, welches vom „Hotel blauen Engel" bis -»r Brücke durch die Schüler der hiesigen höheren Lehranstalten gebildet worden war, nahm derselbe in der Milte der Brücke Aufstellung, zn beiden Seiten Prinz Georg und Johann Georg. Als sich die stnrmi'che Begrüßung der Höchsten Hcrrichasten seitens der Menschenmenge gclcgt hatte, ergriff Herr Sberbürgermeistcr Knntze das Wort zn einer kurzen An'vrache, die mir einem Weihewrnche ftir die „König Albert-Brücke" schloß. Hiera» schloß sich die Ueberrcichnng von Kränzen und BonanelS seitens einiger Kinder unter entsprechenden Begteitwortcn. Tic Feier endete mit dem Vorbeimarsch sämmtlicher Schulkinder Planen-, ungefähr 0?an der Zahl. Im Lame des Nachmittags besichtigte noch Se. Majestät die diesige Gasanstalt und dinirle hierauf in den Räumen d.r „Freundschaft". Abends 9 Uhr fand auf dem N.nist-adlplatz Znoftnsircich von iammilichen hier weilenden Militärmusikco>vS statt. — Krcislanvtmnnn v. Hausen in Zwickau hat nachstehende Bekanntmachung erlassen: Se Majestät der König hat Sich durch die Ihm wä'.rend Seiner letzten Anwesenheit im Vogtland«: in Stadt und Land, insbesondere auch in Planen dargebrachlen Beweise vvn Liebe und Verehrung, ebenso wie durch die den Truppen bei de» diesjährigen Hebungen unter zum Tbeil ichwiersgen Verhältnissen allerwäns bereitete vorzügliche Ausnahme lebhaft befriedigt gefühlt und beiohien, dies mit dem Ausdruck Allerhöchst Seine- herzlichen Tanke- hiermr zur önentliche» Kenntnis; zu bringen. — Ein tragik. mii che s Abenteuer soll zwei biederen Sangesbrüd-crn des Vereins „Orpheus" aus Am'ng in Meerane va'nrt sein. Genannter Verein war ca. 4-: Mann stark zur Jubel feier de- 50jährizc» Bestehens des Mceraner Sängcroereins nach Meerane gekommen. Tie beiden erwähnten ZanqeLbrüder bewohnten ein Balkonzimmer und legten, als sie am ersten Abend nach elnem anstrengenden Commers ihr Heim ausgesucht hatten, ihre Kleider zum Reinigen durch den Hausknecht vor die Thür. Am andern Morgen entsteht ein Auflauf vor dem Hause, man ruft nach der Polizei und ergeht sich in allerlei Milthniaßuiigen über nächtliche Spitzbuben. Beide fahren aus den Bette» und schauen zum Balkon hinaus, um ihre gesammten Kleider in wüstem Durcheinander auf der Straße liegen zn sehen, umstanden von einer Menge Volkes, welche der Ansicht war, daß in dem Hause ein Einbruch verübt worden sei. Die Sänger hatten die Balkvnthüre mit der Stubenthüre verwechselt und so die Kleider ans die Straße geworfen. Das für Beide Be- trübendste an der ganzen Geschichte war, daß es in der Nacht stark geregnet hatte, alles war durchnäßt. Die Stiefeln waren, Dank ihrer soliden Wasserdichtigkeit, bis zum Rande gefüllt. — Glauchau, 19. Scpt. Heute früh V,9 Uhr wurde der Eisenbahnarbeiter Gebhardt aus St. Egidicn, 30 Jahr alt, vcrheirathet und Vater von zwei Kindern, hinter Bahnhof St. Egidieu von einer daselbst nach hier leer zurückgeheiiden Locomotivs überfahren und so fort getödtet. In Folge des starken Nebels hatte der Bedauerns werthc jedenfalls die Locomolive nicht gesehen, und um dem, zu der selben Zeit auf dem cmvern Gleis von Glauchau cinlansendcn Güter- zugc ausziiwcichen, ist er auf das betreffende Gleis getreten und hak so seinen Tod gesunde». — In Dorfchemiiitz vermißte man in voriger Woche, wie auch von uns gemeldet wurde, ein 12jähriges Mädchen, welches in den Wald gegangen war, um Beeren zu suchen. Man hegte die schlimmsten Besürchlniigeii und hatte auch Ursache hierzu. Da erschien da? Mädchen am Freitage plötzlich in Begleitung seiner Großmutter, du in Auerbach wohnt, im Hanse der Ellern. Das Kind hatte sich in Gcyerschcn Wald verlaufen gehabt und war noch am Mittwoch zi später Abendzeit von einigen Personen mit nach Thum gcnomme» worden. Statt aber am Donnerstage zu seinen bekümmerten Eltern zn gehen, lief das Kind nach Auerbach zur Großmutter und diese brachte es erst am Freitag zu den Ellern zurück. — St oll derg, 19. September. Am vorigen Montag Nach mittag wurden der sür unsere Feuerglocke in Herrn Wellers Fabrik neuerbaute eiserne Glockeiistnhl und dann die Glocke selbst ans den Rathhailsthnrm ansgezvgen und daselbst ausgestellt. Bei dem nächsten Brande in der Stadt wird al>o wiederum die seit Jahresfrist stumme Feuerglocke ihre Stimme erschallen lassen; hoffen und wünsche» wir aber, das; dieser Brand in weiter Ferne liegt. Möge auch von der mniniehr neu anfgestclllcii Glocke gelten, was — von Bürgermeister Augustin gedichtet — an der alten im Jahre 1860 beschafften zu lesen war: Dein Ton, dem Unglück nur geweiht, — v schwieg er doch für alle Zeit! — Doch wenn uns Noth und Unheil dräilk, — bring schnelle Hilfe dein Geläut! —Z Mittelbach. Am 18. September Vormittags ereigne sich hier ein bedauerlicher Unglücksfatl. Das 2M Jahre alte Kind des hiesigen Einwohners und Handarbeiters Groß wurde von einem Pferde verartig an den Kopf geschlagen, das; cS, ohne wieder zum Bewusstsein gelangt zu sein, nach Verlauf von 3 Sinnden verstarb. Dem betreffenden Gesehirrführer soll keine Schuld an dem Unglück bcizumeffen sein. X Limba ch. I» N n s; darf feierte vergangenen Sonntag der Turnverein sein 25jähriges Jubiläum, verbunden mit der Weihe einer neuen Fahne, welche von den Jniigfranen geschenkt worden in. Pastor Slrümpcl vollzog die Weihe und wurde das neue Banner, wie auch die alte Fahne, mit Bändern, Nägeln u. s. w. reich beschenkt. Der Ort war — auch aus Anlaß der Feier des Geburtstage- des Herzog- Ernst von Sachse»-Atteiibnrg — schön geschmückt. Bon Nah und Fern waren viele Vereine erschienen, und gewährte der Zug durch bcn Ort ein stattliches Bild. — Der hiesige „Kaufmännische Verein" eröffnet sein Winterprogramm am 4. Oktober in „Stadt Mannheim" mic Militärkonzcrt und Ball, ansgesührt von der Kapelle des in Chemnitz garnisonirenden Regiments „Prinz Friedrich August" Nr. 104 unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Pohle. — Freitag den 21. d. M. hält Herr Hypnotiseur Krause aus Dresden, über dessen Experimente dieses Blatt schon berichtet hat, hier einen 2. Vortrag. — Das am Sonntag Abend in M.nnsdocf an-geörochene Feuer, über welches die- Blatt bereits berichtete, hatte auch viele gerade auswärts befindliche Limbacher wie die Einwv'.nicr selbst bennrlihigt. Das abgebrannte Veit'sche Gut liegt ans der Höhe vor Meinsdorf »nd diese Lage wie der intensive Schein und die Hellen Flammen ließen das Feuer viel näher erscheinen, als eS in Wirklichkeit der Fall war. Auch die hiesige Feuerwehr war alarmirt worden. —X. Hartmaniisdvrf. Wie ans den im Bnrgslädter Tage- blatlc veröffentlichten letzten Beschlüssen des hiesigen Gemeinderalhes hervorgchl, hat es derselbe »nnmehr definitiv abgelchnt, dem hiesigen Kirchcnvorsiande die Genehmigung zur Ausnahme eines Tarlcknis zum Zwecke eines Kirchenbaucs z» crtheilcn, nachdem im März die'es Jahre- der Beschluß gefaßt worden war, im Monate August diese Angctegenheit in nochmalige Berathnng zn ziehe», i» der Hvsfnn .g, das; sich bis dahin die ungünstige Lage der bier herrschenden In dustriezweige gebessert haben möchte. Ta sich diese Hoffnung leider keineswegs erfüllt hat, so konnte wohl ein anderer Beschluß kaum erwartet werden. Bedauerlicher Weise ist aber daher nunmehr die Erbauung eines größeren und würdigeren Gotteshauses, dessen w hl kanni eine andere Gemeinde in unserem sächsischen Vaterlandc so be dürftig sein kann, wie Hartmannsdors, in unbestimmte Ferne gerückt und wäre auch deshalb der recht baldige Eintritt einer günstigen Wendung nniäKr einheimischen Industrie dringend zu wünschen. — Tie in der TienStags-Nnmmcr enthaltene, an- hiesigem One daiirieNo'.iz, dctr. zugelaufenen HundeS, hat da- überraschende Resultat gehabt, baß sich bereits am Dienstag Mittag der Eigenthümer des Hunde-, ein Chemnitzer Baumeister, meldete. — Zö blitz, 19. September. In der Sitzung des Stadt- gemcinderathes vom gestrigen Tage wurde mit 6 Stimmen Herr Grnndbnchsührcr Beyer in Wolkcnstciii zum Bürgermeister hiesiger Stadl erwählt, die übrige» Stimmen erhielt Herr Gemeindckassircr Götz in Klingcnthal. Herr Beyer übernimmt die Geschäfte des Bürgermeisters am I. Januar 1869. —ex. Niederwiesa. Zwischen hier und Chemnitz ist am 19. d. M. Nachmittag- von dem von Chemnitz 2 Uhr 27 Mi», ab- gehenden Zug ein Schaffner beim Anftsteigen nach seinem Sitze hennitecgcstürzt, mit dem Kopfe auf die Schiene gefallen »ns erlitt eine starke Berletziing. Man prachte den Vernnglücklen nach seinem Stalivnsoric Hainichen. — II. 9t enkirch cn. Seit mehreren Jahren bereits stand diel die Frage zur Erledigung: ob Vergrößerung der hiesigen Sämige bände oder Erbauung eines neneii Haines vorznitchmc» sei, um dem nvrhwcndigen Bedarf etitgegenzukomincii und doch auch, wie billig, Rücksicht ans die Zinanzltgc der Gemeinde zu nehme». Nach manchem Kamps und Streit, wie nach wohlüberlegtem Meinmigs-Anstansch entichioß sich bekanntlich unsere Orlsbchördc zur Erbauung eines neuen Lchulhaiise- oberhalb des Dorfes an der Grenze de- alten Sclnil- hanse-. auf den Grundstücken des Herrn Gutsbesitzers Ed. Müller und des ehemaligen Hausbesitzers A. Arnold. Tie Gemeinde bat zwar hierdurch ein großes Opfer zu bringen, doch wird ohne Zweifel die Zukunft lehren, daß dieser Bau nur im wohlverstandenen Sinne zum Besten der Gemeinde ansgeführt worden ist. Die Entscheidung dieser wichtigen Frage hat nicht nur dem gesammten Schulvorstande, sondern auch namentlich dessen Vorsitzenden Herrn Gemeindcvorstaiid Robert Werner viele Sorgen, Mühen und Unannehmlichkeiten bereitet; durch das Gelingen des Baues werden sich die betr. Herren hoffentlich aber reich belohnt finden sür alle Beschwerden. Und so wie zn hoffen steht, das ausfällt, Bürger I zum Wo! dessen A> »un sow, stattfilide sprachen Während unter M zur Ans wie wir gefunden, ermittelt laßt wo; hilfloser eine Mn »in ihre Müller lobt vor. Kindes § H ain b i Bedeut» lich am verschied möge da artikeln, rnng de! 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