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Vom Kuchtrtisch. Berantwortlicher Redacteur: I. G. Wolf. Neueste Post. Pari-, 15. Jan. Der „Abend-Monitenr" meldet: Madrider Zeitungen zufolge hat sich Admiral Pareja da« Leden genommen. Nach den Madrider Berichten desselben Blatte» steht General Prim 100 Kilometer von der portugiesischen Grenze. Die Garnison von Badajoz marschirt gegen ihn. Andere Abendzeitungen haben Nachrichten aus Madrid »vm 14. d., wonach Prim sich in den Bergen von Guadalupe aushält. Morenz, 15. Januar. Die „Gazetta ufficiale" meldet, daß der König von Preußen dem Könige von Italien die Insignien des schwarzen Adlerorden» verliehen hat. Loudon, 16. Januar. „Mrrning-Star" versichert, der Kaiser Napoleon habe dem UnionScabinete erklären lassen, wenn diese« Kaiser Maximilian anerkenne, sei Frankreich zur Räumung Mexico» jederzeit beroit. Ort-kalender. Hlanta-lelexi-apboo-Lureau lsglieb geöffnet von krüb 8 di» Xbeoä» 9 Odr. kreibender - Xitertliui»« - liluseam — im Xsukksu» lote Ltsg«. ^»turdistor. jllnseum (k'iscliergas«« 48, 2. Ltnge). Cassa des Darlehn--Verein-: Schloßplatz Nr. 239, I. Etage. Bekanntmachung. Diejenigen Vormünder, welche mit Erstattung der vorschriftsmäßigen Anzeige über da« Verhalten und die Aufführung der beim unterzeichneten Königlichen. GerichlSamte bevormundeten minderjährigen Personen für da« Jahr 1865 noch in Rückstand geblieben sind, werden veranlaßt, diese Anzeige längstens deu 31, d. M., zur Vermeidung schriftlicher Auflage, hier einzureichen. .. Da« Vormundschaftsgericht benutzt die Gelegenheit, um die Vormünder an die Wichtigkeit ihre« Amtes zu erinnern. Dietz begreift nicht hlos die Vermögensverwaltung, sondern namentlich auch die Fürsorge, daß da« geistige und körperliche Wohl des Bevor mundeten nicht vernachlässigt und, in Beziehung auf den Unterricht und die spätere Fortbildung desselben, das, wa« den Umständen nach geschehen kann, nicht versäumt werde. Ganz vorzüglich aber haben die Vormünder sich die Ueberwachung solcher Minderjähriger angelegen sein zu lasten, welche die Schule entlassen und doch da- selbstständige Leben noch nicht ausgenommen hat. Da ist die große Lücke in der Erziehung, in welcher leider so Biele für ein edleres, segnendes Leben verloren gehen und gleichwohl die Gesetzgebung de» Staates nur wenig helfen kann. Und hier ist es, wo am entschiedensten der gute, redliche Wille, die gewissenhafte Fürsorge und die Festigkeit der Vormünder den Staat und die Kirche, diese beiden großen Anstalten für da» Wohl der Einzelnen, wie der Gesammtheit, unterstützen kann und soll. Freiberg, am 15. Januar 1866. Königliches Gerichtsamt im Bezirksgericht. - Abteilung für Vormuudschast-sachrn. — Tubhasiations-Erledigung. Die von dem unterzeichneten König!. GerichlSamte auf den 18. dieses Monat» auberaumte Zwangsversteigerung de» dem Maurer Christian Gottlob Fischer hier zugehörigen, auf der hiesigen Leitergaste gelegenen Hausgrundstück«, Nr. 143 de« Brandver« sicherungS-Eataster« Abth. 8., sammt Zubehör, hat sich erledigt und wird auf Antrag de» Kläger» hierdurch wieder aufgehoben. - Freiberg, den 16. Januar 1866. Königliche» Gerichtsamt im Bezirksgericht. ..... Meher. Bericht über die Berliner Produttenbörse vom 15. Januar 1866. Weizen pr. 2100 Pfd. SV —75 Thlr. tez. — Roggen pr. 2000 Pfd. 47»/. Thlr., Jan. 48'/, Thlr., Frühj. 48'/. Thlr., Mai- Juni 49'/. Thlr. unv. - »erste pr. 1750 Pst. 33—43 Thlr. bq. — Hafer pr. 1200 Pst. —, Jan. —, — Rüb öl pr. 100 Pst. 16»/« Thlr., Jan. 16»/. Thlr.,-Jan.-Febr. 16'/. Thlr., Upnl-Mai 15»/, Thlr., Mai-Juni 15'/. Thlr. unv. — Spiritus pr. 8000»/. Tr. I»»/. Thlr., Jan. 13»/, Thlr., April-Mai 14"/,. Thlr. matt. „Historisches Taschenbuch". Herausgegeben von Friedrich von Raumer. Vierte Folge. Sechster Jahrgang. Leipzig: F. A. Brockhaus. 1855. S. M, kl. 8. - Nicht nur die Männer der strengen Wissenschaft, sondern auch ganz besonders der große Kreis derjenigen, die im Allgemeinen ihr Wissen fördern und erweitern wollen, haben bereit« seit 35 Jahren da« soeben genannte historische Taschenbuch stets willkommen geheißen; namentlich hat e« tmter der wissenschaftlichen Jugend ebenso große Anerkennung gefunden al« Nutzen gestiftet. Auch der vorliegende Jahrgang bleibt hinter seinen zahlreichen Vorgängern an Werth nicht zurück. Die in demselben befindlichen Abhandlungen sind folgende: 1) Venedig, der Rath der Zehn und die Staatsinquisition. Wenn diese Ab- handlüng auch zunächst für den Historiker von Fach von vorzüg lichem Interesse ist, so darf sie doch auch der Lale dankbar be grüßen, der von dem inneren Wesen dieser einst so hervorragenden Republik, deren Schattenbild wir in unserer Tagespresse jetzt so häufig begegnen, in aufklärender Weise sich unterrichtet zu sehen wünscht; 2) die politische Lage und Thätigkeit der verschiedenen deutschen Stämme. Eine kulturhistorische Scizze. Wer die politische Haltung der einzelnen deutschen Staaten in der Gegenwart sich zu erklären gewillt ist, wird in dieser Abhandlung ein sehr gute» Material finden, daS seinem Wunsche und Zwecke entspricht; 3) Fürstenromantik im 1b. Jahrhundert. Der Berf. (Franz Löher in München), der auf diesem Gebiete seit Jahren sich heimisch ge macht hat, bietet dem Leser Thatsachen und Scenen, wovon in den Geschichtswerken entweder gar nicht oder nur sehr kärglich die Rede ist; 4) Pfalz-Baiern gegen Ende de» 18. Jahrhunderts. Wir können unseren Lesern diese Monographie nicht dringend genug empfehlen, — sie ist ein wahres Meisterstück — ganz besonders aber denen, welche die berühmten Memoiren des Ritters v. Lang und die Ge- schiche deMächsischen StaateS in demselben Zeiträume wenigstens einigermaßen kennen. Wie bewahrheitet sich da« vollständig, was der Erstere, wenn auch nicht selten mit boshafter Zunge, ausge sprochen und erzählt hat, während eine Vergleichung der sächsischen Geschichte mit der baierischen in dem genannten Zeiträume ein wahrer Genuß nicht bloS für einen Sachsen ist: nur die gröbste Unwissenheit in der Geschichte »der böser Wille vermögen die« zu leugnen. Wir gedenken unter freundlicher Einwilligung der geehrten Redaction vielleicht schon in der nächsten Zeit auf diesen ebenso in teressanten als belehrenden Gegenstand zurückzukommen. (2 AtistgeltMhtilkN. ' Täglich abgehende Posten. Nach Döbeln früh (4 Uhr. — Nach Chemnitz Vormittag« 111 Uhr, Mittag« 12 Uhr, Nachmittag« zs Uhr, Abend« j12 Uhr. — Nach Annaberg (Saida, Olbernhau, Zöblitz, Marienberg) Vormittag« jtl Uhr, Nachmittag« js Uhr. — Nach Frankenberg Nachmittag« S Uhr. — Nach Frauenstein Nachmit tag« S Uhr. — Nach Hainichen Nachmittags L Uhr. Täglich ankommend« Poste». Bon Lhemnttz früh S Uhr SS Minuten, Vormittag« 10 Uhr 10 Min., Nachmittag« S Uhr 40 Min., Abend» 10 Uhr 10 Min. — Von Bunaberg (Saida, Marienberg) früh S Uhr S Min. — Von Avnaberg (Saida, Olbernhau, Zöblitz, Marienberg) Nachmittag« S Uhr SS Mn. — Von Hainichen Bor mittag« 10 Uhr. — Von Frankenberg und Frauenstein Vormittag» 10 Uhr — Lon Döbeln Abend» 7 Uhr SS Miu. Rülke fährt täglich früh 10 Uhr vom Bahnhofe weg nach Chemnitz und komm Nachmittag« S Uhr von da zurück. Soch von Mohorn fährt jeden Dienstag, Donnerstag und Souuabeud früh 7 Uhr nach Freiberg, sowie Montag, Mittwoch und Freitag früh 6 Uhr über Herzogswalde nach Dresden. Reck fährt täglich früh zk Uhr und Mittag» (1 Uhr vom „Roß" weg nach Chemnitz. Thermometerstand: heute Morgen 7 Uhr 3 Grad Wärme. L.