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Amts- un- Anzeigeblatt Mr den klmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährl. IN. 1.50 einschließi des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,UnterswtzengrünMldenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige seile 12 Pfennige. Dm amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Tel^Kdr.: Amtsblatt. Drucker und Berleger: Emil Hannebohn, Fernsprecher Nr. 210. verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. SSL — so. Jahr-ava. Donnerstag, den 9. Oktober Donnerstag, den S. Oktober 1913, nachmittag- 1 Uhr sollen in der Restauration ,Z e n tr al h a l l e" hier 27 BUderrahme« und 1 Regula- tsr an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 8. Oktober 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Freitag, de» 10. Oktober 1913, vormittag- 11 Uhr soll in Eibenstock ei«e R«»VfrSßmascht«e mit Zubehör (System Grosch L Jäger) an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Versteigerungslokal: .HelbigS Brauerei". Eibenstock, den 8. Oktober 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Dank. Die am 10. August dieses Jahres verstorbene Ara« verw. I-vIii«»»» hat in ihrem letzten Willen auch der Kirche ihrer Heimatstadt freundlich gedacht und dieser eine Summe von 1500 Mark vermacht mit der Bestimmung, daß „die Zinsen zu Weih nachten jedes JahreS an bedürftige und würdige in Eibenstock wohnende Personen verteilt werden" sollen. Wir geben von diesem schönen Zeugnis der Pietät und treuen Anhänglichkeit hierdurch unserer Kirchgemeinde Kenntnis mit dem herzlichen Wunsche, daß Gottes Segen auf dieser reichen Stiftung für die kirchliche Armenpflege ruhen möge. Der Heimgegangenen Wohltäterin aber folgt unser inniger Dank in die Ewigkeit nach. „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen". Eibenstock, am 8. Oktober 1913. Der Kirchenvorstand. k'. Pfarrer. Nie Hefayr eines neuen Aalkankrieges überwunden? Mehr denn je deuten heute alle Anzeichen dar auf hin, oaß man sich aus dem Balkan dory scheut, sich in neue Abenteuer zu stürzen. In öen letzten türkisch-griechischen Verhandlungen ist gegen alles Er warten die Jnselfrage nicht aufgeworfen. Wahrschein lich wirs die Türkei diese Angelegenheit den Mäch ten zur Regelung überlassen. Ob sie oas aus eige nem Willen heraus tut, ist zwar sehr fraglich, bedeu tend näher liegt die Annahme, daß die Plüchte be reits einen gelinden Druck aus die Pforte ausgeübt Ha den, wie ja auch aus nachstehender Meldung hervsr- geht: Rom, 7. Oktober. Die „Vita" meldet: Die Vertreter der Großmächte in Konstantinopel haben Lem Großwesir gegenüber die Erwartung ausgespro chen, daß die Pforte in den Verhandlungen mit Grie chenland sich maßvoll und versöhnlich zeigen werde im Vertrauen darauf, daß die Großmächte ihrerseits bei der Regelung der Jnselfrage die Interessen der Tür kei nach Recht und Billigkeit wahrnehmcn werden. Auch die folgende Depesche, die von einer Abrü stung der türkischen Armee zu melden weiß, wirkt be ruhigend : Konstantinopel, 7. Oktober. Laut Blätter- mcldungcn aus Adrianopel steht die Demobilisierung der türkischen Armee nahe bevor. Zunächst wird mit der Entlassung der Redifs und der Beurlaubung ei nes Teils der aktiven Mannschaft begonnen. Völlig unentwegt zeigt sich demgegenüber der sieg reiche Grieche, dem wir ja auch ohne das ewige Un terstreichen seiner Forderungen glauben, oaß er die beiden fraglichen Inseln, Chios und Mitylenr, mit dem Schwerte zu verteidigen bereit ist; denn darin steckt ja schon seit langem der ganze Kernpunkt der Gefahr. Wir wollen unsern Lesern aber nryt vor- enthalten, wie das neue griechische Säbelzoras,el klingt: Athen, 7. Oktober. In hiesigen amtuchen Krei sen wird erklärt, daß, falls die Türkei den Versuch machen sollte, die Jnselfrage in die Friedens«) rrhind- lungen hineinzuziehen, dies den sofortigen Abbracy der Jrwdensvcrhanblungen zur Folge haben würde. Und nun zum Schluß noch eine Meldung über den berüchtigten Issa Boljetinatz, der nach einer Les art in serbische Gefangenschaft geraten sein s.«'l, nach der folgenden aber im Sterben liegt: Rom, 7. Oktober. Wie man hiesigen Blättern aus Balona meldet, ist der Alranesensuyrer Issa Bol jetinatz oel einem der letzten Kämpfe derart schwer verwundet, daß mit seinem bevorstehenden Tode ge rechnet wiro. Tagesgeschichte. De«tsMa«v. — Eine Stiftung für die deutsche Wehrmacht. Die „Norddeutsche Allgemeine Zei tung" schreibt: Wie seinerzeit gemeldet wurde, hat der am 18. Juli dieses Wahres in Kauschwitz bei Plauen gestorbene Gutsbesitzer Hermann Knorr tn sei- nem Testament bestimmt, daß ,ein Vermögen dem zur Zeit seines Ablebens regierenden Deutschen Kaiser zufallen und für das deutsche Heer oder die deut sche Marine verwendet werden solle. Seine Majestät hat zur Verwirklichung des mit der Zuwendung ver folgten vaterländischen Zweckes die Erbschaft angenom men. Die Witwe des Testators, die seine einzige gesetzliche Erbin gewesen wäre, erhärt die ihr zustehende Hälfte des gesamten Nucylasfrs, der nach den bisherigen Schätzungen über 8O0OOO Marl beträgt. Im übrigen s-llen auf Bestimmung Seiner Majestät die Grundsätze zur Richtschnur genom men werden, die bei Stiftungen und Zuwendungen an juristische Personen maßgebend sind. — Die „Norddeutsche Allgemeine Zei tung zur Wahl Auanschilais. Zu der Mel dung von per Wahl Yuanschikais zum ersten verfas sungsmäßigen Präsidenten der Republik China schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": „Benn An tritt des hohen Amtes, das er dem Vertrauen seiner Mitbürger in seine erprobte Tüchtigkeit versankt, w,iod er in Deutschland mit aufrichtige» Glückwünschen be grüßt. Schwere Aufgaben in der inneren und der äußeren Politik des großen chinesischen Reiches erwar ten ihre Lösung von seiner starlcn Hano. Wir hoffen, oaß es ihm vergönnt sein wird, die Verdienste, die der patriotische Führer des neuen China sich um sein Va terland erworben hat, noch durch weitere Leistungen für dessen Wohlfahrt zu vermehren." — Die braunschweigische Frage. Der „Lokal-Anzeiger" in Berlin schreibt: Mehrfach tritt die Auffassung zutage, als würde die Lösung der braun schweigischen Fyage auf dem Wege: eines preußisch-bayeri schen Antrages an den Bundesra. ihre Erledigung fin den und als ständen die Münchener Besprechungen des Reichskanzlers mit einem f'lchen Antrag in Verbin dung. Nach unseren Informationen ist diese Darstel lung unzutreffend- Vielmehr dürste es sich lediglich um eru zwischen Preußen und Braunschweig erzieltes Uebereinkommen handeln, das dem Bundeslut vorzu- lcgen und von ihm zu ratifizieren wäre. Eine andere Handhabung dieser Angelegenheit lommt nicht in Betracht. — Reichstagsersatzwahl. Bei oer Reichs- tagsersatzwahl im 8. Badischen Wahlkreise Rastatt er hielten Neuhaus (Zentrum) 13 298, Unser (liberaler Blockkandidat) 3873, Müller^Soz.) 4569 Stimmen. Neu haus ist somit gewählt. Vesterreich-Ungarn. — 450 Millionen für österreichische Dreadnoughts. Wie verlautet, hat der Minister rat in Wien de» Bau von vier Dreadnoughts und ei niger kleinerer Kreuzer beschlossen- Die Kost-n belau fen sich auf 450 Millionen Kronen. Nach den amtli chen Feststellungen betragen die Kosten für die vorüber gehende Mobilisation an der Nord- und Süvgrrnze 350 Millionen Kronen. — Flottmachung des steie rischen Land tages. Da die Verhandlungen zur Flottmachung des steierischen Landtages zwischen den Deutschen und Slo wenen zu einem günstigen Ergebnis geführt haben, ist der Landtag ans den 10. Oktober einberufen worden. Nutzland. — Probemobilisrerung in Rußland Ein kaiserlicher Ukas veröffentlicht die Anordnungen für eine Probemobilisierung in fünf Kreisen des Syrdar- jagebictes. Frankreich. — Zoll- und Steuererträgnisse in Frankreich. Das Erträgnis oer indirekten Steuern und Monopole im Monat September überstieg die Bud- getschätzung um mehr als 29 Millionen Die Zolle al lein betrugen um 12'/» Millionen mehr als veranschlagt worden war England. Homerule. Die erste Antwort eines Kabi- uettsministers auf Lord Lorebournes Gesetzesvorfchlag über Homerule, gab am Montag der englische Minister des Innern Mac Kenna, welcher in seinem Wahlbezir ke Pontypool die Politische Herbsttampagnc eröffnete. Nach feiner Ansicht wäre nlchcs verwerflicher, als eine Konferenz über die Homerule, da diese werter nichts als eine Verzögerung bedeutete. Die Homerule, so schloß er, wird in der nächsten Session zum fünften Male vom Unterhause angenommen werden. Wenn das Oberhaus den Gesetzentwurf wieder ablehnen würde, so wird die Homerule nach dem Partamentsgesetz auch ohne Zustimmung des Oberhauses Gesetzeskraft erhal- ten. — In der Unionistischcn Presse heißt c-s, daß die konservative Partei vorläufig eine Erklärung über die vorgeschlagene Politik nicht abgrben wird. Spanien. - Telegrammw echjer zwischen König und Präsident. Vor seiner Abreise von Jrun nach Madrid erhielt Präsident Poincaro ,rügendes Te legramm von König Alfons: 'Im Augenblick Ihrer Ankunft in Spanien beeile ich mich Mit wahrer Freu de, Sie herzlichst willkommen zu heißen, unö wieder hole Ihnen den Ausdruck der Gefühle ausrichtiger Freundschaft und lebhafter Sympathie für Frankreich, welche glücklicherweise das spanische Volt von ganzem Herzen teilt. Ich hege den aufrichtigen Wunsch, daß die Erinnerung an Ihren Aufenthalt unter uns die angenehmste sein möge. Poincarß antwortete: „Ich danke Eurer Majestät für die liebenswürdige» Will- kommenswünsche. Ich habe bereits beim Betreten Spaniens die Aufrichtigkeit der Gefühle des spanischen Volkes für Frankreich kennen gelernt und bin glück lich, Ihnen meinerseits alle Wünsche meines Landes für Eure Majestät und Ihre edle Nation auszusprechen. Amerika. — Falsche Auslegung des amerikani schen Zolltarifs. Die Regierung hat erklärt, daß die Zollbeamten nicht im Geiste des Gesetzes oreses zur Ausführung gebracht haben. Sie haben das Gesetz vielmehr fälschlich angewandt. Das Gesetz verbietet zwar die Einfuhr von lebenden Vögeln, nicht aber das Tragen toter Vögel auf dem Kopse vom Auslande »ach den Vereinigten Staaten kommender Damen. China. - Der neue chinesische Präsident. Auanschikais Wahl wird im Volk mit glerchqiltiger Ge nugtuung ausgenommen. Die zwölfstünoige Wahl mit ihrem dreimaligen Wahlprotest hätten Sw Parlamen tarier nicht ausgehalten, we„n die Polizei nicht die Ausgänge besetzt hätte. — Anerkennung der chinesischen Re publik durch Rußland. Nachdem der russische Gesandte von der Präsidentenwahl Kenntnis geNvmm n hatte und ihm durch das Waiwupu mitgeteilt worden war, daß die chinesische Regierung ihre Vertragspflich ten anerkenne, teilte der Gesandte dem Waiwupu mit, daß Rußland die chinesische Republik anerkenne. Oerlliche mit silchMe Nachrichten. - Eibenstock, 8. Oktober. Zwei ansehnliche Stis langen für bedürftige und würdige Arme hat die im August dieses Jahres verstorbene Frau Ann» verw. Lehmann gemacht. Eine Stiftung im Be trage oon 1500 Mark ist unserer Kirche, die zweite tn gleicher Höhe dem hiesigen Frauenverciu für den oben angegebenen Zweck zugefallen. Dl" dem Frauen-