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vesterreich-Ux-ar«. — Der ungarische Burgfriede. Die seit Kriegsbeginn geschaffene Eintracht im ungarischen Parlament ist durch das Bestreben der Opposition, einige wichtige Fragen der Avslandspolitik zur Er örterung zu stellen und darin Kritik zu üben, für einige Augenblicke leicht grtrübt, jedoch nicht gestört worden. Die Opposition hält im Sinne der Kund gebungen der Grasen Apponyi und Andrassy nach wie vor aufrichtig und treu an der Hruptgrunolage der auswärtigen Politik fest, nämlich in oem Bünd nis mit Deutschland, und ist entschlossen, diese Politik auch fernerhin unentwegt zu unterstützen. Die Op position ist lediglich mit Einzels ragen der auswärti gen Politik, die auf die Hauptrichtlinien ohne Ein fluß sind, nicht einverstanden, stimmt jedoch in den wesentlichen Fragen überein und ist bemüht, alle ernstlich störenden Momente auszuschalten. Ocrtliche und Mische Nachrichten. — Eibenstock, 28. August. Die Verlustliste Nr. 322 der Kgl- Stichs. Armee enthält au» unserm Amts gerichtsbezirk folgende Namen: AuS Eibenstock: Ru dolf Haußner, Gefreiter, ins. Unfall leicht verletzt, Max Staab, Gefreiter, leicht verwundet, Kurt Bauer, vermißt, sämtl. im Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 101; auS Schön- Heide: Han» Bechstein, vermißt, Max Leistner, leicht verwundet, Paul Seidel, leicht verwundet, Fritz Lenk, leicht verwundet, sämtlich im Grenadier-Res.-Rgt. Nr. 100, Kurt Ebert, leicht verwundet, Fritz Unger, vermißt, beide im Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 101, Waller Dör fel, verwundet, Fritz Staab, leicht verwundet, HalS, beide im Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 108 - aus Carlsfeld: Emil Blechschmidt, Unteroffizier, leicht verwundet, Guido Weigel, leicht verwundet, bei der Truppe, beide im Grenadier-Res.-Rgt. Nr. 100; au» Sosa: Hermann Unger, vermißt, Ernst Teubner, leicht verwundet, beide im Grenadier-Res.-Rgt. Nr. 100, Moritz Schnei- der im Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 101, leicht verwundet, beider Truppe. Max Fröhlich im Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 103, schwer verwundet; aus Unter st Ütze n grün: Emil Baumgärtel im Grenadier-Res.-Rgt. Nr. 100, schwer verwundet, rechter Arm, Walter Süß im Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 103, leicht verwundet. — Eibenstock, 28. August. Von der öst errei ch isch-ungarischen Verlustliste sind die Nrn. 449 und 450, von den Nachrichten über Verwundete und Kranke Nr. 507 und vom Alphabetischen Verzeichnis Nr. llXXXVIII erschienen; sie liegen in unserer Geschäftsstelle zur Einsicht auf. — Eibenstock, 28. August. Unsere Goldan kaufshilfsstelle wird nächsten Mittwoch das erste Mal nachm. von 4—6 Uhr geöffnet sein. Ohne große Zeitversäumnis und ohne Geldausgabe für Reisen ist je dermann Gelegenheit geboten, Goldsachen zu veräußern. Die Hilfsstelle nimmt die Goldsachen gegen Empfangsschein an, verbucht sie und übermittelt sie an die Ankaufsstelle in Aue, wo sie von einem vereidigten Sachverständigen geschätzt und abgenommen werden. Die Auszahlung des Gegenwertes besorgt wiederum die Hilfsstelle hier, die je dem Einlieferer ein Gedenkblatt aushändigt. Einlieferer von Goldsachen mit einem Ankaufswerte von mindestens 5 Mark erhalten außerdem eine künstlerisch schöne, vor Nachahmung durch Gesetz geschützte Plakette. Veräußerern goldener Uhrketten wird als Gedenkstück an die große Zett überdies eine Uhrkette geschützten Musters aus Eisen zum Selbstkostenpreise zur Verfügung gestellt. Wer Goldsachen besitzt, entziehe sich nicht seiner vaterländischen Verpflich tung, sie zur Stärkung unserer wirtschaftlichen Kraft an das Reich zu veräußern. Gegenüber dem Vernichtungs willen unserer Feinde ist gesammelte wirtschaftliche Kraft dringend von nöten. Noch immer tragen sich die Feinde mit der Hoffnung, daß sie Deutschland, wenn nicht mili tärisch, so mindestens wirtschaftlich zu Boden werfen könn ten. Unser früherer Verbündeter Italien muß nach seiner Kriegserklärung zu urteilen, wohl noch heute dieser Meinung sein. Demgegenüber gibt es nur festes Zusammenstehen draußen und im Innern, Anwendung aller militärischen, aber auch aller wirtschaftlichen Machtmittel. Wer die Lage so ansieht, wer dem feindlichen Vernichtungswillen den starken eisernen Willen zum Siege entgegensetzt, dem kann es nicht schwer fallen, sich jetzt von goldenen Schmuck- und Luxussachen zu trennen, sie gegen volle Bezahlung weg- zugeben in einer Zeit, in der Millionen deutsche Männer todesmutig und pflichtgetreu für Reich und Volk täglich Gesundheit und Leben opfern. — Eibenstock, 28. August. In unseren Schulen wird schon seit Wochen eine eifrige Sammlung von Stein-Ob st kernen betrieben. Bekanntlich soll ans diesen Kernen Oel gewonnen werden, ein Stoff, der in folge der Sperrung der Zufuhren besonder» rar geworden ist. Die Sammlung bedarf allgemeinster Förderung, wenn sie einen größeren Erfolg haben soll. ES ist daher in der Selekten-Schule am Markt eine Sammelstelle einge richtet worden, die nicht allein die von Schülern gesam melten Kerne annimmt, sondern die allgemeiner Benutzung offensteht. Außer den Kernen von Steinobst eignen sich auch KürbiSkerne zur Oelbereitung. Die abgeltrferten Kerne sollen gereinigt und getrocknet sein. Da» Trocknen geschieht am besten an der Sonne. Die einzel nen Kerngattungen dürfen nicht vermischt werden. Ver schimmelte Kerne sind völlig wertlo». Kerne aus dem Munde Kranker oder vom Erd- oder Fußboden aufgele sene Kerne dürfen nicht gesammelt werden. Die Einwohner schaft wird gebeten, auch dieser Sammlung die Aufmerk samkeit zuzuwenden, die sie verdient. Wir dürfen jetzt keine Werte umkommen lassen, die uns zur Verfügung stehen, wenn wir sie nur beachten wollen. — Eib « nstock, 28. August. Die Faser der Brenn - nessel wird in der gegenwärtigen Knappheit anderer Faserstoffe dringend al» Spinnstoff gebraucht. Früher als Unkraut ausgerottet, erweist sich die Brenuefsel jetzt als ein« Helferin in unserem Bestreben, vom Aurlande unab- hängig zu werden. Hurtige Sammler und Sammlerinnen werden auch in unserer Gegend nicht vergeblich nach Be- ständen von Brenneffeln suchen. In Ecken und Winkeln von Gärten oder Gehöften, an Mauern, Feldrainen und Stetnhalden treffen wir sie an; oft in kleinen Gruppen, vielfach auch in dichten Beständen. Die Stengel, die ein« Länge von mindesten» 50 om aufweisen sollen, sind am Erdboden abzuschneiden. Sie sollen nicht zerrissen oder zerbrochen werden. Ueber Trocknung und sonstige Behänd- lung der gesammelten Brenneffeln geben die in den Schu len und im Rathause aushängenden „Anweisungen für daS Einsammeln von Brenneffeln" Auskunft. Außerdem kann sich jedermann näh«re Auskunft bet Herrn Landwirt Paul Ott hier holen, der zum Vertrauensmann für die Brennesselsammlung ernannt worden ist. Na mentlich wegen der Trocknung der Nesseln wird der Ver trauensmann Fingerzeige geben. Für 100 kx getrockneter Stengel von Brenneffeln, die an Herrn Ott abzuliefern sind, wird eine Vergütung von 14 M. gezahlt. Sollten eS unsere Jungens und Mädchen nicht fertig kriegen, viele Zentner richtig gesammelte und behandelte Nesselstengel zusammenzubringen und dem Vaterlande zur Verfügung zu stellen. Versuch's, Eibenstockex Jugend! Aber auch die Aelteren sind selbstverständlich zur Mitarbeit aufgerufen. Jeder Helfer und Förderer ist willkommen. Wer aber Plätze mit Nesselbeständen weiß, leistet der Sache einen Dienst, wenn er Sammler oder den Vertrauensmann da rauf aufmerksam macht. — Eibenstock, 26. August. Nächsten Freitag fin det die schon seit längerer Zeit angekündigte Bestands- aufnahme der wichtigsten Lebensmittel statt. Haushaltungen mit weniger als 30 zu verpflegenden Haus- haltungSmitgliedern haben nur über 4 Arten von Nah rungsmitteln, nämlich über Fleischdauerwaren, (Schinken, Speck usw ) reine Fleischkonserven, Fleischkonserven mit anderen Sachen ge mischt und Eier Auskunft zu geben. Mengen von weniger als 1 Pfund jeder Warengruppe insgesamt brauchen nicht angegeben zu werden. Die vom HaushaltungSoor- stand zu unterschreibende Erklärung lautet: Ich versichere, daß die vorstehenden Angaben wahrheitsgetreu nach bestem Wissen und Gewissen gemacht sind. Es ist mir bekannt, daß wissentlich unrichtige Angaben mit Gefängnis bis zu 12 Monaten und mit Geldstrafe bis zu 10000 Mark, und fahrlässig unrichtige Angaben mit Geldstrafe bis zu 3000 Mark bestraft werden. — Eibenstock, 28. August. Mit der herzlichen Bitte um Hilfe wendet sich ein Ausschuß für Ham- merbrücke-FriedrichSgrün an unsere Leser. Ein orkanar tiger Hagelsturm hat in den beiden armen Landgemein den den schwersten Schaden angerichtet. Bittere Not ist eingekehrt. Helfe jeder nach Kräften, sie zu mildern. Wir nehmen in unserer Geschäftsstelle Spenden gern entgegen. — Dresden, 25. August. Ee. Majestät der Kö - nig hat an Oberst Pudor, Kommandeur eines Jäger- Regiments im Osten, folgendes Telegramm gerichtet: Nach Meldung des Divisionskommandeur« hat das Regiment am 10. und II. August unter sehr schwieligen Verhältnissen gegen eine bedeutende Uebermacht des Feindes nicht nur seine Stellung behauptet, sondern auch wesentlich Boden gewonnen. Ich spreche meinen tapserr» Jägein fltr diese hervorragende Lat Meinen wärm sten Dank und Meine vollste Anelkennung aus. Friedrich August. — Dresden, 26. August. Wieder haben die Bestrebungen des Heimatdank dadurch eine dan kenswerte Förderung erhalten, daß die Herren Os kar Edmund und Alfred Leuschke in Dresden sich entschlossen haben, ans einer ihnen zusallenden Nach- erbschast der Stiftung Heimatdank die Summe von 2200 Mark zur Unterstützung im Kriege erblindeter Krieger znzuwenden. Möge dieses schöne Beispiel op ferfreudiger Dankbarkeit gegen diejenigen, welche fürs Vaterland am schwersten gelitten haben, noch viele andere veranlassen, von etwaigem Vermögens- ' zuwachs zu Gunsten des Heimatdanks zu oerfügen. — Dresden, 27. August. Die beiden Ver eine Dresdner Obst- und Produkten-Kleinhändler Huben sich entschlossen, vom 28. d. M. ab die Pslau- men im Kleinhandel nicht teurer als zu 25 Pfennige für das Pfund zu verkaufen. Dieser Preis soll in den nächsten Tagen so 'lange weiter herabgesetzt werden, bis er einen den heutig'» Ver hältnissen und der überreichen Ernte entsprechenden Stand erreicht hat. Zum Schutze gegen die Abwan derung nach Berlin soll ein Au s s u h r v er b o.t bei der sächsischen Regierung beantragt und überdies die Berliner Preisprüsungsstslle veranlaßt werden, dort ebenso wie in Dresden auf entsprechende Preisermäßi gung zu dringen, solange das Kriegsernährungsamt sich noch nicht zur Einführung von Höchstpreisen ent schließen kann. Mit den sächsischen größer n Städten ist ein gemeinsames Vorgehen bereits angebahnt wor den. — Zwickau, 26. August. Ein 16 jähriger Tchlosserlehrling, hier, legte sich beim Nahen eines nach Chemnitz fahrenden Gllterzuges auf das Bahn gleis. Der Räumer der Maschine schleuderte ihn hinweg, doch wurde ihm ein Arni und vom anderen Arm die Hand abgefahren. Lebensgefahr liegt nicht vor. — Reichenbach, 25. August. Eine Kanin chensarm beabsichtigt der Allgemeine Kanincheu- züchtervcrein für Reichenbach und Umgebung zu er richten. Der Verein will damit auch jenen Freun den der Kaninchenzucht, denen cs infolge der Woh- nlingsvcrhältnisfe nicht möglich ist, sich der Zucht zu widmen, die Möglichkeit an die Hand geben, > Tiere zu halten und zu züchten. — Klingenthal, 26. Slugust. Auf der elek - i irische n Bah »strecke K l i u g e »t h a l—U nt e r- s a ch s e n b e r g ist seit einigen Tagen der probeweise Betrieb ausgenommen worden, um den Unterbau prü fen zu können. Die Probefahrten finden zunächst mittel» Dampf statt, doch soll der regelmäßige Betrieb demnächst mit Elektrizität ausgenommen werden. Der Termin hier für steht bis jetzt allerdings noch nicht fest. - Opsertag für die Deutsche Flotte. Am 1. Oktober dieses Jahres veranstaltet der Deutsche Jlottenverein im ganzen Reiche einen Opsertag für die Kaiserliche Marino. Das Kgl. Ministerium des Innern hat die Veranstaltung auch für das König reich Sachsen genehmigt. Der gesamte Ertrag des Opfertages im Königreiche, Sachsen soll zur einen Halste der unter der Leitung Seiner Exzellenz des Herrn Großadmirals von Koester stehenden Zentral stelle für freiwillige Gaben an die Kaiserliche Marine zur sachgemäßen Verwendung, zur anderen Hälfte der Stiftung Heimatdank für d'.S Königreich Sachfen zur Erfüllung ihrer Aufgabe gegenüber den'Kriegs beschädigten und Kriegshinterbliebenen der Marine überwiesen werden. Die Vorbereitung und Durch führung liegt in der Hand des Flottenvereins und seiner Organe. Dor Heimatdank wird aber mit sei nen örtlichen Vereinen an der Veranstaltung teil- nehmen, und ebenso haben der Flottenbund Deut scher Frauen und die Marine-Vereine ihre Mitwir kung zugesagt. — Zunehmende Knappheit au Schwei nefleisch. Die Landosfleischstellc für das König reich Sachsen schreibt uns: Der soeben von der Neichssleischstelle herausgegebene Viehverteilungsplan sür die Zeit vom 1. September bis 15. Oktober 1916 weist leider keine Verbesserung der Fleijchzuw.'isung auf. Die Zahl der dem Königreich Sachsen zuge wiesenen Rinderschlachtungen bleibt zwar in der bis herigen Höhe bestehen, ebenso die der Kälberschlach- tungen, die Schwemeschlachtungen haben aber mit Rücksicht auf den großen Mangel an schlachtreifen Schweinen auf die Hälfte, herabgemindert werden müssen. Dies bedeutet eine sehr erhebliche neue Ein schränkung des Verbrauchs, umsomehr als mit Aus fällen bei den Lieferungen immer gerechnet werden muß. Es kann nur der Wunsch ausgesprochen werden, daß die erhoffte Besserung der Fleischversorgungsver hältnisse im Spätherbst eintritt. WeMriW-Erinnernugen. ^achdr »rrd-tn«, 28. August 1915. (Verfolgung der Russen. — Schwere Kämpfe bei Doberdo und Tol- mein. —Großer türkischer Sieg auf Galli poli.) Im Osten wurde feindlicher Widerstand bei Kowno gebrochen, das Waldgeländc östlich von Augustow wurde durchschritten, in Nachhutkämpfen drängte die Armee Mak- kensen die Russen bis auf Kobrin. Die Oesterreicher durch brachen die feindliche Front an der Zlota-Lipa in einer Länge von 250 Kilometern, die Zahl der Gefangenen er höhte sich auf 10 000, die Truppen der Armee Pflanzer- Baltin verfolgten den Feind auf Buczacz, während die deutsch-österreichischen Kräfte unter Bothmer über Podhajce und gegen Zborow vordrangen. Die russische Niederlage und das Zurückwerfen nach Norden und Osten veranlaß ten, namentlich da in Rußland zuerst Lügennachrichten über große Siege vorlagen, große und ernste Ausschrei tungen in Petersburg und Moskau, bei denen eS zu blu tigem Kampfe mit der Polizei kam; der Ruf „nieder mit dem Zarismus" war jetzt in Rußland nichts seltenes mehr. — Die Italiener erstürmten den Monte San Michele bei Doberdo, wurden aber sehr bald unter schweren Verlusten wieder aus den eroberten Stellungen hinausgeworfen, die Brückenköpfe von Görz und Tolmein wurden wiederum von den Italienern angegriffen, es kam zum Handgemenge, aber überall behielten die Oesterreicher ihre Stellungen fest in der Hand. — Die erneuten Angriffe der Verbündeten bei Anaforta waren besonders heftig, blieben jedoch nicht nur erfolglos, sondern die Türken eroberten sogar mehrere feindliche Schützengräben. Dieser Tag bezeichnet den Hö hepunkt der seit dem 6. August währenden beständigen Angriffe der Verbündeten bei Anaforta. Der englische General Hamilton leitete persönlich den Kampf, bei dem es sich um einen wohldurchdachten und im Falle des Ge- lingenS sehr folgenschweren Durchbruch der türkischen Stellungen nach Anaforta und weiter auf Maidos zu handelte. Mit einem Ungestüm und Heldenmut ohne gliichen vernichteten die türkischen Divisionen den kühnen Plan. Die Engländer verloren vom 6. August bis zu diesem Tage 50 000 Mann und ihre ganze Stellung ward nunmehr von einer umfassenden türkischen Erhöhung um schlossen. ES war einer der blutigsten, aber auch ehren vollsten Schlachttage des Krieges und bewirkte eine Wen dung der Ereignisse auf Gallipoli. IrcLnktireuvnest. Von W- Kabel. Endlich, endlich zuckte durch die dicken, milchi gen Nebelschwaüon, die das Flußtal Lon Rand zu Raud ansfüllten, der erst« rosige Strahl der aus gehenden Sonne. Lichter und lichter wurde jene ungewisse Däm merung, die den Uebergang der Nacht zur Tageszeit bildet, Immer deutlicher krochen auch die entfern teren, bisher nur wie gespenstische Flecken sichtbaren Gegenstände, Büscho, Bäume, Heuhaufen und halb zerstörte Holzzännc — aus den grauen Nebelschleiern sür die völlig erschöpften Deutschen heraus, die in dem erst halbfertigon Schützengraben und nach dem letzten, so überaus verlustreichen Vorstoß am Abend vorher mit zusammengebissonen Zähnen und ange spannten Sinnen von Minute zu Minute darauf gewartet hatten, daß der Gegner den Versuch maci-en würde, das verlorene Terrain, besonders aber das kann- sechs Meter breite Flüßchen zurückzuerobern. Von der 10. Kompanie des aus Kriegsfreiwilligen neu gebildeten Reserveregimeuts, das hier an dieser Stelle nach 3tägigen Gewaltmärschen zum Angriff