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Abb. 1. Verbreitungskarte der spätbronze- bis früheisenzeitlichen Grab- und Siedlungsfunde in der Umgebung von Bautzen und Niederkaina. ▲ = Gräberfeld, • : - klein = Einzelsiedlung; - mittel = Siedlung; - groß = Höhensiedlung. Dunkle Rasterung = Auelehm bzw. 1805 einge zeichnete Sümpfe und Feuchtwiesen. Maßstab ca. 1:35000 (Bearbeiterin J. Kaiser). Fundliste zu Abb. 1 (nach K. Simon/T. Gerlach, Billendor- fer Grab eines „Reiterkriegers“ von Bautzen. Arbeits- u. Forschber. sächs. Bodendenkmalpfl. 36, 1993, 85-172, bes. 163f., u. Ortsakte LfA, Dresden) - alle Fundorte Lkr. Bautzen: 1 Teichnitz /Cichoncy, westl. vom Ort, Grabfunde, JBZ-FEZ; 2 ebd., nordöstl. des Friedhofs, Grabfunde, JBZ, FEZ; 3 Seidau/Zidow, „Hummel“; Siedlung, JBZ. 4 Teichnitz, südöstl. Ortsrand, Grab- u. Siedlungs(?)funde, JBZ; 5 ehern. Malsitz/Malsecy, „Granithöhe“, Gräberfeld, JBZ-FEZ; 6 Oehna/Wownjow, südwestl. vom Ort, Grabfund, FEZ; 7 Seidau/Zidow „Am Steinberg“, Siedlungsfunde(?), FEZ; 8 ebd., „Proitschenberg/Hrodzisko“, Höhensiedlung u. Gräberfeld, JBZ; 9 Bautzen/Budysin, „Garten der Papierfabrik“, Keramikfund, FEZ; 10 ebd., „Platz des Friedens (Schützenplatz)“, Gräberfeld, JBZ-FEZ; 11 ebd., „Ortenburg“ und westl. Altstadt, Höhensiedlung JBZ(?)-FEZ; 12 ebd., westliche Altstadt, Siedlungsfunde, JBZ(?); 13 Burk/Bork, „Flinz", Gräberfeld, JBZ-FEZ; 14 Bautzen, „Andersen-Nexö-Str.“, Grabfunde, FEZ; 15 Burk, nordwestl. vom „Burker Berg“, Gräberfeld, JBZ; 16 ebd., südsüdwestlich vom „Burker Berg“, östl. vom Ort, Gräberfeld, JBZ-FEZ; 17 ebd., Südteil des „Burker Berges“, Gräberfeld, JBZ; 18 Niederkaina/Delnja Kina, nördlich vom Ort, Keramikfund, FEZ?; 19 Bautzen, „Bebel- ehern. Albertplatz“, Grabfunde, FEZ; 20 ebd., „ehern. Obst- u. Gartenbauschule“, Steinaxt, FEZ; 21 Bautzen, „Artilleriekaserne“, Gräberfeld, JBZ-FEZ; 22 Kreckwitz/Krakecy, „Jesor“; Siedlung, JBZ-FEZ; 23 Bautzen, östl. Stadtrand - „Steinbruch“, Keramikfund, FEZ; 24 Bautzen, „ehern. Kriegersiedlung“, Gräberfeld, JBZ; 25 Niederkaina, „Schafberg“, Gräberfeld, JBZ-FEZ; 26 Nadelwitz/Nadzanecy „Schafberg“, Gräberfeld, JBZ-FEZ; 27 Bautzen/Budysin, „Heiterer Blick“, Gräberfeld, FEZ; 28 ebd., „Carolagarten“, Siedlungsfunde?, JBZ; 29Auritz/Wuricy, „Abdeckerei Jenkwitz“, Keramikfund, JBZ; 30 Bautzen, „Spittelwiesenweg“, Siedlung, FEZ. Das vom Knotenpunkt des Bautzner Spreeüberganges auffächernde mittelalterliche Wegenetz wird zum Beispiel erneut durch die Engpässe der Albrechtsbachaue am Schaf berg gebündelt. Zwei Altstraßen, der nach Gröditz führende „Bautzener Steig“ und die nach Weißenberg ziehende „Hohe Straße“ bzw. „Via regia“, die Hauptader des Ost-West-Ver kehrs in Mitteldeutschland, überqueren den Bach an der Nord und Südspitze des Berges. Beide führen den vom Elbetal, Kamenz und Königsbrück kommenden Reisenden über Baut zen nach Görlitz, Legnica und das Schlesische Odertal. Eben falls an der südlichen Schafbergspitze biegt die Löbauer Straße über die Talverengung ein, um über die Auritzer Sied lungskammer ihren Weg über Löbau, Zittau und die Gebirgs pässe nach böhmisch Schlesien zu nehmen 8 . Es ist das Span nungsfeld zwischen den Sepuchralriten der Bewohner einer größeren fruchtbaren Siedlungskammer und der Einbindung 8 Schütze (Anm. 7) 21, 78, 82. - W. Frenzel, Auf den Spuren der alten Lausitzer hohen Straße. Jahrb. Ges. Vorgesch. u. Gesch. Ober lausitz Bautzen 1927, 52 ff.