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Sächsische» Landes-Attzeiger (Shemnitzee General-An-eiSs»)» 15. Juni 18Sz Cyenluitzer Stadt-Anzeiger. W,« Fnuiid- unstrei Blatt«» Wirde» nsi-Hl, ui,S wichtig- B-ged-ud-It-» giiligll mUziit-ell». Chemnitz, 14. Inn,'. —IM. An der Colleetiv« Ausstellung der sächsischen Textilindustrie in Chicago wird sich naturgemäß mich der Chem nitzer Bezirk sehr stark betheilig«». Ucberhaupt dürste diese Collccliv- AuSstelli» g einen glänzenden Beweis von der großen Leistungsfähigkeit der sächsischen Textilindustrie liefern, den» cs haben, >die wir erfahre», inSgesammt mehr als 160 große sächsische Textilfirmen ihre Beteiligung zugesagt. Wie wünschenswerth es in Rücksicht ans unfern Export ist, daß die sächsischen Textilgewerbe in Chicago würdig vertreten sind, haben wir an anderer Stelle des Blattes schon früher erörtert — hier anschließend möge zugleich bemerkt sein, daß eine Collecliv Ausstellung der sächsische» Papierindustrie und eine andere der NahrnngS» und Genußmittelindustrie, trotz der Be mühungen, die inan sich »ach dieser Richtung gab, nicht zu Staude kommen werden. Dagegen werden einzelne Augehörige dieser In . dustrieen, von denen besonders die Erster« auch im Chemnitzer Bezirk stark heimisch ist» in Chicago trotzdem ansstellcn. —NN. Bo» vem „Exportvereitt für das Königreich Sachse»»" wird man in hiesigen industriellen Kreisen nicht ohne Interesse hören, daß nuscr heimisches Großgewerbe der rührigen Thätigkeit dieses Vereins mehr und mehr die verdiente Würdigung zu Theil werden läßt. In letzter Zeit haben sich dem Verein auch eine Reihe hochangesehener Firmen des Chemnitzer Bezirks angeschlvssen, die früher den Vereinsbestrebnngcn theill abwartend oder gar ablehnend gegennberstanden. Und in der Thal sind die uns in Ziffern vorliegenden Erfolge des Vereins für unsere sächsische Exportindnstrie in einer Zeit nm so weniger z„ unterschätzen, die wie die gegenwärtige die Conciurenz ans dem Weltmarkt z» einer Heftig keit steigerte, die man sriiher nie für möglich gehalten hätte. Die Höhe der vom sächsischen Exporlvercin vermittelten Aufträge,beträgt gegenwärtig etwa das fünffache des vor drei bis vier Jahren, also kurze Zeit nach der Gründung des Vereins, erzielten Umsatzes. Im Jahre 1890—91 bezifferte sich dieser letztere auf 750,000 Mk. in dem demnächst abfchließenden Geschäftsjahr 189!—92 wird der selbe jedoch, wie wir schon jetzt mitthcilcn könne», etwa 1,500,000 Mk., betrage»; er hat sich also in einem Jahre verdoppelt! Tie Be deutung dieser Zahlen wird man richtig schätzen, wenn man berück sichtigt, daß die vom Verein vermittelten Aufträge meistens Probe aufträge Ware», nach deren A»ssiihr»t»g dann wieder vielfach größere Nachanfträge erfolgten, von denen der Verein »nr ansnahmSweise nähere Kennlniß erhält. Auch ist die gesammte übrige Thätigkeit des Vereins im Interesse unserer Industrie in jenen Ziffern nicht enthalten. In Herrn Commercienrath Li »bemann in Dresden hat der Verein einen »msichtigen Vorsitzenden, in Herrn A. Berg» er, der früher im Hanse Stärker in Chemnitz wirkte, eine» außer ordentlich thätigcn und mit »»seren Exportinteressen vertranten Dircctvr. —i. Z»» der Versammlung der kirchliche», Nnlerbeamtei» Sachsens, die am 19. nnd 20. Juni i» Chemnitz stallsinden wird, ist folgende Tagesordnung sestgeflellt: Mitglieder des hiesige» Vereins der kirchlichen Unterbcamten werden die VcrsaniiiilungSlheilnehmer auf dem Centralbahnhof empfange», worauf am Abend des 19. Juni im Speisesaal des Carola-Hotels ein Gesangs- und Jnstrnmculal- Cvncert die Thcilnchmer der Vcrsautmlnng gewissermaßen zuerst gesellig znsammeusühren soll. Am darauf folgenden Montage ver sammelt mau sich nm 9 Uhr im Schlvßgartcn-Nestanrant, wo »in 10 Uhr die eigentlichen Verhandlungen beginnen. Es soll in der Versammlung zunächst über den Stand der Pensionsvcrhältnisse der kirchlichen Unterbcamten Sachsen» Bericht erstattet werde», sodann folgt eine Bcrathnng über die Kündbarkeit und Unkündbarkeit der sächsischen kirchlichen Unterbeamten mit besonderer Berücksichtigung von Z 5 Absatz 2 deS PensionSgcsetzcs von 15. Juli 1891. Hieran Will man Beschluß fassen über einen Antrag des Kirchenbeamtcn Vereins Chemnitz, bezüglich: Gründung eines Vereins der kirchlichen Unterbeamten Sachsens, sch icßlich sollen der Vorstand und der Ort der nächstjährigen Versammlung gewühlt und verschiedene etwa ans der Versammlung gegebene Anregungen berathe» - werden. Nach Schluß dieser Hauptversammlung soll eine Besichtigung der Chemnitzer Kirchen, des meteorologischen Instituts und anderer hiesiger Sehens würdigkeiten stattfinden. Nachmittags 3 Uhr findet in» Nestanrant „Zum Kaßberg" eine gemeinschaftliche Mittagstafel statt, dem sich bei günstiger Witterung ei» gemeinsamer Spaziergang »ud am Abend ein weiteres gcmüthliches Beisammensein anschliescn. — Concnrsverfahre,,. I» dem Cvncnrsverfahren über das Vermögen des Baumeisters Friedrich Wilhelm Brüx in Chemnitz ist in Folge eines von dem Gcmei'nschnldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvcrglciche Vergleichstermin auf den 28. Juni 1892 Vormittags 9 Uhr vor dem königlichen Amtsgeiichte hicrsclbst an beraumt. — Ba,„„frevel. In der Nacht vom 4. zum 5. d. M. sind ans Ablhcitung 2 der Siegniar-Limbacher Straße — Flur Kändler — 6 Stück im Vorjahre gepflanzte Esche» abgebrochen und. 2 zu denselben gehörige Aaninpfählc gestohlen worden. Die konigl. Ämts- hanptmannschaft zu Chemnitz bringt dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kcnntniß, daß Demjenigen, welcher über den Urheber dieses BnnmfrevclS mit Erfolg Anzeige zn erstatten vermag, eine Belohnung von 15 Mark zngesichert wird. —* U»»fall. Auf der Tnrnstraße glitt kürzlich eine Fra» ans dem Heimweg aus und verletzte sich hierbei ziemlich bedeutend. —* DaS war dcr Dank. Während vor einigen Tage» Abends ei» hier wohnhafter Maschinenarbeilcr auf dem Ncustädtcr markt spazieren ging, gesellte sich ein junger unbekannter Mensch zn ihm und erzählte ihm, daß er ohne Obdach sei und bat gleichzeitig den Arbeiter, ihn mit in seine Wohnung zn nehmen. Der Arbeiter war damit einverstanden. Am andern Morg-n stand der Unbekannte zeitig ans und ging fort; gleich darauf bemerkte aber auch der Ar beiter, daß sein Portemonnaie mit über 5 Mark Inhalt ver schwunden war. —* Strohfeuer. Gestern Nachmittag schüttete eine Fra» eine Paitie alles Bcttstrvh ans ein Ernndslnck an dcr Grcnzstraße und zündele baS Stroh an. Die Flamme schlug hoch ans und verbreitete einen derartigen Qualm und üblen Geruch, daß die Anwohncr sämmt liche Fenster schließen mußten, aber trotzdem den Geruch in den Wohnungen merkten. —* Diebisches Schulmädchen. Einer an dcr Blankcniner- straße wohnenden Fra» wurden neulich wiederholt Äclobcträge ans Verschlossener Wohnstube, zn welcher jedoch der Schlüsscl auf einem Fcnsterstock lag, gestohlen. All Diebin wurde ciu 11 Jahre alles Schulmädchen ermittelt, welches beobachtet hatte, wo die Frau, wenn sie fvrtging, de» Schlüssel hingclegt hatte. —* Ungen,üthlicher Gast. In einer Schankwirthfchaft in der Schloßvvrstadt gcrieth gestern Abend ein als Gast anwesender Fremder mit den übrigen Gäste» in Streit und beschimpsle sie. Hier durch entstand Prügelei, wobei an der Eingangslhür eine große Jcustcrscheib« zertrümmert wurde. Der Fremde wurde hierauf ans dein Lokal gebracht Trotzdem kehrte er in da- Han- zurück und kljeßlich sestgcnvinmcn werden. —* I«« der Trunkenheit. Gestern Mittag hat auf der Friedrichstraße ein großer Menschcnauslauf statlgesnnden. Die Ver« anlassiiiig war ein dort feilhattcndcr betrunkener Mann, welcher mit mehreren Personen Streit begann und dabei gelärmt und geschimpft hatte. Der Mann wurde festgcnommen. — Abends hat auf dem Antonsplatz ebenfalls ein Mensche,tanslauf stattgesnnden. Auch hier war die Veranlassung ein Betrunkener. — Weiter erregte auf der Kaßberganffahrt ein Betrunkener öffentliches Aergerniß, daß er Nach mittag 5 Uhr auf die Straße hingefallr» war und nicht wieder aufsteheu konnte. Auch dieser Mensch wnrde festgenommen. Strafkammer - Verhandlungen-Chemnitz. - II. 6. Unredliche Manipulationen. Der im Jahre 1832 in Kauf»»gen bei Pc »in geborene FnhrwerkSbesitzer Samuel Friedrich Esche, jetzt hier wvhihaft und bereits vorbcstrast, besaß ans der hiesige» Wieseiistraßc ein Hansgriiudstück. Im Jahre 1891 beauftragte nun dcr Ge nannte de» schon mehrfach bestrafte» Uhrmacher und Agenten Johann Gott lieb Fischer. 1823 in Rottlnss geboren, das Grundstück zu ver kaufe». Den Bemühungen Fischer'S gelang cs denn a»ch, das Hans sür den Preis von 74,0v0 Mk. an den Fleischermeister lt- zn veräußern. II., der ans seinem nciierworbencil Grundstück ei» Hinlergcbände ausführen ließ, soll inm als Anzahlung sür dar Hansgrundstück >2.400 Mk. geleistet habe», die, wie Fischer angiebt, ans 6400 Mk. Sichtwcchseln, 3000 Mk. Werthvapicre» mid 3000 Mk. Sparkassenbüchern bestanden hätten. U. hat den Angeklagte» Fischer mit der Leitung des HinterhansbaneS betraut »nd soll ihm die Er- lanbuiß gegeben habe», sich die hierfür nvthigen Summen durch Wechsel zu beschaffen, die er mit seinem Acccvt versehe» könne. Dies geschah denn auch. Fischer fertigte 38 Wechsel im Gesammtbetrage von 6904 Mk. an, die er mit dem Accepte U-'S versah und ließ diese alsdann durch den Mitange klagten Esche zm» größten Thcile bei dem hiesigen Spar- und Creditvcrcin znm Diskont bringe». U. gib nun unler eidlicher Aussage an, daß er Fischer wohl mit dcr Leitung deS Hiiitcrhausbanes betraut habe, bestreitet dagegen, daß er Fischer die Erlaubniß zur Ausertigniig der Wechsel mit seinem Accepte gegeben habe. Wie U.ferner mittheilie, hat er dem Fischer die Baukosten im Betrage von 6957 Mk. »ach Bedürsniß in Raten stets baar eingchäildigt. Der Nmstand, daß dcr schon mehrfach erwähnte Ban bereits im November 1890 beendet war, die Wechselabcr erst aus dem Jahre 189l datiren, bekräf igl die Angabe» U-'s. E s che will, Ivie er angiebt, vo» der durch Fischer bewirkten Fälsclnmg dcr Wcchscl keine Kcnntniß gehabt habe», diese vielmehr im guten Glaube», daß sie echt seien, bei dcr obencrwähnteu Anstalt discontirt mid Väter auch wieder eiugclöst habe». Fischer hat sich ferner auch »och dcr Unterschlagung einer ans 1441 Mark lautenden Sparkaffcnbnchcs schuldig gemacht. Er wurde wegen Privatnrknildcnfälichuna, Betrugs n»d Unterschlagung zn 2 Jahren 4 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechts Verlust veincthcilt. Bo» dieser Strafe wurde» dem Bernrthcillcn indeß 2 Monate als durch die Uutccsnchnngshaft verbüßt in Anrecht,nag gebracht- Esche wnrde dagegen in Ermangelung eines ans reichenden Schuldbeweijes srcigesproche». 13. 6. 92. Fahrlässige Körperverletzung. Am Morgen des . April d. I. fuhr der »och nicht bestrafte, 1873 in Freiberg geborene, jetzt hier wohnhafte Postkutscher P a n l Wtori tz Mn nt sch ick wohlgemutst durch die Straßen. Da wollte cs das Mißgeschick, daß er an der Ecke der hiesigen Lange- und Nicvlaistraße eine Waschsran n»S Neustadt, die arglos ihres Weges ging, mit seinem in schnelle», Tempo dahin sausende,, Gesam te nniriß, wodurch die Bcdaiioriiswcrlhc mehrere Berlctznngen am Hals und Arme erlitt- Muntjchick wnrde sür sein Bcrgehe» zn 20 Mark Geldstrafe, cvcnt. 4 Tagen Gesang »iß vernrthcilt. Auf »mV davon ! Ter Dienst bei teilt Gutsbesitzer B. in Al len- dorfmochte der schon wiederholt vorbestraften, 1871 ln Dorfstadt geborene» Dlcnstuiagd Marie Auguste Morgner wahrscheinlich nicht mehr behagen, den» sie machte sich am 26. März d. I. ohne Borwiffcn ihrer Ticnstherr- chast heimlich ans und davon. Ihr Entweiche» wäre am Ende leicht ver- chmcrzt worden, daß sie aber anläßlich ihrer Flucht noch Verschiedenes niit- geheu hieß, was ihr nicht gehörte, sonnte sür ihre Dienstherrschast durchaus nicht glci.hg.ltig sein. Die Morgner hatte sich sür ihre Wanderschaft mit einer ansehnlichen Anzahl von Wäschestücken a»S de» Schränken ihrer Herr schaft vorgesehen. Schürzen, Hemde», Jacken, Slrnmpse, Taschentücher, einen Shawl und ein Kopftuch, ferner ein Paar Stiefel trug sie ais gitte Beute mit fort. Uobcrdies stahl die Morgner einer ihrer Dienstgeiiossiniien eine goldene Halskette mit Medaillon, ei» Kleid und einen Nock. — Die Ange klagte wurde sür diese im Rückfall begangenen Diebstähle zn 10 Monaten Gesäugniß und 2 Jahren Ehrenrechtsverlnst vernrthcilt. gehen ließen. Schon vor Jahresfrist Hatto der Bursche sich an seiner Mutt« vergriffe», und seine verhcirithele Schwester hatte vor ihm solche Angst, daß sie stets die SicherheilSkcNe an ihrer Wohnnngsthür aiileale, »m von Otto nicht überrumpelt zn werden- falls er bei ihr Einlaß begehre. Schlucht- und Vtehhoszn Etzetttnitz. Vom 13. J»»i 1692. Austrieb: 170 Ri'nder, 680 Landschwcine, 213 ungarische Schwein«, 66 Kälber, 603 Hammel. Dem heutigen Hauptmarklc waren 18 Rinder, 297 Laudschweine »nd 455 Hammel mehr und 3 ungarische Schweine, H Kälber weniger zugcführt worden, als dem vorwö! sittlichen. Dcr Ninderaiistricb erster Qualität zeichnete sich dnrü ganz vorzügliche Exemplare ans. Das Geichäst war i» Rindern, Kälber» gut, in Schweinen langsam »nd in Hammel» mittelmäßig. Die Preise für Rinder sind gegenüber den vorwöchentliclien um ca- 2 Mark gestiegen, wogegen diejenigen sür die übrigen Biehgattiuigei, beinahe iiiiver- ändert bliebe». Prell«: Rinden l. Quak. 62-65 Mk., 1l. 52—53 Mk. und 111. 44—50 Mk. sür 100 Psd. Schlachtgewicht. Landschweitie: 55-59 Mk. für 100 Pfund Lebendgewicht bei 40 Pfund Tara per Stück. Ungar. Schweine: 49 -50 Mk- für 100 Pfd. Schlachtgewicht. Kälbert 58—60 Ml. für >»0 Psd. Schlachtgewicht. Himmel: 28—31 Mk. kur WO Psd. Lebendgewicht. Berliner Produkten-Börfe vom 13. Juni. Weizen: loco 183—212 Mk.. pr. Jcini 183,75 Mk., Pr. Initi- Juli 183,25 Pik., Pr. Jnli-Ang. 183,25 Mk-— Roggen: loco 193,— Mk. Pr. Juni lN5,75 Mk., vr. Jnni-Jnli 191,— Mk-, Pr. Jnli-Ang. 173,— Mk- Kündigung: 5. Befestigend. — Spiri lns: 70er loco 37,— Mt., pr. Jimi- Jnli 36,— Mt., pr. Jnli-Ang. 36,30 Mk-, pr. Angnst-Sept. 36,80 Mk, pr. Scplbr.-Oct.36,60Mk.Kündigung: —. 50cr loco—. Fester. — Rübül: loco 52,50 Mk., pr. Juni 52,— Mk.» pr. Septbr.-October 52,10 Mk. Still. - Hafer: pr. Juni 147,50 Mk., pr. Jnli-Angnst 145.50 Mk. Drahtnachrichtel» ,md letzte Meldungen. Chemnitz, 14. In»! 1892. Berlin. In Anwesenheit ves Königs von Schweden besichtigte der Kaiser hente Vormittag ans dem Born- staedter Feld bei Potsdam das erste nnd zweite Garde- Ulanen-Rcgiment. Der Besichtig,,ng wohnten die Kaiserin, sowie die drei ältesten Prinzen bei, der Kronprinz war zn Pferde. Mittags fand Frühstitckötafel im Renen Palais bei den Majestäten statt, an welcher der König von Schweden, sowie dev Grostherzog Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin nebst Gemahlin theil,«ahmen. Cannstadt. Hier ging ein heftiges Gewitter nieder. Der Blitz schlug in beide Mittelschulen ein, ohne zu zünden. Die Kinder stürzten erschrocken hinaus, wobei mehrere verletzt wurden. Wien. Die Arbeiter der Venetianer Banmwoll- spinnerci beschlossen die Fortsetzung des AnsstandeS, weil die Verwaltung deö Spinnercivtreittö die Wieder eröffnung des Betriebes von der Entlaffnng derjenigen Arbeiter abhängig macht, die während des AnsstandeS Exceffe begingen. Wien. Rach den polnischen Blättern wnrden die Reisekosten der tschechischen Turner sür die Fahrt nach Ranch vom Petersburger slawischen Wohlthätigkeitsverein bestritten. Paris. Privatnachrkchten ans Montevideo zufolge ist dort von einem dreimonatlichen Moratorium die Rede. London. Bei dem Comitee der Börse wurde das Ansuchen gestellt, die Qnotirnng einer Million argen tinischer fnndirter Anleihe zn gestatten. Petersburg. Die russische Negier«,ng genehmigte den Plan deö Barons Hirsch, in 25 Jahren die 3,500,000 Inden ans Nustland allmählich ai«öwa»«dern zn taffen. 11t92 wandern demnach 25,000 anö, in den nächsten Ein siebzehnjähriger Mörder. Der Mörder der Postschaffnersfran Manzel in Berlin ist festgeiioiiiincn In dem ganzen Falle ist eine kau», glaubliche Rohheit zn Tage getreten: Ein siebzehnjähriger Bursche läßt sich von einem gicichalterigen Freunde be wegen, die seinen Eltern befreundete Frau zn ermorden, wcil dcr Freund Geld haben will. Vor einigen Tage» hatte die Polizei einen siebzehnjährigen Arbeiter Nenkamin wegen Verdachts dcs Diebstahls verhaftet. Tiefer Nen kamm hat gestandem die Fra,-Manzel sei von bc,„ „och „übt achtzehnjährige,, I Jahren wird die Auswanderer,,.,hl gesteigert. Sittckateurlchrltttg Otlo Wagenichntz, secuci» Freunde, ermorde, worden, nnd Das k>'»- d-„ r er, Neiikainm, lei der Anstifter der Tha, gewesen. Wagcnschütz, der sofort , Stockholm. -LasPropramm sur den hier im Frühjahr 1893 vcrhaflct wurde, gestand die Tha, nach kurze», Lciigne» ein- Seine Darstellung "bzuhcillendc» Vvlksrclchstag lst erschienen. Die Anzahl der m allen ist so bezeichnend sür die Vcrrrhtheit dieser Burschen, daß wir dieselbe nach- Wahlkreisen des Landes zu erwählenden Abgeordneten svll 123 be stehend kurz wicdergeben: Ncukawn, forderte Geld von Waaenschütz worans tragen oder die Hälfte der Abg-ordiielcn zur zweite,, Kammer. Jeder dieser antwortete, ec habe auch nichts. „Weigl Du denn nicht, wer Geld hat?" r,,^,Man» der das LI „„»endet bat i» niasil- fragte dann, so erzählt der Mörder, Nenkainin weiter. „Jaivohk, die Fianl, / „ v^/U'^sven-layr Vollendet hat, ist Wahl Manzel, die eben bei meinen Eltern war, hat Geld", habe er dann geant- berechtigt. Die Aufgabe dcs Volksrelchstagcs ,st: „Ans eine wirksame wartet, ohne sich dabei weiter etwas zn denken. Ncnkamm sei nachdenklich Weise dem Reichstage und der Negierung die allgemeine und unab- davottgeaangen. Am folgenden Vormittage habe Nc„ka»,m ihn wieder ans- weiSbare Forderung der von dem politischen Wahlrecht aiirgcschlvsseiicil gesucht »nd gesagt, daß die Frau Manzel unter alle» tlinstnndcn Geld her- Mebiliei, dar-nts,»,, damit sie ,,, Ge„„s- die es k>> raer. geben »insse. „Hast Du ein Messer? , habe Nenkamm ihn gefragt. Wagcn- gU>ßen Meychett oarzi lynn, vaitilt sic i» en ssetit ß dieses viirgcr schütz habe sei» Messer ans dcr Tasche geholt nnd es ihm gezeigt. Nenkamm I ""M Rechte- koinnie/' Die Oberverwaltung dcr Wahlrechlsverciiie wetzte das Messer und dann ginge» Beide »ach dcr Gartenstraße, wo die I Schwedens hat die Leitung dcr Wahlen zn diesem Bvlksrei'chs/agc ii» Manzel scheu Eheleute wohnten. Ncuka»,,» sagte hier seine», Begleiter, er die Hand acnommen. solle »nr mnthig sei» nnd dieFran »iedcrstcche», »nd Wagenschütz erklärte sich bereit I —^^^ hierzu. Während Nenkamm unten vorder Thur wartete, ging der Mörder zn der! Verantwortlich: für B°n«schcs, Oertiich-, m,t> Ke»Me,°mstt!ches Jiiltns Th-tk, Freund!» seiner Eltern hinauf, verabschiedete sich aber nach einigen Redensarten I lLr.Sach„tchcS! Fran, Gi>c>e, im-' ^cu nbr-acn Ti>--l^cr Mrl-a»; smmnil-ch m wieder von dcr arglose» Frau, da >l»n sein Vorsatz leid geworden war. I lü»r Ansb-wahnma m>» M „ich, -'t-ien-r -anamMr.»,- w„» mch, ge»,»»,.) Als er „»len aiikaui, bestürmte Nciikam», ihn eindringlich, nochmals hi'naiif- zngehcn und Ernst zu machen; er müsse Geld habe». Endlich ließ Wagen- chütz sich überiedc», ging wieder hinauf und erklärte dcr Frau Manzel, er sei in großer Geldverlegenheit, sie möchte ihn, doch ein paar Groschen borge». Die Fra» gab ihm achtz g Pfennige. Als sie ihr Portemonnaie wieder cin- steckcn wollte, entfiel ihr das Schlüsselbund. Sie wollte eS wieder anshebcii, als Wagcnschütz ihr das im rechten Acruicl versteckt gehaltene Messer in de» Nücke» stieß. Der Mörder gestand dem Untecsilchniigdrichtcr dann weiter, daß er sich um sein Opfer, das ans ein neben ihm stehendes Belt gefallen sei, nicht mehr gekümmert habe. Er habe in den verschiedensten Behältern »ach Geld gesucht und etwa 180 Mk. gefunden. Während er hiermit beschäftigt gewesen sei, sei Fra» Manzel wieder so wcil zn sich gekommen, daß sie anfina, mit den Armen »nd Beinen zuzncken, woraus er ihr mit einem eisernen Ofenvorsetzer vier oder fünf Schläge gegen den Kopf verletzt habe, sic sei dann bald ganz still geworden. De» größte» Theil dcr Acute habe er Nenkamni gegeben »nd ans dessen Rath seine Hände in einer Bedürsnißanstalt gereinigt. Dann hätte» sie sich getrennt. So lautet das Geständiitß des jugendlichen Mörders, der im nächste» Monat das achtzehnte Lebensjahr vollendet und von schmächtigem Körperbau ist. Kun nach dcr Blmthat hat Wagcnschütz sich einen eleganten Anzug machen lassen, ans welche» er 50 Marl anzahttc. 6tz0t-g Il/IoiwII in lüinttinilr, IN, I. Ltaxv (gögsnülier cksm ögekerllsnloiisl), IiLIt sielr rur 122. l-otterie mit loosmi rmgslegkutl. empkotileii. kuxlrin, ßIouv6riutL8 unü Ukbkprieliki'Ztaffe, reine Wolle, „adelf., e<i. l40 ei» brt., ä Mk. 1.05 p.Rvt. bis 5.75 versenden i» einzelnen Metern direct a» Jedermann Bnxkin-Fabrik-D-rpOt L 49»., Frankfurt«. M. Muster aller Qualitäten uinaehend franco. * Die Pfleqc Ver Haut sollte Niemand übersehen, denn nur zn bald pernnstelleti sonst Somniersprossen, Milesier, Leberflecken, Hitzblälterchcn re. das schönste Gesicht. Wer daher diesem Vorbeuge» In »einer Werkstatt änßerte er ganz offen, daß er 109 Mk. gestohlen habe-1 will, der benntze keine andere Seife, als die F. Ktthtt'sche Borax- Diescs Getdrührteuatitrlich von dem Dtbstahl nachdem Mvcd-Her scjfc a„s der aktbcriihmten Parfiimcriefabrik der Firma Franz Wie weiter gemeldet wird, hat d,e itiiglucklicltc Mutter dcs Mörders der Fra» Mauzet, die Fra» Wagenschntz, in ihrer Verzweiflung über tie Unthat Ktthtt, Rttlttbcrg. Nur dicsi bietet Garantie für sicheren Erfolg ihres Sohnes am Sonnabend de» Versuch unternommen, ihr Leben gewalt- und sehe man daher beim Ankalis wegen dcr vielen existlreiiden sc»» zu ende». Eive »Berliner Corrcsvv»dc»z weilt darüber folgendes ,»i„dcrtverthigcn Nachahmungen genau ans Schutzmarke und Firma Nähere mit: Am Somiabend Mittag börlc die mit der Familie Wagen,rbütz L«.,,,,, Kttlltt. Rüt ttvera^ Diese Seife ist a»cl, hier bei Herrn in einem Han,e wohnende Fra» K.. daß Otto Wanenschtitz wcgcii dcs Mordcs ^ KN„i„s,,- rn bibo» ^ ^ ^ an dcr Fra» Manzel verhafte, worden sei. Ilm die Mittler des Mörders I«A'"ES Glast, Kvltlgsir. 1-, ZN pave». ^ zn trösten, begab Frau K. sich zn derselbe». „Ja, wer hätte das auch gc-I dacht, daß Otto das thnn lvürde, die Manzel ivar doch immer so gut zu ihm." I -lltck) i,„ LattÄe deö Khedlve (Eghpten) schemt es Hühner Da siel ihr Fra» Wagensthlltz erschreckt in'S Wort: „Was hat Otto mit der angen zn geben, denn cm Brief von dort, der hier auszugsweise Lina?" — „Ja, wissen Sie denn nicht," entgegnctc darauf Fra» K-, „daß wiedcrgegebcn ist, sagt: Mordes verhaftet ist?" — Wie geistesgestört starrte Herr» Alexander Freund, Hühiicraiigenoperatenr in Oedeiibnrg. die »»glückliche Frau Wagcnschütz die Nachbar,» a» »nd eilic mit den cr-:, Woricu: „Mein Otto der Mörder dcr Lina?" an das Knchciifcnster und riß! '3^ Tilophagplcitlcn haben anSgczcichnct gewirkt^ und habe ich dasselbe ans, m» sich hinabzitslürzeii. Frau K. sprang hinzu, crgrisf die Fran »och kein bcsicreS vtlhilcrangettuttttel gesehen, senden Sw >,. s. tv. Wagenichntz, »nd es gelang ihr auch, die arme Frau, trotzdem dieselbe sich heftig sträubte nnd ivehrtc, in's Zimmer znrückzuzichcn. Dann verfiel die bedanernsiverlhe Mutter in Krämpfe, die längere Zeit «»hielten, auch dcr ältere Bruder und eine Schwester des Mörders fielen, als sie die Schreckens botschaft vernahmen, in Ohnmacht. Otto Wagcnschütz, der jngcnsliche Mörder ivar von seine» Angehörigen gesürchtet. so daß diese ihn s.-i» ciaene-. Port Said, den 29. Februar 1892. G. Spangaro, Apotheker. s'hncll und billig die ir»e«I»«I»-UvlLv»-v» vlsülntll! Irl« von -Hclvxr»»«!«!' HVIvrkv i» OlivneirltL.