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. . übereile Dich nicht s MM . Kuhr unerschütterlich braven Förster- jn dey, großen Walde des Herzogs von Orleans bei VillerS-Cotteret- (wo Alexander DümaS geboren wurde), kam in den Verdacht, einen reichen jungen Mann aus Paris, der sich bei einem Geschäftsfreunde scine- VaterS befand, um sich für den Holzhandel praktisch auszubilden, ex- - schossen zu haben. Der Leichnam war gefunden und der angehsjche Mörder ergriffen, dessen Schuld sicher zu sein schien. Als er eingebracht wurde, hatten sich auch die alten Aelter» des Unglücklichen eingefuikden, um den Sohn noch einmal zu sehen. Sobald die Mutter denselben erblickte, rief sie laut: „Mein Sohn, mein lieber Sohn!" und wollte ihn mit ihren Armen umschlingen, der Vater aber hielt sie zurück und sagte: „Mutter, jetzt nicht; erst müssen wir wissen, ob wir ihn noch unsern Sohü nennen können, oder ob wir einen Mörder vor uns haben." Dann wendet er sich an den Maire, während die Gen-d'arnssn den Gefesselten umgaben, und sagte: „Ich bitte um weiter Nichts, .W ihm in da- Gesicht zu sehen und ein paar Worte mit ihm reden W dürfen, dann werde ich selbst sagen, ob er schuldig ist oder nicht." Die Erlaubniß keimte nicht wohl verweigert werden. Der Vater trat - an den Sohn heran, die Anwesenden bildeten einen Halbkreis um die Gruppe und Aller Herzen klopften fast hörbar. Da streckte der alte Förster die Hand aus und sagte: „Seid Alle Zeugen, die Ihr hier -seid, was ich ihn fragen werde und was er antworten wird. — „Por der alten Frau da, die Deine Mutter ist, — vor dem weinenden Mädchen da, das Deine Schwester ist, —vor dem würdigen Geist« lichen, der Dich in der stieligion unterrichtet hat, frage ich, Dein Vater, der Dir von Kindheit ün die Liebe zur Wahrheit und den Haß gegen die Sünde, vor Allem gegen die Lüge, eingepstanzt hat, frage ich Dich hier, Bernhard, wie Dich'Gott da oben einst fragen wird : bist Du schuldig oder unschuldig?"^ ' Äabci sah er den Sohn mit einem Blicke an, der in den tiefsten Tiefen des Herzens lesen zu wollen schien. „Vater . . . begann der Beschuldigte, aber der Alte unterbrach ihn und sagte: „Nimm Dir Zeit, .... übereile Dich nicht, Dein Herz nicht in den Abgrund des Verderbens sinke . ... Siehe mich an ... . Auge in Auge .... und Ihr Alle da, seht ihn fest an und hört wohl, was er sagt .... Und nun antworte!"' — — „Vater .... ich bin - unschuldig", antwortete der Sohn ruhig nüd gefaßt. — Da streckte der Alte seine Hand wieder aus, legte sie auf die Achsel des Sohnes und sagte: „Kniee nieder!" — der Sohn ge horchte und der Pater sprach im Tone der festesten unerschütterlichsten Ucberzeugung: „Ich segne Dich .... Gott segne Dich . . . - Du bist unschuldig. Der Beweis Deiner Unschuld wird kommen, wenn e,s Gott gefällt Es ist dies eine Sache zwischen ihm und den Menschen. Mag nun die Justiz ihren Lauf haben. „Mutter", setzte er zu W weinenden Frau hinzu, „jetzt komm' und umarme Deinen Möhn." Nach dieser Scene, die alle Anwesenden auffs Tiefste ergriffen Hatte, wurde der Gesangene in den Kerker abgeführt, der Prozeß begann, aber nach kMcr Zeit wurde der wirkliche Mörder entdeckt und der Sohn kehrte, von aller Schuld rein, in das Vaterhaus zurück. * Man erschrickt ordentlich in der Seele festländischer Offiziere, wie schnell sich die Generale und Obersten der Union in die Pe« schästigungen des Friedens hineingefunden haben. Burnside ist Eisen« bahn-Agent von dem Oelbezirke PennsylvanienS; Butler Fabrikant in Massachusetts; Karl Schurz der Washingtoner Korrespondent der „Pech«. DorkTribune"; Sigel Herausgeber eines deutschen Blatte- in Baltimore; Franklin Inspektor in Colt's Waffcndepot in Hartford; der Reitergeneral W. S. Smith hat einen Spezereiladen in Chicago; M. F. Patrics früherer Gcneralprofoß in Gram'S Armee, bewirthschaftet eine Pachtung bei Ncw-Nork; Ferrero ist Tanzmeister; Percy Wyndham Fechtmeister. Von südstaatlichen Generalen ist Buckner Redacteur in New-OrleanS, Gardiner, von Port Hudson her berühmt, ein Lokalberichterstatter; G. F. Anderson war zuerst Metzger und hält jetzt Auktionen ab; D. M. Thomas ist Schreiber aus einem Misfissippi-Dampfboot; Forrest betreibt eine Sägemühle zy Tenessee und Wheeler hat in Augusta (Gtergien^ ein Kommissionsgeschäft gegründet. * sEin Salzberg.) Eine der größten Merkwürdigkeiten, die kürzlich — nach dem „kour. der V. St." — in dem fernen Westen der Vereinigten Staaten von Nordamerika entdeckt worden, ist ein Berg von Steinsalz, der ca. LV engl. Meilen von Meadow Valley Nevada und 18 Meilen von dem Flusse Colorado, wo derselbe anfängt, schiff bar zu werden, entfernt ist. Dieser wunderbare Berg steigt ganz steil aus der Ebene aus in einer Höhe von 400 Fuß und besteht ayS rei nem krystallenen Salz, ohne die geringste Beimischung von Gestein und Erde. Er sieht aus, al- wenn er von Glas sei und ist ganz tranS« parent. Wenn die Sonne darauf scheint, so ist der Glanz der Strah lenbrechung ein wahrhaft magischer. pH». ÄHreW Zweckt «ach sollen sie sich al» et« möglichst freier, üblich) solidarisch verhaftet find und" di« Schuldennzaffe zu decken habe«' aberzunÄhst durch»«» VettraUllcher Austausch der all fettigen An- werden. Der Verschwundene ist der Besitzer einer Eisengießerei, Gustav sichten und Wünsche und eine nur vorbervthende DiScussion Partheil, der Sohn eines allgemein geachteten Hauses/ dessen Vater Über de» wichtigen Gegenstand charakterisiren, bei welcher selbftver- , Stadtrath und Vertrauen-person der Stadt ist. stündlich weder auf Seiten de» Ministerium», noch auf Seiten der * Der Sohn eines alten unerschütterlich braven Försters in dem Mitglieder der Commission von irgendwie präjüdicirlichen Erklärungen di« Rede sein könne. — Bor 25 Jahren bildete sich in Dresden eilt Verein für. den humanistischen Zweck :-durch prompte unentgeld- liche Vermittelung zwischen der arbeitenden Klasse und dem Publikum den ersteren Gelegenheit zu geben, durch Thäligkeit und redlichen Erwerb sich ihren Unterhalt zu verschaffen. Unter seinen ersten Mitgliedern zählte damals der Verein schon Se. k. Hoheit den jetzigen Kronprinz Albert, wie denn auch später Ihre k. Hoheit die Frau Kronprinzessin Carola beigetreten ist. Aus dem soeben ver öffentlichten Geschäftsbericht geht hervor, daß der Verein innerhalb seiner 25 jährigen Thätigkeit 18,790 männlichen und 51,036 weib lichen, zusammen 69,826 Personen Arbeit und Erwerb zugewiesen hat. Die gegenwärtige Mitgliederzahl beläuft sich auf 192. Der Äassenabschluß pro 1865 weiset eine Einnahme von 448 Thlr. 6 Ngr. 3 Pf. und eine Ausgabe von 415 Thlr. 23 Ngr. 2 Pf. auf , so daß ein Kassenbestand von 32 Thlr. 13 Ngr. 1 Pf. ver bleibt. Außerdem besitzt, der Verein noch ein Stammcapital, welches durch Legate von je 200 Thlr. durch den verstorbenen Ober-' appellatiouS-Vicepräsident l)r. Hänel und den ebenfalls verstorbenen Partikulier Wünsch beschafft wurde. Die Einnahmen dieses mit vielem Segen wirkenden Vereins bestehen meist nur in freiwilligen Spenden, zu denen u. A. die Mitglieder de» königi. Hauses im ver gangenen Jahre allein 90 Thlr. beigetragen haben. Md Gem-Inden zst gewährenden Unterstützungen aus Staatskassen berathe», woran sich eine Besprechung über die Frage der Ein führung einer Huydesteuer auf dem platten Lande schloß. In letzterer Beziehung wgr man allgemein von der Nothwendigkeit MV Nützlichkeit einer solchen, gegen das übermäßige Hundehalters gerichteten Maßregel überzeugt, und beschloß man daher, auf die Einführung einer Hundesteuer bei den Gemeinden des platten Landes jn jehgr nur thunlichen Weise hinzuwirken. Weiter stand die Frage wegen ErM eines Verbotes, das Peitschenknallen auf öffentlichen Plätzen, Straßen und Wegen .betreffend, auf der Tagesordnung. Die Versammlung mußte auch hier die Nothwendigkeits- und Nütz- lichkettsfrage bejahen und beantragte, daß die königliche Amts hauptmannschaft, hier die deshalb weiter erforderlichen Einleitungen treffen wolle. . . ) , — In Anerkennung ihren aufopfernden und verdienstvollen Wirksamkeit beim Auftreten der Choleraepidemie in Werdau wurden dem Medicinalbeisitzer der Kreisdirection zu Zwickau, Medicinalrath vr. Günther, das Ritterkreuz vom Verdienstorden, dem Militär- Assistenzarzt vr. Kleinpaul, dem Hofarzt Vr. Brauer und. dem Vr. mvä. Rietschel zu Dresden, ingleichen dem vr. meä. Zeising in Werdau und dem Bürgermeister Fiedler daselbst das Ritterkreuz vom Albrechtorden verliehen. Im vergangenen Jahre sind in Leipzig 736 Paar getraut, 2799 Kinder geboren, (1463 Knaben und 1336 Mädchen, im Käuzen 588 unehel. Kinder) und 2497 Personen, 1357 männliche und 1140 weibliche gestorben. Unter den Verstorbenen befinden sich 27 Verunglückte, 2, welche meuchlings ermordet wurden, 31, welch« sich selbst entleibt haben. Ein Alter bis zu 70 Jahren er reichten 19l, bis 80 Jahre 157, bis 90 Jahre 56 und über 90 Jahre 2. Es sind übrigens in dem verflossenen Jahre 302 mehr geboren al« gestorben; 109 mehr gestorben, 217 mehr ge boren und 60 Paar mehr getraut worden als im vergangenen Jahr; dagegen zählte man im Jahre 1665 nur 386 Geborene und 445 Gestochene und im Jahre 1765 961 Geborene und 1048 Ge- Lübau, 13. Januar. Unter dem Vorsitze des Herrn Kreis directorSV. Nostitz-Wallwitz aus Budissin und der Leitung des Herrn AmtShauptMannS Freiherrn v. Gutschmid allhier fand heute im hiesigen Gasthofe „Zum Lamm" die Jahresversammlung der Friedensrichter des hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirks statt, zu welcher für dießmal auch die von Sr. Majestät dem Könige hierzu .ernannten Vertreter der Städte Zittau und Löbau, Herr Mrgermeister Haberkorn aus Zittau und Herr Bürgermeister Hartmann von hier, zugezogen waren. ^Zunächst wurde über die Vorschlüge zu den in diesem Jahre straßenbaupflichtigen Dominien Vermischtes. * In Zerbst ist Anfang- d. I. der Cassirer eines VorschußvereinS mit Hinterlassung einer Dchuldenmasse von 30M flüchtig ge worden. Der Verein bestes 700 Mitgliedern, welche (Wit ha- bei den nach den Principien von Schulze-Delitzsch errichteten Vereinen