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keiöcrger Anzeiger litt mische» und n ^?28O Donnerstag, 3. December »ocalitäkn Lager 632. I während die demokratische Partei darauf bestand, das sei eine .Kl.) aaren sie gen Preis«. I«, Am te Talmt- krattsch zu Grunde legen, so würden wir vollständig im Jrrthum sü» Die Partei-Unterschiede wollen aus der Geschichte des Lan- dX nllärt werden und selbst, wenn wir dies thun, ist zu beachten, daß die demokratische Partei heute eine sehr verschiedene von der- jtchm ist, welche bis 1860 herrschte, von da ab in Verfall ge- rieth und von der republikanischen Partei überwunden wurde. Role fünfundzwanzig Jahre übte die demokratische Partei das lletttgewicht im Kongreß und Senat und gab dem Lande seine Präsidenten. Ihr Schwerpunkt lag in den Südstaaten, doch hatte sh auch einen bedeutenden Anhang im Norden. Die Steuern waren unter ihrer Herrschaft gering, die Zölle niedrig, denn fle var dem Freihandel zugethan. Der Streit mit der republikanischen Partei hob seit 1856 an, weil letztere stch der Sklarerei abhold pigte und deren Abschaffung immer deutlicher zur Sprache brachte, 7°1 Surtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg u. Brand. Srschrint I. Frtibrrg j«d. Wochen». Ab. KU. für den and.Tag. Jnser. werden bir V. 11 U. für nächste Nr. angen. wählte, bei Weitem überstimmt wurden. Heute also steht man bereits die Auflösung der republikanischen Verwaltung vor Augen, obgleich der Präsident noch bis März 1877 zu regieren hat und auch der Senat noch eine republikanisch^ Mehrheit in sich faßt. An Srant's Wiederwahl, welchen seine Kreaturen bereits zu empfehlen angefangen hatten, ist natürlich nicht mehr zu denken. Jedes Pattei-System, mag es immerhin eine Zeit lang sich der Achtung des In- und Auslandes erfreuen, gelangt schließlich doch zu Uebettreibungen; und dann beginnt der Abfall. Unter den Republikanern ist das Schutzzoll-System, sagen wir bester : da» Prohibitiv-System zu einer Ausbildung gelangt, daß nur die Fabrikanten prosperiren; dagegen find der Schiffsbau, der Eisen- bahnbau und unzählige Konsumtionsattikel ganz enorm vettheuett. Gegen die hohen Tarife der Eisenbahnen lehnt sich der Westen und Süden auf. Dazu find die Steuern gegen die Zeiten der früheren demokratischen Regierung auf das Vierfache gestiegen. Noch heute ist Papier und nicht Gold die Währung; doch find über die Nothwendigkeit baldiger Herstellung der Baarzahlung die Parteien sehr gethetlter Ansicht. Genug, die Bevölkerung Nordamerika's will eS einmal wieder mit einem anderen, als dem republikanischen System versuchen und es wird sich nun zeigen, in wie weit die demokratische Partei, die natürlich ihre Ideen aus der Zeit vor 1860 nicht wieder auf- nehmen kann, von den Grundsätzen und von der Praxis der jetzigen Gewalt abweicht und wie sie ihren Standpunkt gestalten wird. Wir möchten uns nicht der Illusion hingeden, daß sie von den heutigen Prohtbitiv-Zöllen auf die früher« Freihandels-Praxis völlig zurückkommen wird, denn die Nordamerikaner haben sich zu sehr daran gewöhnt, einen Theil ihrer Zinsenlast und der statten jährlichen Amortisations-Quote durch hohe Zölle aufbringen zu lasten. Eine nur geringe Zollermäßigung aber kann unserer deutschen Industrie wenig nützen. und hohe StaatSstellen eindrängten, sich in den Kongreß und Senat wählen ließen. Diese Leute - man nennt sie Larpetbagger», weil ihr ganzes Vermögen in der Reisetasche besteht und ihr Dichten und Trachten nur darauf ausgeht, stch die Tasche« zu füllen — haben die Politik der Republikaner tief verhaßt gemacht. Bei den jüngsten Wahlen stimmten die Neger selbst großen- theils gegen diese nordischen Eindringlinge. Der Süden der ver einigten Staaten wäre längst beruhigt, hätte nicht die Srant'sch» Administration so große Fehler gemacht. Diese Fehler scheine« nun überhaupt die ganze Verwaltung stärker korrumpitt zu haben, als dies jemals in den Vereinigten Staaten der Fall war, ob gleich demokratische Behörden darin auch etwas zu leisten ver standen. Thatsächltch ist die Grant'sche Verwaltung mit ihren aus gebildeten System vetterlicher Bevorzugung in allen Staaten so verhaßt geworden, daß gerade dir» am meiste« zum Abfall von der europäischen Pattei betgetragen hat und daß die Mehrheit der Be völkerung bei den Demokraten ihr Heil sucht, die noch vor zwei Sache, die jeder Staat mit sich abzumachen und über welche sich der Etaatenbund keinen Einfluß anzumaßen habe. Als nun im November 1860 die republikanische Partei so stark geworden war, daß bei der Präsidentenwahl Lincoln'S, ein entschiedener Republikaner durchgesetzt wurde und die Abschaffung du Sklaverei ernstlich auf die Tagesordnung kam, da fagte sich die demokratische Partei des Südens von dieser Richtung los und iS brach ein vierjähriger Krieg (1861 bis 1865) aus, in welchem die Südstaaten durch größeres Kriegstalent und bessere Rüstung «erst siegreich waren, schließlich aber der Beharrlichkeit und den -röheren Mitteln der Nordstaaten unterlagen. Die von den Süd staaten beabsichtigte Trennung blieb also unausgeführt, im Gegen- theil steigerte sich die Bundesgewalt und schaltete nunmehr im Süden nicht immer ohne alle Willkür. Was der Krieg errungen, vollendete die Gesetzgebung. Die Neger wurden nicht allein eman- chin, sondern sie erhielten auch gleiche politische Rechte; man be- «beitete sie durch Demagogen, die schaarenwetse aus den Norb erten kamen und stch durch den Anhang der Schwarzen in niedere vlousn, i u. s. w, Cattune, ksichtiMg. -t- Freiberg, den 2 December 1874. Im October und November haben in den vereinigten Staaten Nordamerikas zahlreiche Wahlen für den Kongreß «d zu den gesetzgebenden Versammlungen der einzelnen Staaten stattgefunden. Diese Wahlen geben Zeugniß von einem großen, in Bevölkerung selbst etwas unerwartet gekommenen Umschwung di den politischen Gesinnungen. Bisher nämlich herrschte in den Mihm Körperschaften ganz überwiegend die Pattei, die man dort die republikanische nennt; bei den October- und November- Wahlm aber ist die andere, die sogenannte demokratische Partei obmafgekommen. Sie hat so bedeutende Wahlsiege errungen, bad sie im Kongreß vom 4. März nächsten Jahres ab eine be deutende Mehrheit und im Senat, der bekanntlich ein Staatenhaus Ist, eine ansehnliche Minderheit bilden wird, bis der Umschwung bi den Wahlen der nächsten Jahre weitere Fortschritte macht und die demokratische Partei vollends zur Herrschaft bringt. - Id weiche- werden im auch vo, d richtige» eh". lerden.— ei billigen Len Charakter dieser Partei zu definiren, ist nicht leicht. > Jahren, als man Grant zum zweite« Male auf den Präfidentrnstuhl Wollten wir europäische Begriffe von republikanisch und demo- Prei» vitrltliährl. Ngr. Inserat« . - werden die gespalten« Zeil« od«r d«r«n 1 »t 7 Raum mit I Ngr. b«rkchn«t. G 7M,