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7 1863 Dienstag, de« 22. Eeptemder 220. bei ie. Die „Lcipz. Nachr." schreiben: der am 18. und 19. Oct. hier zelber lbigei ster«. Sept, »r «s wobei sowie n und d Ge- Der WohnungSauSschuß. M. Bering, Bors." „Dem Vernehmen nach wird stattfindenden Erinnerungsfeier alte m er». we ¬ lcher punkt oigt. Kapellmeister Reinicke, zu diesem Zwecke componirteS Tedeum durch die hiesigen Mannergesangvereine zur Aufführung gelangen. Durch den Ausbau des hierzu erforderlichen Sängerpodiums wird es noth« wendig, daß schon Donnerstag, den 15. Oct., ein Theil der Meß« buden von dem Marktplatz verschwindet/ wie denn überhaupt in Anbetracht der großartigen Dimensionen, welche das Fest anuimmt, bereits an compctcnter Stelle der Beschluß gefaßt worden sein soll, baß Sonnabeud den 17. Oct. von allen Straßen und Plätzen die Meßbudeu bis auf die auf dem Roßplatz befindlichen Schau- und Triukbuden entfernt und diese Sonntag de» 18. Oct. geschlossen werden müssen." Folge Deutschland von jahrelangem fremden Joch befreit und unsere theuere Stadt aus der größten Gefahr errettet ward, nähen heran. Diese Tage sollen hier und zwar am 18. und 19. Oct. von ganz Deutschland gefeiert werden, und eS ist. zu erwarten, daß aus allen Gegenden unsers großen Vaterlandes Männer hierher gesandt werden, um ein wahrhaft deutsche- nationales Fest mit unS zu feiern. Abermals tritt daher au unsere geehrten Mitbürger die Aufgabe heran, die Pflichten der Gastfreundschaft auSzuübeu, durch welche sich unsere Stadt erst in jüngst verflossener Zeit so glänzend ausgezeichnet hat. Die Veteranen, welche den Befreiungskrieg mit- gemacht haben, die Deputationen, welche aus allen Gaurn Deutsch lands hierbei gesandt werden, sollen und müssen gastliche Aufnahme bei uns finden. Der unterzeichuete Ausschuß ist beauftragt, hierzu die «öthigen Vorkehrungen zu treffen. Derselbe wird sich erlauben, an alle Diejenigen, von denen er glaubt, daß eS deren Räume ge statten, Gäste sür die Zeit vom 17.-20. Oct. gastlich bei sich aufzunehmen, da» schriftliche Gesuch zu übersenden, die beigesügte» Anmeldezettel auSzuiüllcn. Da eS aber möglich ist, daß dem einen »der andern eine solche Einladung nickt zugegangen ist, so. «erden wir auch gefällige Anmeldungen in unserm Bureau aus dem Rath- hause in den Vormittagsstunden von 9—12 Uhr und Nachmittag» von 3—6 Uhr dankbar entgegennehme». Mit Zuversicht hoffen wir aus ein bereitwilliges Entgegenkommen unserer geehrten Mit- wz. cechmig tglieder nd. beweist in und Mtrl. - ihre« >e ihre» l ihre» e Gott l«n b«- Ge- Sand« »pital ierauf r. e. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter usd der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. Lagesgeschichte. Leipzig, 17. Sept. Die „Deutsche Allg. Ztg." schreibt auf die Nachricht des „Botschafter" von Oesterreichs Handeln in der schleöwig-holstein'schcn Sache: „Sicherlich gäbe es keine günstigere Gelegenheit, um die Sympathien der Deutschen auf Einen Punkt hiuzulenkcn und vermittelst derselben eine große, eine wahrhaft nationale Politik für Deutschland zu inauguriren, als eine Schild- erhebung für Schleswig-Holstein. Wer immer, in dieser Sache kühn vorangehend, die Initiative ergreift, dem wird die Nation be geistert zufallen, dem wird sie gern und freudig da- Recht einräumen, sie zu führen. Wenn Oesterreich jene entschlossene Erklärung wirk- jich gegeben hätte und wenn <S dieselbe durch sein Thun bewahr heitete, d. h. — denn nichts Geringeres fordert das deutsche Volk — wenn es den Krirgszug gegen Dänemark nicht bloS begönne, son dern den einmal begonnenen auch nicht eher wieder einstellte, al» bi» die Herzogthümer zu ihrem volle« Recht wieder gelangt find, dann allerdings wäre die» eine That, welche alle Ressrmacten zehn» an die Völkerschlacht zu Leipzig und zwar am 18. Oct. auf dem hiesige« Marktplatz ein von dem Director der GewandhauSconcerte, bürger. Leipzig, 18. Sept. 1863. ' P» et« . oiertch«^, r« Stgr. Inserat« »erden »k gespaltene Zelle od« deren Raum mit l PH ««ebnet. Freiberg, de« 22. September. O Der hochverdiente Herr Kirchen« und Schulrath, Comthur vr. Löhner zu Zwickau, vormals Amtsprediger und Seminar- director zu Freiberg, feierte am 19. Sept. d. I. sein 50jährigeS Amtsjubiläum und zwar, um jeder Ovation auszuweicheu, nicht an seinem Stationsorte, sondern im Pfarrhanse zu KrummenhennerS- hms in ländlicher Abgeschiedenheit. — Trotz seines strengbewahrtcn Jncognito ward er doch von einem benachbarten Sängerbünde mit einem Morgengesange begrüßt und eine Deputation seiner ehemalige«, im ganzen Baterlande zerstreut lebenden Schüler überreichte ihm «IS Zeichen fortdauernder Liebe und Dankbarkeit ein Album, da» ihre Biographien und, einen großen Theil ihrer Photographien enthält. Die Deputation wurde aufs freundlichste aus- und das Jubelalbum mit größtem Wohlwollen angenommen. Herr Schulze-Delitzsch hielt, wie die „Ehemnitzer Ztg." be richtet, am 17. Sept, in Chemnitz vor einer über 1000 Personell zählenden Versammlung aus allen Klassen der Gesellschaft von dort wie auswärts, darunter die Spitzen der Regierung«- und Eladtbehörde, einen Vortrag über die Frage, ob Selbsthülfe oder btaatshülfe, sowie über das Princip de» Genossenschaftswesens. „In Bezug auf das Thema über die ArbeitStheilung äußerte er: Du Arbeitstheilung auf gewerblichem Gebiete ermögliche erst die Arbkitsbetheiligung auf den übrige« Gebieten des Lebens; die hier durch gesteigerte Kraft des Einzelnen erhöhe die Kraft Aller. Daher stelle jeder an sich selbst die höchste Forderung, nUd er «erde da» Höchste erreichen. Vertrauen auf StaatShülfe sei verderblich und ein Gehülfe der Neaction, wie dies der Pariser Arbeileranfstaud i» den Junitagen von 1848 beweise. In der Freiheit und Bildung Aller liege das Wohl der Arbeiter. Dadurch, daß sie auf die vcr- sühierischen Lehren von Lassalle nicht gehorcht, sei der Neaction der Boden entzogen. D«S deutsche Volk habe erkannt, daß der Arbeiter ein kostbarer Theil von ihm sei, sobald er nach Besitz und Bildung strebe." Ein engerer Kreis von Verehrern des Hr«. Schulze- Delitzsch vereinigte sich dann im Römischen Kaiser zu einem Abend essen, welches durch viele ernste und heitere Toaste recht belebt war. Hierbei nahm der allgemeine Männcrgesangvercin Gelegenheit, Hru. Schulze-Delitzsch auf dem Markte ein Fackclständchen zu bringen. Der Gefeierte dankte unter Hinweis auf die Bedeutung und Wichtig keit des deutschen Liedes, dessen Pflege er warm anempfahl. Ostrau bei Döbeln, 19. Sept. Dem Jagdvergnügen ist hier in schreckhafter Weise ein Opfer gefallen. Gestern Vormittag begab sich der Gutsbesitzer Julius Steuden in Llanzschwitz mit einigen Freunden auf die Hühnersuckc. Etwa 100 Schritt hinter seinem Gehöft stößt er auf ein Volk Hühner; er hat von seinem Doppelgewehr einen Lanf abgeseuert und ein Huhn getroffen; im Begriff, den Lauf wieder zu laden, stürzen die Hunde auf ihn zu nnd springen an ihm hinauf; hierbei entladet fich der aufgezogene nnd noch nicht in Ruhe gebrachte andere Lauf, der Schuß geht dem Unglücklichen durch Gesicht und Mundhöhle ins Gehirn, daß er «ns der Stelle seinen Tod findet. Steuden war 35 Jahre alt, hinterläßt eine Frau, die, nach dem Unglücksplatz eilend, zusammen- bricht, zwei Kinder und einen 86 Jahre alten Vater. Er war ein äußerst kräftiger, dabei schlichter und gemüthvoller Mann. Leipzig, 19. Sept. Aus Anlaß der bevorstehenden National- feier zur Erinnerung an die Schlacht bet Leipzig hat sich bereit» ^n^WohnungsauSschuß gebildet, welcher soeben folgende Ansprache „Ax unsere Mitbürger. Die Tage, an welchen vor 50 Jahren in unsern Flure« die große Völkerschlacht geschlage« wurde, i« deren ^Freiverger Anzeiger »« bi« Nachmittag« UNd » Uhr sie die nächste «wmmd «MMN« «gnioimieer.