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Großenhainer WnhMMP- M AychMM. «mtSvlatt des Kinigl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. X«. 117 L8S4 Donnerstag, den 6. October Die Gan-eSbran-eaffettbeitrAge auf den zweiten Termin <<-^4^4*4! 4444/444 dieses Jahres sind nach 1 Pfennig auf jede Beitragseinheit am 1. dieses Monats fällig geworden und daher von den hiesigen Haus- und Scheunenbesitzern, bezie hendlich deren Administratoren, längstens bis zum L8. Oetoberr a. e. bei Vermeidung der Execution bei hiesiger Stadtcasse einzuzahlen. Großenhain, am 3. October 1864. Der Stadtrath. Tagesnachrichten. Großenhain. Am 3. October fand im Sessionszimmer des hiesigen Rathhauses die feier liche Einweisung unseres neuen Herrn Bürger meisters Heerklotz durch den Herrn Amtshaupt mann von Egidy vor dem versammelten Stadt- rathe, den Stadtverordneten und dem größeren Bürgerausschusse statt. Das zu Ehren des Herrn Bürgermeisters veranstaltete Festmahl war sehr zahlreich besucht. Nachdem Herr Amtshauptmann von Egidy den ersten Toast Sr. Majestät dem Könige gebracht und Herr Finanzprok. Lorenz in einer ernsten Anspache den Herrn Bürgermeister begrüßt hatte, gab man sich einer ungetrübten Heiterkeit hin, die bis zum späten Schluffe fort- dauerte. Sachsen. Die Zahl der Theilnehmer an der zwölften allgemeinen sächsischen Lehrerversammlung in Chemnitz war am 3. October beinahe bis auf 1700 gestiegen. — In Ohorn wurde am 26. Sept. Abends, in seiner Stube auf der Ofenbank sitzend, der Hausbesitzer Pfützner durch einen Schuß in die Brust getödtet. Als der That (aus Rache) verdächtig ist der Bandmacher Böhme eingezogen worden. Schleswig-Holstein. Unter den fortifica- torischen Arbeiten zur Befestigung Alsens kommt zunächst die Umwandlung des Schlosses zu Son derburg in Angriff. Zum Umbau desselben sind dem Vernehmen nach aus der schlewigschen Finanz kasse o0,000 Mark Crt. bewilligt. — Das Haupt quartier der alliirten Armee wird wahrscheinlich nach Kiel verlegt werden. Gleichfalls wird näch stens Infanterie aus dem Schleswigschen nach nach Kiel ins Winterquartier verlegt. — Die Zahl der den Winter über in Jütland bleibenden Truppenmasse wird allein 30,000 Mann Preußen betragen. Diese werden bei den Eingesessenen ein gelegt und haben selbige die Verpflichtung, den Truppen alle Alimentation zu verabreichen und mit vollständigen Betten zu versehen. — Da die Einnahmen Jütlands nicht ausreichend sind, um die von den Communen aufgebrachten Verpflegungs gegenstände aus den Kassen zu bezahlen, so hat das Militärgouvernement vom 1. October d. I. ab die von den dänischen Inseln nach Jütland eingeführten Waaren für zollpflichtig erklärt. Durch eine Bekanntmachung des preußischen Mi- litargouvernements in Jütland ist unter Androhung des Verlustes der Schießwaffen und einer sieben- > tägigen Gefängnißstrafe die Ausübung der Jagd ! dort verboten worden. — Von der preußischen Flotte werden 12 —14 Kanonenboote, 2 Fre gatten und 2 Corvetten im Hafen bei Flensburg überwintern. Dänemark. Am 28. Septbr. hat in Kopen hagen die Verlobung der Prinzessin Marie Dag mar von Dänemark mit dem Großfürsten-Thron folger von Rußland Cäsarewitsch Nikolaus statt- gefunden. Der letztere soll seiner hohen Braut einen Halsschmuck von ungeheuerm Werthe ge schenkt haben. (In Petersburg und Warschau wurde die Verlobung durch 101 Kanonenschüsse verkündet.) Frankreich. Wie man in gut unterrichteten Kreisen versichert, wird die zur Räumung Roms gestellte Frist erst mit dem Tage beginnen, wo die Hauptstadt des Königreichs Italien von Turin nach Florenz verlegt worden sein wird. China. Die Stadt Nanking, die so lange der Mittelpunkt der Unzufriedenheit und der Punkt war, von welchem aus so viele Banden unbarm herziger Plünderer ihre Raubzüge gegen die fried lichen und reichen Städte Centralchinas veran stalteten, wurde am 19. Juli von den Kaiser lichen eingenommen. Von den beiden „Königen" der Taipings schnitt sich der eine, Tien-Wong, den Hals ab, der andere, Chung-Wong, der' eigentliche Hauptfeldherr, entkam, wurde aber drei Tage später von einer Schaar Reiter ge fangen genommen. Amerika. Die Siegesnachricht aus dem Shenandoahthale bestätigt sich aufs Vollständigste. Sheridan griff am 19. Septbr. früh 5 Uhr den Sonderbunds - General Early an; der Kampf