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Dresden Reichrtagrwahl Für die ReichStagSwahl am Sonntag, dem 6. November 1982, ist die Stadt Dresden ein schließlich des GutSbezirkeS Albertstadt in 835 Stimmbezirke eingeteilt. Die LbsttmmungSzett dauert von v—18 Uhr. SS empstehlt sich, um ein Anstauen und damit längeres Warten an den Abstimmung-steilen zu vermeiden, die Absttm- mung nicht bis in die letzte Stunde der Ab- stimmungSzett zu verschieben. Die Dresdner Absttmmung-stellen find durch Anschlag an den Plakatsäulen und -tafeln der Dr. Gllntzschen Stiftung bekanntgemacht und zwar je durch besonderen Anschlag für das Stadtgebiet links und rechts der Elbe. Die Stimmberechtigten können auS den Anschlägen ohne weiteres feststellen, wo die Abstimmung-- stelle gelegen ist, aller-tng- die Gtimmberechttg- ten deS Stadtgebietes links der Elbe nur an den dort befindlichen Plakatsäulen und -tafeln, Lie Stimmberechtigten rechts der Elbe nur an den in diesem Gebiete vorhandenen Plakatsäulen und -tafeln. Lediglich in den Stadtteilen, wo keine oder wenig Plakatsäulen vorhanben sind, sind Anschläge an verkehrsreichen Stellen, auch an Häusern, Mauern und dergleichen angebracht. Im übrigen sind die Abstimmungsstellen die gleichen wie bei der Retchstag-wahl am 81. Juli mit der einzigen Ausnahme, daß die Absttm- mungsstelle für den Stadtteil Wachwitz sich nicht mehr in der Schankwtrtschaft „Elbterrasse". sondern in der Volksschule, Oberwachwttzer Beg 6, befindet. Stimmscheine werden nur bi- Freitag, den 1. November 1932, täglich von 8'/4—14 Uhr, aus gestellt, und zwar für die in Dresden wohnenden Stimmberechtigten im Lichthof deS Neuen Rathauses, Ringstraße 19; für die im Guts bezirk Albertstadt wohnenden Stimmberechtigten im Geschäftszimmer der Gutsbezirksverwaltung. Königsbrücker Straße 123, Erdg. Stimmscheine können auch beim Wahlamt der Stadt Dresden und bei der Gutsbezirksverwaltung Albertstadt schriftlich beantragt werden. Wer am Ab- sttmmungstage in dem für seine Wohnung zu- ständigen Stimmbezirke sich aufhält und dort abstimmen kann, braucht keinen Stimmschein. Ium Geschästsjubiläum der Dresdner Gewerdebank e. G. m. b. H., Dresden-A. schreibt uns der Bezirksausschuß des Klein handels von Dresden: „Das Institut konnte am 10. Oktober d. I. aus eine 25jährige Tätigkeit zurückblicken. Der Umfang deS Institute- blieb in den ersten Jahren nach der Gründung und auch während des Kriege- ein bescheidener. Erst in den NachkriegSjahren im Zusammenhang mit der damals eintretenben Gelbtnflatiou gewann es an Ausdehnung. Tie eigentliche Aufwärtsentwicklung begann aber erst in den Jahren 1925 und 1926, nachdem es gelungen war, für den AufsichtSrat der Bank, in welchem seit dieser Zeit Herr Kohlenhändler Hermann Aßmann, M. d. L., den Vorsitz führt, Führer der hiesigen beruf-ständischen Örgani- sationen, insbesondere deS Kleinhandel-, zu gewinnen. Betrug in Lieser Zeit die Bilanz, summe der Bank noch RM. 348 000, so konnte bereits im Jahre 1928 eine Bilanzsumme von RM. 1179 000 veröffentlicht werben, die in den nachfolgenden Jahren weiter anstieg und per 30. 9. 1932 RM. 1 693 000 beträgt. Durch diese sehr günstige Entwicklung war eS dem Institut möglich, den ihr von mittel- ständischen Handels, und Gewerbetreibenden gestellten Kreditansprüchen in vertretbarem Rahmen zu genügen. Sämtliche ihr auS den Kreisen des Mittelstände- zugeflossenen Gelder sind auf diese Weise wieder in Form von Kre. diten gegen entsprechende Sicherheiten an Kleinhandels, und Gewerbetreibende zurück- geleitet worden. Tas Institut hat die schwere Wirtschaft«, krise gut überstanden, waS in der Hauptsache darauf zurllckzuführen ist, baß vornehmlich das Kleinkreditgeschäft gepflegt wird, welche- natur- gemäß mit verhältnismäßig geringen Risiken verbunden ist. AuS allen interessierten Kreisen wird heute der Dresdner Gewerbebank e. G. m. b. H., das größte Vertrauen entgegen- gebracht." * Reformations-Kundgebung der christlichen Elternvereine Am Sonntag veranstaltete im großen Aus stellungssaale der Bezirksverbano der christ lichen Giternvereine Dresd«n-G!adt eine ein drucksvolle Kundgebung. Nach musikalischen Darbietungen durch Mitglieder der Staat lichen Orchesterschule begrüßte der Beztrks- verbondsvorsitzende Kaufmann Lentschk« die Vertreter der Behörden usw. Für di« Reichstagswahlen gelt« «S: Links der Feind rechts der Freund! Den Hauptvortrag hiel Studienrat Dr. Sachse aus Leipzig über die Gefahren des Kulturbolschewismus für den christlich-nationalen Staat. Die Schule s« kein Betätigungsfeld für politische Strömun ¬ gen und Parteien. Nur «in« Grzi«hung auf religiöser Grundlage bring« unser Volk sitt lich kulturell und auch materiell wieder auf die Höhe. Nach weiteren musikalischen Dar bietungen sprach d«r LandeSverbandsvor- sttzende Oberlandesgerichtsrat Dr. Hertna in einer packenden Ned« oi« Hoffnung aus, daß dieevangelischeSchul« bald verwirklicht werde. Wir Hütten ein Aufwachen der evan- gelischen Funken» erlebt, den Martin Luther entfachte. Die Geschichte der evangelischen Thristenheit in Sachsen sei wechselvolt ge wesen in den letzten zehn Jahren. Möge endlich der kulturellen Not ein Ende bereitet werden! Zum ersten Male Hütten wir ja eine Reichsregierung, die sich entschlossen und einmütig auf christlichen Boden stelle und den Willen zur Lat habe. Der Reformationstag müsse ein Tag der Gelöbnisses sein, so nach- alleben, wie Martin Luther uns vorlebte. — Der gemeinsame Gesang de» Luther-Liedes „Ein' feste Burg ist unser Gott" beschloß die Kundgebung. Strafantrag im Prozeß Kriebel Im Mordprazeß gegen di« Frau Kriebel be antragte der Staatsanwalt nach fast dreistündi ger Anklagerede, Frau Kriebel wegen ge- meinsamer Urkuudeufälfchnng nud Betruges z« zwei Jahren Zuchthaus und Nowicki wegeu desselben «erbrechen- ,» eine« Jahr Zuchthaus und drei Jahre» Ehren^rluft zu verurteilen. Ferner beantragte er für Krau Kriebel »ege« Anstiftung znm Gatteumord die Todesstrafe. h. Geistliche Abendmusik in der St.-Petri» kirche, Dr.-Ne«stadt. Am Montag veranstaltete der rührige Kantor und Organist Hermann Klemmin der Petrtktrche eine geistliche Abend- mustk. Sie war; dank der geschickt zusammen- gestellten BortragSsolge und der Ausführung derselben trefflich geeignet, den Zuhörern die hohe Bedeutung des ReformattonsfesteS in musikalischer Form zum Bewußtsein zu bringep. Der gut geschulte Kirchenchor sang eine Reihe auS der Zett kur- nach der Reformation (1585 bi- 1640) stammender geistlicher Gesänge, deren textliche Unterlagen den Reformationsgedanken ausdrücken. Eine besondere Leistung war die Darbietung deS neuzeitlichen ReformattonSliebeS mit Orgel von M. Bruch. Im ausdrucksvollen Bortrag der fünf Variationen über „Ein feste Burg ist unser Gott" von Gronau erwies sich Hermann Klemm als tüchtiger Orgelspieler. In einer Ansprache wies Pfarrer Doehler etndrtng- lich auf die Bedeutung de- Tage» hin. Die Ge- metnde beteiligte sich an der Feier aktiv mit Ehorgesang. U—n. h. Ressource der Dresdner Kaufmannschaft. Wie alljährlich am 81. Oktober feierte auch in diesem Jahre Lie Ressource der Dresdner Kaufmannschaft ihr Stiftungsfest mit einem FestaktuS im Saale -er Dresdner Kaufmann- schäft. An der Feier nahmen zahlreiche her vorragende Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben, auS der Wirtschaft, Kunst und Wissen- schäft, an ihrer Spitze die StaatSmintster Dr. Hedrich und Richter, als Ehrengäste teil. Der Vorsitzende, Hosrat Holst, wies in seiner Be grüßungsansprache darauf hin, baß eS gelte, den Glauben an Deutschlands Zukunft hoch zu halten und zu pflegen. Er brachte ein Hoch auf da- deutsche Vaterland und den Reichspräsi denten von Hindenburg auS, worauf die Ver sammlung in das Deutschlandlied einstlmmte. Sodann ergriff Innenminister Richter das Wort. Er ging auf die Beziehungen zwischen den Behörden und der Wirtschaft ein. Unsere gegenwärtige Lage könne nicht gebessert wer- den durch politische Unruhestifter, sondern ledig- lich durch ernste, aufbauenbe Arbeit. Der deut sche Kaufmann fei in hohem Maße berufen, an dieser Aufgabe mitzuarbetten. — Die Feier war umrahmt von musikalischen und gelang- lichen Darbietungen. h. Ein 75 jähr. Gesangverein. Der Dresd- ner Männcrgesangverein „Apollo", der älteste Dresdner Gesangverein, kann in diesem Jahre auf ein 75 jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß sanden am Sonntag ein Fest- konzert und ein Festkommer» und am Montag ein FestaktuS statt. h. Hohes Alter. Am Freitaa besteht Gustav Nussig, Güntzheim, seinen 82. Geburtstag. h. Diamantene Hochzeit. Morgen, Don- nerstag, bestehen Hermann Mitschke unb Frau Anna geb. Fietze, Bärensteiner Straße 26, die diamantene Hochzeit. h. Grabmal, Wettbewerbs»AnSstellnn- t« Knnstaewerbemnse»«. Die Sächsische Landes- stelle für Kunstgewerbe hatte einen Wettbewerb um ein Famtltengrabmal (Erbbestattung ober Aschenbetsetzung) ausgeschrieben. ES sind 179 Entwürfe eingegangen, von benen ein Teil auS- geschieden werden mußte, weil die Bedingungen des Wettbewerbes nicht erfüllt waren. Die Be urteilung der übrigen Arbeiten ergab, daß tro sehr guter Arbeiten eine überragende Leistung, die eine besondere Heraushebung verdient hätte, nicht sestzuftellen war. Da- Preisgericht beschloß deshalb die Aufteilung der zur Verfügung ste henden Summe in sieben Preise. ES erhielten je einen Preis von 200 Mk.: Kurt Dämmig, Dresden, Heinz Arnold Götze, Dresden, Rudolf Kolbe, Dresden. Walter Müller, Chemnttz-Ret- chenstein, Dr.-Jng. Han- Reichow, Hellerau» Th. A. Winde, Dresden. Sin Preis von 100 Mk. wurde Karl Simmang, Dresden, »uer- kannt. Wetter erhielten 25 Arbeiten eine Be lobung. Der größte Teil der Wettbewerb-arbrt- ten ist von Sonntag an bi» -um Donnerstag, 10. November, im Staatlichen Kunstgewerbe museum, EltaSstraße 34, au-gestellt. h. Bo« ei««« Aut» ««gekg-re» wurde heute vor dem Hause Marsckrallttraße 40 ein sieben Jahre altes Mädchen. ES wurde mit Kopfverletzungen nach dem Earolahause gebracht. h. Räuberischer Ueberfall. Sin tmrb- stummer Lithograph aus Niedersedlitz zeigte an, daß er am 28. Oktober vor „Do- natbs Neue Welt" in Tolkewitz von zwei Unvekannten überfallen und seiner Ta schenuhr (silbern, sechseckig, 24-Stunben. Zisfervlatt, von 13 bis 24 Zahlen in blauer Schrift) beraubt worden sei. Von den Tätern fehlt jede nähere Beschreib bung. Personen, die hierzu Angaben machen können, werden gebeten, sich im Polizeipräsidium, Zimmer 85 b, zu mel den. h. vettendtebftahl. DaS Opfer eines drei- sten EtnsteigediebstahlS wurde eine Wohnung«- tnhaberin in Ser Fürstenstraße Der Täter ge- langte durch ein ofsenstehendcS Fenster in Sie im Erdgeschoß liegende Wohnung und nahm sämtliche Federbetten mit. Sollte da- Diebes gut -um Kauf angeboten werden, verständige man sofort die Polizei. h. Sichergestellt. Gelegentlich anderer Er örterungen wurden von der Kriminalpolizei 2 ältere Trauringe „W. H. 17, 6. 11" und „E. L. 17. 6. 11" gezeichnet, sowie ein goldener Schlan- genrtng mit lila Stein und ein Damenring mit 6 Perlen, sichergestellt. Nach den bisherigen Feststellung«, handelt es sich offenbar um Die besgut. Die Eigentümer sind noch unbekannt. Eventuell Geschädigte wollen sich im Kriminal- amt, Zimmer 74, melden. — Ferner werden im Polizeipräsidium mehrere Herrenfahrräder (Torwart, Germania, Torona, Diamant) ver wahrt, di« teils bei Fahrradbieben sichergestellt, teil- im Stadtgebiet herrenlos aufgefundcn wurden. Gechädigte wollen sich werktags von 11 bis 2 Uhr im Polizeipräsidium, Zimmer 71a, melden. Pumpspeicherwerk Niederwartha Vom Stadtverordneten Baurat Paul erhalten wir zu der Entgegnung der „Energieversorgung" folgende Stellung nahme: /Es ist meines Erachtens eine Unmöglich- keit, ein Werk mit einer Bilanzsumme von rund .33 Millionen RM. durch vier Vor- stands- und acht Aufsichtsrats-Mitglieder „ehrenamtlich" verwalten zu lassen. Da die umfangreiche Verwaltungsarbeit in den Dienststunden verrichtet wird, geschieht die Besoldung doch über andere fremde Honten. Das ist keine Anschuldigung, sondern Tatsache. Die Höhe der Abschreibung ist eine Fräße für die Sachverständigen. Jnteressanterweise reißt die „Entgegnung" meine Sätze aus dem Zusammenhang, denn ich habe aus drücklich von „hochwertigen Maschinen, die sich schnell verschleißen, freiliegenden Rohr bahnen usw." gesprochen. Der anteilige Hundertsatz vom Anlagewert ist durchaus nicht geringfügig, sondern nähert sich der Hälfte des Wertes. Nun zur Frage der Strombeschaffungs- kosten. Unter der Annahme, daß unter „Geschüstrerträgnissen" tatsächlich nur der lleberschuß ausgewiesen ist, berichtige ich mich dahin, daß sich der tägliche Zuschuß nunmehr nur noch zu 3470 RM. oder im Jahre zu 1Z Millionen RM. errechnet, zu mal die eigentlichen Stromkosten aus beiden Seiten Durchgangsposten sind. Nicht be stritten kann werden, daß die Energie versorgung die Hälfte des Betriebsstromes von den Sächsischen Werken völlig umsonst geliefert bekommt. Will man etwa leugnen, daß die Älchstschen Werke als Verlust in Niederwartha 64 Millionen KW.-Stunden abbuchen? Will man leugnen, daß diese geschenkte Strommenge etwa die Hälft« des gesamten Dresdner Stromverbrauches vom Jahre 1926/27 ausmacht? Führt man hier den Begriff der „ehrenamtlichen Strom- lieferung" ein? Müßten dies nicht die Prüfungsorgane, soweit sie sachlich und nicht nur rechnerisch prüfen, merkwürdig finden? Nicht ich habe dr« Stadt geschädigt! Er- innert man sich im Rathaus noch daran, daß die Energieversorgung seinerzeit den vom Rat uNd den Stadtverordneten ge- nehmigten Vertrag nachträglich ohne jede Kenntnis der städtischen Körperschaften eigenmächtig zum Schaden der Stadt ab- geändert hat? Der Herr Oberbürgermeister Dr. Külz hat die erste Entgegnung offenbar im guten Glauben abgegeben, ohne genaue Kenntnis der wirklichen Tatsachen. Wilsdruffer Vsrstabt. 8er««alückter Radfahrer. Bor dem Hause Ostra-Allee 15 kam heute früh infolge eines Anfalles ein 27jährtger Radfahrer zum Sturz unb wurde bewußtlos nach dem Krankenhaus« Friedrichstadt übergeführt. Friedrichstadt. Unbekannte Tat«. Am 20. Oktober ist tn Dre-den tm Ostragehege ein« weibliche Leiche au- der Elbe geborgen word«. Di« Tote ist etwa 50 Jahre alt, 1.60 Meter groß, schlank, trug braune Perücke, hat große braune Zähne und auf der rechten Stirnseite eine Warze, -a- linke Bein erscheint etwas kürzer al- das rechte. Die Kleidung besteht tn blauem Mantel mit braunem Pelzkragen, braunem -leid mit rotbraunen Knöpfen und beigefarbenem Einsatz, weihleinenem Spitzcnunterrock, weißer Trtkotuntertaille, wetßlctnenem Hemd mit drei- tem Einsatz, hellgrünen Schlüpfern, schwarzen Lackhalbschuhen mit braunem Gummiüberzug. Sachdienliche Mitteilungen zur Feststellung der Person erbittet das Polizeipräsidium Dresden — Landeskriminalamt —, Lanze-zentrale für Ber- mißte und unbekannte Tote, Schießgass« 7. 3„ Zimmer 191, wo Lichtbild und Stoffreste zur Ansicht ausliegen. Drr»d«n-Löbtau. Di« Bettelei hat tn die ser Notzeit besonder- große Formen ange nommen. Fast ununterbrochen kommen Hau sierer und Bettler an die Türen und preisen aufdringlich ihre Waren an oder bitten um eine milde Gabe. GS ist ganz unmöglich, daß fortwährend Kleinigkeiten, wie Knöpfe. Zwirn, Schuhcreme usw. gekauft werden kön nen, weil man tn diesem Matze für solche Gegenständ« keine Verwendung hat. Wenn man diesen Hausierern, da man eben nichts kaufen kann, ein Geldstück anbtetet, so ver weigern sie dessen Annahme und geben ihrem Unwillen durch Worte Ausdruck. Andere nehmen die Gabe gern. Sine neu« Art Bettelei macht sich jetzt auf den Straßen bemerkbar. An Stellen mit besonders leb haftem Verkehr gehen meist jung« Leut« auf und ab. geben sich als Wanderburschen aus und sprechen jeden, von dem si« glauben, daß er noch in der Lage ist, etwas geben zu können, um eine Gab« an. Solche Fülle wurden an der Tharandter/Habsburgerfttatz« und am Reformationstage auf dem Feld wege hinter der Rabenauer Stratze beobach tet. Es ist eine unangenehme Sache, in die ser Weise aus der Straße angesprochen zu werden und besonders auch für alleingehende Damen nicht ungefährlich. Die behördlichen Organe sollten auf diese Auswüchse in der Bettelei ihr besonderes Augenmerk richten. Dresde«»Löbta». Herbst auf unsere« Kries- Höfe«. Wenn wir tn den letzten Tagen einmal den Friedhof besuchten, so weht uns auch von dort schon rechte Herbststimmung entgegen. Fahl gewordenes Laub bedeckt die Fußwege ober wirbelt in der Luft umher, wenn eS von heftigen Winden aufgestöbert worden ist. Die schönen Rosen, die sonst unser Auge so erfreu- ten und die gerade auf dem Friedhöfe sich tn reicher Pracht entfalten, sind fast restlos dahin. Nur hier und da fristet eine von den ehemali- gen Sommerköntginnen ihr armseliges Dasein. Auch alle anderen Blumen de- Sommer- haben ihre Schönheit verloren. Sie sind hochgeschossen und zeigen die Merkmale deS Absterbens. Der Efeu, der sich um die Gräber und ihre Denk- mäler rankt, zeigt fahlgrüne Blätter und die GotteSaugen haben ihren Glanz verloren. Nur die Herbstblumen denken noch nicht ans Ver gehen. Sie sind die leuchtenden Punkte in der oft düsteren Stimmung wenn die Regenschauer herniederrauschen und die Wege fast ungang bar geworden sind. Herbststimmung! Und doch suchen wir auch fetzt noch gern unseren Fried hof auf, sind wir doch hier auf Augenblicke dem Trubel und Getöse der Straße entrückt so daß stille Gedanken über die Vergänglichkeit alle- Irdischen unsere Seele durchziehen können. l. Gittersee. Ueberfall a«s de« Pfarrer. Am 1. d. M., zwischen - ««- 10 Uhr abends, warbe der hiesige Pfarrer Schulz vor dem Pfarrhaus überfallen und nieder» geschlafen Sr trog Verletzungen im Gesicht da» von. Einen Täter — einen hiesige« Einwohner — hat der Gendarmerieposte« Gittersee ermtt» telt, während ei« anderer flüchtig ist. Nähere Einzelheiten fehle« «och. Cossebaude»Le«teritz. Eröffnungsfeier. Bei sternklarem Simmel wanderten am Sonnabend- abend viele Einwohner hinauf in die „AlbrechtS- höbe", um ihrer jetzigen Besitzerin zu danken dafür, baß sie die „AlbrechtShöhe" wieder dem Verkehr zugänglich gemacht hat. Ein Schmuck kästchen mehr im Dresdner Westen! Biel Mühe und Geld hat die Erneuerung gekostet. Und waS man der Inhaberin seitens der Geschäfts welt so dankbar anerkannte, ist die Tatsache, daß sie alle Reparaturen von Handwerkern aus Cossebaude und näherer Umgebung ausführen lieh. Im Laufe des Abends sprach ein Gast namens aller Anwesenden der jetzigen Besitzerin die besten Glückwünsche aus und forderte die Gäste auf, recht oft der „AlbrechtShöhe" einen Besuch mit Freunden und Bekannten abzu statten. Und „Gretel die Beherzte" dankte mit sichtlicher Freude unb bat um fernere Unter stützung. Schnell vergingen die Stunden der Gemütlichkeit und dann ging'S wieder talwärts nach Cossebaude. A«S der Lößnitz. Handtasche« rä«ber ««d Nachschttisseldiebe in «ötzschenbroda. Am 31. Ok- tober wurde auf dem Friedhöfe in Kötzschen- broda einer Frau ein« echte Damenhandtasche, enthalt«»- einen größeren Geldbetrag, gestoh- len. Der Täter ist tn dreister Weis« vorgegan- gen und hat den Diebstahl ausgeführt, als sich -i« Bestohlenen nur unweit von dem Grab« entfernt hatte, ihre Tasche aber am Grab« liegen lieh. Kerner drangen Nachschlüsseldicbe in ein Grundstück der Gchulstraße und in öl« Grund- stücke Kvnigstrahe 4 und Friedewaldstrabe 5 ein. Scbäne wsiks 2sline: