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Bank vom 23. bäte. Dio ländische» Münzen) das Pfund fein zu 1392 M Mk. «KI,218,900 Zun. do. an Nolen and. Banken do. a» Wechseln an Lombardforderungen Passiva. Mt. Belraq d. »nilauf. Noten - sonstigen täglich fälligen 65,720,000 unverändert. 18 900,000 unverändert. Chemnitz. Die neuen Ephoralbczirke sollen sich fast durch- mit den politischen Verwaltungsbezirkcn decken, der Sitz Ephoren (der Superintendenten) soll meist zugleich am Sitze weltlichen Koinspizicnten (der Amtshauptlcute) sein; auch den Schulinspektionsbezirkeu stimmten die kirchlichen Ephoral- I) Melallbest, scheu Gelte Gnmdkapital ReseivefontS und weg der der mit da« der ter die Abu. Ab». Abn. Ab». 5,706,000 3,217,000 2,312,000 85 >,000 679,726/ 00 Ab». 25.278,000 Z»n. 107,173,00 > Abn. 37,133,000 Zun. 8) !>) w) N) 7i/00 Zun. 37,760,00 t Zun. ») «1 L) «) 2,039 00O 556,000 1, 54,000 3,314,00« 1,348,000 15,000 503,000 3,277,000 6 520,000 393,208,009 46,441,000 an Effekten an sonstigen Aktiven berechnet 2) Bestand an Reiarkaffensch. Lokales und Sachfisches. Freiberg, den 27. November. — Zu dem Reichsgesetz über die Beurkundung deS Personen standes und die Eheschließung ist die Ausführungsverordnung deS König!. SSchs. Ministeriums des Innern und der Justiz erschienen. Inhalts derselben sollen die Dienstsiegel der zukünftigen Standes- Sniter das König!. Sächs. Wappen und die Umschrift „König!. SSchs. Standesamt" enthalten. Die bisher bestandene Ver pflichtung der Hebammen, dafür zu sorgen, daß alle Geburten, zu welchen sie gerufen werden, rechtzeitig bei der Kirche angezeigt werden, bleibt neben der durck das Reichsgesetz den Hebammen auscrlegten Verpflichtungen zur Anzeige der Geburten bei dem Standesbeamten bestehen. Ebenso bleiben die bisherigen Ver pflichtungen der Leichensrauen bestehen, welche nunmehr auch dafür zu sorgen haben, daß die Anzeige des StcrbefallS bciin Standesbeamten rechtzeitig bewirkt werde. — Bisher bestanden zur Inspektion der evangelischen Kirchen in Sachsen 36 Ephoralbezirle. Jetzt beantragt nun der Kultus minister vr. v. Gerber die Zustimmung des Landtags zu einem neuen Organisationsplane, wornach die 36 Ephorien auf 25 herabgcmindert werden sollen, d. h. auf so viele, als es Amts- hauptmannschaftcn giebt (22), und 3 Städte: Dresden, Leipzig bezirke überein. Wenn der neue Plan durchgcsührt sein wird, niindert sich auch der Staatsauswand der geistlichen Aussicht beträchtlich. — Hauptverhandlnng Dienstag, den 30. November, Vor mittags 9 Uhr, in der Untersuchung wider Karl Friedrich Zcmmrich aus Wegefarth md Genossen wegen einfachen Bankcrotts bez. Betrugs. — Der hiesige Bürgcrsingverein wird, soviel wir hören, das Konzert zum Besten einer Christbeschcerung für verwaiste Lehrlinge und arme Schulkinder Montag, am 13. Dezember, aus hiesigem Kaufhaussaale abhalten. — In der heute im hiesigen Burgkellcr stattgefundencn Vor besprechung von ca. 63 Wählern deS 15. ländlichen Wahlkreises wurden von der vergangenen Sonnabend gewählten Kommission die Herren Oberkommissar Münzner in Freiberg und Rilter- gutslesitzer Leuteritz auf Deulschenbora als Kandidaten deS genannten Wahlbezirks vorgeschlagcn. Die Versammlung entschied sich mit 46 Stimmen für letzteren. Wie wir hören, soll aus der Milte der Baucrngrundstücksbcsitzer desselben Bezirkes noch Herr Erbgerichtsbesitzer Knäbel in Niederschöna als Kandidat ausgestellt werden. — Eine Warnung für Leute, deren Kinder oder sonstige Angehörige in der Fremde sich befinden. Vor Kurzem erhielten hier wohnende Eltern einen Brief, in welchem ihnen mitgcthcilt wurde, daß ihr im Auslands arbeitender Sohn krank geworden, Eisenbahnwesen abgegeben und auf Grund der von ihr gefaßten Beschlüsse an die Reichsvertretung Bericht erstattet, um die Be rücksichtigung dieser Beschlüsse bei der Abfassung des neuen Reichs- Eisenbahngesetzes zu erwirken. Die Handeis- und Gewerbelammer ist der Ansicht, daß bezüglich der beiden wichtigsten Theile deS Eiscnbahnrechts — Tarifsystem und die Rechtsverhältnisse des Transportwesens — ein ersprießlicher Ersolg nur dann zu er warten ist, wenn man auf prinzipielle, durchgreifende Neubildungen Bedacht nimmt und nicht allzu vermittelnd an das Bestehende anzuknüpsen sucht. Eine weitere Ausbildung der verschiedenen in Deutschland jetzt geltenden Tarissystcme wäre gleichbedeutend mit einer erneuten gesetzlichen Sanktionirung der bestehenden argen Mißstände. Vielmehr erscheint die Wahl eines aui allen deutschen Bahnen obligatorisch cinzusührenden einheitlichen Tarissystcms und somit die Beseitigung der jetzt bestehenden in erster Linie erfor derlich. — Ferner wird in dem Gutachten die Zurücksetzung des sogenannten Lokalverkehrs auf Eisenbahnen zn Gunsten weniger privilegirter Hauptplätze beklagt. Schließlich empfiehlt das Gut achten Lie Berücksichtigung folgender Punkte bei der in Vorbe reitung begriffenen Rcichseisenbahngesetzgebung: I) Die Festsetzung eine» für alle deutschen Bahnen obligatorischen, einheitlichen Tarislystems durch Reichsgesetz ist als ein dringende» wirthschasiliche» Bedürsniß zu verzeichnen. 2) Al« Endziel der Re formbestrebungen hat die Durchführung deS natürlichen, Wagenraum, Gewicht und Entfernung der Frachtberechnung zu Grunde legenden Tarifsystems zu gelten. 3) Im Falle fernerer Beibehaltui g eine« KlassifikationSsystemS — sei e« allein oder in Verbindung mit an deren Systemen — ist mindesten« eine einheitliche, der Transport leistung entsprechende Klassifikation für alle Bahnen de« deutschen Reichs, größtmöglichste Einfachheit der Klassifikation, Festsetzung von Einheits-Frachtsätzen für die verschiedenen Klassen pro Kilometer und die Mitwirkung der Betheiligten bei Ausstellung der Klassen zu for dern. 4) Die vollständige Publizität der Frachttarife ist gesetzlich sicher zu stellen. Tarifänderungen sind mit der ReichS-AussichtSbe- hörde in allen Fällen zu vereinbaren und drei Monate vor dem Inkrafttreten zu veröffentlichen. 5) Die gänzliche Beseitigung der Differentialsracht- sowie der Rabatt-Tarife und einseitiger TranS- porlvergünstigungen einzelner Verfrachter muß rrneut als eine For derung der Gerechtigkeit bezeichnet weiden. 6) Die schnellthunlichste Neuregelung de« Transportwesen» durch Reichsgesetz ist dringend ge boten und eventuell unerwartet der neuen ReichSzivil- und Prozeß- Gesetzgebung in Angriff zn nehmen. 7) Die Festsetzung bestimmter, kürzester Lieferfristen für Eil- und Frachtgüter, unter angemessener Berücksichtigung de« internen Frachtverkehrs erscheint besonders er- sorderlich, ebenso 8) die endliche gesetzliche Regelung der Haftpflicht nach gerechten und billigen Grundsätzen 9) Die gänzlich« Wieder- aushebung, mindestens aber durchgängige, den veränderten Verhält nissen entsprechende Ermäßigung der 20prozentigen Tariferhöhungen und in jedem Falle die sofortige Beseitigung aller ungerechtfertigten Ueberschreitungen der letzteren ist dringend zu fordern. >0) Bei Erörterung von Eiscnbahnsracht- und EntschädigungSsragen ist die ei weiterte Zuziehung von sachverständigen Vertretern des Handels- und GewcrbeslandeS zu fordern. Seit 14 Tagen ist in Meißen unter den Arbeitern der ehemals Teicherthchen Ofcnsabrik auf dem Ncumarkte die Trichi nose ausgetreten, Lie bis zum 25. November 27 Personen heim gesucht hat, von denen aber einige schon wieder genesen sind. In dem Dorfe Grohvoigtsberg ist am 24. November die 22jährigc Cigarrenarbcitcrin Bertha Kreißig mit ihrer Mutter wegen Kindestodtung verhaftet worden. Am 24. d. M. ist die 40 Jahre al'e Ehcsrau des Webers Glatte in SteinigtwolmSdors (Lausitz) Johanne Louise geb. Hauptmann, an einem Waldrande in Steinigtwolmsdorfer Flur, jedoch in größerer Entfernung vom Dorfe, erfroren und verschneit aufgcfundcn worden. Wie man vermuthet, ist die Unglückliche, welche auswärtiger Besorgnungen wegen am Sonntage von zu Hause sich entfernt hatte, auf dem Heimweg am späten Abend in die Irre gerathen und schließlich der Ermattung unterlegen. erkundigten sich erst näher über die Sachlage und erfuhren schließ lich, daß der Briesschrciber — wahrscheinlich ein Kollege ihres Sohnes — das Geld in seinem Nutzen hatte verwenden wollen, ibr Sohn aber wohl und munter war. — Die Aussichten für die Gläubiger des flüchtig gewordenen Richard Beck in Dresden sind nach Mitiheilung deS dortigen „Anz." wenig tröstlicher Natur. Die Ausschüttung der Konkurs masse wird dem Vernehmen nach für dieselben kaum eine Quote von 3 Prozent ihrer Forderungen ergeben. — Allen Veteranen und aktiven Mitgliedern unserer Armee, sowie den Freunden des Soldatcnstandes und MililärwesenS wird die Kunde erfreulich sein, daß dieser Tage der in Pirna erschei nende „Sachsens Militär-Vereins-Kalender auf das Schalljahr 1876" zur Ausgabe gelangt ist. Besonders sind es drei Er zählungen von Otto Moser — Der dicke Neubert — Der Spul am Hochgericht — und Die Piepmätze — welche des Ergötzlichen eine reiche Fülle bieten und dazu angethan sind, auch die schlech teste Laune in Heiterkeit umzuwandcln. Die Handels- und Gewerbelammer in Dresden hat ein Gutachten über die Frachttarifresorm und die Mißstände im Verbindlichkeiten 12) die an eine LiündigungSsrist gedd. Verbindlichkeiten 13) die sonstigen Passiva LelkLWirshsckafMÄes. Der von einem begutachtenden Ausschüsse über die Lage der Saron-A ustr ian - Braun lo Hlcn-B ergba »gesell schäft erstattete Bericht führt auS, daß im Falle der Befriedigung wenigstens der dringendsten Gläubiger die Erhaltung des Werkes, dessen früher angenommener Kohlcnreichthum aus höchstens 45 Millionen Ctr. taxirt wird, wohl denkbar und bei rationellem Betriebe im Interesse der Aktionäre auch zu cmpsehlen sei. Es handelt sich um etwa 200,000 Fl. Schulden, welche sich zwecks unerläßlicher Beiriebscinrichtungen noch um etwa 11,000 Fl. vermehren würden, deren Beschaffung durch Rücktritt eines andern Hypoihekengläubigers sür gesichert gilt. Für die Gewinnung der bis Jahresschluß erforderlichen 28,000 Fl. und der für die nächsten Jahre zur Schuldentilgung außer den Bctriebsüberfchüssen etwa noch nothwendigen Mittel wird eine Nachzahlung von 50 M. aus jede Aktie gegen das Acguivalcnt einer prioritätischcn 6 prozenligen Verzinsung in Vorschlag gebracht. Berlin, 26. Novbr. (Tel.) Wochenübersicht der preußischen November: Aktiva. sber Bestand a» k»l»sLbigem deut- und an Gold in Bari cn ober aus- bo. do. Landwirlhschaftliches. lieber die Auslockerung des Untergrundes theilt Rittergutsbesitzer Heinrich Ullmann in Röing dem „Landwirthsch. Centralblatte" folgende Erfahrungen mit, die cs verdienen, in in Folge dessen aus der Arbeit entlasten sei, ihm endlich auch noch die Effekten gestohlen worden, er deshalb nothwendig Geld gebrauche und um eine Unterstützung in dem und dem Betrage lieben Eltern, anfangs bestürzt über solche Nachricht, Telegraphische Depesche«. Versailles, 26. November. Die Nationalver sammlung verwarf mit 477 gegen 11V Stimmen das Amendement Roquet für das Listenskrnttninm. Gambetta vertheidigte das Amendement, welches die Wahl eines Deputirten von 75,vvv statt von 1<>v,vvv Einwohnern beantragt und erklärte, eine besänftigende und versöhnliche Politik sei nothweudig. Dann for dert er Aufklärungen über die Regterungspolitik. Minister Buffet erwidert, die Regierung halte die Einzelwahlen aufrecht, weil sie wolle, datz die Wahlen der wahre Ausdruck der Gesinnungen des Landes und des Willens der Wähler sein sollen. Das Listen- skrutininm altertre die Unabhängigkeit der Wähler. Der Minister appellirt schließlich an ein Zvsamme«- aehen aller konservative« Kräfte, welche jetzt getrennt sich auf legale« konstttiouellem Wege vereinige« köaatea zur Verteidigung der »konservative« Po litik, sowie der gesellschaftliche« Priazi-ie«, die jetzt von Deae« angegriffen würden, welche die Berfassnng vom 25. Februar vottrteu, sie aber so interpretirten, datz Buffet ihnen nicht beistimme« kö««e. DaS Amendement wird hierauf verworfen und die Sitzung vertagt. London, 26. November. Die Abendblätter spreche« sich über de« Ankauf der vom Khedive anges boteuen Suezkanal-Aktieu allesammt zustimmend ans. — Der Premier DiSraeli, der sich gestern Abend nach Windsor begeben hatte, ist heute früh wieder hier eingetroffeu. London, 27. November. Die Morgenblätter äutzeru sich allesammt zustimmend über de« A«ka«f der Snez-Kanal-Aktien. Die „Times" hebt hervor, der Besitz des Kanals gewähre politische Macht, die bet allen Diskuttrimgen der ortcutalischen Krage ins Gewicht falle. Die Sicherung Egyptens bilde eine« Bestandtheil der englischen Politik. Grotzbritannie« werde die Uebernahme dieser Verantwortung nicht ablchnen. Die „Daily News" wollen sogar wisse«, die Großmächte, von dem Schritte Englands benach richtigt, hätten dazu sich zustimmend geäutzert. Irgend welche politische Komplikation daraus sei nicht zu be sorgen. Katro, 26. November. Ein von einem Oberst befehligtes Detachement egyptischer Truppen ist von den Abessiniern überfallen nnd nach einem fast 12 Stunden dauernde« Kampfe fast vollständig avfge- rieben worden. Die Abessinier hatten gleichfalls sehr große Verluste. Ihm zu langen währen. Wer kömmt zuerst zum Baum dort? Eins, zwei, drei!" Das Laufspiel begann, und Rosa legte ihre Heiraths- projekte einstweilen sä sot». Der Gegenstand ihrer jugendlichen Bewunderung eilte inzwischen die Treppe hinauf in Sir Peters Zimmer. Es war wie Lady Carola es geschildert, nur hatte Sir Arthur zu lesen aufgehört und blickte gleich Sir Peter auf das bleiche ernste Antlitz gegenüber. „Hoffentlich störe ich nicht, Sir Peter," begann der Offizier, „ich hörte von Ihrem Unfall und —" „Treten Sie ein, O'Donnell," entgegnete des Kranken schwache Stimme, „ich wünsche mit Ihnen zu spreche». Wenn Sie etwa müde sind hier zu sitzen, wendete er sich an Sir Arthur, wird O'Donnell Ihre Stelle einnehmen." „Mit Bergnügen, Sir Peter." „Wenn der Herr Hauptmann die Güte haben will, bei Ihnen zu bleiben, werde ich mich ebenfalls entfernen," bemerkte die Gouvernante, „ich habe Kopfweh und war noch nicht im Freien heute. Nehmen Sie jedoch erst die Arznei." Er nahm sie widerstandslos aus ihrer Hand. Der Offizier beobachtete jede Bewegung und sah der hohen Ge stalt nach, bis sie verschwand. „Das ist ein seltsamer auffallender Zwischenfall," begann er, nachdem die Thüre sich hinter der Gouvernante ge schloffen, „man sagt, Sie hätten einen Geist gesehen. Ich hielt Geister für fixe Ideen, verzeihen Sie mir, wenn ich noch so denke!" „Wollte Gott, ich könnte es auch," seufzte der Baron. Da die Sonne schien und er nicht allein war, hatten seine Nerven sich beruhigt, und er vermochte ziemlich gleichmüthig von der Sache zu sprechen. „Für mich aber unterliegt es keinem Zweifel, ich habe heute Nacht Isabella Dangerfield gesehen, so deutlich, als ich Sie jetzt sehe. Die Nacht war sehr hell und so sah ich ihr Gesicht, wie ich hundert Mal in Scarswood es gesehen." „Und verschwand sie, sobald Sie sie erblickten?" „Ich weiß nicht, wann sie verschwand. Das Pferd sah sie so gut wie ich. Wilson wird Ihnen sagen, daß es bebte vor Furcht. Es bäumte sich, warf mich ab, und ich weiß nichts mehr, bis ich hier die Augen aufschlug und —" Er hielt inne und warf einen Blick nervöser Angst nach der Thüre. „Und sie glaubten den Geist ein zweites Mal gesehen zu haben. Sie hielten Miß Herncastle sür Ihre todte Ver wandte. Sieht sie ihr sehr gleich?" „Schrecklich, entsetzlich," entgegnete er bebend, „O'Don nell, ich sage Ihnen, ich sürchte das Weib, ohne zu wissen, warum." „Und doch bestehen Sie darauf, Sie in Ihrem Zimmer zu haben?" „Ich kann Ihnen aber nicht sagen, weshalb, Sie er schreckt und bezaubert mich. Warum kam sie hierher? wer ist sie? wie kann sie hierherkommen, wenn sie der Todten so entsetzlich gleicht?" „Haben Sie kein Bild von Isabella Dangerfield, ich möchte es gerne sehen." „Oeffnen Sie dort die dritte Schublade und Sie finden eine Photographie, die einen Monat vor Jsabella's Tod ausgenommen wurde. Cie werden die Aehnlichkeit sofort entdecken." O'Donnell betrachtete das Bild lange. Jsabella's Geschichte war ihm von verschiedenen Leuten erzählt worden, und deren traurige Poesie hatte ihn immer tief ergriffen. Ihr einziger Fehler war gewesen, daß sie dem Ge liebten zu unklug, zu blind vertraute. Uud in der dunklen Stunde wurde Alles, Alles ihr entrissen, nur der Tod, der einzig wahre Freund kam ihr zu Hilfe. Dieses Bild aber war ausgenommen in ihres Lebens glücklichster Zeit. Die Aehnlichkeit desselben mit Miß Herncastle war auf fallend auf den ersten Blick, je mehr man aber es be trachtete, desto mehr schwand die Aehnlichkeit: die gemalte Photographie konnte nie sür ein Portrait der Gouver nante gehalten werden. Er setzte sich und analysirte Zug für Zug. Das kastanienbraune Haar der gemalten Photographie floß wellenförmig über Hals und Schultern, Miß Hern- castles Haar war schwarz und straff und wand sich in glänzenden Flechten um das Haupt. Die Augen des Bildes lachten Jedermann entgegen, der Gouvernannte Augen waren ernst und düster. Der schöngeschnittene Mund lächelte, Miß Herncastles Mund war der gleiche, aber mit einem ganz anderen Ausdruck. All' die harten Züge, der starre Ausdruck, die ernste Entschlossenheit an dem lebenden Mund fehlte an dem gemalten. Die Minuten verstrichen und im Krankenzimmer blieb Alles still. „Träumen Sie, O'Donnell," rief Sir Peter endlich ungeduldig, „was halten Sie denn von dem Bilde? Könnte es nicht für Miß Herncastle's Photographie gelten?" „Nein," erwiderte er ernst und langsam, „nie sür Miß Herncastle's Bild. Nicht ein Zug des Bildes gleicht ihr. Soll ich Ihnen vielleicht sagen, wem es gleicht?" „Natürlich, deshalb zeigte ich eS Ihnen ja." „Wenn Isabella Dangerfield noch am Leben wäre und Rache geschworen hätte für erlittenes Unrecht, wenn sie