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VMsvnrjl-sÄr'.flliÄes. Allein Gott in der Höh' sei Ehr' und Donk Gewidmet von der dankbaren Gemeinde tigler Kohlcnarbcitcr, Namens August Friedrich aus Schönefeld, auf schreckliche Weise sein Leben ein. Auf dem Nachhausewege begriffen, benutzte er des besseren Weges wegen Len Bahnkörper und schritt zwischen den Vahngeleiseu dahin. Da kam hinter ihm in Ler Nähe der Spinnerei ein Rangirzug auf demselben Geleise angcfahren, ohne Latz der Unglückliche Lies wahrnahm und der Gefahr durch Zurseitetreten auswich. Zwar that Ler Maschinen- führer, als er den Mann vor sich auf Lem Fahrgclcis bemerkte, sein Möglichstes, den Zug Lurch Bremsen zum Stillstand zu Les Berliner VahnhoscS in Leipzig bütztc ein bei einem Lasigen Kohlenhändler bcschäf- Kriege 1870—71. für seine Gnade. GcierSdorf." Am AuSgange am Montag Abend Stenographische Literatur. In den nächsten Tagen erscheint und ist durch sämmtliche Buchhandlungen zu beziehen LaS vom König!, stcnogr. Institut herausgegcbenc und verlegte, von Vr. xb. C. Bruno Rother be arbeitete statistische Jahrbuch der Schule Gabels- berger's aus das Jahr 1876, 16^ Bogen stark resp. zwci- theilig. Preis 4 Mark. Im Verlage von C. Adlcr'S Buch handlung (A. Huhle) befinden sich die gleichzeitig erscheinenden Gedenltaseln der Schule Babelsberger'? mit chrono logisch geordneten! Vereinsanzeiger und einigen die Vereinsmilglied- schast, Unterrichtsergebnisse und Lehranstalten betreffenden Tabellen, bearbeitet und zusammengestellt von vr. C. Bruno Rother. Dresden 1876. Preis I Mark. In Hainichen sind am 29. Nov. als Stadtverordnete ge wählt: Kaufmann A. Reinhardt, Weber F. W. Leonhardt, Bäcker F. A. Wilde, Lederfabrikant L. Kuntze, Baumeister Trömel und Wagner Bichl. ES hat mit dieser Wahl der städtische Ver ein mit großer Majorität über die vom Bürgerverein und von der sozialistischen Partei ausgestellten Kandidaten gesiegt. Ein eigenthümlicheS Kriezsdenkmal ist in GcierSLors bei Annaberg errichtet worden. Dasselbe besteht aus einem SanL- steinobclisk und trägt die Inschrift: „An: 18. Juli 1870 wurden 18 Söhne auS GcierSdorf zur Jahne gerufen und bis Len 5. November 1871 kehrten Alle gesund zurück. Zur Erinnerung an Deutschlands Einigung und Siege im deutsch-französischen MWWMWWWWWW bringen und das drohende Unglück zu verhüten. Es war aber zu spät, die Maichine erfahre den Arbeiter/ ritz ihm Leu linken Arm ab und verletzte ihn außerdem dergestalt am Kopse, daß er auf dem Transporte nach dem Krankenhausc stard. Er hinterläßt eine Frau und drei unmündige Kindcr. Am letzten Sonnabend sind in Hartha die Pnrd c Ler GeringSwaldaer Post durchgezangen und bis an den käsigen Eisenbahnviadukt gerast, an den sie mit fürchterlicher Gewalt an- pralltcn. Ein Pferd blieb sofort todt und der Postwagen wurde total zertrümmert. Tic Passagiere deS Wagens konnten unterwegs glücktichcrwcise aus dem Wagen berausipringcn und erlitten, La tiefer Schnee liegt, keinen Schaden. Familien-Nachrichten. Geboren: Ein Knabe: Herrn Proiefsor Kaniz in Bautze — Ein Mädchen: Hrn. Volkmar Müller in Dresden- Verlobt: Hr. Ferdinand König in Teplitz mit Frl- Am» Pönitz in Dresden. 1809 bis 1812 waren entsetzlich kalte Winter. 1814 war Markt aus der Themse; man suhr Tag und Nacht sogar mit schwer beladenen und ost mit vier Pferd« bespannten Wagen 1 bis 1^ Meilen über das EiS und dies selbst noch im April. Es hatten sich Wagenspuren wie m dem Lande gebildet, welche Monate lang unverändert blieb« Die dichtgedrängten Eismassen lagen bis halbwegs nach Helgo land hinaus. „Ja, es ist reizend, aber wie gesagt, Sir Peter findet es anstößig und verbietet mir absolut die Theilnahme an dem Maskenballe. Sie ahnen nicht, wie hartnäckig und eigensinnig er gelegentlich sein kann." „Nicht? ich glaube doch. Uebrigens haben die Männer oft eigenthümliche Ansichten, und es ist bester nachzugeben, als zu widerstreben." „Das hieße den Ball aufgeben, daS schöne Eostume nicht tragen und sich tyrannisiren lasten. Höre ich Sie recht?" „Sie hören, aber verstehen nicht recht. Gehen Lie auf den Ball und machen Sie Sir Peter glauben, Sie gingen nicht. WaS er nicht weiß, macht ihn nicht heiß." „Wie wäre das zu machen?" „Schreiben Sie dem Herrn Major, er soll bei seiner Ankunft in Castleford im Hotel bleiben, denn Sir Peter ist eben so sehr gegen ihn, als gegen das Pagenkostume eingenommen, sagen Sie ihm, Sie hätten den Gedanken aufgegeben, Major Frankland könne zur gegebenen Zeit London nicht verlaßen, und so zerfalle der Plan in sich selbst. Wenn Sie sich an dem betreffenden Abend zu Hause befinden und sich ruhig zu Bette begeben, wird Sir Peter Ihnen glauben. Einmal in Ihrem Zimmer, kleiden Sie sich um und bestechen den Kutscher, auf daß er Sie in aller Stille zu MrS. Everleigh fahre, wo Sie mit dem Major zusammentreffen." (Forts, folgt.) Tie gute» alten Winter. Im Jahre 401 war das Schwarze Meer zugefrorcn und 763 war nicht allein Las Schwarze Mccr, sondern auch die Sirahe Ler Dardanellen zugefrorcn und der Schnee lag an einig« Stellen 50 Fuß hoch. 822 waren Lie großen europäischen Flüsse: Donau, Elb« u. s. w., so stark gefroren, Laß sie einen Monat lang schwere L stlwagcu trugen. 866 war Las Adriatische Mccr gefroren. 991 war Alles gefroren, die Ernten schlugen ganz und gar chl und mit Hunger und Pest endete das Jahr. 1067 erfroren die meisten Reisenden in Deutschland aus dm Wegen. 1133 war der Po zugefrorcn von Cremona bis zum Mem, die Weinfässer barsten und selbst die Bäume zerplatzten mit ge waltigen Krachen. 1236 war die Donau bis zum Grunde ihres Bettes gesrorm und verblieb in diesem Zustande lange Zeit. 1316 war völliger Mihwachs in Deutschland in Fotze der Kälte, und Weizen, welcher einige Jahre vorher sür 6 Schilling der Malter in England verkauft wurde, stieg bis zu 2 L. 1339 war aus derselben Ursache MißwachS in Schottleiid und eine so große Thcurung nnd Hungersnoth erfolgte, daß die Armen von Gras leben mußten, und viele jämmerlich aus dm Felde umkamcn. 1432, 1433 und 1434 waren die Winter ungewöhnlich streng. Einmal schncicle es 40 Tage ohne Unterbrechung. 1468 ward der den Soldaten in Flandern zuzetheilte Wei» mit Acxlen zerhauen. 1683 war der Winter gewaltig kalt, die meisten Stechpalme« gingen aus, Kutschen sichren die Themse auf und ab, wo das Eis 11 Zoll dick war. 1709 trat ein sehr kalter Winter ein, so daß der Frost 9 Fuß in den Boden drang. 1716 wurden aus der Themse Buden errichtet und Märkte gehalten. 1718 sror cs von Neujahr bis Lichtmeß so stark, daß m« von Pellworu und Nordstrand nach der schleswig'schen Festlands- küste bei Halstadt über das Eis ging. Dies geschah unmittelbar nach der fürchterlichen Sturmfluth von 1717. 1744 war in England das stärkste Ale, sobald cs üis Freie gesetzt wurde, in weniger als 15 Minuten mit i 3^ Eis bedeckt. aber auch der Ansicht, daß sich ein einmal gegebenes Geletz — und rin solche? ist jener RcichStagSbcschlnß vom 1. Oktober 1873 geworden — nicht wieder ausheben lasse, so sehr allseitig die Utbtrzeugung herrschte, Laß wenn Lcr Reistag Lie heutige Krisis vorauSzusehcn vermocht hätte, jener Beschluß sickerlich nicht gefaßt worden wäre! Da Lie Besprechung unter unS Landlcutcn einen sehr frcundlich-kollcgialischcn Charakter trug, und mir sür deren Anberaumung von fortschrittlicher wie konservativer Seite gedankt Wurde, so nehme ich vielleicht mehrfach Gelegenheit, meine Lands leute bei wichtigeren Fragen zu Besprechungen in vertraulicher Weise einzuladcn. Ein konservativer Kollege hob noch besonders rühmend sür Len Reichstag hervor, daß hier (im Reichstag) die Abgeordneten wohl in der Sache sich als Feinde gczcnübcr- trälen, aber von Person zu Person Jeder dcm Anderen Hochachtung bezeuge, während leider bei den Parteien in Sach'en sich Lie Gegenpartei auch zu persönlichen privaten Ge hässigkeiten fortrcihen lasse, unL zwar auf beiden Seiten! — Die schimmernde Schneedecke gicbt Ler LanLschatt einen eigenen Reiz, und wenn wir dies mit Vergnügen sehen, so blicken dagegen unsere gefiederten Freunde beängstigt genug a::' die Schnceseldcr, die ihnen das Aukmchcn von Nahrung sebr er schweren, ja stellenweise ganz unmöglich macken Wir richten daher wiederholt die Bitte an alle unsere geehrten Leier, der armen Vögel gedenken und ihnen Futter streuen zu wollen. Wie unendlich wenig gehört dazu, den so leicht be friedigten Thierchen einen vollen Tisch zu decken! In Dresden beging am 22. November Slacisministcr vr. Frhr. v. Falkenstein ein seltenes Jubelfest, den vor 25 Jabren «rsolgten Eintritt desselben in das Direktorium deS im Jahre 1803 gegründeten Vereins zu Rath und Thal. Der Jubilar Wurde von Deputirten deS Schulvorstands mit Len Lehrern und einer Abthcilung von Kindern Ler VereinSschulc in seiner Wohnung mit Wort und Gesang begrüßt. Tie herzlichen Ansprachen de? Pastor vr. Dibelius und RczicrungSrath Wenzel wurden von demselben in sichtbar freudiger Bewegung cnlgegcngcncmmcn und beantwortet. In der am 28. November abgehaltcncn General versammlung dcS Verein-? wurde Minister v. Falkenstein vor Ein tritt in die Tagesordnung von dcm zweiten VercinSkircktor, Gch. Justizralh vr. Stübel, in herzlicher Ansprache begrüßt Mit seiner Gegenrede und Danksagung verband der Jubilar den Hin weis auf die 27 jährige Wirksamkeit deS Regicrungsrachs Wenzel als Ausschußmilgliede? und gegenwärtig treuen Vorstandes der Schuldeputaticn und überreichte demselben das Ritterkreuz dcS Albrechtsordens. rinnen sagte jüngst in ihrer Rede: Meine lhcuren Freunde und. Freundinnen! Drei Tinge gicbt es, über die ich mich am meisten verwundere. Das erste ist, daß die Kinder so thöricht sind, mit Steinen, Knütteln und Ziezelstücken nach den Obstbäumm zu werfen, während doch Las Obst, wenn cs reis ist, von selbst herabfällt. Das Zweite ist, warum Lie Männer so thöricht und ruchloS sind, in den Krieg zu ziehen und einander zu löLtm, während sie doch, wenn sie es unterließen, einst von selbst st-rbm würden; und das Dritte und Letzte, worüber ich mich verwundere, ist, Latz die jungen Männer so unklug sind, den Frauenzimmern nachzulaufcn, während, wenn sic dies unterließen, Lie jungen Frau« Loch von selbst zu ihnen kommen würden. Verrmschtrs. * In Böhmen macht die Ermordung des in Wclwarn 'taüonirtcn Geudarmcrie-WachlmcislerS Kordig viel Aussehen. Der Jenanntc wurde in der Nähe von Jcschin in dem abseits an einem F-lsenabhangc gelegenen HäuSchcn eines berüchtigten Tage löhners, Namens Andreas Böhm, bei welchem sich allerhand Diebcsgcsindel aufzuhaltcn pflegte nuL wo Kordig vor Kurzem erst eine ganze Bande aufgehoben hatte, gelegentlich einer Revision überfallen; derselbe hat sich jedoch, au? zahlreichen Wunden blutend, noch aus der Hütte schleppen können, hierbei auch sein Gewehr mit sich gezogen. Eine benachbarte Wiltwc nebst ihrer Tochter sahen, wie der Mörder und sein Weib so lange unbarmherzig auf den Gendarmen losschlugcn, bis er an einem Gcstrixp zu sammenbrach; Böhm verbot sodann den beiden Frauen unter Todesdrohungen, von dem Geschehenen zu sprechen. Hiernach hat er sein Opser Lcr Stiefel, Lcr Uhr und der Ringe, sowie Les Geldes beraubt und, ohne zu prüscn, ob cs noch lebe, begraben. Da man nun bei der Ausgrabung die Leiche in einer unnatür lichen Lage gefunden (der Rücken war gekrümmt und dis Finger der Hände krampfhaft in die Scitcnwändc der Grnbe cingckrallt), auch die Obduktion bei 29 nachgcwieseucn Wunden kcine tödtliche ergeben hat, so muh man annehmcn, Laß Kordig lebendig von seinem Mörder cingcscharrt wurde. Inzwischen ist Letzterer am 22. d. M. in Prag verhaftet worden. * Vom v:. Strousbcrg. Die Angelegenheiten Strous- berg's scheinen sich sowohl in Ruhland als auch in Oesterreich kritisch für die Hauptperson gestalten zu wollen. Ein Prager Telegramm Wiener Blätter meldet: Dem „Pocrol" wird an- Moslau geschrieben: Strousberg'S Rückkehr nach Prag wird sich: kaum verwirklichen, da Strausberg aus der Schuldhast in Len StrafzerichtSkerker abzcführt wurde, woselbst seine Berurtheilung durch Geschworene wegen drei Verbrechen (Bestechung, böswillige und falsche Vorspiegelung) und zweier Vergehen erwartet wird. In diesem Falle würde Strousbcrg wahrscheinlich nach Sibirien Lcporlirt werden. Auch in Prag ist eine strasgcrichtlichc Unter suchung im Zuge. " Ein nieder bairischer Magen Im WirthShaus« zum Rimbach, Bcz-A. Kötzing, hat jüngst der 68 Jahre alte Lcinmüllcr Hans in Gegenwart mehrerer Gäste ein Pfund sein- gestoßenen Pfeffer auf einen Teller geschüttet mit eincin Eßlöffel — nach seiner Meinung als Bravourstück verzehrt. Hat er auch drei Tags hindurch auf diese That die fürchterlichste Hitze im Kopfs :c. zu erstehen gehabt und eben so lange nichts mehr genießen können, so ist er doch wieder vollkommen gcsund, trinkt auf einen Sitz seine 10 bis 15 Maß Bier nnd ißt eine e<ä- sprechends Portion von Würsten und Schweinefleisch mit Kraut dazu; von Pfcfferesssn will er aber nicht» mehr wissen * Ein Herr in Pari? verwunderte sich kürzlich nicht wenig, als er einen Brick, dcn cr einmal geschrieben, in einer Aulo- graphen-Sammlunz fand. „Ich bin nicht berühmt", äußerte er zum Besitzer der Letzteren, „und Habs auch keine Aussicht, cs zu werden." — „Wer weiß?" entgegnete Ler Sammler in verbind lichem Tone: „Sie können einmal eine Gabel verschlucken oder — ein Verbrechen begehen!" * Predigt einer Frau. Bei dcn Quäkern in Phila- delplna predigen auch die Frauen. Weiche Seltsamkeiten dabei z ir Erbauung der Zuhörer zu Tage gebracht werden, davon giebt ein New-Iorksr Blatt nachstehende Probe. Eine dieser Pflegk- tigt, 3000 Stück SiammprioritätSaklien ü 300 M. auszugcben. Dis beiden Schächte des Verein? babcn bi? jetzt eins Teu's von 521 reip. 323 Metern erreicht und sollen dis so flüssig werdenden Gelder zum weiteren cnergücken Amemen verwendet werden. Lie am 18. v. M. in Riem abgchaltens andcrweits auh:r- crdcntliche General-Versammlung der Akiiengessllsckafl Lauch hammer gcnchmigts dis auf der Tagesordnung stehenden An träge auf Slalulcnabändcrunzen theil? konform, thsils modifizirt, thcilS wurden dieselben abzelehni. Tic an demselben Tage in Cbemnitz stattgsnmdcne General- Versammlung der A l t i cn-Laze r bi e r braucrc i zu Schloß Cbemnitz genehmigte den Ge'ckä'tSberickt nebst Bilanz, ertbeitte Dccharzs und stimmte der Auszahlung der auf 25 Prozent fest gesetzten Dividende zu. Ten Schluß bildete Lie Wah! von zwei ÄufsichiSra'.hSmitglicLern. Tic Generalversammlung Les Stein kohlen bau-Versins Königszrube Bernsdorf, welche am 18. d. M. in Zwickau stattkand, beschloß, daß über die Beschaffenheit des Werke-?, ins besondere über Lie nach Len bisherigen AbleusunzSarbetten sich sür das Werk bietenden Aussichten ein Gutachten eines vollständig unparteiischen Fachmannes cinzchott und dcn Aktionären zugängig gemacht wcrdcn soll. Nach dem Geschäftsberichte der Aktien - B icrbrauerei zu Gohlis bei Leipzig kann sine Dividende von 11^ Pwz. zur Verthcilung kommen. Die Leipziger Vereins braucrei wir eine Dividende von 12 Prozent zur Auszahlung in Vorschlag bringen. Kirchliche Nachricht. Freitag dcn 3. Dezember, srüh 8 Uhr: ersten Adventswoch» gottcSdienst mit Predigt im Dom, Herr Superinlab» Merbach. Miß Herncastle hatte die Idee des Costume angeregt, hatte ein Bild von Lara und dem Pagen vorgezeigt, und der Major und Ginevra waren davon entzückt gewesen. Letztere war in der Gouvernante Begleitung sofort zur Stadt gefahren, wo sie alles Nöthige kaufte, und nun nähte Miß Herncastle beinahe Tag und Nacht, um das Costume des Pagen nach ihrem Sinn zu fertigen. Lady Dangerfields Züge glätteten sich wieder. „Und ist es so weit fertig? Aber Sir Peter wider setzt sich und ich darf nicht gehen. Ansehen aber will ich es doch." Ein schwaches Lächeln überflog der Gouvernante Gesicht. „Wenn sie es erst sieht, wird sie's auch tragen", murmelte sie. Das Costume war prächtig aus karminrother Seide, schwarzem Sammet, Schwanenpelz und Goldborden gefertigt. Miladys Augen funkelten, als sie es so betrachtete. „Sie haben einen vollendeten Geschmack, Miß Hern castle", seufzte sie, „ich fah nie so etwas Reizendes. Delphine, geh mit Deiner Näherei in ein anderes Zimmer, ich möchte das Costume nur ein einziges Mal probiren." Die Zofe verschwand. Miß Herncastle übernahm deren Dienst, sie schien Alles zu können. „Bitte, Mylady, sehen Sie nicht in den Spiegel, bevor ^Sie angekleidet habe, und betrachten Sie dann den Seidene Strümpfe, silbergebuckelte Schuhe, seidene Bein kleider, ein reichverziertes Jäckchen von carminrother Seide, darüber ein kurzes schwarzsammetnes Mäntelchen, ein Baret, von dem eine hohe Reiherfeder herabwallte, ein feiner Degen in juwelenbesetzter Scheide, das war das Bild, das ihr der Spiegel bot. Ginevra betrachtete sich in stiller Extase, noch nie hatte etwas sie so hübsch gekleidet. „Es steht Ihnen wirklich prachtvoll," bemerkte die Gouvernante, „und wird das schönste Costume des Balles sein."