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40 jDrexaspes. Wie kann Dich's grämen, ist sie nicht die Deine? — Aambyses. Mein ist sie wohl, doch ist sie nicht die Meine. Ein solch' Besitzthum ist ein schnödes Gut! Liebt sie den Smerdes, trügt sie mich und sich. Drum muß ich dringen in ihr keusches Herz, Das schlummernde Geheimnis; mir entschleiern, Und bald — sogleich muß cs geschehen, Freund. Ausrottung oder Saat, Nacht oder Leben! Die ganze Form der Zukunft hängt daran. jJrexaspes. Macht rüttelt oft an Thür und Thor vergebens, Jndeß die List durch enge Spalten schlüpft. Da fällt mir bei, Du gleichest an Gestalt, Und wenn Du mild sinnst, auch an Art und Stimme Dem zweiten Sohn des Cyrus, Deinem Bruder. Du schleichst, in keusche Nacht gehüllt, zu ihr, Und spielst den Smerdes — doch Du mußt Dich üben. Aambyses. Mein Liebchen — Charecl. — War das weich genug? j?rexaspes. Noch einmal Herr, laß mich die Stimme Prüfen, Doch keine Täuschung ohne Nacht. — Jetzt sprich — Er bedeckt mit der Hand sich die Augen. Denk', i ch sei Charecl in der Nacht, D u Smerdes- — Wambyses (stößt ihn von sich). Heiß mich doch gleich auf lendenlahmem Thier Hin aus die Märkte ziehn als Possenreißer. Damit der Pöbel mich verhöhnen kann.