19 Um den Nitetis statt der Chareel fortzog, Den kennet Niemand außer mir und ihr. Es ist ein guter Grund, ein lieber Grund — Zedekias. Wer bist Du? Larina. Chareels Sclavin. Chareel (sie küssend). Meine Mutter, Nicht meine Sclavin — Larina. Nun — die Wahrheit, Freunde, Um ihren Leib Hab' ich schon mein Verdienst. Gab ich ihm selber auch das Leben nicht, Hab ich das Leben doch in ihm erhalten. Wie oft es auch, gleich einer Nachtigall, An dem Gebauer rütteln mocht' zu fliehen. Die junge Mutter, ein judäisch Weib That ihren letzten Odcmzug, als Chareel Des Todes holde Ursach', kaum geboren. Ich zog das Wesen, zum Erbarmen klein. An meinem Herzen groß, ich füllt' ihm dann Das Köpfchen an mit Märchen und Geschichten; Und als es das geworden, was es noch ist. Das weiße, schlanke, jungfräuliche Reh, Lehrt' ich ihr jene Dinge, die jed' Mädchen Am Ende wissen muß. O welche Noth Halt' ich mit ihr! Nie wollte sie's erfassen. Daß wir, die Frauen, Euch nicht mehr bedeuten. Wie das Kameel dem Kaufmann, der sein Thier Wohl liebkost, aber doch dabei befrachtet.