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es konnte wohl sein Söhnlein sein — ach, und dessen Mutter! war sie jung und hübsch? In dem kurzen Augenblick ihres Vorüberschrei tens hatte sie es nicht erfaßt, schon weil das Büb- lein sie zuerst gefesselt, aber wissen mußte sie auf jeden Fall, wie Josephs Frau auSschaute. Beate beugte noch einmal die Knie, sie mrchre das Zeichen des Kreuzes über sich und dann ver ließ sie hastig das Kirchlein. Sie mußte der jungem Frau mit ihrem Kindlein solgen — und sie hatte es leicht — denn aus der Kirchentüre tretend, gewahrte Beate, daß die Frau mit ihrem Buben wartend davorstand. So mochte sie ihr voll ins Gesicht sehen! Es war Beate, als würde sie sich freuen, es nicht an genehm zu finden — das Herz ist eben ein schwa ches Ding, und trotz aller guten Vorsätze saß Eiser sucht darin. Allein wie dem auch sein mochte, Beate leugnete es sich nicht, daß es sie lieb und traut aus den Augen der jungen Frau anschaute, daß es sie hinzog zu ihr in herzlicher Sympathie. Da trat die Fremde plötzlich aus Beute zu, und während ihre Augen in Heller Freude auflcuchieten, ries sie dieser entgegen: „Ich irre mich nicht, ich hatte recht gesehen, du bist Beate Storm, bist du es nicht?" Einen Augenblick noch blickte Beate auf die. so herzlich und bekannt Grüßende, als begriffe fie nicht, dann drängte sich ein Jubelruf von ihren Lippen. „Marie Walter! o, daß ich dich nicht gleich er kannte. Wie konnte das nur sein!" Und stürmisch preßte Beate die Tochter des Or ganisten von St. Peter an ihre Brust, daß dieser fast das Atmen verging. Sie freute sich gar so sehr des Wiedersehens und sie fühlte sich auch zugleich schuldbewußt, daß sie Joseph nicht nach seiner Schwester gesragt. Ach, und nun war ihr diese solch ein Trost, an ihrer treuen Brust hätte sie sich einmal so recht ausweinen mögen. „O, Marie, aber wie kamst du hierher? Ich Kindskopf, so zu fragen, du eiltest herbei, als du hörtest, daß Joseph endlich heimkehrte?" „O Beate, ja, was hätte ich ohne Joseph wohl anfangen sollen? Er hat für mich gesorgt, er ist meine Stütze und mein Trost gewesen - doch das sollst du alles ausführlich hören — zunächst mußt du mir von euch erzählen. Bist ou verwundert, mich hier zu finden, bin ich's noch mehr. - O, und du bist eine fchöne, feine Dame geworden — wenn du mich nicht so herzig wie immer anblickte,st, ich könnte fürchten, du wärst für uns Organistenkinder zu vornehm geworden." „Wie du sprichst, ich bin die Alte geblieben — auch hat sich nichts bei uns verändert, während ihr Hochzeit macht und einen kleinen Jungen habt. Jo seph freut sich schon sehr auf seinen Knaben." «Fortsetzung folgt.) Mr Brotgetreide verfüttert, Versündigt üch am Matertande. Aremdenlifte. Uebernachtet haben tm Rat hau«: Kraftwagenführer Simon, Plauen. Hermann Diemer, Reisender, Elgersburg. Reich Sho f: Beruh. Martin Görner, Soldat, Bcz-Kommando Schneeberg. Willy Ehrenbeck, Leutnant b. Res., Chemnitz. Paul Renkert, Kfm-, Altenburg (S.-A ). Dr. med. Theodor Ranniger, Ober- stabSarzt d. Res., mit Frau, Döbeln. Hermann Wüllmer, Schnee berg. Max Gentner, Bankdirektor, Dresden. Otto Lingke, Kfm.. Altenburg. Stabt Leipzig: Richard Roy, Kfm., Dresden. Kurt Schlesinger, Alfred Stacke, beide Handlungsgehilfen, Reichenbach Emil Lorenz, Kfm., Berlin. Wettervorhersage für den 22. August 1916. Keine wesentliche Aenderung. Neueste Nachrichten — Berlin, 21. August. Der Sonderberichterstatter der „Voss. Ztg." meldet von der griechischen Grenze unter dem 19.: Läßt sich auch über den operativen Zweck d»S bulgarischen Vormarsches inNordostgrte- chenland vorläufig ebensowenig sagen, wie über daS vorläufige Ziel^ so mag doch darauf hingewiesen sein, daß von feindlicher Seite bereits wiederholt das Erstaunen ge äußert wurde, daß man nicht eher begonnen habe. AuS Rücksicht auf Griechenland wurde der zwingenden Not wendigkeit erst nachgegeben, als gegenüber den feindlichen Maßnahmen ein Gegenstoß unbedingt erforderlich wurde. Ich hatte Gelegenheit, bald nach den bulgarischen Trup pen eine griechische Grenzstation zu besuchen und stellte fest, daß die griechische Flagge noch auf den Gebäuden be lassen war. Auch bewegten sich die dort von dem bul garischen Vormarsch überraschten griechischen StationSab- teilungen völlig ungehindert. Während meines Aufent haltes meldeten sich bereits di« ersten feindlichen Flieger und wurden auS den alten verschanzten Stellungen der Griechen heraus von den Bulgaren lebhaft beschossen. Das regelmäßige Ziel der Fliegerangriffe war eine von den Bulgaren erbaute Pontonbrücke. Die griechischen Offi. ziere waren resigniert. Sie sagten, daß sie den Einmarsch der Bulgaren seit Monaten ermattet hätten. Vor der Uebermacht sei jeder Widerstand vergeblich gewesen. Die Bulgaren werden, sagte einer der Offiziere, jetzt Gelegen, hell haben, unS zu zeigen, daß sie nicht die Barbaren sind, für die man sie unS geschildert hat. Ueberall in den besetzten Ortschaften herrscht Hungersnot, die nach Mög lichkeit sofort behoben werden wird. — Berlin, 21. August. Man schreibt der „Tägl. Rundschau": Zur besseren Ausnutzung der Kupferbergwerke in Serbien, deren Betrieb die deutsche Regierung übernommen hat, wurden zahl reiche Beamte und Arbeiter nach Serbien berufen, deren Fachkenntnisse die Förderung stark steigern dürste. — Bern, 21. August. „Petit Parisien" entschul digt die Langsamkeit der Somme-Offensive mit der Ueberlegenheit der deutschen Artillerie. Bei jedem Kampfe zeige sich dieselbe Erscheinung. Die letzte artille ristische Vorbereitung von französischer Selle erlaubte während der ersten Kampfhandlungen dem Soldaten, sich einer feindlichen Linie zu bemächtigen, aber am folgenden Tage antworteten die Deutschen mit einer schrecklichen Ka- nonade auS weitreichenden Geschützen, die dieselbe Artille rie zum Ziele nahm, die die Kämpfe so gut vorbereitet habe. So falle es den Franzosen schwer, dagegen anzu kämpfen; daher der Aufenthalt und die Nötigung zu ge wissen Bewegungen bei der französischen Artillerie. Aber man täte unrecht, sich über die Lage zu beunruhigen, da der französische Generalstab sie seit langem kenne. — Stockholm, 21. August. Von durchaus zu verlässiger Selle werden die Verlustziffern der r u s s i s ch e n G a r d e in den Kämpfen bet Stanislav übermittelt, wo tnfolg« der erzwungenen, sinnlosen Sturm angriffe die Bestände der in Petersburg stehenden Garde regimenter derart dezimiert wurden, daß sie geradezu auS den Kämpfen ausscheiden mußten. Die Verlustziffern sind nach amtlichen russischen Berichten folgende: Leibgarde Semenow'sches Regiment 43 Offiziere, 3781 Mann, Leib garde-Dragoner-Regiment 31 Offiziere, 1659 Mann, Leibgarde Moskauer Regiment 56 Offiziere, 3078 Mann, Leibgarde Pawlow'scheS Regiment 61 Offiziere, 3157 Mann, Leibgarde Finnländisches Regiment 48 Offiziere, 2681 Mann. Ein in den Blättern abgedruckter Komentar zu den Kriegsoperationen sagt für August a. S. große Ope rationen voraus, weil sich die russischen Armeen zu neuen großen Anstrengungen auftaffen würden. Di« Lage an d«r Kaukasusfront wird in den Blättern durchgehend als ernst bezeichnet. Zernspr. Nr. 110. Tel.-A-r.: Amtsblatt. Such- und Akzi-enz-ruckerei Lmil hannebohn 4- Eibenstock, Sreitestrahe 8 Druck und Verlag des Amts- u. Anzeigeblattes. Lieferung aller vruckarbeiten in Schwarz- und Bunt druck bei sauberster Ausführung zu soliden Preisen. 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August verschied Hm II« i»i i« Il Der Verstorbene hat fast während seiner ganzen Lebenszeit uns treu gedient. Es drängt uns, ihm für seinen rechtschaffenen Sinn und seine treue Anhänglichkeit ein „Habe Dank" in die stille Gruft nachzurufen. Wir werden ihni stets ein ehrendes Airdenken bewahren. Eibenstock, Dresden. Familien Mattster, Bsttmann-Bockstrov. Apotheker Aischer. Reine Kilnßstldtk Abfälle, sowie Tchnittsetde (schwarz und farbig) kaufe per Kilo M. 6.00 bis M. 8.00 jeden Posten per sof. Kaffe. Offerten an H.äolk Stvinsr, Annaberg i. E., Telefon Nr. 46. Äussuhrgutztttel sind zu haben in der Buchdruckerei von Emil Hannebohn. Eine MW«- n. eine HM-mschine mit Aädelmaschine sind billig zu verkaufen. Näheres bei Krau Seliakort, Karlsbaderstr. 29. für Wille! Bierpreisplakate sind zu haben in der Buchdruckerei von Emil Haunebohn. für SezugSprei de« „Jllufl »rschäftSst« Erscheint t Sonn- unt werden 3 fangSbuch in den G Herold ler, Ko An er Wcil, Wäh ergebnisl dem Bal mit den (A 21. Ar Ni men ha terie ziere an der granat - Ri bereitg Thia feuer bei F durch s a m n munge ben er nordös Embcr beiders bres 1 feind li Vor L kamps südöstl Z von fische sch eil untern lunger rewi sten s UNd <L nen V F Erzh Höhe Lzeren und a angr , der K Mann .S Berg noml Stel «lua des, I ergebr cherer westlic . kamps Druck und «erlag von Lmil Hannebohn m Eibenstock.