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Sächsische AWW m> SUWM ^^««fch.»-- » «« mit Loschwiher Anzeiger « r-^" ^bgE»«- Tageszeitung für das östliche Dresden «ad seine Vororte. Bekanntmachungen des Rates zu Dresden für dte StadtteUe DiesesVlatt enthütt bie amtltchen^se va«i»A«aN m u«r> m * t, Reklamen dte 4 gespaltene Zell« Kontur- d. Auftraggeber- 1932 Hcheiui täglich mit d«, Setlag«- I -M'lUdpfenntgen. und arptditt»« — ^02 Mittwoch, den II. August Sie Finanzierung der Arbeitsbeschaffung WWM M NMWM IkWM <Von unserem Berliner Berichterstatter.) Berlin, den 18. August. Eig. M«ldg. Wiederum sind seit dem MontagSbeschluß ter Reichsregierung, die Frage der Arbeit-« beschaffung entsprechend der Aufforderung, die der Reichspräsident noch vor seiner Abreise auf sein ostpreußisches Gut Neudeck an die Reichö- rrgierung richtete, nunmehr beschleunigt -er Lösung entgcgenzuführen, in politischen und wirt schaftlichen Kreisen Gerüchte von einer drohenden Srise in der Leitung der Rcichsbank in Umlauf, tks verlautet, daß starte Kräfte am Werke seien, Reichsbankpräsident Dr. Luther durch einen anderen Mann zu ersetzen, Bestrebungen, bei denen neben Momenten der persönlichen Rivali- tit auch Rücksichten sehr materieller Natur eine vesentliche Rolle spielen dürsten. Die Reichs regierung hat bereits vor einigen Wochen er klären lassen, daß ihre Zusammenarbeit mit den leitenden Stellen des deutschen Zentralnoten instituts sich vollkommen reibungslos vollziehe. lieber die Notwendigkeit der Durchführung teS Arbeitsbeschaffungsprogramms herrscht in Rcichsbankkreisen volle Klarheit.» Die dies bezüglichen Pläne der Reichsregiernng finden durchaus die Zustimmung der Reichsbank. Das gilt namentlich bezüglich der Frage, auf welchen Gebieten Arbeit für die Erwerbslosen gefacht mü> geschaffen werde« soll. Die Meinungen gehen erst da auseinander, wo es sich darum handelt, die Finanzierung deS Arbeitsbeschaf- fnngsprogramms sicherzustellen. Keine WährunaseMrimente Tie Kreditpolitik der Reichsbank ist durch die Rücksicht auf die Währung sozusagen zwangs läufig bestimmt. Die Reichsregierung hat kurz nach ihrem Amtsantritt gemeinsam mit Reichs- bankpräsident Dr. Luther eine eindeutige Er klärung -dahin abgegeben, daß sie alle Experimente ablehne, die die Währung auch nur entfernt in Gefahr bringen könnten. Es ist nicht anzunehmen, daß die Reichsbank eine andere Haltung in diesen Dingen einnehmen würde, wenn an ihrer Spitze heute nicht Dr. Luther, sondern eine andere Persönlichkeit stände Rentabilität Tie Reichsbank, die als eigentlicher Träger der Finanzierung auftritt, dürfte Wert daraus legen, daß die in Frage kommenden Kredite nur dahin geleitet werden, wo sie wirklich am Platze sind. Sie würde ferner Sicherungen dagegen zu schassen versuchen, daß im Rahmen -es Arbeits beschaffungsprogramms, sei cs seitens der öffent lichen Hand, sei es seitens -er Privatwirtschaft, Fehlinvestitionen stattfinden. Im Endergebnis käme also -er Rcichsbank ein ziemlich weitgehen des Beaufsichtigungsrecht hinsichtlich der wirklich produktiven Gestaltung des Arbeitsbeschaffungs programmes zu, eine Tendenz, die man zurzeit in das Schlagwort: „Mehr Macht -er Reichs- bank!" kleidef. Wie verteilen sich die 200 Millionen? Ter Betrag von 800 Millionen RM„ «» Beschiffung die ver-an-l»»««» »wische« ReichSregier«»« »»- Reichsbauk be«oa«ea habe«, stellt de« größere« Teil einer Summe dar, die voa der Reichs regier«»« schon seit längere« z« Arbeitsbeschaffnngszwecken in Höhe von «S Millionen bewilligt worden ist, ««L wovon 1SÜ Millionen bereit» «««eben wnrden. Die zweite Tranche von «m- SSO Millionen RM soll sich, wie man hört, mit SV Millione« auf Siedlungsarbeite», SV auf Gtxaßenba«, SV auf Wohnungsbau, 83 auf Oberbauarbeite« der Reichsbahn, 18 für den Ansba« -es Rügen damms und schließlich 18 Millionen, die als Abwrack-Prämie« Verwend«»« finde« solle«, verteile«. AM WWMNM MW HM M öDLMN Schnotbemühl, 15. Angust. Im Dorfe Glnme» sSreiS Flatow) kam es i« der Nacht z«m Dienstag z« einer schwere» Schlägerei »wi schen ortsansässigen Pole» «ud SA^Leaten. Die Zusammenstöße ereigneten sich bei einem Feuer- wehrfest. Die Feuerwehr ist zu gleiche» Teile» a»s Deutsche» und Pole» z»s«mme»gesetzt. A» dem Fest »ahme« a»ch fiebe» SA -Leute in Uni form teil. Dte Pole« »erlangte» die Entfern»«« -er SA.-Le»te »n- i» Berla»f -er daraufhin entstehende» Auseinandersetzung«» kam «O zu einer Schlägerei, bei -er -ie SA.-Le»te von -en Pole« abgodrängt und mit Steinen «n- Bier- gläsern beworfen wnrden. Staatsanwalt und Polizei nahmen sofort die Untersuchung auf and verhaftete« ei«e Anzahl SA.-Leate: von den Pole» ist bisher noch »ie, man- verhaftet worde». Die schweren Unruhe« in Sevilla Im Anschluß an di« Niederschlagung dcsMonarchüsicnmMcheS spanischen militärischen Kreisen organisiert war, kam ^n »evilla ' Linken. Fu Sevilla Städten zu großen Ausschreitungen von dln^n^rn vornehmer Spanier, wurden an verschiedenen Stellen der «tadt die Billen und ^",1^00» s^„n die als Monarchisten bekannt sind, .oh»« „sitt das brennende Schaden, der angertchtet wurde, verhindern konnte. "'ner Sevilla. Hau» de» Marquis von ESqutval, ein«» Monarchtstenführers m Wer WM MllM! Ottawa i« de« letzte« Züge« Lo«do», 14. August 1S82. „Empire" (sprich Empeir) — man muß schon da- Fremdwort gebrauchen, denn eS ist im Falle de» British Empire unübersetzbar, wie sich auch dieses Gebilde unter keinen der von den StaatS- recht-lehrern erfundenen Begriff« bringen läßt. Weder das Reich Alexanders noch das Trojan», Karl» de» Großen, Karl» de» Fünften, Napo leon» läßt sich in seinem Bau mit dem British Empire vergleiche«, vielleicht könnt« man, so sonderbar da» klingt, am ehesten noch an da» alte Heilige Römische Reich deutscher Natim» denken, da» auch so ein Völkerbund war. Der deutsche Publizist Samuel v. Pufendorf nannte da» Heilige Römische Reich im 17. Jahrhundert ein „Monstrum", um auszudrücken, daß diese» Gebilde in keine staatsbegriffliche Schublade paffe. Man wird dasselbe Wort einmal auf da» British Empire anwenben müssen. Allerdings mit Unterschieden, die durch LaS innere Leben der beiden Bölkergebilde bedingt stn-: im Heili gen Reich Machteifersucht und Zwietracht der Fürsten, der Bistümer, der Städte: im British Empire politische Einigkeit bet allen wirtschaft lichen Interessengegensätzen. Die Reichskonferenz von Ottawa, die jetzt ihrem Ende entgegengeht, wir- einmal in der Geschichte des British Empire eine grundlegende Rolle spielen. ES ist daS erstemal, daß in großem Maßstabe der Versuch gemacht wir-, aus den über alle fünf Erdteile zerstreuten Gebieten, in denen Hunderte von Raffen, Sprachen, Religio nen, Kulturen unter den verschiedensten Herr- schaftsformen nur durch den Begriff zusammen gehalten werden, daß es eine ideelle Einheit, nämlich irgendeinen „englischen" Gedanken gibt — ans all diesen Gebieten etwas zu machen, innerhalb besten di« Interessen sich nicht mehr durchkreuzen, sondern nur noch einem gemein samen Ziel zustreben dürfen. England hat dieses Streben aller zum gemeinsamen Ziel — seitdem ihm der Versuch mit der Zwangspeitsche gegen die Vereinigten Staaten so schroff mißglückt ist — immer auf dem Wege der Freiheit zu fördern gesucht. Auch die Reichskonfercnz von Ottawa endet daher nicht etwa mit Reichsbeschlüsten, sondern mit einer Reihe von Abkommen zwischen den Dominions. DaS wichtigste dieser Abkom men wird daS zwischen England und dem wirt schaftlich am höchsten entwickelten Dominion Kanada sein. Man hat diese grundlegende Reichskonferenz wohl nicht absichtslos gerade nach Ottawa ein- berufen, der Regierungshauptstadt von Kanada. Das Verhältnis zwischen England und Kanada mußte vor allem geregelt werden und es war auch klar, daß gerade hier -ie größten Schwierig, keiten zu überwinden sein würden. Sie kam von Kanadas schon sehr hoher wirtschaftlicher Ent- Wicklung, die wiederum mit seiner georgaphischen Lage als Grenznachbar der Vereinigten Staaten zusammenhängt. Es gilt vor allem Kanada al» Kunden für englische Waren zu gewinnen, eine Aufgabe, die bei der Nähe und industriellen Erzeugungskraft Amerikas nicht leicht ist. ES heißt, daß es England gelungen sei, mit Kanada einen Vertrag über Lieferung von Stahl und Eisen und einen Mideren über die Vorzug-- behandlung englis^r Webwaren durch Kanada zu schließen. Noch ist nichts Endgültige- darüber bekannt- ebensowenig wie über die anderen Handels abkommen, die England mit den Dominion- und Li« die Dominions unter sich abgeschlossen haben. Genaues wird wohl erst im Oktober dem eng-