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Nr. 122. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 12. Oktober 1911. Seite 2 synode noch nicht vernommen wurde. Im Gegensatz zu dieser allgemeinen Zustimmung gab Herr Schuldirektor Philipp-Dresden die Erklärung ab, als einziger dem An träge nicht zustimmen zu können. Er nannte im An schluß hieran die Punkte, in denen er ryit den Antrag- stellern dieselbe Ansicht vertritt, unterließ es aber, die Punkte anzuführen, in denen er dem Anträge wider- sprechen müßte. Wahrscheinlich will er der Forderung der geistlichen Schulaufsicht nicht zustimmen Dresden, 11. Oktober. (Antrag.) Die sozialdemo kratischen Abgeordneten des sächsischen Landtages planen beim Zusammentritt der Stänbekammern anfangs No vember die Einbringung eines Antrages auf Aufhebung der sächsischen Schlacht-teuer, die einschließlich der Uebsr- gangS- und Verbrauchsabgabe etwa 6 Millionen Mark einbringt. Der Antrag dürfte wohl kaum Erfolg haben. 8. Dresden, 11. Oktober. (1. Verbandstagdeut scher JnnungSkrankenkassen.) Unter dem Vor- sitz des Maurermeisters E. Böhm-Hannover tagte in DreS- den der 177 Krankenkaffenumfafsende Verband deutscher JnnungSkrankenkassen. Nach dem vom Vorsitzenden er- statteten Geschäftsbericht des am 26 April 1910 in Han- nover begründeten Verbandes hat der letztere im ersten Jahre seines Bestandes einen bedeutenden Aufschwung genommen. Im Verbände ist am stärksten das Bäcker gewerbe vertreten, nämlich mit 30 240 Mitgliedern in 46 Kaffen; auch die Fleischer und Bauhandwerker sind im Verbände zahlreich vertreten. Im abgelausenen Ge schäftsjahre wurde auch zu den wichtigsten Fragen Stell ung genommen. Zur Reichsversicherungsordnung wurden zur zweiten Lesung Abänderungsanträge gestellt und zu einer vom ReichSversichrrungsamt einberufenen Konferenz entsandte der Verband mehrere Vertreter. Es hat sich herausgestellt, daß die Gründung des Verbandes eine dringende Notwendigkeit war und durch eine einzuleitende umfassende Agitation soll der Verband bedeutend ver größert werden, denn nach einer statistischen Ermittelung sind in Deutschland über 680 JnnungSkrankenkassen ge zählt worden. Königsbrück (Bienenstand in Brand.) In einem Garten war ein mit 10 Völkern besetzter Bienen- stand in Brand geraten. Das Feuer hat den ganzen Stand mitsamt den 10 Bienenvölkern vernichtet. Der Schaden wird auf über 500 Mark bemessen. Laußnitz, 9. Oktober. (Schadenfeuer.) In der Nacht von Sonntag auf Montag brach in der die Ernte- erträgniffe, Stroh und Inventar bergenden Scheune des Gutsbesitzers Hermann Peschel hierselbst Feuer aus. Das- selbe griff rasch um sich. Die Ortsfeuerwehr, sowie die zur Hilse herbeigeeilte sreiw. Feuerwehr Königsbrück, die Fabrikfeuerwehr Gebr. Reuter und die Spritzen von Höckendorf nnd Stenz beschränkten das Feuer auf seinen Herd und verhinderten dessen Weiterverbrritung. ES sind sämtliche in der Scheune enthaltenen Erntevorräte und verschiedenes Inventar verbrannt. Die Entstehungsursache de» Brandes konnte noch nicht ermittelt werden. ES ist möglich, daß böswillige Brandstiftung vorliegt. — (Veränderungen.) Im Lehrerkörper des Seminars in Grimma treten zum nächsten Ostertermin beträchtliche Aenderungen ein. An das zu dieser Zeit zu eröffnende neue Seminar zu Bischofswerda werden vier Lehrer des Grimmaer Seminar- versetzt, nämlich Ober lehrer Kutzschbach, Oberlehrer Reichardt, Oberlehrer l)r. Kelle und der ständige Seminarlehrer Scheithauer. Auch zwei Klaffen der im alten Seminargebäude unter- gebrachten Schüler übersiedeln zu gleicher Zeit nach Bischofswerda. Schwarzenberg. (Milch krieg.) Infolge der Er höhung der Milchpreise von 16 auf 18 Pfg. ist hier ein Milchkrieg entbrannt. Eine Versammlung von 500 Män nern und Frauen beschloß, keine Milch zu kaufen, bis der alte Preis wieder ausgenommen sei. Tagssgsscmcvts. Deutsches Reich. Berlin, 11. Oktober. (Die Ma- rokkoverhandlungen.) Die „Nord. Allgem. Ztg." schreibt: Der auf Marokko bezügliche Teil des deutsch- französischen Abkommens ist heute hier paragraphiert wor- den. Die damit zusammenhängenden Kompensationsver handlungen sind wieder ausgenommen worden. Berlin, 11. Ottober. Der Botschafter Cambon hat gestern dem Staatssekretär von Kiderlen-Wächter einen Besuch abgestatter und dürfte auch heute von ihm emp- sangen werden. - Berlin, 11. Oktober. (Wechselderjapanischen Botschaft.) Der hiesige japanische Botschafter wird, wie aus guter Quelle verlautet, schon im kommenden Februar seinen Berliner Posten mit der Berliner Botschaft in Washington vertauschen. An Stelle des BaronS Chin- das soll der jetzige Botschaftsrat Aamaza im nächsten Frühjahr nach Berlin kommen. Köln, 11. Oktober. (Lohnbewegungunterden Bergarbeitern.) Nachdem sich alle Bergarbeiterorga nisationen entschlossen haben, wegen der Teuerung in eine Lohnbewegung einzutreten, werden, wie verlautet, in einer Konferenz, an der Vertreter aller Organisationen teilnah. men, am Sonnabend weitere Beschlüsse gefaßt werden. Für den kommenden Sonntag sind bereits mehrere Ver sammlungen im Ruhrrevier angesetzt worden. Auch die Steiger dürsten sich insofern an der Bewegung beteiligen, als sie eine Gehaltserhöhung verlangen werden. Die Lohnbewegung erstrebt nicht die Erlangung einer Teuer ungszulage, sondern eine allgemeine Lohnerhöhung. Oesterreich - Ungarn. Wien, 11. Oktober. (Oe st- erreich und der Balkan.) Zu der inspirierten Aus- laffung des „Neuen Wiener Tageblattes", in der die Tür kei dringend davor gewarnt wird, zu den bestehenden Schwierigkeiten durch ihr Verhalten noch neue zu schaffen, fügt die „Frankfurter Zeitung^ hinzu. ES könne als sicher gelten, daß es dem Grasen Aehrenthnl nicht immer leicht geworden ist, gegenüber dem empfindlichen Einflüsse man cher österreichischen Regierungsstellen die wirklichen Inte- reffen Oesterreichs zu wahren. ES ist ihm jedoch gelun- gen. Der Dreibund ist nicht nur für den Moment, son dern auch für die nächste Periode vor jeder Erschütterung sicher. Die Meldungen über Truppenverfügungen nach Bosnien und Dalmatien resp. deren Richtigkeit mag da hingestellt bleiben. Sicher ist, daß sie nicht aus italieni- scher Quelle, sondern aus Serbien stammt. Wien, 11. Oktober. (ZudsnFriedenSverhand- lungen.) Der italienische Korrespondent der „Neuen Freien Presse" erhielt von maßgebender Seite die bündige Versicherung, daß Italien einem Vergleich, der die An nexion Tripolis nicht ausdrücklich anerkenne, aus keinen Fall seine Zustimmung geben werde, da der Versuch, die beiderseitigen Interessen auf freundschaftlichem Wege zu regeln, an der Hartnäckigkeit der Türkei gescheitert sei. Die Türkei müsse jetzt die Folgen dieser Hartnäckigkeit tragen. Budapest, 11. Oktober. (Interpellation.) Im Abgeordnetenhaus« interpellierte heute Graf Appony we gen des türkisch-italienischen Konflikts. Er fragt, ob neu- trals Mächte versucht haben, im Sinne der Haager Kon- vention von 1899 und 1907 Schritte zur Verhinderung eines bewaffneten Zusammenstoßes zu machen, ob seit dem Ausbruch der Feindseligkeiten Schritte zur Herstellung des Friedens gemacht wurden u. s. w. Zur Motivierung seiner Jnte-pellation führte Graf Appony aus, Deutsch land habe sich in der ganzen Welt verdient gemacht, weil es eine freundliche Intervention versuchte. ES gäbe nur ein Mittel, den Krieg zu lokalisieren, man müsse ihn eben beenden. * Belgien. Brüssel, 11. Oktober. (Zur Kongore- gulierung.) Der Londoner Korrespondent der Jnde- pendance berichtet, in englischen diplomatischen Kreisen werde hervorgehoben, daß die Berliner Akte vom 26. Feb ruar 1885 das Statut bezüglich der freien Schiffahrt auf dem Kongofluß geregelt hat und daß mithin die Signa tarmächte allein berechtigt find, eventuelle Abänderungen im Kongobecken vorzunehmen. Frankreich könne niemals selbst, wenn es dieses auch wünsche, Kongoufer an Deutsch land aötreten, ohne vorher die Zustimmung der übrigen Signatarmächte eingeholt zu haben. Italien. Rom, 11. Oktober. (Tripolis — ein neues Italien.) In einem Interview mit einem Ver- treter der „Meffagero" äußerte sich der frühere Premier minister Luzzatti sehr zuversichtlich über die Zukunft des italienischen Tripolis. Die bisher eroberten italienischen Kolonien hätten ausschließlich politische Bedeutung, dage gen werde Tripolis mit Cyreneika eine bedeutende Sied lungskolonie werden. Nicht zu zehntausenden, wie in Tunis, sondern zu hunderttausenden können sich italie- nische Ackerbauer in Cyrneika niederlaffen, nachdem dieses zuvor durch italienische Ingenieure bewässert worden sei. Dort könne ein neues Italien entstehen. Nötig sei aller dings, daß kapitalkräftige Elemente und wirkliche Arbei ter, nicht aber Abenteurer, nach der neuen Kolonie gingen. Türkei. Konstantinopel, 11. Oktober. (Italiens Friedensbedingungen.) Der türkische Botschafter OSman Nizami Pascha verständigte die Pforte, daß Ita lien später eine Kriegsentschädigung verlangen werde, wenn die Türkei die Lösung der tripolitanischen Frage verschleppe. Der deutsche Botschafter Freiherr von Mar- schall konferierte gestern lange mit dem Kriegkminister über die möglichen Folgen der Verlängerung der Feind seligkeiten. Der Großwestr besuchte die Botschafter in Therapia und Bujukdere. Wie verlautet, bemüht sich das Komite für Einheit und Fortschritt, die Regierung an Friedensverhandlungen zu behindern. ES finden häufig Beratungen zwischen dem Komite und der Regierung statt. Der italienisch-türkische Krieg. Konstantinopel, 11. Oktober. Die Pforte erhielt au» Tripolis amtliche Drahtberichte über die Beschießung von Tripolis. Danach brachte während des Bombardement» das türkische Feuer daS italienische Torpedoboot „Gari- Saldi" zum Sinken, während zwei italienische Panzer- kreuzer außer Gefecht gesetzt wurden. Die türkischen Be- Hörden stellen entgegen den italienischen Nachrichten fest, daß die Stadt Tripolis sich nicht von selbst ergeben habe. Die türkischen Truppen zogen sich einige Kilometer von Tripolis zurück, wo sie befestigte Stellungen einnehmen. Die SenusstS strömen in großer Zahl hinzu. Sie sind gut bewaffnet und stellen sich dem Obersten Rtschad Bey zur Verfügung. Die Moral der Truppen und Bevölke rung ist gut. Lebensmittel und Mu ntion sind zur Ge nüge vorhanden. Die italienischen Versuche, die Einge borenen mit Geld zu bestechen, haben diese aufs entschie denste zurückgewiesen. Konstantinopel, 11. Oktober. Wie „Jkdam" au» gut unterrichteter Quelle erfahren haben will, Haven die tür- kischen Küstenbatterien drei große italienische Kriegsschiffe hei der Beschießung von Tripolis zum Sinken gebracht. Tripolis, 11. Oktober. Die Unterhandlungen zweck» Ergebung der türkischen Soldaten werden fortgesetzt. — Ueber 100 Mann haben sich bereits al» Gefangene ge stellt. Es wurde ihnen ihr rückständiger Sold vollständig ausgezahlt. Vier Bezirks ob ersten haben sich ebenfalls er geben. Der Gouverneur von Tripolis hat den sofortigen Aufbau der durch die Beschießung zerstörten oder beschä digten Gräber der Prinzen und NarabuS angeordnet. Die türkischen Truppen hatten bei dem jüngsten Gefecht drei Soldaten tot, 35 verwundet und verloren außerdem 200 Gefangene. In der türkischen Armee dauern die Desertionen fort. Ueberall findet man auf offenem Fejhe weggeworfene Uniformen. Tripolis, 11. Oktober. Die Blocade ist aufgehoben. Ein französischer Dampfer hat bereits Paffagiere sowie Güter gelandet. Der Leuchtturm ist noch nicht repariert. Malta, 11. Oktober. Hier traf die Meldung ein, daß die Italiener heute bei Tripolis drei türkische Pul- vermagazine gesprengt haben. In der Umgebung der Stadt fanden mehrere Gefechte statt, wobei beide Seiten erhebliche Verluste hatten. Rom, 11. Oktober. DaS Blatt „Popolo Roman" veröffentlicht eine Note, worin mitgeteilt wird, daß Jta- lien keinerlei Friedensvorschläge berücksichtigen wird, so lange die Besetzung von Tripolis und Cyrenaika nicht vollendete Tatsache ist. Rom, 11. Oktober. Vor den Zisternen von Brume- liana hatte der Kommandant Cagm Schützengräben auf werfen lassen und Vorposten aufgestellt. Diese meldeten in der Nacht vom Montag zum Dienstag das Herannahen von 600 Mann Infanterie und Kavallerie. Der Kom- Mandant ließ die Schützengräben von etwa 1000 Marine- soldaten besetzen und befahl den Feind auf 100 Meter heranzulassen und mit Schnellfeuer zu empfangen. DaS Gefecht dauerte 40 Minuten. Der Feind zog sich in voll- kommener Ordnung unter Zurücklassung dreier Toten und eines Verwundeten zurück. Die Italiener verschossen 120 Patronen pro Soldat, auch wurde der Feind mit Schrapnell» befeuert. Ein Verwundeter erzählt, da» Gro ber Türken befinde sich bei Charta. Rom, 11. Oktober. Gestern hat in der Stadt Tri polis die feierliche Einsetzung der neuen Regierung statt gefunden. Der neue Gouverneur, Krontreadmiral Borna Ricci, übernahm im Namen der italienischen Königs daS Gouvernement Tripolitanten und sichert die freundschaft- hchsten Zivilisationsabsichten Italiens zu. Der Bürger meister von Tripolis, Hassunä, antwortete an der Spitze von zahlreichen Araberhäuptlingen namens der Bevölke- rung. Die Araber sowie das ganze Land begrüßten die neue Regierung mit Freuden und erwarten von ihr den Schutz ihrer Frauen und ihres Glaubens. Beim Fort- gang der Feier war der österreichische Konsul der erste seiner Kollegen, der den italienischen Gouverneur beglück- wünschte. Nus aller ^elt. Berlin, 11. Oktober. (Ablösungstransport.) In Stärke von 126 Köpfen gingen heute von Hamburg an Bord des Dampfers „Bürgermeister" die neuen Mann- fchasten für das Kanonenboot „Eber" vor Agadir in See. Der „Eber" erhielt Befehl, sich in nächster Zeit in „La» Palmas" auszuhalten, um die neue Besatzung an Bord zu nehmen, Halle a. S., 11. Oktober' (LiebsSlragödie im Tanzsaal.) In Großletnungen erschoß im Ballsaal der 19jährige Sohn des Steuersekretärs Lorenz die 17jäh- rige Landwirtstocher Hilda Günther mit ihrem Einoer- ständniS und sich selbst, weil die Mutter des Mädchen» den Verkehr nicht dulden wollte. ' Köln, 11. Oktober. (Dynamitexplosion.) In Goschenbach im Rheinlandr ereignete sich heute auf der Grube „Storch und Schöneberg" im Abbau der 15. Tief, bausohle ein eigenartiger UnglückSfall. Dort flog bet Sprengarbeiten ein Stein in einen etwa 25 m entfernt stehenden Dynamitaufbewahrungskasten. DaS Dynamit explodierte und eine Anzahl Bergleute, die sich in der Nähe befanden, wurden schwer verletzt. Mehrere mußten in» Siegener Krankenhaus geschafft werden. Dortmund, 11. Oktober. (Beisetzung der Opfer des Unglücks auf der Zeche „Fürst Harden berg".) Unter riesiger Teilnahme wurden gestern die auf der Zeche Fürst Hardenberg" verunglückten 9 Berg- leute zu Grabe getragen. Eine nach Tausenden zählende Menschenmenge hielt Leide Seiten des Weges von der Zeche bis zum Lindenhorster Friedhof besetzt. Die Ver- unglückten wurden in einem gemeinsamen Grabe beige setzt, an dem ein evangelischer und ein katholischer Pfar rer Ansprachen hielten. Mit einem GesangSvortrag de» Beamtenvereins der Zeche schloß die weihevolle Feier ab. Elberfeld, 11. Oktober. (Der Kampf gegen die Teuerung.) Die Stadtverordneten bewilligten der Armenverwaltung einen Kredit von 15000 Mark zur un- entgeltlichen Lieferung von Brot an die Armen. Die Platzmiete für eingefüyrteS Fletsch auf dem Viehhos wurde auf die Hälfte ermäßigt. Zur Abhaltung von öffentlichen Fischmärkten durch Fischhändler werden städtische Plätze unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Brüssel, 11. Oktober. (Mässe n v ergiftu n g) In dem belgischen Orte Gokomen sind nach dem Genuß von Schweinefleisch über 70 Personen an VergiftungSerschet- nungen schwer ertrankt. 8 Personen sind bereits gestor ben, mehrere schweben noch in Lebensgefahr. Paris, 11. Oktober. (Eine halbe Million Franks desraudiert.) Der bekannte Bankier Kap per ist seit gestern verschwunden. Es verlautet, daß er sich nach Brüssel begeben haben soll. Schon während der letzten Tage waren mehrfach Gerüchte verbreitet, daß bei Kapper nicht alles in Ordnung sei, und eine Reihe von Einzahlern hatte vor Gericht Strafantrag gegen ihn wegen Unterschlagung gestellt. Wie er heißt, sollen die veruntreuten Summen ca. 500 ooo Franks betragen. London, 11. Oktober. (Henry Croad hurst f.) Der bekannte Arbeiterführer Henry Croadhurst starb heute früh in Cromor im Alter von 71 Jahren. Newyork, 11. Oktober. (Eisenbahnräuber!) In der Nähe der Stadt Axoctuopan in Mexico haben Räu- ber einen Personenzug überfallen. Sie hielten den Zug an und plünderten sämtliche Personen aus. Da sie eS versäumt hatten, Flaggensignale zu geben, fuhr e n nach folgender Schnellzug in den ausgeplünderten Zug hinein. 15 Reisende und 2 Bahnbeamte wurden getötet. Die Räuber sind entkommen. Rio de Janeiro, 11. Oktober. (Sturmkatastro- phen.) Nach dem die Regenstürme in der letzten Zeit etwa» nachgelaffen haben, haben sie jetzt von neuem wie der eingesetzt und großen Schaden in Blumenau und Jtajahy angertchtet. Die fast ausschließlich von Deutschen bewohnte Stade Blumenau soll vollständig zerstört sein.