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Beschreibung und Bemerkungen (vgl. Abb. 5; Tat. 2): Das Grab scheint ca. 35-50 cm unterhalb der Oberfläche gelegen zu haben. Die Gefäße erstrecken sich auf einer 90 x 30 cm großen, Südwest-Nordost ausgerichteten Fläche. Zwei höher gelegene Steine im Westen und Osten der Urne könnten die Reste einer zugehörigen Steinpackung gewesen sein. Die im Zentrum des Grabes liegende Urne (1) war durch eine Deck schale (2) geschlossen und enthielt Leichenbrand (3). Unmit telbar daneben lag im Südosten ein kleiner Henkeltopf (4). Höher liegende Scherben im Nordosten mögen eventuell zu diesem Grab gehört haben, doch lassen sie sich mit Gefäßfrag menten aus dem eng benachbarten, nördlich gelegenen Grab 4 zu größeren Gefäßbruchstücken zusammenfügen (5-8). Offensichtlich streuten Scherben von einer oder beiden Bestattungen bzw. von einem völlig zerstörten dritten Kom plex über beide Gräber. /. Grabinventar: A) Urne und Bestattungsreste: 1 (BNr. 1,19, Urne): Kegelhalsgefäß mit Riefenbündel am Rand ansatz, von einem Riefenbündel und getupfter Rippe einge faßte Schrägkanneluren und 2 länglichen, zwischen Riefen bögen angebrachten Knubben auf der Schulter. Engobierte Oberfläche; rötlich braun bis gelblich rot (5YR 5/4-8). Mdm 20,6; Gdm 28; Bdm 11; H 20,6 cm. D 12/77; S.: 617/51 (Taf. 2). 2 (BNr. 1,19, Deckschale zu 1): Schale mit einziehendem Mund saum und flüchtig gezogenem Riefenkreuz am gewölbten Boden. Engobierte, polierte Oberfläche mit waagerechten Glättspuren; sehr dunkelgrau bis dunkelbraun und braun (10YR 3/1-3 u. 5/3). Mdm 23; Gdm 23,5; Bdm 9,2; H 8,5 cm. D 13/77; S.: 618/51 (Taf. 2). 3 (BNr. 1,19): Mittel- bis sehr grober Leichenbrand von einem (?) Erwachsenen (?). Gew 583,3 g. D 12/77; S.:617/51. B) Beigabengefäß: 4 (BNr. 1,20): Kleiner Henkeltopf bzw. Tasse. Engobierte Ober fläche; sehr dunkelgrau bis dunkelbraun. Mdm 4,6; Gdm 5,4; Bdm 9,2; H 5,2 cm; Inhalt: 48 ml. D 18/77; S.: 619/51 (Taf. 2). II. Funde aus dem Bereich der Gräber 3 u. 4: A) Hallstattzeit liche Scherben: 5: Wandungsscherben eines Großgefäßes, vermutlich eines Kegelhalsgefäßes, mit kannelierter und mit durch Riefenbündeln verzierter Schulter, etwa ein Drittel der Schulter und der unteren Halszone sowie drei Viertel des Bodens vorhanden. Engobierte, polierte Oberfläche; hell gelblich braun bis bräunlich gelb (10YR 6/4-6). Mdm ca. 32; erh. H ca. 25; rek. H ca. 40 cm. D 15/77.-6: Zusammenpas sende Scherben einer Schale mit einziehendem Mundsaum, etwa ein Viertel des Gefäßes erhalten. Engobierte Oberfläche; hellblaßbraun bis bräunlich gelb (10YR 6/3-6). Mdm 21,5; Gdm 44; Bdm 9; H 9 cm. D 16/77. - 7:2 zusammenpassende Scher ben eines steilwandigen Gefäßes, vermutlich eines Ke gelhalsgefäßes, mit Riefensparrenzier, etwa zwei Drittel des Gefäßunterteils sind erhalten; hellblaßbraun bis bräunlich gelb (7.5YR 6/3-6). Gdm 15; Bdm 6,1; erh. H 8,5 cm. -8: Zusam menpassende Scherben eines becherartigen Gefäßes mit Rie- fenzier; sekundär gebrannt, etwa ein Viertel des Gefäßober teiles ist erhalten. Engobierte Oberfläche hellblaßbraun bis bräunlich gelb (7.5YR 6/3-6) und hellrötlich braun (5YR 6/4). Mdm 7,5 cm. D 17/77. - B) Uncharakteristische Scherben 9: 28 uncharakteristische, z.T. sekundär gebrannte kleine Scher ben, dabei eine ausladende, leicht verdickte Randscherbe eines Großgefäßes, eine Bodenscherbe eines ausladenden Gefäßunterteils und eine schwarz engobierte Scherbe mit Bandhenkelansatz. Niederkaina 1950, Quartier I, Grab 4 (5-7 m) - (14,5-16,5 m[-D 28. 6.1950 Zusammenfassung: Hallstattzeitliches Brand-/Kammergrab. Grabgrube:O-W ausgerichtet, 140 x 100 cm groß, 70 cm tief, Keramikverteilung auf 50 x 40 cm; wenige Steine. Grabin ventar: Urnen u. Bestattungsreste: Bestattung 1: Urne (großes Kegelhalsgefäß im SW), Deckschale, Leichenbrand, Bron zenadel. Bestattung 2: Urne (kleines Kegelhalsgefäß im SW), Leichenbrand (Kind). Beigabengefäße: Urnennahe Gruppe: Kleines Kegelhalsgefäß, kleiner Krug, Henkeltöpfchen, 2 Spitzkrügel/Kalottenschalen-Paare. Urnenferne Gruppe: Rauhtöpfchen, Schale/Henkelschale, Ofenmodell. Keramik packung (?): Sekundär gebrannte Scherben mit Ustrinen- resten. Zugehörigkeit unsicher: Silexklinge. Dokumentation: Grabungstagebuch, Fundzettelnotizen, Flächenplan 1:50, Pro filzeichnung 1:20. Beschreibung und Bemerkungen (vgl. Abb. 5; Taf. 2 und 3): Da eine fotografische Dokumentation dieses Grabes aussteht, muß seine Beschreibung auf der stark schematisierten Pla numszeichnung und auf den Notizen auf den Fundzetteln basieren. Die Grabgrubengrenzen lassen sich dank der etwas dunkleren Verfärbung der Grabgrube einigermaßen sicher bestimmen. Sie wurde in der Planumszeichnung als eine Ost- West ausgerichtete ovale Grube (180 x 130 cm) dokumen tiert. Der Grubenboden lag 70 cm unter der Oberfläche (40 cm im gewachsenen Boden). Die im Schnitt erfaßten Gruben wände stiegen steil an. Wenige Steine, die im südlichen Teil der Grabgrube lagen, mögen die Reste der zerpflügten Stein packung bzw. eines Steinrahmens gewesen sein. Die Gefäße lagen ca. 10 cm über dem Grubenboden auf einer 50 x 40 cm großen Fläche und zeigten folgende Verteilung: Die Urne (1) lag im westlichen Teil der Grube und bildete den süd westlichen Abschluß der Gefäßausstattung. Sie enthielt Lei chenbrand (3, 4) und war durch eine Schale (2) bedeckt. Ob die Bronzenadel (5) in oder an der Urne gefunden wurde, ist unklar. Nordöstlich schloß sich eine weitere, jedoch kleinere Urne (6) an, die Kinderleichenbrand (7) enthielt. Im nördli-