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Litt und fiten wir ihrun Haltungen gegenüber dem Staate u, sich eSaubermannmentalität, die zuwenig t ist. arin, ihn I jenen, die wenngleich auch selbst s führte nötigt andere genötigt haben. Sie ste- Meidvemu. U. zur Disposition. In einer Skala blexer N dsicht auf die allgemeine Menschlich- inzelnen trimmt. historiscl hitik ist - zumindest in ihren medien- bar glüi ttsamen Verkürzungen und Vergröbe- inärenEitgen - geneigt, sich einfacher Strick- unser eil (er zu bedienen, die nun auch auf > schon] fch weniger kommunistisch indoktri- r summ fle Fachgebiete hereinbrechen: gesam Wer etwas geworden ist, ist verdäch- ortung, d teresseo .»er keine Karriere im Beruf gemacht Struktur twar behindert“, en werd de Ostdeutschen sind wehleidig und g ertrugs iüv‘, hef men I seinen Machtmitteln hat sich die enossen le Gruppe, der angeführten Bewälti- so war mgsmöglichkeiten der Einzelperson si- Ungereprim Sinne einer passiven Negierung tigen m halten. Aktive Negierung hieß lebens- r eine s ihrlicher Widerstand. Ein sich revolu- nerbitid »gebärdender Radikalismus, der aus andeln i aziellen Zwängen und weil er verdek- ebensbaimuß, mit den wahrhaft Schuldigen rückzuko sSpitzengarnitur fertig zu werden, darf atrie d« it alles in Frage stellen, was in der h Nötig» mgangenheit gelebt, gelitten und gelei- v gefah twurde und so die große Verunsiche- bestand gim Osten vermehren. elles Anil der Frankfurter Allgemeinen er- in gerich en ein Artikel, der das Problem mei- i Erachtens getroffen hat: der bittere w sich: ss der unblutigen Revolution sei eine in mit d mbinische Nachphase, die politischen Anrüch dächtigungen und Verunsicherungen vante. W rund Tor öffne und verheerende Wir- um bad qen haben könne. Ursachen dafür and zur-e, daß die neue Rechtsordnung, dort ar hier woe in der Vergangenheit Belastete nche eimewe, weil ihnen mit rechtsstaatlichen sind. Leiditen nicht beizukommen sei, keine Ak- it auch (tanz finde. Andererseits artikuliert • taktvoll Ibesonders in Sachsen und bezogen politisch iden Öffentlichen Dienst eine politi- - „es ist nicht nur der materielle Mangel, der die wissenschaftliche Effizienz beein trächtigt hat“. Hier müssen wir uns wehren, es kann schließlich nicht ein ganzes Volk ausge wechselt werden, nur weil es im Kommu nismus gelebt und gelitten hat, und mehr oder weniger provinziell geblieben ist. Es ist ja eben dieses Volk, das andererseits die Revolution gemacht hat ohne die Hilfe von außen; viele von denen, die auf die Straße gegangen sind, haben zuvor auch jene schon apostrophierten from men Sprüche geklopft. So wie jedes Wort erst seinen Sinn erfährt durch den Satz, in dem es steht, so gewinnt jeder Satz erst an Bedeutung im Kontext, in dem er gesprochen wird. Manche Bekun dung der Vergangenheit erscheint heute verrückt, es ist aber sehr schwierig, die Verrücktheiten der Vergangenheit nach der Systemveränderung zu bewerten. So gilt meines Erachtens für die Gegenwart, aber genauso für die Vergangenheit: Frage nicht so sehr, was die Leute reden: oder geredet haben, sondern frage, was sie tun oder taten. Die Kontextabhängigkeit von Reden und Handeln muß eine ernstzunehmende politische Kultur auch dahingehend syste misch verstehen, daß sie sich als Beur teiler in den zu beurteilenden Prozeß ein bezieht. Das System Stalinismus und Überwachungsstaat kann nicht beobach tet und bewertet werden, ohne sich selbst in die beobachtende Struktur ein zubeziehen; wer seine Vergangenheit verarbeiten will, muß dies tun. Insofern hat auch die Altbundesrepublik Vergan genheit, denn auch sie wurde genötigt, mußte verhandeln, auch dort wurden 60 000 Telefone überwacht, auch die westdeutschen Politiker waren zu faulen Kompromissen gezwungen mit dem inkri- minierten System. In der Politk ist, wie im Einzelleben, die Wirklichkeit eine völlig von Subjektiven abhängige Konstruktion von Wirklichkeit - und Weltbilder sind so etwas wie Werkzeuge, die ihre Quali täten an dieser Wirklichkeit erweisen müssen. Die westliche politische Kultur hatte immer die Möglichkeit, Beobachter ihrer selbst zu sein und dadurch ethische Ein stellungen zu erneuern. Wir haben in ei ner Gewaltherrschaft gelebt, die um ihrer Existenz willen den Überstieg in die kriti sche Beobachtung ihrer selbst nicht zu ließ und so zu einer Erstarrung Medizinis Fachschule. Im Vordergrund auf dem linken Foto Prof. Bach, Prof. Knoch und die Fotos: Bachmann führte. Die Signale, die wir als Bürger von außen bekamen nach dem Mauerbau, nach dem 17. Juni, nach dem Prager Frühling oder anläßlich bombastischer Staatsbesuche, waren die, daß auch die westliche Welt diese Erstar rung als unabänderlich zu betrachten ge neigt schien. Wir sind hier und heute so verunsichert, weil wir jede Konstruktion von neuer Wirklichkeit auch durch den missionarischen Eifer unserer Helfer be lastet sehen und weil wir mit großer Am bivalenz unserer Vergangenheit, unse rem eigenen Opportunismus gegenüber stehen. Einen Opportunismus, der der Preis dafür war, in der eigenen Heimat weiter leben zu können, seine Angele genheiten mit Vernunft und Sitte regeln zu können und halbwegs Lebensgenuß zu realisieren. Diese Ambivalenz führt auch zu einer bemerkenswerten Emp findlichkeit und Angstneigung, wie sie sich gerade auch in der Diskussion um das Hochschulerneuerungsgesetz ge zeigt hat. Mit diesen für uns selbst so wichtigen Auseinandersetzungen mit der Vergan genheit und den damit auch verbunde nen zum Teil schmerzhaften Konsequen zen sind wir zugleich hineingestellt in eine Neustrukturierung unserer Ausbil- dungs- und Forschungslandschaft. Die in der Vergangenheit begrenzten materiel len Mittel und der auf breiter Front feh lende internationale wissenschaftliche Kontakt, der sowohl viele Hochschulleh rer als auch fast völlig den akademischen Mittelbau von der Fachkommunikation ausschloß, führte zu Schwerpunktsetzun gen, die mehr im epidemiologischen, we niger in den Grundlagenwissenschaften lagen, favorisierte auch an der Hoch schule die Betreuung vor der wissen schaftlichen Analyse der Betreuten, be tonte die Lehre vor der Forschung. Auch dies war sinnvoll und wichtig, wenngleich es heute vor den gestrengen Augen des Wissenschaftsrates eher als mäßig bedeutend angesehen wird. Tat sächlich hat sich an den Hochschulen der früheren DDR nur knapp 10 Prozent der wissenschaftlichen Forschung abgespielt; und so sind wir heute in die Situation ge stellt, gleichsam auf mehreren Feldern des Hochschullebens neue Inhalte und neue Strukturen zu finden; • auf der Ebene der personellen Er neuerung, die mit dem in diesen Tagen verabschiedeten Hochschulerneuerungs gesetz einen rechtlichen Rahmen finden wird, der unsere Hochschule im Verein mit dem zuständigen Hochschulministe rium - so hoffe ich - einen Spielraum ge ben wird, erforderliche Lösungen ange messen und menschlich akzeptabel zu realisieren, ohne jenen Radikalismus, wie er vor einigen Wochen anklang und ge gen den sich viele zur Wehr gesetzt ha ben. Manche dieser Eiferer setzen ja auch wieder das Symbol vor die Tat: sie klären nicht, was hat einer getan, son dern halten sich am Symbol fest: was hatte er für Orden, welchen Posten hatte er usw. Ich denke auch, daß wir durch eine Berufungspolitik bezüglich der freien Lehrstühle und bezüglich der Beru fung einer großen Zahl von Kollegen zu ao-Professoren, die in der Vergangenheit entweder aus politischen oder Kontin gentgründen nicht berücksichtigt wur den, diese Erneuerung ebenfalls Vor schub leisten und auch echte Wiedergut machung betreiben. Wir hoffen, daß das Staatsministerium uns hier auch entge genkommt, wenn wir deutlich machen können, daß keine bemerkenswerten fi nanziellen Ansprüche daran geknüpft sind. Ein strukturelles Problem besonde rer Art gilt es zu lösen: An unserer Hoch schule ist das Verhältnis von Wissen schaftler zu Student mit 0,8:1 im Ver gleich zu allen bundesrepublikanischen Hochschulen ungünstig und ökonomisch kaum vertretbar. Die Ursachen für die Relation sind durch die bisherigen vor dergründigen Betreuungsaufgaben er klärt. In der Zukunft werden neue Schwerpunktsetzungen aber auch diese Relationen ändern, • im Bereich der Lehre und Ausbil dung sind ebenfalls wesentliche Ände rungen der Lehrabläufe, der inhaltlichen Gestaltung und des Lehrumfanges zu er warten. Wir haben uns entschlossen, das Grundstudium in Zahnheilkunde ab Herbst voll in eigene Regie zu nehmen und prüfen gerade, wie wir schnellstens auch die Humanmedizin vorklinisch voll anbieten können. Neue Fachgebiete müs sen installiert werden, ich erwähne nur Allgemeinmedizin, Psychosomatik und Psychotherapie - und die Lehrinhalte müssen insgesamt europakompatibel ge staltet werden. • Im Bereich der institutionellen Struk turen sind im Hinblick auf die Evaluation des Wissenschaftsrates, bezogen auf die Vorstellungen der Sächischen Hoch schulkommission und natürlich insbeson dere durch die Änderungen der ge samten medizinischen Betreuungsland schaft maßgebliche Veränderungen und Neuorientierungen vorzunehmen. Die Betreuungsaufgaben werden im ambulan ten Bereich in Kürze erheblich zurückge hen, im stationären Bereich werden ei nige Kliniken Betten reduzieren, andere diese erhöhen müssen. Laborkapazitäten werden auch im Sinne der Forschung entwickelt werden müssen. Die Struktur- und Entwicklungsplanung der Hoch schule muß m. E. auch eine bauliche Kon zeption vorsehen, die besonders die vor klinischen Einrichtungen, ein Vorle- sungs-, Seminar- und Praktikumsgebäude ins Auge faßt, neben den schon im Ent stehen begriffenen und projektierten Schwerpunktinvestitionsaufgaben. • Schließlich sind in der Forschungs landschaft der Hochschule Konzepte wei ter zu entwickeln, die eindeutige zu kunftsorientierte Schwerpunktbildungen interdisziplinärer Zusammenarbeit zulas sen. Eine Favorisierung von Grundlagen wissenschaften, in die die klinischen Fä cher sich einzubringen vermögen, scheint mir besonders auch im Hinblick auf Drittmittelbeschaffung geboten. Die traditionellen Hochschulforschungs schwerpunkte lassen sich sicher ange messen fortsetzen, wenn es gelingt, da neben und zuförderst Hauptlinien etwa der biomedizinischen Technik, der Ge sundheitswissenschaften (im Sinne des public-health-Projektes) oder der Stoff wechselerkrankungen als Beispiele deut lich zu machen. Dieses unfestliche Abschweifen in den Alltag der Aufgabenstellung wurde von mir nur vorgenommen, um zu zeigen, welchen erheblichen Forderungen und Anforderungen an Arbeit und schöpferi scher Phantasie wir unterliegen. Erfolg reich können wir nur dann sein, wenn alle Kolleginnen und Kollegen sich an der Aufgabe beteiligen und den Schwung der Lebenserneuerung auch umsetzen. Aus meiner Sicht ist die psychologische Situa tion, in der wir uns befinden, im Moment eher etwas kontraproduktiv; das liegt zum einen an den durchaus angstbesetz ten Unklarheiten über den persönlichen Status des einzelnen Mitarbeiters, des un befristeten Assistenten, der um seine Stelle fürchtet (immerhin haben wir 71 Prozent unbefristete Assistentenstellen), des Ordinarius, der nicht weiß, ob er Pro fessor alten oder neuen Rechts sein wird. Andererseits haben wir als medizinische Einrichtung mit dem Problem zu kämp fen, daß für manche Fachkräfte Stellen in den westlichen Bundesländern ökono misch attraktiver sind und als (Fortsetzung auf Seite 8)