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Amts- und Änzeigeblatt für den Kmlsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährl-M. ILO einschlietzl der „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Süfenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundrhübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,Mldenthalusm Erscheint täglich abends mit Burnahme der s Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. ! Anzeigenpreis: die lleinspaltiae Seile 12 ! Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene > Seile 30 Pfennige. < >44444444444444444444444444444 Fernsprecher Nr. 210. T«l.-Ndr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. ^5 »L L»I4 - - -1. Iech,««»,. —. Mittwoch, de« 22. April Mittwoch, de« SL. April 1914, vormittag- 10 Uhr sollen im VersteigemngSlokal des Königl. Amtsgerichts hier diverse elektrische Beleuchtungsgegellstäude und Spielwaren an den Meistbietenden gegen sofortig» Barzahlung öffentlich versteigerl werden. Eibenstock, den 21. April 1914. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Sauitiitskurfus beginnt Mittmvch, de« SL. April 1914, a»e«d» 8 Uhr in der Zentralschule — Ju gendheim —. Schönheide, am 17. April 1914. Der Gemeindevorftand. Wegen v*rz«»ehme«der Reinigung bleiben die Expeditionen der hiesigen «e- meindeverwaltung, des Standesamtes sowie der Sparkasse Areitag rmd Sonnabend, den 24. und 25. ds. Ms. g «schlösse«. U«a«sschteddare Geschäft» werden an diesen Tagen vormittag- von 11 dis IS Uhr erledigt. Schönheide, den 20. April 1914 Der Gemeindevorftand. Ein sriedlicher Krieg in Amerika. Eine ungeheure Komödie, anders läßt es sich gar- nichl bezeichnen, haben Wilson im Verein mit Bryan einerseits und Huerta andererseits angezettelt. Wilson stellt todesmutig Ultimatums, will aber auf keinen Fall Krieg haben. Huerta lehnt mit der gleichen Pose alle Noten ab und denkt ebenfalls nicht ans Krteasp.ielen. Unter diesem Gesichtswinkel wollen unsere Leser auch sämtliche eingelaufenen Telegramme betrachten; denn wo der Ernst beginnt und die Lächerlichkeit aufhört, läßt sich nur schwer erkennen: Washington, 20. April. In einer Botschaft über Mexiko ersuchte Präsident Wilson heute den Kon greß um die Ermächtigung, die bewaffneten Streit- käste des Landes zur Aufrechterhaltung des Friedens und der Ehre der Nation zu verwenden. Inzwischen ist die Flotte an beiden Küsten auf dem Wege in die mexikanischen Gewässer bereit, die geplanten Repres salien des Präsidenten auszustthren. Zu einer for mellen Kriegserklärung dürfte es nicht kom men, da die Vereinigten Staaten einer Regie rung, die sie nicht anerkennen, nicht den Krieg erklären könnten. Washington, 20. April. Nach einer offiziellen Meldung aus Mexiko-City hat Präsident Huerta die Erklärung abgegeben, daß es unmöglich sei, die ameri kanischen Forderungen zu erfüllen. Diese Erklärung be deutet eine weitere Verschärfung der Differenzen zwi schen den Vereinigten Staaten und Mexiko. Man er wartet mit Spannung die Nachricht vom Beginn der gegen Mexiko in Aussicht genommenen Zwangsmaß nahmen des amerikanischen Geschwaders. Washington, 20. April. Der Staatssekretär des Auswärtigen Bryan gab den fremden Regierungen in einer Note den Abbruch der Beziehungen zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten bekannt. Die militärischen Rüstungen werden eifrig fortgesetzt Das Kriegsdepartement setzte alle Offiziere davon in Kennt nis, daß sie sich für den Dienst im Auslande bereitzu halten hätten. Newyork, 20. April. Man erwartet, daß auf gewisse Zusicherungen von Washington hin Carranza und Villa eine strikt neutrale Haltung annehmen und sich auf den Schutz aller konstitutionellen Interessen so wie des Rebellengebiets und ihrer Häfen beschränken werden. Indessen herrschen Zweifel, ob die Rebellen führer ihre Leute von Gewaltakten gegen Amerikaner abhalten können. Huerta soll schon einen gewissen Asunu als Emissär nach Chihuahua entsandt haben, wo er angeblich eine Konferenz mit Carranza und Billa haben wird Tagesgefchichte. Deutschland. Besuch des Kronpriuzeu in Braun schweig Der Kronprinz hat sich, wie die „Tägl. Rund schau" meldet, entschlossen, mit seiner Gemahlin den In den ersten Maitagen in Braunschweig stattfindenden Lauffeierlichkelten des jüngsten Welfensprosses persön lich beizuwohnen. Der Kronprinz will damit zum Aus druck bringen, daß jeder Gegensatz zwischen ihm und dem derzeitig regierenden Welfenfürsten verschwun den ist. — Ordensverleihung. Der König von Würt temberg hat dem Staatssekretär des Reichsschatzamtes Sühn das Großkreuz des Friedrichsordens verliehen - Todesfall. Der frühere württembergische Ministerpräsident Breiting ist Montag früh tm Alter von 79 Jahren gestotben. Breiting wurde im Jahre 1896 Justizminister und 1901 Ministerpräsident Jin Jahre 1906 trat er von seinen Aemtern zurück. Oefterreich-Un-ar«. Bejseruugim Befinden des Kaisers Franz Josef. Wie von informierter Seite mitge teilt wird, hat sich das Befinden Kaiser Franz Josefs etwas gebessert. Man verspricht sich von der guten Wit terung einen günstigen Einfluß auf das Befinden des Kranken, der die dringendsten Regierungsgeschäfte er ledigt und sich bei guter Laune in ständiger Bewegung befindet, was der Heilung der Krankheit sehr för derlich ist. Bau einer neuen russischen Schiffs - werf t. Eine englische Aktiengesellschaft kaufte bei Ni kolajew ein riesiges Areal zur Anlage einer Schiffsbau werft und der dazu nötigen Fabriken und Arbeiter wohnungen. Das wird die grüßte Werft Rußlands sein. Die Gesellschaft verfügt über ein Grundkapital von 50 Millionen Rubel. — Ein Besuch Enver Pascha» in Peters burg. Die »Nowoje Wremja" meldet, daß Enver Pascha und der türkische Minister des Inneren Talaat Bei dieser Tage den Wunsch ausgesprochen hätten, Petersburg in näch ster Zett zu besuchen. Das Blatt mißt dieser Nachricht, die es aus einwandfreier Luelle haben will, große politische Be deutung für eine Annäherung der Türkei an Rußland bei. England. — England lehnt französische Büud- nisvor schlüge ab. ,^Daily Telegraph" meldet: England wird aufgefordert, die Entente mit Frankreich in ein Bündnis zu verwandeln und es durch eiu wei teres Bündnis mit Rußland zu ergänzen. Die Gründe seien unschwer zu finden, aber sie seien offenbar voreilig. In europäischen Fragen sei es nicht nur unweise, son dern auch unmöglich, die stetige Bewegung der öffent lichen Meinung zu antizipieren Das Blatt fährt wei ter fort: Können wir wirklich sagen, daß der Boden für ein formelles Bündnis bereitet ist, um Rußland, Frankreich und Großbritannien in einer gemeinsame.: Aktion und Politik zu vereinigen? Wir sind natürlich verpflichtet, de» Fall von unserem eigenen Gesrchrs punkte aus zu betrachten, und da sind viele Gründe, weshalb Großbritannien es ablehnen muß, sich m Kon troversen und Verwickelungen hincinzieheu zu lassen, die es nichts angehen. Wir glauben, daß dies in Frank reich verstanden wird. Das Blatt fügt hinzu: Was ge währt die Entente genau genommen? Sie gewährt Frankreich und England das, was sie verlangen, eine Garantie gegen Angriffe und ungerechte Streitigkeiten. vo» valkan. Verschlimmerung der Lage in Al banien. Nachrichten des „Corriera della fera" aus Dnrazzo zufolge verschlimmert sich die Lage in Albanien in höchst beunruhigender Weise. Sechs montenegrinische Bataillone haben unter Führung des Obersten Martino witsch sengend und brennend die Grenze von Albanien überschritten. Oberst PhilUpps, der Gouverneur von Skutari, hat ihnen 1000 Mann der mternatlonalon Truppe unter dem Befehl eines deutschen Majors ent- gegengesandt. Auch im Epirus werden neue Feindselig keiten befürchtet, da 1000 Kretcnser zusammengczogru sind, die bereit sind, den Aufständischen zu Hilfr zu eile». Verfügung des türkischen Kriegs I Ministers. Der türkische Kriegsmmister verfügte du sofortige Beurlaubung aller Mannschaften der Alter» klasse 1890. Oertlichc und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 21. April. Nach der Einweihung der Gewerbeschule erfolgte gestern vormittag die Weihe der neu gestalteten Bürger- undSelekten schulen u. des neuen Schulhauses. Verbunden war diese Feierlichkeit gleichzeitig mit der Einweisung der neueingetretenen Lehrkräfte. Nach der üblichen Ein lcitung der Schulfeiern hielt zunächst Herr Bürger meister Hesse eine Ansprache, Glück auf wünschend auch für die Zukunft. Herr Schuldirektor Petzold, der seine» Ausführungen die Worte: „Du sollst ein Legen sein" zugrunde legte, führte in seiner Rede aus, daß man eigentlich zwei Feiern begehe: eine für die Bür gerschule und eine für die Selektenschule. Ein schöner. Heller Frühlingstag lache der Feierschar entgegen, möge dieser herrliche Tag eine gute Verheißung werden für die Schulen. Redner ging dann auf die Geschichte der hiesigen Schulen ein und verlas dabei eine alte Akt. des verstorbenen Kantors Keil, in der dieser die Grün düng einer Armenschule anregte Im Jahre 1863 sei daun die Armenschule ins Leben getreten, die bisherige 2 Bürgerschule, die sich aber im Laufe dec Zeil zu einer guten ebenbürtigen Bürgerschule entwickelt hab. Es habe sich nun bei einigen die Meinung entwickel, die jetzt vorgenommene Vereinigung der beiden Schulen bedeute eiuen Rückschritt. Das Gegenteil sei aber der Fall: die Verschmelzung zeige das Bild einer wesent lichen Verbesserung. Die städtischen Körperschaften hüt ten mit ihren diesbezüglichen Beschlüssen für die Schule Großes getan, wofür ihnen wärmster Dank gebühre Die Selektenschule werde durch die Aussetzung der neuen 'Klasse erst lebensfähig. Es sei hoch anzuerkennen, daß die Stadt trotz der gegenwärtigen schlechten geschäft lichen Lage die Erhöhung der Schulzwle vorgenonimen. Er danke somit den städtischen Körperschaften für die weitreichenden Beschlüsse, danke auch im Namen der Lehrerschaft und der Schüler. Ferner danke er auch für die cingegangenen Geschenke. Erfreut könne er auch mit teilen, daß die Selekta.den Grund zu einer Schulbibliothek gelegt habe. Dann verband Redner mit dem Gelübde treuer Pflichterfüllung den Wunsch, daß sich aus der Sewkten- schule mit der Zeit eine Realschule entwickeln mögt, denn in ihrer jetzigen Beschaffenheit stehe sie nur iu einem llebcrgangsstadinm. Hierauf wurde die feier Uche Einweisung der neuen Lehrkräfte durch Handschlag Vorgeuvmmen. Dabei wurde Herr» Grundmann die Stellvertretung des Direktors in der Selekienschule uud Herrn Findeisen das Gleiche für die Bürger fchulc übertragen. Herr Schuldirektor Petzold schloß mit dem Wunsche, daß Gottes Hand auch fernerhin die Schulen und die in ihnen tätig Arbeitenden in Schutz nehmen möge. Nachdem ein Schülerchor das Lied „Hebe deine Augen aus" vorgetragcn, fand die Feier mit Gebet uud Gesang ihren Abschluß. Daraus vsr ließen die Schulen ihr altes Heim und zogen eiu durch das schön geschmückte Portal der neuen Schule. Hier sand dann unter Beisein zahlreicher Gäste eine Be sichtigung der Räumlichkeiten statt — Eibeupock, 2r. April. Heule vocmnlag war »S unS abermals vergönnt, einen »Segler der Lüfte", «inen Freiballon über unser« Stadl wegziehen zu sehen. Ge gen 11 Uhr ging der Ballon in der Nähe de» Bielhause» fast ganz nieder, und es hatte den Anschein, als ob die Luft schiffer landen wollten. Jedenfalls Hai der Ballon nur in eine andere Luftströmung kommen «vollen, denn bald nach diesem Manöver wurde Ballast gegeben und bald darauf flog