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Akademie-Echo 5 642 Die Durchführung des Symposions auf einem hohen Niveau war eine der Verpflich- •P “ tungen des Instituts für Pathologische Biochemie zum 35. Jahrestag der DDR. Herzlich konnte Professor D. Scheuch den Rektor der Medizinischen Akademie Dres den, Genossen Prof. Dr. sc. med. Schmidt, begrüßen. Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland zeigten sich beeindruckt von dem hohen Niveau der Veranstaltung. Fotos: Bachmann he Biochemie des Schocks senschaftlichen Tagen der Medizinischen Akademie pieausi Schocks einging. ht Das Symposion brachte neue wesentli- freimü- ehe Erkenntnisse für die Pathogenese des Atmo- experimentellen Schocks und Hypoxie so- a wie auf dem Gebiet des O2-Radikalstoff- •trägen Wechsels und der Rolle des Prostaglandin- e Wis- und des Kallikrein-Kinin-Systems. DieTeil- ademie nehmer gelangten zur Erkenntnis, daß die jte für; Überführung tierexperimenteller Ergeb- harma- nisse in die klinische Praxis und die An- iysiolo- Wendung biochemischer Parameter zur iologie Überwachung von Patienten mit Schock- Ergeb- syndrom beschleunigt werden muß. umgu- Als weiteres Ergebnis muß die Anre gung zur interdisziplinären Zusammenar- ich die beit angesehen werden. Das betrifft so- aglund wohl die Verbindung zwischen Theoreti- der Eu- kern und klinisch tätigem Arzt als auch die r in sei- Kooperation zwischen den theoretisch ori- s Myo- entierten Fachgebieten. So konnten mit F) und Professor Förster (Martin-Luther-Universi- ese des tat Halle) bereits Absprachen über die ex ¬ perimentelle Prüfung eines neuentwickel ten spezifischen Inhibitors des Prostag landinstoffwechsels im Endotoxinschock getroffen werden. Trotz des dicht gepackten wissenschaft lichen Programms fanden unsere Gäste Zeit, sich mit den Sehenswürdigkeiten un serer Stadt bekanntzumachen. Sie zeigten sich beeindruckt von den Leistungen der Werktätigen beim Wiederaufbau Dres dens. Nach erfolgreichem Verlauf des Sym posions können wir heute stolz sein, damit eine wichtige Verpflichtung zum 35. Jah restag der DDR und des 30. Jahrestages der Medizinischen Akademie Dresden er füllt zu haben. Inzwischen konnten auch die anderen Verpflichtungen des Instituts für Patholo gische Biochemie erfüllt werden. Dr. med. W. Schwab Institut für Pathologische Biochemie in der Stomatologie in der legte er dabei auf die exzentrische Okklu- natolo- sion. Eindrucksvoll waren insbesondere edizini- die Dia-Positive der computertomografi- ich der sehen Untersuchungen, welche die Ver- Gast änderungen am Gelenkkopf bei länger be- Direk- stehenden Myoarthropathien darstell- Chirur- ten. arhard- In einem Seminar vor Mitarbeitern der jrnatio- Sektion stellte Professor Schulte das „Pe- id Klini- riotestverfahren" vor. Für diese Verfahren wurde von ihm und seinen Mitarbeitern en Stu- ein Gerät entwickelt, bei welchem ein me- ofessor chanischer Teil (äußerlich ähnlich einem ntwicks zahnärztlichen Handstück) mit einer mi- nd der kroelektronischen Meßeinheit und einem in der Computer gekoppelt ist. Mit diesem Gerät tändnis Ist es möglich, die funktionelle Wertigkeit it dabei einzelner Zähne objekiv in kürzester Zeit ffkunde zu messen. Die Meßergebnisse werden hologie optisch und akustisch angezeigt. Das Ge rät stellt für die Zahnheilkunde eine sensa- ide be- tionell zu nennende Entwicklung dar, die „Funk- neue Dimensionen für Diagnostik und ewicht Therapie eröffnet. Dieses Gerät ist nach jahrelanger Entwicklungsarbeit jetzt pra xisreif und wird nunmehr der klinischen Anwendung zugeführt. Vor mehr als 250 Mitgliedern der Sto matologischen Gesellschaft stellte Profes sor Schulte das in Tübingen entwickelte Al,O,-Keramik-Implantat vor. Der Refe rent legte zunächst die biophysikalischen Grundlagen dar und berichtete dann, auch anhand von Film- bzw. Videoaufnah men, über die nun schon 10jährigen klini schen Erfahrungen. Der theoretische und tierexperimentelle Vorlauf und die klini schen Resultate sind inzwischen soweit gediehen, daß das Verfahren als praxisreif bezeichnet werden kann. Das enossale Im plantat eignet sich sowohl als Sofortim plantat gleich nach erfolgter Extraktion wie auch als Spätimplantat zur Schaffung neuer Pfeilerstrukturen für die Verbesse rung der prothetischen Therapie. Dipl.-Stomat. Rottgardt, Sektion Stomatologie Mitglied der APO 6 Philosophie des Friedens gegen Kriegsideologie Bemerkungen zum VI. Philosophie-Kongreß der DDR Hauptgegenstand der dreitägigen Dis kussion von 900 Teilnehmern - Philoso phen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen sowie Ehrengäste aus dem In- und Ausland - in der Berliner Kongreß halle war das zentrale Kongreßthema „So zialismus und Frieden — Humanismus in den Kämpfen unserer Zeit". Die Erkenntnis, daß heute der Friedens kampf dringendstes Gebot und höchster Ausdruck des Humanismus ist, bestimmte die Aussprache zu theoretischen und welt anschaulichen Aspekten unseres Kampfes für die Erhaltung des Weltfriedens. Der so zialistische Humanismus, so stellte Prof. Dr. Erich Hahn, Mitglied des ZK der SED, Vorsitzender des Rates für Marxi stisch-leninistische Philosophie, im Haupt referat des Kongresses fest, beruht auf der tiefgründigen und allseitigen Auffassung vom gesellschaftlichen Fortschritt, die im Kampf um Frieden und bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesell schaft wirksam wird. Die Vision einer friedlichen Welt kennt die Menschheit seit Jahrtausenden. Das Ideal eines dauerhaf ten, gefestigten und gesicherten Friedens haben die besten Vertreter und Denker al ler Klassen und Schichten in der Philoso phie, im Recht, in der Moral, in der Kunst und der Religion zum Ausdruck gebracht. Humanismus, Vernunft und Realismus standen sich bei der Begründung dieses Ideals stets nahe, auch wenn ein solcher Frieden im Laufe der bisherigen Ge schichte nicht erreicht werden konnte. Im Sozialismus ist der Frieden ein Grundwert und zugleich grundlegendes Prinzip der Gestaltung der Beziehungen zwischen den Staaten und Nationen. Im Gegensatz dazu, führte Erich Hahn aus, geht die Hochrüstungspolitik des Imperia lismus einher mit dem demagogischen Mißbrauch humanistischer Begriffe bezie hungsweise mit einer frontalen, brutalen Negation humanistischen Denkens, mit ei nem umfassenden Prozeß der Auflösung humanistischer Werte. Verstärkt seit dem Ende der 70er Jahre sind imperialistische Ideologen bemüht, die Menschheit mit der Alternative zu schrecken: Entweder Kapitalismus oder Untergang. Die Alterna tive lautet jedoch: Untergang oder friedli che Koexistenz; friedlicher Wettstreit als Bewegungsform des Widerspruchs der Systeme. Den Frieden als höchsten Wert zu betrachten schließt natürlich ein, keine Veränderung des militärstrategischen Gleichgewichts zuzulassen und jederzeit bereit zu sein zur militärischen Verteidi gung des Sozialismus. Wichtige Impulse für die Stärkung des Bündnisses gegen den Nuklearkrieg ge hen gerade von dem Tatbestand aus, daß der reale Sozialismus einen bedeutenden Beitrag zur positiven Begründung und Be reicherung des humanistischen Grund wertes „Frieden" erbracht hat. Das große humanistische Potential der gesamten Menschheits- und Kulturgeschichte gilt es zu aktivieren. Frieden, als höchstes Gut der Menschheit, bildet das einigende, ge meinsame Interesse aller Klassen und Schichten. In dem gemeinsamen Inter esse treffen und kreuzen sich spezifische Interessen, was den Charakter und Inhalt des Friedens betrifft. Die Herausarbeitung des gemeinsamen Interesses dient dazu, die objektive Möglichkeit für die Verstän digung und gemeinsame Aktion unter schiedlicher sozialer Kräfte und Positio nen aufzuweisen. Die weltweite Friedens bewegung hat heute eine neue Dimension erreicht. Die marxistisch-leninistische Philoso phie gibt durch ihre Erkenntnisse, Einsich ten, Überzeugungen, Werte und Normen eine weltanschauliche Orientierung für humanistisches Denken, Handeln und Verhalten in unserer Zeit, stellte der Red ner abschließend fest. Die sich anschlie ßende Diskussion im Plenum und in 10 Ar beitskreisen wandt sich dem zentralen Thema Sozialismus und Humanismus zu. Es wurden politische, ökonomische und ideologische Aspekte humanistischer Konzeptionen und praktischer gesell schaftlicher Bewegung in Geschichte und Gegenwart behandelt. Kurz seien hierzu aufgeführt: Humanismus im Verhältnis zur wissenschaftlich-technischen Revolution, zur Wirtschaftsstrategie, zur Ökologie u. a. Der konsequente, streitbare Humanis mus ist ein charakteristischer Wesenszug unserer Philosophie. Eine wichtige Auf gabe für die marxistisch-leninistischen Philosophen unseres Landes, aber natür lich auch für alle Propagandisten der Welt anschauung der Arbeiterklasse, ist, den humanistischen Grundgehalt unserer Phi losophie jederzeit deutlich und umfassend zu begründen, herauszuarbeiten und sichtbar zu machen. Dipl.-phil. H.-J. Muskulus Institut Marxismus-Leninismus, APO 1 Rudolf-Virchow-Preis 1984 Am 17. Oktober erhielten aus der Hand des Ministers für Gesundheitswesen der DDR, Prof. Dr. sc. med. Mecklinger, den „Rudolf-Virchow-Preis" 1984 das Kollektiv OADr. sc. med. Kleditzsch, Leiter der Ab teilung Physiotherapie der Orthopädi- sehen Klinik, Dr. med. Thomas Schubert, Stationsarzt in der Orthopädischen Klinik, Dr. med. Lothar Beer, Facharzt in der Ab teilung der Poliklinik, Dr.-Ing. Peter Gütt ler, Leiter der Abteilung MTE und Sieg fried Gerber, Abteilung MTE für ihre «Er gebnisse auf dem Gebiet der Elektrostimu lation der Knochenheilung". Als Einzelpreis wurde der „Rudolf-Vir chow-Preis" weiterhin an Dr. sc. med. Hans-Egbert Schröder, Oberarzt der Ab teilung Innere Medizin der Poliklinik, für seine Ergebnisse auf dem Gebiet der Diag nostik und Therapie der Purin-Stoffwech selstörung verliehen.