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- Ob«qmtzk«, b. Bksc-of«v«rda. A»t« Aus dem Gerichtssaale Deutsche Well» Mitteldeutscher Rundfunk wege« -e» Dresdner Meineid» » e, hinein kommt plötzlich «in anderer Gleichmäßige» Pferdegetrappel und Rädergang. Da — au» einer N«b««. kommt sie heran». Der roethbehan-- B«rkehr»schutzmann gibt di« Ueber- rollen Slang: leichter straße schichte der Gewerkschaft Morgenstern und der Landes-Gasversorgung ist ein Vertrag za, stanide gekommen, wonach vom Brückenberg- Schacht aus das Gas an die Zwickauer er weg- tsamoalt- tourb« von Passanten nach der Wache ge bracht, dort von einem Arzt verbunden mrd schließlich ins Krankenhaus übergeführt. auerung der Straße frei. Die Kutsche rollt heran, die Kutsche mit den zwei eleganten Rap. pen und dem sauberen ReichSwehrsol-ater. auf dem Bock. Sin älterer Herr in Zivil sitzt hin. ten im Wagen, er hat das Aussehen eines Offt. zterS. Alles au dem Gefährt ist kerzengerade, schnittig, «legant; di« zwei Rappen strecken ihr« Hälse wie Kerzen in die Hdhe, der Soldat sitzt wie gegossen auf dem Vock und d«r Herr im Zivil sicht mehr al» würdig aus. Lin paar kurze Augenblicke und -aS Schau- spiel ist vorüber, die Kutsche oder vielmehr der leicht« Jagdwagen ist in ein« Nebenstraße hin- eing«Sogen. Man hört noch da» Trappeln der Pferdehuse, doch im nächsten Augenblick hört man auch schon wieder -aS Tuten -er Autos und da» Knattern der Motoren. Man hat das Gefühl: die zwanzig, fünfzig, hundert vor. überfahrenden Wagen geben sich all« Mühe, recht vornehm und recht «legant auszusehen. St« waren alle «in wenig neidisch auf die Kutsche, die an ihnen vorüber fuhr, aber es scheint, al» wollt« e» k«tn«m der unzähligen Wagen gelinge», auch nur annähernd so vor- nehm zu wirken. GS scheint mir fast, al» ob in unsere Zeit Pferde und Kutschen schon deshalb nicht mehr ganz paffen wollen, weil unsere Zett Li« Bor- nehmhett in den Mülleimer geworfen hat. Si«r Kutsche kommt von Ernst Kurt «r»er. Autos ras«» auf d«r Hauptftraß« «utlaug. Autos kreuzen an feder Nebenstraße die Haupt, straße t» eu-loser Zahl. Der BerkehrSschutz. mann -reht dauernd an seinen Blechschildern, Menschenmaffen strömen die Straße hinein, Vie Straße heraus. St« sehen kaum -t« grü. ue», roten, blauen, schwarzen Wagen. In da» Hupen, bald vr«m»kntrschen und lets« Räder« veranlaßt haben. T gegangen. Er wurde sthaft übergeben. MIM m MMr MM Opernhaus Freitag s7—R11): Tannhäuser, Außer Anrecht. BV«. Gr. 1: 1901—2200, 4101-4800. Schauspielhaus Freitag (3—11): Wenn die kleinen Beilch« blühen. Anrechtsrethe B. BB.: 281—880. Die Komödie Freitag Der Mann mit den graue» Schläfen. BB.: 8856—3886. BGB. Gr. 1: 8201—8300. Gr. 2; 981—960. Residenz-Theater Täglich 8 Uhr Sommervartett. Central-Theater Täglich X9 Uhr variett. wegen de» Berliner Meineids 2 Iah« Zucht- Haus. Dies« beiden Strafen sollen in 4 Jahre Zuchthau» zusammengezogen werden. Fall» das Gericht die BorauSsetzungen de» 8 167 des Strafgesetzbuch«», der im Falle eines Meineid» dann mildernde Bestrafung vorsiehl, wenn der Betreffende sich durch den Meineid vor einem Strafverfahren schützen wollt«, als vorliegend erachtet, soll diese Strafe auf S Jahre Zucht hau» herabgesetzt werden. Außerdem bean tragt« der Staatsanwalt -t« Aberkennuna der bürgerlichen Ehrenrechte auf ö Jahre, sowie bi« dauernde Aberkennung der EideSfähigkeit. Die UnbersuckungSHaft soll nicht in Anrechnung gebracht werden. Nach den Schlußvorträgen äußerte sich Dr. Lang« nochmals «ingehcnd über den Erwerb seine» Germügen» und die von ihm eingeretcht« vermögen-aufstellung. Dann wurd« die Verhandlung abgebrochen. Am Don- nerStag erhält Dr. Sang« da» Schlußwort, an da» sich gegebenenfalls Lie Repliken de» Staat», anwalt» und der Verteidiger, sowt« di« Ur- teilSberatung anschließe» werden. Da» Schwurgericht Freiberg verurteilte den 28 Jahr« alte« Bauarbeiter W«gbrodt wege« versuchte« schweren Raube» z« 2 Jahren 7 Monaten Zuchthaus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf di« Dauer von 8 Jähren. Der Anaerlagt« batte im Mai beim Betteln ein« 85 Jahre alte Witwe in ihrer Wohnung überfallen und schwer mißhandelt. Di« Ueberfallen«, ein« bi» dahin rüstige Frau, trug u. a. einer« Schenkelhalsbruch davon. Sie ist jetzt noch an- Krankenlager gefeffel^ und «S ist sehr fraglich, ob sie sich jemals wieder ohne fremde Hilf« wird fort bewegen können. D«r Strafantrag »ege« Dr. Lange. StaatSanwalt Dr. Steffan beantragte gestern gegen de» »»geklagte« Dr. Lange — Leipzig. Opfer des Verkehrs. Am Mittwochvormittag wurde in der Blücher- straße «in 77 Jahre alter Vertreter vom Anhänger eines Lastkraftwagens über- sahven. Wahrscheinlich hatte er zwischen dem Motorwagen und dem Anhänger ge standen oder auf der Amwekung gesessen, als sich der Zug in Bewegung setzte. Der Verunglückte wurde ins Israelitische Krankenhaus gebracht, wo er kur» nach der Einlieferung starb. — Ebenfalls ein Unglück mit Todes folg« ereignete sich an demselben Vormittag in der Essener Straße in Leipgig-Mockau. Dort wurde ein fünf Jahre altes Mädchen beim Uederschreiten der Fahrstraße von einem Personenauto angefahren und zur Seite geschleudert. Das Kind erlitt einen schweren Schädel bruch. Ein sofort hinzugesogener Arzt konnte nur noch den bereits «ingetredenen Tod festftellen. — Am Dienstagvormittag Artte «in zehnjähriger Schulknab« in der Lützner Straße in Leipzig-Schönau das Verbindungsstück zum Anhänger eines stadtwärts fahrenden Lastzugs bestiegen, um mit nach Leipzig-Lindenau zu fahren. 2m Spiegelbild emes Schaufensters be obachtete das der Führer des Lastzugs und stellte den Motor ab, um das Fahr zeug a^uhalten und den Knaben absteigen zu lassen: dieser war jedoch noch während der Fahrt abgesprungen und zu Fall ge kommen. Das Kind wurde vom Anhänger, der mit hundert Zentner Braunkohle be laden war, über den rechten Oberschenkel gefahren, der völlig abgequetscht wurde. — Leipzig. Schließ»«- der Universität. Der Rektor hat die Universität bi» auf wei teres geschlossen, da es im Anschluß an ein« Abstimmung zu lärmenden Auftritten unter den Studenten kam. Kunst md Misten Opernhaus Dresden Giordano» ,M«-rörhö»i«r" sollte sSm vor vielen Wochen neu t« Len Sptelplan autz» nommen wenden. Erkrankungen im Personal verschoben die» bt» zum letzten Dten»üm da Spielzeit. Drei Neubesetzungen wichtiger Rolla hatten sich nötig gemacht. Maria Eebotari hatte die Rolle -er M» deletne übernommen. Sie gewann dem Musik» ltschen mit ihrer warmen, volltönenden Stion»« alle Reize ab. Darstellerisch fehlt ihr vorläufig noch der dramatische Nerv. Paul Schöffler sang erstmal» den Gerard, temperamentvoll und gesanglich kraft- und au» fiadungsvoll. Die Rolle de» Ankläger» Tinvtlle hatte Kitt Böhme neu übernomm«n, wie immer sei»« Platz voll ausfüllend. Di« von Kurt Striegler geleitete Luf. führung fand lebhaftesten Beifall, zumal Tin, Pattiera in selten guter stimmlicher Verfas sung die Titelrolle glänzend sang. U—«. «/o/mnnid: jA s/w, »ff«, I« bestem 8«. stand«, für «X> — M. »erkSufl. Offert« unter Gl. 40Z an den Stolle-Verlag tn Freital erb. einer vier Kilometer langen Leitung vom Brückenbergschacht »um hiesigen Gaswerk. Die Neuregelung der Gasversorgung be dingt umfangreiche Arbeiten, die eine wesentliche Entlastung für den Zwickauer Arbeitsmartt bedeuten. — Zwick«. Dm» Strom g« tätet. In folge Kuwschlustes an der von ihm be dienten Maschine verunglückt« auf dem Wilhelmrschacht der dreißigjährige Häuer Seidel aus Reinsdorf durch einen elek trischen Schlag tödlich. Gr hmterläßt Frau und Kind. nachbarten Großhartmannsdorf ereignete sich am Dienstagabend ein schwerer Motorrad- Unfall. Gin aus Ärand stammender Motor radfahrer verlor tnfvlae zu schnellen Fah rens in der Kurve dl« Gewalt über setir Fahrzeug und fuhr mit solcher Wucht gegen eine Drunnenfasfung, daß diese zertrümmert und die 2V, Zentner schwere Zementabdek- kuna einige Meter fortaeschleudert wurd«. Diese fiel dem tn den Dorfbach gestürzten Fahrer ans Dein, daS dadurch gebrochen wurde. Der VoztuSfahrer kam mit leichten Verletzungen davon. — Leipzig. Der Messerstecher a»f de« Meßplatz verhaftet. Wie berichtet, wurde am I. Juli, vormittag», auf dem Meß platz der 62 Jahre alte Arbeiter Ernst Brecht mit mehreren Stichwunden tn der Brust schwer verletzt aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht. Inzwischen konnte der Messerstecher verhaftet worden. Dies« hatte am 30. Juni mit mehreren anderen Männern, darunter auch Brecht, am Tat orte gelagert. Dabei war Schnaps as- trunken worden. Dann hatten sich die Beteiligten mit Ausnahme Brechts und des nun Verhafteten entfernt. Der Fest- genommene gab an, in der Betrunkenheit blindlings auf Brecht eingestochen zu haben, ohne die Gründe zu kennen, die ihn do-u 14D0: Kunftbrrichte. .. , . 1420: Der neu« Mannerchor. UrauMbrun^n am dE Manuskript. Aurs-: Der Kammerchor. 15^5: Martha Schuler: Mengenverarbrttung von Obst. 1660: Dozent Schild: Biatenaehelmniffe. , 1620: Märchen-Musil. Dar Leipziger Sinfonieorchest« 1720: Wissenschaftlich« Umschau. 1820: Erüh Lotti — Landbeim -eil! Tchälerinnen d« Löb«« Schule filr Frauenberuf« stna« mw sag« vv» ihre» Erleb« Im Schullandheim. 1S2S: Englisch. I8L0: Wir aeben «mkuntt .... . 1920: Dr. Felber: Di« Musik M, Seb« dm Kleinkind«. 1920: Bunte Stunde. .. „ .... 20L0: Washington: Kurt T. Sell: Wor-b« «an tu Amerika spricht. 21U0: Deut^e^Cchicklal^^ Hörfolge von Dr. Lilie,»- NnschÜ Unterhaltungskonzert. Di« Kapelle Kilian, Dresden. Deutsch« Well«: Srettaa, 8. Ault, 1520: Jungmädchenstund«. Jugend hilft der Jugend. 15.40: R Weber: MeinZlcernlenwoot D. U. S. 16.00: Dr. Kuhn: Da, Werk von Käth« Kollwitz. 1620: Leipzig: Nachmittagskomett. 1720: Tabnel« Lartenftem: Di« vy^ntinisch« Kunst. 1820: Serenadenmusik der 18. Jahrhunderts. 1820: Prof. Bonn: Kann mau durch Kredttmaßnahmen Krif« -«heben? 1920: Aktuell« Stund«. 19.15: Wissenschaftlicher Vortrag für ZahnSrtt*. 1925: L. Brockmann: Westdeutsche Dichter. Anschi. Wetter für die Landwirtschaft. 20.00: „Euryanthe". Troß« hervisch-romanttsch« Omr von E«k Matta von Weber. Anschl. Wetter-, Tage»- und Sportnachrichten. 2220: Washington: Kutt E. Sell: Worüber man in Amerika spricht. Anschl. Unterhaltung»- und Tanp-Musik. Kapelle Tera Komor. »Mm MInG Mrviv, ,ar. r»t», per t> »^i V«k»ettz. «rllul- per t, « « prt»« «et» per tg « It «M blll!,ft. r«lch«et, vrerden «S<knl»ftr. 1, SN« Slruvestr. 1 llderzam-Motel 1 V»mm.-Nn,ug und l Anzug für starken Herrn, fast neu, verkauft btllta Vrrvd«», UlMer -»«rfel -»krah« ir. 1. Auw überfahren und tödlich verletzt w«trde die 73jährige Wirtschoftsdesitzerin Alnri verw. Schien. Gin Arzt kam mit seinem Personenauw zu einem Krankenbesuch tn den Hof der Witwe gefahren. Beim Zurück fahren nach der Staatsstraße geriet mm. un bemerkt vom Führer, die Witwe unter das Auw. St« «rlttt schwere innere und äußer« Verletzungen, denen st« erlag. — Weißbach (Srzgeb.). Dek« 2a»ch«. fahre» »erimguickt« der Gutsbesitzer Poul Iltlnamuder unter den umstü geriet. Illmann ist den erlirn Verletzungen nunmehr erlegen. Cop^rixtot 1830 -7 Katt Köhler ch To., Berllu-Zehienbors. » lRachdrmk »er-ot«.) »Weih ich, Mine, weiß ich. Er schmeckt bloß recht abscheu lich, wie ich mich recht gut erinneru kann." Mine trumpfte auf: »Ader er hilft, Herr Gras!" „Das ist ßie Hauptfach«", sagte Rahmest und ging durch di« Tür, die Pachert w«it aufgettssen hatte. Es tropfst» noch von den Bäumen und der Graf liebte dies« leise Nachtönen eine» heftigen Regen» sonst sehr. Heute Hötte er nicht darauf. E» war ihm, al» riese er au, jeden Winkel de» alten Parkes: „Schön, aber arm, den» sonst würde sie ja nicht diese Stel lung innehaden." Nadorst dallte di« Hände. Hatte er sich solang« gegen die Liede gewehrt, daß ihn nun diese» Nein« schöne Mädel so gesan gennehmen konnte, baß er nun nicht» ander« mehr dachte al» wie: „Ich kann sie keinem andern lassen, ich Uede siel" „Sie nimmt kein Gehalt. Vielleicht ist sie doch nicht gan- arm?" sagte wieder die Stimme tn ihm. Der Graf schüttelte den Stamm einer schlanken sildern leuch tenden Birke. „Daß man so etwa» überhaupt tn Betracht zieht, ist schon eine Entweihung einer großen, heiligen Ltede. Wo bleibt meine kühle Ueberlegang? Von den Tollheiten alderner Abenteuer ad- gesehen, habe ich doch bisher nur über die Liebe gespöttelt? Hab« immer geglaubt, sie wird sich mir überhaupt nicht nähern? Und nun? Mein ganze. Ich schreit nach diesem dlonden Mädelchen. O, Liede, du große, rätselhafte, du unergründliche Allmacht, wie willenlos machst du die, die du beglückst", dachte er und ging weiter. 18. Kapitel. Die Nachbarschaft war zu einem zwanglofen Beisammensein tn Rahorst zusammengetroff«n. Gräfin Katharina hatte gemeint, man müsse die Rofenzeit noch ein wenig auanützen. Trotzdem jetzt viel Arbeit auf den Feldern war, waren sie alle gekommen. Man kam eden sehr gern nach Rahorst. Es mochte dei manchen ein bißchen Neugierde sein, im großen und ganzen ader war e» doch eine gute Freundschaft, die die umliegenden Güter verdand. Und man nahm auch die Hallern, mit tn Kaus, die ein prunk volle» Fest nach dem andern gaden. Zudem konnte man um Ba ron Plessen» Willen die Hallern» nicht schneiden, den» man konnte doch am Ende nicht wissen, od nicht doch noch der Daron als Schwiegersohn des alten Hallern sich präsentieren würde. So dlied man lieber vorsichtig und verbarg seine Antipathie gegen die Familie, so gut e, gehen wollte. Die Fürstin Wendheim war auch gekommen. Eie saß jetzt in einem sehr bequemen Stuhl, den Graf Rahorst für feine alte Freundin mit viel Kiffen -urechtgestellt hatte. Eie nickt« ihm dankdar zu und meinte: „Ein Echauergestell dtn ich geworden, einsach nicht zu gtau- de«, daß man sich jetzt nur noch -wische» Decken und weichen Kissen wohlsühlen kann. Wenn ich mir vorstelle, daß ich mein halbes Lede» aus dem Rück« edler, feuriger Pferde zugebrachk hade und ich möchte da, jemand erzählen, fo glaubt mir da« heute kein Mensch mehr. Kann ich auch niemand verdenken. Ra, ich freu' mich au der Jugend. Da» ist ja immer eine Freud« und ein Trost de, Alter, " Rahorst stand hinter ihrem Eefsel und dengle sich zu ihr. „Wa, würden di« Leute sagen, Durchlaucht, wenn ich mich eine» Tage, mit einem ganz armen Mädchen verloben würde?" Eie blickte ihn überrascht an, dann wiegte sie den Kops. „Je nun, da, käme daraus an. Ihr« Mutter würde entsetzt sei«. Ihr Onkel würde sagen, daß er sich den letzten Untergang der Familie ungesähr so vorgestellt hade, Gräfin Ellinor, die ge borene Prinzessin, würde wahrscheinlich au« einer Ohnmacht in die andere sallen, tn den Familien, in denen man sich aus Eie Hoffnung gemacht hat, würb« man kücheln, Zähne knirschen, je nachdem sich die Wut eine« einzelnen eben zu äußern pflegt. Das muß man jedem selbst überlasse«, wie er in höchster Wut und Enttäuschung auszusehen deliedt. Recht nette Bilder könnte man schon erleden. Echade, daß man tn einem solchen Fall nicht alle» zu sehen bekommt." „Durchlaucht, was würden Eie sagen? Da« ist mir schließ- lich die Hauptsache." „Das glaude ich Ihnen gern, Kiaus Ullrich. Also: Ich würde sagen: Lieder Junge, sind Eie nicht ein bißchen verrückt? Nun rückt Ihnen ja die letzte Möglichkeit fort, sich Ihren alten Besitz -urück-uerodern? Lohnt e» sich? Ja? Nun, fo folgen Eie Ihrem Herzen! Die Liede ist i" -och das AUerfchönste, da» Beste, was der Mensch aus dieser b n Erde finden kann." „Eo würden Sie mir nicht döse fein, Durchlaucht." „Ich? Ader nein! Wer ist denn die kleine Dame, aus die Eie sich kaprizieren?" „Die Gesellschafterin meiner Mutter, Durchlaucht." „Ach Herrfe! Da» kann ja heillose Familienschlachten geben. Nun verstehe ich, warum Eir so vorsichtig bei mir sondieren. Aber ich sage Ihnen: Geben Eie nicht nach. Opfern Eie Ihr« Liede nicht dem nichtsnutzigen Gelbe. Eie haben ja auch eine gan- gute Position hier dank dem — dem — na ja, dem Argentinier. Ich würde also mit dem Kopf durch die Wand gehe« t« diesem Fall. Uebrigens ist Ihr Geschmack nicht üdei. Die Kleine ist entzückend. Also ich wünsche Ihne« Glück." Rahorst drückte seiner alten Freundin, die schon srüher stet» seine Partei genommen, die Hand, dann küßte er diese seine Han- dankbar. Dabei dachte er: „Elisabeth weiß noch gar nicht» und ich hade mich bereit, der Fürstin anvertraut. Sonderbar eigentlich. Nun, ich werd« mich ihr so bald wie möglich erkläre«. Ich weiß ja doch, daß sie mich liebt. Und ich — ich bin, ich lieb« diese» süße Mädel, wie ich zuvor noch nie eine Fra« geliebt. Gan- ander» ist da« Ge fühl, das mich erfüllt, al« da«, wa, man gemeinhin so «Ul de« Worte Liede abgetan hat bisher." Rahorst richtete sich aus, blickte sich suchend um. Da blitzte « tn seinen Augen. Neben seiner Mutter stand Elisabeth und nahm anscheinend einige geflüsterte Anordnungen der Gräfin ent- gegen. Ihre schlanke Gestalt hob sich entzückend ad von dem grünen Hintergrund. Ihr Gesicht war dlah und schmal geword« in den letzten Tagen. Der kleine Mund war fest -usammenge- preßt, als verschweige er ei« tiefe» Leid. Jetzt hod Elisabeth die schwere« Lider und ihr Blick irrte scheu über die überall verstreut sitzenden Gäste. Dana sah sie d« Grafen und da ging ein leichte» Zittern durch sie. Er sah e«. Mit aufieuchtender Liebe umfaßte fein Blick da, Mädchen. Noch ein anderer Blick ruhte aus Elisabeth. Aber nicht mit Liebe, sondern Haß, Heller Haß sprach aus den Augen Rose von Hallern,. Eie neidete dem fremden Mädchen die süße blond« Schönheit. Sie wußte, daß sie neben dieser Elfengestall wirkte wie eine Walküre. Und badet hatte sie noch nicht einmal den Blick Rahorst» gesehen. Sie dachte auch durchaus nicht daran, ein Verhältnis Rahorst, mit diesem Mädchen zu vermuten. Nein, sie haßte nur alle schönen Frauen, die sie selbst überstrahlten. Und das war hier der Fall. So ehrlich war Rose immerhin gegen sich selbst, das -uzugeben. Roses Helle Augen ruhten ungeniert aus dem blaffen Gesicht Elisabeths Diese suhlte den haßerfüllten Blick mehr, als daß sie ihn sah. Das Gesicht Nadorsts verfinsterte sich. Er hatte den Aus druck tn Roses Augen gesehen. Was erdreistete sie sich? Wenn er sich nicht Merian gegenüber zum Schweigen verpslichtet hätte, dann würde kein Mensch mehr mit den Hallern» verkehren. So ader mußte er sie nun hier dulden, denn wie hätte er der Welt gegen- üder eine ofsene F-'ndfchakt gegen die Hallern« rechtsettigen sollen? (Fottleßuag lotgt.)