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«L los, SSchstsche» L««»e» «»rerg»» <Ghe«»ttze» »e«er«I»»relge»>. 12. Mal 18SS. Tiefstand u» daS Jahr 1860 rrrerchtr und Kit 1875 naae'ähr aus gleicher Höhe bleibt. Bo» de» in geringerer Zahl rerirelrueu B-keont uifse» trete» die Teulscktathoiikrn erst 'eil der ZLHluug v n 18-16 aus. weil sich diese Ar^izisuSzeuieiuschsit er : in» Jahre 1841 voo der katholischen Kirche lcslösie. — Arbeitsbücher. Alle Arbeitgeber, welch- Arbei:er :m Aller von 14—21 Jahren beichästigen, mö-cen ca'dzsi dafür '«gen. daß die Le;leien, io weit e4 noch nicht ge'chrbt l in L:n Len? einer neue» Arbeilscnches gelangen. Ta- neue Ar':ei:s'::-ch n:::er- scheidet sich von dem alten dadurch, daß es den Namen es Batec- oder der Mutter, de zw. de» de- Voemunde- tragen muß. — Ei« ««-elrener Ehemann. Ein erst Kit vier Wecken verhei aihrter junger Eeemauu in Hainichen hat sich rar einigen Tagen vcu seiner Frau tererr ani ein: größer: Summe laclendes Eparlosie-buch gebe» lasten, einen Theil des Ge be- «Hobe» und ist seit dieser Zeit spurlos veril wunden. —Z. Pegau, 10. Mai. Herr Tbicrarzt Grundmann hier wurde gestern von einem schweren Un'all delro''eii. Infolge unver hofft schnellen Anziehens der Pferde stürzte der'elbe auf der Pegau- Zweukaner Ehauifee vom Wagen und hat sich dadurch » A mehrere erhebliche Wunden am Kopfe, sowie auch Ripvcn'ornche zugezoge». Ob auch innere Verletzungen vorliege», hat sich zur Zeit »och nicht feststelleu lasst». — Ertrunken. I» Hain bei Rötka fiel das bjährig: Töchlerchen des Gutsbesitzers Kröber beim Blumen'uchcn in die Pleiße und «trank. — Berbandstag „ehemaliger Jäger und Schützen" in tedera«. Für denselben, Ivelcher in der Zeit vom 25. bis 27. Juni d. I. abgehalten werden.soll, ist »achärhcndr- Festprogramm festgestellt worden: Sonnabend, de» 25. In: i von Nachmittag 2 Ubr au Empfang der ankommeden Kamnaden ans d:m Ba'.ncoi. Abend- 8 Uhr allzemeiucr Cvn.wers im Saale re- Hotel Hir'ck. Soiinwa, deu 26. Juni, Vormittag '',11 bis Mittag ' ,1 iilr Früfffchowen- concert auf dem Marktplatz, bei nngimstiv« Witterung im Saale des Hirsch. Nachmittag H.2 Ubr Samiueln aiü dem Markwlntz, Be grüßung der aukwärlge» Kan«adeo und Cmiic durch die släLt. Behörde. 3 Uhr Abnar-'ck zur Schmückung des Llrieaerdeukmals. Hirrauf Festzaz nach res Sladttsald und von dort zurück »ach dem Schützenhass. 4 Uhr Karttur uccrl luseldst. Bon -,4 Uhr an DrlegirlnwerfawmlaMz irr „K'srck-kcll«". Lde t- 8 Uhr Local- und Inst rum - nt: :: erc :« e leircd r K lrer iw Saale ;>>. Hirsch. Hi-eanf Ball. Mon az den 27. Juni, Vcuiittag (' Uhr Abmarsch vom Rath'canS durch reu Höllcagni.d. Hetzdorser Schwei; »ach Thiemendorf, wo'elcst Jr.ich'choepeuca cerl stattsiuLet. Hierauf Rückmarsch durch Thiemendorf nach Lederan. Al chiet-kneipe i»> Gast Hof Bellevue. Zur Zeit find schon etwa 400 Anmeldungen zu dieser Zusamnien'iliift ans allen Gauen unseres deutsche» Vaterlandes erfolgt und geleu täglich noch welche i» Oederan ei». D« FcstauSschuß des Militärvereins „Jäger und Schützen", als dessen Eiirenvorsitzcnder Herr Bürgern eister Apclt sniigirt, bittet, da die Gasthäuser Ordern»- zur Ausnahme der ankommende» Kameraden »ud Gäste nicht zureicheii dürften, die dortige Einwohnerschaft sür diese Festlichkeit uni die üblichen Freiquarticre. — Vet'Mlgliiekte Ausfahrt. Ei» »»glückliches Ende hat eine Ansfahrt gehabt, welche der Untcrinspcctor des Wcißensander Ritterguts am Sonnabend Nachmittag mit noch drei Herren in einem Gutsgejchirr unternommen hatte. Zwischen Thoßscll und Treuen ging das Julpcw«! durch, wobei die Insassen aus dem Wagen ge schleudert wurden. Hierbei wurde der Inspektor schwer verletzt und starb bereits ans dem Transporte »ach Hause. Die anderen Insasse» hatte» gleichfalls Verletzungen davengetrngen, doch sind dieselben »linder schwerer Art. — Tövtlich veliiugliickter Radfahrer. Ai» Sonntag Abend sichren drei Mechaniker aus der Knmmer'sche» Fabrik zu Niedersedlitz ans hohe», Zweirad die steile Straße vom Luglhürm bei Niedersedlitz herab nach Luga. Plötzlich kam der Vordermann zilin Sturz, worüber der Hintermann, der 24 Jahre alte Krüger, derart erschrak, daß er die Balance verlor n»d ebenfalls stür;le. Wahrend der Erste« mit leichter Haiitverletznng dcivonkam, trug Krüger so schwere ittiicre Verletzungen davon, daß er gestern Morgen gestorben ist. — Reiches Pathengeschcnk. Die am 4. Februar 1892 in Oberwiescnthal verstorbene Frau Klara Thercsie sverw. Unger geb. Leoichardt hat in ihrem Testamente 10,000 Mk. denjenigen, zur Zeit ihres Todes »och am Leben befindlichen Personen ansgcsetzt, bei welchen sie oder ihr verstorbener Ehemann, der Apotheker Julius lltiger in Oberwicsenthal, Pathenstelle vertreten hnbc» nnd welche sich innerhalb eine» halbe» Jahres »ach dieser Bekanntmachung bei dem AmlSgcrichl Oberwicsenthal melde» und auswcise». —8. Lelsuitz i. E., 9. Mai. Am 6. d. M. wnrde ans der Kaff« des hiesige» Jugcndvcreins die Snnime von 70 Mark ent wendet. Als Thätcr wurde der Kassircr de-Vereins, ein jugendlicher Bergarbeiter ermittelt und verhaftet. — Ans einem Hohndorf« Stei»- kohlcnwerke verunglückte gestern ci» Arbeiter ans Lichtenstei». Der selbe siel 3 Fahrten tief in den Schacht hinab und zog sich, wie nian hört, innere Verletzungen zu. Er wnrde im hiesige» Lttc-Hospitale liiitergcbracht. — Ter Kohlciiversandt hiesiger Werke betrug von, 24. bis 30. April per Bah» 26.5 Ladungen. — Weg Lperr«»«g. I» Flur Nenkirchen wird vom t t. dieses Monats ab der Torsiveg von, Lohsc'sche» Easlhofe ab bis z» Wcber's Hause bei der Adorf« Brücke und Weiler der Klassen- bach-Harthaner Comnuiiiicationswcg von der Kuppe oberhalb des BergschlößchcnS ab bis an die Schlvßschäiike Ivegeu Neubaues bis ans Weiteres sür den Fährverkehr gesperrt und wird der letztere iür die Orte Adorf, Jahnsbach u. s. w. ans de» Torsiveg an der sogen. Herren»,» ,lc vorüvcr über Klaffenbach und Harlhan und weiter vo» de» Orlen Nenkirchen, Leukersdorf u. s. Iv. auf die fiskalische Stoll- bergcrslraße über Marstredorf verwiese». Ans die Tauer der vc« fügte» Wcgespcrrung ist auch der Verkehr nach und von dem in Mark.rs^ orser Flur gelege. en Cammelvassiu der Chemnitzer Düngcr- abfuhr-Gcsrllschasl über den unteren Thcil von Nenkirchen unterlagt. —It. Ntttkirche«. Bei der hiesige» Äcmei dc-Sparkasse wurden im Monat April 1892 30 Einzahlungen geleistet, im Be trage vo» 2952 Mk. 50 Pf. Dagegen erfolgten II Rückzahlungen im Betrage vo» 564 Mk. 84 Pf. Der Baarbesiand betrug am Schluffe des Monats April 3402 Mk. 60 Pf. Di« Gesammlein» »ahme betrug 3080 Mk. 63 Pf. Die Gesainmtansgabe 504 Mk. 84 Ps. Der Gesamintumsatz 3051 Mk. 47 Pf. — Der hier wohl bekannte Pslegcsvh» des verstorbene» Lagerhalters des hiesige» Spnr- »nd Cvnsumvcreins, Hcrrniaun Rottluff, welcher seit 2 Jahre» i» Leukersdorf wohnhaft ivar, ist i» vergangener Woche mit Herrn HauS» und Fcldbesitz« Lohse daselbst »cbst Familir (11 Kinder) »ach Amerika anSgcwaudcrl. Diese Auswanderer habe» noch, wenn selbige i» New-Aurk landen, 5 Tage per Bahn zu fahre» und mehrere Tagereisen zu Fuß ziirückziilcge», ehe sie ihre neue Hrimath erreichen. ES ist dicS im Indianer-Gebiet. Ob die Auswanderung de» Be- thesligten zni» Glück ist, wird die Zukunft lehre». — Am Sonnabend, den 7. Mai, Abends stattete der Turnverein z» Grüna dem hiesigen Turnverein im Gasthaus „Znm goldnen Stern" einen Besuch ab. Tie Gäste verweilten mehrere Stunden bei gemein'chasilichem Turnen » d d uu beim Glatt Bier im fröhlichen Lreife bis 12 Uhr. —Am Sou, tag, den 8. Mai, Abends zwischen II—>2 Uhr ist derWittwe Schr'.z hier aus dem Bcrkau'slcbeu das Geldkästchen mit Inhalt, im Betrage vcu 12—13 Mk., gestohlen worden. ES ist die- inner halb iv-iciger Jahre der zweit- heran« r Fall. — Am Sonntag, den 8. Mai bi:!« der unu seit ziemlich 19 Jahrcn kestebendc Maiiner- U::t:lba'lnligs-B«eii!, d.'ffcn Laurttächlichec Zweck die Unlerstü.ung io. Sterbe-ällcu für Milglied« nnd decei: Frauen ist. i» Lolse's Gasthau? ei:rn di.ssälri eu Ball ab. Trotz de- Nusdl ibens vieler Mitglieder war. de: Räumlichkeiten angemessen, die Zahl der Be teiligtet hinlänglich und verlier das Bergungen in sehr ge.nüthlicher Weise. — Au Lemfelcen Tage hielt der „Ztenographenverbaud vo» Chemnitz und Umgeaee d" seine Verbands Bersammlniig i» Pusch manns Restaurant dier ad. Tiestlce nahm ' ,4 Uhr ihren Anfang und endete um 6 Uhr. Ter Ber ed« He« Emil Eckert «öffnete die Verfammlung mit der Begrüßung der von Hohenstein. Grüna, Reickenbcand, Schönau, Gvrnsdoii, Stoll.erg und Einsiedel rrschie- ncneu Vereine und Lvcrgab den. s::llv.'ri.elenden Verb nic-vo-steber, Herrn Kunze aus Hob«,stein, l i.-aa. f den Vorsitz. Es fand ein Weit- schreiLr:i statt. Da- Remliat dest-iden wurde öffentlich bekannt ge geben. Ter darauffolgend: Kall saad im Gasthaus „Zum goldenen Stern" statt und wnrde dcrstlde von 7 bis ^9 I'.hc durch Conccrt nnd Vorträge eingeleirct. Zu.Lchst fand die Begrüßung der aus wärtige» Vereine rnrch Hrrrn Richa:d Röder sta::, dann hielt Herr Max Pohl eine feie licke Lnffrache in Bezug a.ff die Stenographie und das Leben und Wirk.» de- Meisters Gabelsberger. Tie i» der Verbands-Ver'ommlung stattgcsunlene Neuwahl der Borstand-init alieder des Lerdaids ergab, daß He« Beweg ans Chemnitz znm Vorsteher. He« Kunze a.s Holenstein als deffen Stellvertreter, Herr Anwu Lrost aus Earnsdon zum Kaffircr und He« Richard Röder aus Leukirckeu znw Schristrülrer gewählt worden sind. Diese Herren nahmen die Wahl an — Brände. In Kirchbcrg brannte in der Nacht znm 10. Mai d.aS Gasthaus .Zur Sonne' nieder, in Gr oßhartmanns- drr' bei Freibcrg zu gleicher Zeit das Wirlh'bafiS-Gebäude de» Scielwas.co-Fa'.r laute» Emil G.ä'er. Ter Besitzer ist seit einigen Taren adwci ud. — In Geithai» wurde in derselben Nacht das Wrhuban- d:. in d:r Näbe des Slad:gntcS ste euden Windmühle ein Raul der Flammen. — In Falke »au bei Flvha ist am 10. Mai früh die sogenannte Ka'crne, ein vo» 22 Familien bewvbnt gewest, e- Gelände, niedergebraiint. Fahrlässigkeit eines Milbe wehners soll La- Unglück verschuldet habe». — Zahlttngöeinstcllmigeu. Färbereibcsitzcr I. E. Richter i» Meerane. — Spinnerei-Pachter F. R. Schimitzl« i» Crimmit schau. — Branereibcsitzec F. H. Küchlcr in Copitz. — Mcsscrge- jchäflS-Jnhaberin I. F. verwittw. Schwarzer in Leipzig. --- Satllec- melsler C, E. Thomas in Meerane. Chernnitzer Ttridt-Anzeiger. Die Freunde mgereS Blattes werden ersucht, uns wichtige Begebenheiten giitigsi mitj,»heiler. Chemnitz, den 11. Mai 1892. — Mottdfittstcvttist. In der kommenden Nacht findet die erste Mondfinsternis; in diesem Jahre statt. Dieselbe beginnt sür Chemnitz heute Abend 10 Uhr 2 Mjunlen, erreicht ihre größte Ausdehnung 11 Uhr 45 Minuten und endet früh 1 Uhr 28 Minuten. Sichtbar ist sie im westlichen Australien, in der westlichen Halste Asiens, in Europa, Afrika und Südamerika, sowie im indische» und atlantischen Ocean, Die Versinsteruiig ist nahezu eine totale, indem sie in der größte» Ansdchnnng ^/t«o der Mondfläche bedecken wird. — Die drei Wctlerheilige», Mamertus, Pankratius und Servatius, am 11., 12. und 13. Mai, beginne» mit dem heutige» Tage ihr Regiment. Die empsindlichen Nachtfröste, die zuweilen unler ihrer Herrßhafl cingetreten sind, machen dieselbe» mit Recht von den Landwirthen und Gärtnern gefürchtet, Hosscnllich haben die Herren aber ei» Einsehen und verderben nicht die prächtige langerhvsste Friih- jahrSwittcrung, die seit einigen Tage» erfreulicher Weise cingetreten ist, — Facha,«sstelluttg der (Slaserinnung zu Chemnitz. Diestlbe wird vo» nächste» Sonntag bis nächsten Mittwoch in der „Linde" statlfiaden und soll ganz besonders interessant werden Für den Besuch dieser Ausstellung wird laut Beschluß der hiesige» Glaserinnung kein Eintrittsgeld gefordert. — ali. Slllgemeitter .HauSdesitzerverci». Unter zahlreicher Bctheiligung fand gestern Abend die außerordentliche Hanptvecsamm- lmig des Allgemeine n Ha usbesitzervercins im kleinen Saale der „Linde" statt, welche sich i» der Hauptsache mit der Berathnng und Beschlußsaffnng üb« de» gedruckt vorliegende» Entwurf der neuen Statute» zu beschäftigen hatte. Die Ausstellung die er neuen Satzungen machte sich bekanntlich infolge der Errichtung einer eigenen Geschäfts stelle und der hierdurch bedingten Erwerbung der Körperschaflsrechle als juristische Person erforderlich. Nach Erledigung der rein ge schäftliche» Mitthfflungen und Vortrag der Eingänge gelangte» die einzelne» Abschnitte des 16 Paragraphen umst.sjcadeii Statuts znm Bortrage. Dasselbe ist von Herrn Jnstizralh Ulrich unter An passung an die hierfür geltenden gesetzliche» Bestimmungen mit größt« Sorgfalt au-gearbeilct und gclanffe denn auch ohne jede Aenbcriing in der vorliegende», gerichtlich bereits genehmigte» Fassung zur An nahme. Nach Erledigung dies« Angelegenheit hielt Herr BezirkS- Schoriistciiisegcrmcister Löbel den schon früher in Aussicht gestellten Vortrag über „Bau und Neinigniig der Schornsteine", in welchem derselbe die mannichfacheil Gefahren und Leiden des Schornstcinseger- Beruses und die nur sehr spärlichen Frcnden desselben in ebenso interessanter, als belehrender, oft humoristisch angehaucht« Weise schilderte. Der mit großem Beifall anfgcnommene Vcrtrag dürfte manche falsche Vorstellung berichtigt habe». Auch die an denselben sich schließende längere Anssprache, in ivelcher verschiedene Hilsswerk- zcugc, sowie eine vo» Herrn Löbel am hiesige:! Platze vertrelene »ud offenbar sehr praktische Erfindung zum Entfernen des Rußes in ihrer Anwendung vorgczcigt wurden, trug wesentlich zur Klärung der vielfach geänßcrlcn Ansichte» über die Ursache» der Rauch- und Rnß- belästigung bei. Nach Herrn Löbcl's Ansicht werde» diese be rechtigten Klage» nur durch eine Aendernng der gegenwärtige» Bau weise und des innere» AusputzeS der Schornsteine, niemals aber durch Apparate irgend ivelcher Art zu beseitigen sei». De» Schluß der Versammlung bildete die Beantwortung der zahlreichen im Fragckastc» Vorgefundene» Fragen, soweit sie nicht behnss näherer Erörterung dem Vorstände zu überweisen waren. — Verki,« für Chemttitzer Geschichte. Die Bibliothek dieses Vereins «hielt i» letzter Zeit: A. von Montbä: Der Mai- Aiisstaiid in Dresden; I, F. Müller: „Aus der Coinpoiiistenwelt"; Moritz Theodor Frömmelt: Geschichte des Herzogthums Allenburg; Stadtrath Meisel i» Dresden: Die Ereignisse i» Dresden vom '2. bis 9. Mai 1849; Proclamationcn und Placate ans dem Maiauf- stand 1849; Die Verhandlungen der sächsischen 2. Kammer über die Wiederherstellung des Wahlgesetzes vo» 1848; „Schiller Album" von 1861; Kurzer Bericht über die wichtigsten Ereignisse in der St. Nicolaiparochie von der Weihe der Kirche bi» Schluß des Jahre» >889; „Die evangelischen Kirchengemrinden vo» Chemnitz 1890"; Bert az der Casinogesellschast mit Hern, August Hartig über ei» Brücke der erster«, durch de» Garten des letzter n v. I. 1819; Schreiben de« Ra:h«s über das Besitzrecht eines a» der »Nieren Brückenstraße geleg »en Gartens v. I. 1805; Adreßbuch vo» Chemnitz 1892; Geschäftsbericht des Chemnitzer Bauk-BerffuS auf daS Jahr 1891; Jogenienrbericht des Sächsischen Lampikesselrevisian-verritis 1891; „Friedrich Anglist de- Gerechte» fünfzigjährige Negierung", von *r, Leipzig 1818. — Vom Kaiserbaznr i«r Berlin. Der krüher« Director des Kaiecbazars in V«lin. Herr Kaufmann Moritz Richter, hatte, wie die „Dr. N " bnichi« i, gegen den Fabrikanten Herrn Paul Schreiv« in Clemnitz, welcher sei»« Zeit z»m AnfffchtSrath der betreffenden 0 eselli'chafi gehörte, eine Privatbeleidignnask.age anacstcengt, weil Herr Paul Schreiber im November v. I. in Gegenwart mehrerer Herren öffenilich erklärte, es sei vom Vorstände de» »taiserbazars mit dem Gclde der Aclionäre in ein« Weise nm- gegange» worden, die kein gü!>sti,es Licht ans die Tice tion werfe, beispielsweise habe Richter innerhalb 4 Woche» 3'V-Oo Mk. Spesen gemacht, während Nicht« ans einer Lricntrei'e vo > 35 Tage» nur 2700 Mk. gebraucht haben will. Ter Vertreter des Anaeklagtcn wollte seinem Klienten de» Schutz vo» 193 des Rcili-strasgesttzbuches (Wahrnehmung berechtigter Interesse») zngebilligt wissen, d« Ge richtshof erkannte aber aüf 50 Mk. Geldstrafe. — Gegen dieses Urti eil w,rd, wie wir ans sicherer Ouelle vernehme», von Herrn Schreib« Bernsitilg eingelegt werde». —* lteberfahren. Am 5. d. M. in der 5. Slnndc wurde ans der Zivickanerstraße ein 10jähriger Knabe von einem in über mäßig schnellem Trabe daher kommende» einspännig.'» leichten Geschirr überführe». Außer einigen Hantabschürsiingen bat der Knabe keine weitere Verletzungen davon getragen. Ter Gei'chirrsiihrec wurde ermittelt. —* Ei» Lcattdaisiichtiger. Heule früh gegen 3 Uhr wurde ein arbeils- nnd wohnung-los« Schuhmacher zur Haft gebracht, weil derselbe auf der Lltticiistraße durch Lärmen und Brüllen Scandal ge macht hatte. Aus einen dort palronllireiidcn Schutzmann war er los- gegangen und Halle Len'elbeii mit gemeinen Schimpfrcden überhäuft. Als ih» dieser sistirc» wollte, leistete er Heft gen Widerstand nnd erst mit Hülfe eine- cazngekonimencii Wächters war eS möz'ich, den Wütheiiden nach der Wache z» bringen. —* Festgettommen. Heute Vormittag wurde in einem hiesige» Gasthaus: ei» I9jähriger Commis festgenom ncn, welcher in ein« Spinnerei in Wiesenüad a gestellt gewesen war und sich dort, nachdem er üb« 20 0 Mark nnlerschlagc», heimli h entfernt halte. — Ferner wurde ein Strumpfwirker fcstgenommeo, wel bec l ier eine Reihe von Logisschwindeleie» verübt hatte. So hatte er sich i» der Bernsdvrfcrstraße einlogirt und sich nach einige» Tagen, unter Mitnahme von ein Paar Tamcnsticfelciten und ohne die Mstth: zn bezahle», heimlich entfernt. Tie gleiche Manipnlaiion hatte er i» eine!» Hanse der Langenstraße gemacht, wo er ei» paar Herrciistiesel iiiilgcnvmmc» hatte. Außerdem hatte der Mensch noch verschiedene Schwindeleien verült. — Festzuttkhmett behufs Strafvollstreckung ist laut einer Bekanntmachung de- königl. Amtsgerichts zu Chenini^ der Colpvrteur Ernst Esustav Kretzschmar, geboren am 1. Februar 1658 in Reitzendorf, zuletzt in Dresden wohnhaft. Schwurgerichts-Verhandlungen — Chemnitz. 10. 5. Anklage wegen Meineids. (Schluß dcS Berichts über die Vaiipiverhandluiig vom gestrigen Tage.) Die Vernehmung der Wirthschasterin Grnber's, Fr.rn Ä., welche in folge ihrer Erklär»ag, von Harem Verlöbniß mit Grnber curücktreten zn wolle» Zengniß nblegen mußte, ließ deutlich erkennen, daß i S sich bei der angeblichen Versteigerung der d esei» gehörigen Möbelstücke lediglich »m ein Zcheiiiuianö. cr gehandelt habe» könne, auch die eriolgic Schenkung eines größere» Geld betrages durch de» Angeklagten konnte sie nicht in Abrede stellen. Ter früher wegen Verdachts der Beihilfe zur Hinterziehimg der Hilssvollstrccknng mit angeklagte, gegenwärtig aber außer Verfolgung gesetzte Anclionalor, welchen, Grnber damals seine Möbel zur Versteig rnng übergebet, hatte, winde >»,beeidigt vernommen- Der Vertreter der königlichen Staats „maltschasi ie- tontc übrigen-, daß sür ihn der frühere Verdacht gegen den Zeugen „och fort- bcstchc. Nachdem noch der Zeuge Mühle», csitzer Fr. A»-k»»st über die Höhe nnd die Entstehung seiner Forderung gegen Grnber nud den Ansfalt der von ihm beantragten ZwaiigSvollsirccknng gegeben hatte konnte die Be.veis- aiisnahiue geschlossen werde». Ans Grund derselbe» beautragle der Vertreter der königliche» Staatsanwoltschast die Bejahung der beiden schärfsten Schnld- srage» unter V>rnein»ng der Eveiilnalsrage. Der Venlieidiger legte dagegen da- Hauptgewicht darauf, daß die Behauptung des Angeklagte» von den Vor gängen bei der Hingabe des Geldes an seine Ehefrau und die von ihm hier für vorgebrachlcn Gründe in keiner Weise widerlegt worden seien. Die Ge schworenen sprachen Grnber n»r der Ableistung eines sahrläsjigen sraljchcides. iomie der V er äußernng bcz. Bei seit eschass» » g von Vermögensstücke» sür schuldig. Ans Grund dicies Wahrsprnchcs erkannte der Gerichtshof aus eine Ge'a»»»stiase von l Jahr 4 Monate» Ge- sängniß nnd Tragung der Koste» des Verfahrens. — Als Vcrtrcter der königlichen Staatsanwaltschaft snugirte Herr Staatsanwalt Böhme, als Obmann der Geichworcncn Herr Rentier P au l - Einsiedel, als Vertheidigcr Grnber - Herr Rechtsaiiwalt Jnstizralh Or. Enzinann. 1l. 5. A»ttaae Wege« i« Mitthäterschaft verübter vorsätzlicher Brandstiftung. Unter der Anschuldigung, dieses Verbrechen begangen zu haben, nahm heule ein Ehepaar die Anklagebank ein. Es waren dies der im Jahre 1835 geborene und beleits zweimal, darunter wegen Tragens republikanischer Ab zeichen vorbestrasle Ha»-besitzer, Weber und Liimpeuhändler Karl Friedr, Böttcher nnd dessen in, Jahre 1836 geborene, noch »nbcstrasle Ehefrau Therese geb. Förschner aus Geringswaldc. Nicht weniger als 17 Zeugen waren zn dieser Verhandlung vorgeladen, während ein weiterer Be- lastlmgsjeilge nicht ermittelt werden konnte. Die Angeklagten wurden in Ge mäßheit vo» 8 246 d r Slraiproccbordnnng von einander getrennt vernommen. Am Abend des 6. Februar, eine- Sonnabends, gegen Uhr brach auf den, Boden des von den B öttcher'scheu Eheleuten bewohnten HanseS, welches sie »nr mit zwei uni diese Zeit aber nicht anwesenden Logislcntcn theilten, Feuer nuS, durch welches nicht mir das betreffende Gebäude, sonder» auch drei Nachbarhäuser in Asche gelegt wurde». Ein fünftes HanS wurde so stark beschädigt, daß es von der Feuerwehr nicdcrgerisse» werden mußte. Die A»ge!lagte» sind nn» beschuldigt, das Feuer, das ans dem zur Lagerung von Lumpen, Holz m dergl. benutzten Boden ihres Hanscs ansbrach, selbst angclcgt zu habe». Die Furcht vor einer solche» Eventualität hatte schon früher ci»en Nachbar der Böttcher'sche» Eheleute veranlaßt, gegen den Giebel des denselben gehörige» höchst baniällig.» Hauses eine »insuve Brandmauer auffusühre». I» diesem Giebel fand sich am Brandabende ein größeres Loch vor. De» Beweggrund zn der Thal sucht di« Anklage in den, Bestreben der Beschuldigte», die aus dem Hanse, welches seine» Bewohner» „fast über dem Kopse zusammenbroch", ruhende Braudkasse vo» 2000 Mk-, sowie die ziemlich hohe Versicherungssumme sür die Mobilien im Betrage vo» 1800 Mk. und sür die Lumpen von 275 Mk. zn erlangen. Beide Angeklagten stellten jede Schuld an dein Ausbruche (des Feuers trotz aller erdrückende» Belastuugs- mvmente entschieden in Abrede, verwickelten sich aber in gegensciiige Wider sprüche. So gab der Ehemann Böttcher entgegen den Aussage» seiner Ehcsra» an, daß er mit einer brennenden Tabakspfeife kurz vor Ausbruch des Feuers einen Korb mit Holz vom Boden herabgeholt und hierbei möglicherweise das Feuer durch Fahrlässigkeit verursacht haben könne. Böttcher befindet sich bereits seit dem 8. Februar in Haft, ist also bereits zwei Tage »ach staltgchablem Brande festaenommcn worden. Seine in der Bornnlerstichiing abgegebene» Erklärungen wichen von den heutigen zm» Theil wesentlich ab- DaS bereits erwähnte Loch in der Brandmauer will der Angeklagte bei seiner letzte» Anwesenheit ans dem Bode» wegen des davor lagernde» Holzes nicht gesehen haben. Höchst verdächtig erschien das Be nehmen und Verhalte» des Böttcher vor und nach dem Ausbruche des Feuers, obgleich er mit großer Beredsamkeit unter Betheuermigen seiner Unschuld und heftigem Weinen Alle» ganz natürlich zu erkläre» suchte. Der